Nun, ihr lieben Protestanten solltet zunächst 'mal unter Euch selbst einig werden!berneuchen hat geschrieben:Vor Jahren ist ein evang. Pfarrer samt Familie konvertiert. Er wurde geweiht und tat seinen Dienst fröhlich bis zum Ende. Als ihn geraume Zeit nach der Weihe ein früherer evang. Mitbruder besuchte, erzählte er mir danach folgendes:
Ich kam in sein Studierzimmer und als erstes fiel mir das Löhe - Portrait auf, dass wie früher über dem Schreibtisch hing. Nach dem ersten Grüßgott war es etwas schwierig, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen. ... Schließlich sagte ich zu ihm : N N, du bist mit zitternden Knien römisch gewoden, ich bin mit zitternden Knien lutherisch geblieben. Was verbindet oder trennt uns stärker, die Konfession oder die zitternden Knie? "
Ab da, so erzählte er weiter, sei das Eis gebrochen gewesen und die frühere Vertrautheit sei wieder da gewesen.
Pilgerer schreibt hier, daß die "persönliche Beziehung" zu Gott, daß Vertrauen und die Heilsgewißheit konstitutiv für den reformatorischen Prozeß und bereits in der Urkirche so angelegt gewesen sei.
Nun, schreibst Du, mein lieber Berneuchen, daß die Gemeinsamkeit eher durch die metaphorisch zu verstehenden "zittrigen Knie" zustande kommt.
Haben die Protestanten also nun Heilsgewißheit oder zittrige Knie?

Oder ist das ähnlicher Doppeldenk wie der Satz vom simul iustus et peccator?
