Maurus hat geschrieben:
Äh...eine starke Mark und im Rest Europas eine schwache Euro-Währung...das hört sich für eine Exportnation in meinen Ohren aber nicht so dolle an.
Der "Rest Europas" ist zu weit gegriffen.
Bei einem Auseinanderfallen des Euro's und eigenen Landeswährungen würden auch die nordeurop. Länder sowie z.B. NL und A aufwerten; Gulden und Schilling waren über Jahrzehnte stabil zur DM. Diese Länder nehmen ebenfalls einen großen Teil des deutschen Exports auf, in die NL wird mehr als nach I. exportiert.
Außerdem nimmt die Bedeutung des gesamten Euroraums für die dt. Exporte in Europa tendenziell ab:
Zunahme Exporte Euroraum = 8,4%
Zunahme Exporte Nicht-Eurozone = 13%
Zunahme Exporte Europa ohne EU = 19,4%
(alle Zahlen für 211)
https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile
Auch die Handelsbilanz der Schweiz zeigt, daß eine - in diesem Fall sehr, sehr - starke Währung kein Hindernis ist:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/i ... ilanz.html
Die Ausfuhren haben sich, obwohl ein großer Teil in den Euroraum geht, seit 1999 fast verdoppelt (von 19 Mio auf 193 Mio CHF), obwohl die Währung um 25% (von 1,6 CHF auf 1,2 CHF) zum Euro aufgewertet hat:
http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/ ... K1.WJ5622
Gallus hat geschrieben:
Kommt darauf an. Wir produzieren hier ja schon relativ ressourcenintensiv. In den Branchen, in denen viele Vorleistungen (Rohstoffe, Zwischenprodukte etc.) aus dem Ausland zugekauft werden, könnte eine starke Mark am Ende sogar die Kosten senken, weil eben der Anteil heimischer Arbeit an der Gesamtwertschöpfung eh schon relativ gering ist. Ich weiß nicht, welchen Anteil von Unternehmen das betreffen würde. Aber die einfache Behauptung, daß die Exportwirtschaft unter der Einführung einer neuen Mark leiden würde, stimmt so auch nicht.
Abgesehen davon hat in den Jahrzehnten nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems die deutsche Exportwirtschaft eine ständige Aufwertung der Mark ganz gut wegstecken können.
Auch die Auswirkungen für die deutschen Konsumenten (billigere Importe und Dienstleistungen, z.B. Öl und Auslandsurlaube!!) sind zu beachten.
