ar26 hat geschrieben:@ Moser
Wenn Du erklärst, daß die Meßopfertheologie im NOM weniger deutlich zu Tage tritt, als in der Missa Tridentina, argumentierst Du in Wahrheit pro FSSPX. Dort ist man nämlich der Auffassung, das dies zutrifft und von den Schöpfern des NOM auch so gewollt sei, damit eindeutig katholische Positionen zu Gunsten der Ökumene in den Hintergrund treten. Nähme man dies als gegeben an, so gleicht Deine Analyse der Fakten, derjenigen der FSSPX, nur die Wertung ist eine andere.
Aber das Verständnis von der Messe als Opfer ist doch nach wie vor da. Und es ist doch davon auszugehen, dass die "Schöpfer" des NOM nichts anderes wollten als weiterhin eine katholische Messe. Wohingegen die FSSPX behauptet, sie sei unter dem Einfluss oder gar unter der direkten Mitwirkung von Protestanten entstanden mit dem Ziel, sich den Protestanten anzunähern. Ich denke, da wird die Bedeutung und der Einfluss der Protestanten überschätzt. Die FSSPX scheint wahnsinnige Angst vor den Protestanten zu haben, sie sieht sie immer und überall am Werk...

Der Protestantismus als Feindbild wird derzeit von der FSSPX ja kräftig bedient, das Mitteilungsblatt hatte ihn ja vor kurzem auch als Titelgeschichte (darauf will ich jetzt hier nicht näher eingehen, sonst muss ich ausfällig werden). Wie gesagt, Gegenreformation pur.
Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag von Pfarrer Ulrich Terlinden über seine Erfahrungen mit dem Motu Proprio gehört (beim Domradio wars glaube ich). Und da sagte er sinngemäß, dass er zwar an manchen Stellen Fragen an den NOM hätte, er aber nie in Frage stellen würde, dass ein von einem Papst approbierter katholischer Ritus legitim und gültig sei.
Müsste die FSSPX, die sich ja so sehr mit Papsttreue brüstet, nicht eine ähnliche Auffassung vertreten? Kann ich papsttreu sein wenn ich meine, den Päpsten fortwährend auf die Finger schauen zu müssen und vieles von dem, was sie tun und beschließen, in Bausch und Bogen verbannen zu müssen?
Ich will an diesem Beispiel vor allem die Inkonsequenz der FSSPX illustrieren.