Katholisch getauft, aber ungläubig
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Katholisch getauft, aber ungläubig
Was mich irgendwie schon lange beschäftigt, aber worauf ich nie ne richtige Antwort bekommen habe...
Katholisch getauft, aber bekennender Atheist - Katholik oder nicht? (Vor Gott und Kirche)
Oder weiter gefragt gibt es einen Unterschied zwischen einem Getauften, der nie geglaubt hat und einem nichtgetauften Ungläubigen?!
Katholisch getauft, aber bekennender Atheist - Katholik oder nicht? (Vor Gott und Kirche)
Oder weiter gefragt gibt es einen Unterschied zwischen einem Getauften, der nie geglaubt hat und einem nichtgetauften Ungläubigen?!
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Bruder Petrus hat geschrieben:Katholisch getauft, aber bekennender Atheist - Katholik oder nicht? (Vor Gott und Kirche)

Im Katholischen Kirchenrecht gilt der Grundsatz: semel catholicus, semper catholicus - einmal Katholik, immer Katholik.
Er würde als - ggf. durch formalen Akt - vom Glauben abgefallener Katholik betrachtet.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Ah ok danke, also im Sinne des verlorenen Sohnes denk ich....
Durch die Taufe als Kind Gottes angenommen, aber vom rechten Weg abgeirrt...
Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...
Durch die Taufe als Kind Gottes angenommen, aber vom rechten Weg abgeirrt...
Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Auch ein abgefallener Katholik ist kein Kind Gottes.Bruder Petrus hat geschrieben:Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Definitionsfrage, würde ich sagen.Gamaliel hat geschrieben:Auch ein abgefallener Katholik ist kein Kind Gottes.Bruder Petrus hat geschrieben:Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...

Da ausnahmslos JEDER Mensch sein Leben Gott verdankt (ob er will oder nicht), ist auch jeder Mensch in DIESEM Sinn als Kind (i. S. v. Geschöpf) Gottes anzusehen. Und so wird, denke ich, dieser Ausdruck auch landläufig verstanden.
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Die Frage ist eher, was mit dieser Rhetorik in einer Zeit erreicht werden soll, in der die Antwort auf die Auskunft von immer mehr Leuten schlicht "So what?" lautet.taddeo hat geschrieben:Definitionsfrage, würde ich sagen.Gamaliel hat geschrieben:Auch ein abgefallener Katholik ist kein Kind Gottes.Bruder Petrus hat geschrieben:Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...![]()
Da ausnahmslos JEDER Mensch sein Leben Gott verdankt (ob er will oder nicht), ist auch jeder Mensch in DIESEM Sinn als Kind (i. S. v. Geschöpf) Gottes anzusehen. Und so wird, denke ich, dieser Ausdruck auch landläufig verstanden.
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
In diese Richtung würde ich auch eher denken, aber Gamaliel möchte wahrscheinlich den Satz "semel catholicus, semper catholicus!" kritisieren.taddeo hat geschrieben:Definitionsfrage, würde ich sagen.Gamaliel hat geschrieben:Auch ein abgefallener Katholik ist kein Kind Gottes.Bruder Petrus hat geschrieben:Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...![]()
Da ausnahmslos JEDER Mensch sein Leben Gott verdankt (ob er will oder nicht), ist auch jeder Mensch in DIESEM Sinn als Kind (i. S. v. Geschöpf) Gottes anzusehen. Und so wird, denke ich, dieser Ausdruck auch landläufig verstanden.

Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Wenn man mal das Gleichnis vom verlorenen Sohn heranzieht:
Auch der "verlorene" Sohn ist Sohn (oder "Kind") seines Vaters und bleibt es, was er auch treibt - genauso wie der ältere Sohn. Er steht in einem anderen Verhältnis zum Vater, ganz klar, aber Sohn ist er immer.
Auch der "verlorene" Sohn ist Sohn (oder "Kind") seines Vaters und bleibt es, was er auch treibt - genauso wie der ältere Sohn. Er steht in einem anderen Verhältnis zum Vater, ganz klar, aber Sohn ist er immer.
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Grundsätzlich ist da ja die Taufe und die Taufgnade.Bruder Petrus hat geschrieben:Oder weiter gefragt gibt es einen Unterschied zwischen einem Getauften, der nie geglaubt hat und einem nichtgetauften Ungläubigen?!
Fragst Du jetzt, was die "Taufgnade" konkret bedeutet (was die wert ist ...) - oder in welche Richtung geht Deine Frage ?
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Naja, also was ich weiß ist, dass die Taufe jegliche Sünde von einem wäscht durch das Opfer Christi und man so an seiner statt (durch seine Sündlosigkeit) in die Sohnschaft Gottes erhoben wird....
Des weiteren ist die Taufe ein Sakrament und somit unauslöschlich, unabhängig davon das man natürlich wieder sündigt ist man Kind Gottes geworden und bleibt dies auch, was meiner Meinung nach eben auch das Gleichnis des verlorenen Sohnes bestätigt...
Der Ungetaufte aber ist in meinen Augen Geschöpf, also nicht wirklich Kind Gottes (man würde ein Tier oder Pflanze ja auch nicht so bezeichnen), höchstens noch im Sinne des Abbildes Gottes...
Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....
Das so meine bescheidenen Gedanken dazu, wollte eben ersteinmal nur wissen ob es dazu auf die schnelle doch eine klare Lehre gibt und wie die ist und naja der Hintergrund ob der Getaufte doch noch näher mein Bruder ist (nämlich Bruder als Glied der Kirche/ Kind Gottes), über die Brüderlichkeit die zu jedem Mensch gefordert ist hinaus, ich denke nämlich dass es da durchaus eine Differenz gibt, wobei mir da sicher viele widersprechen werden und das wieder ein anderes Thema ist....
Des weiteren ist die Taufe ein Sakrament und somit unauslöschlich, unabhängig davon das man natürlich wieder sündigt ist man Kind Gottes geworden und bleibt dies auch, was meiner Meinung nach eben auch das Gleichnis des verlorenen Sohnes bestätigt...
Der Ungetaufte aber ist in meinen Augen Geschöpf, also nicht wirklich Kind Gottes (man würde ein Tier oder Pflanze ja auch nicht so bezeichnen), höchstens noch im Sinne des Abbildes Gottes...
Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....
Das so meine bescheidenen Gedanken dazu, wollte eben ersteinmal nur wissen ob es dazu auf die schnelle doch eine klare Lehre gibt und wie die ist und naja der Hintergrund ob der Getaufte doch noch näher mein Bruder ist (nämlich Bruder als Glied der Kirche/ Kind Gottes), über die Brüderlichkeit die zu jedem Mensch gefordert ist hinaus, ich denke nämlich dass es da durchaus eine Differenz gibt, wobei mir da sicher viele widersprechen werden und das wieder ein anderes Thema ist....
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Ich kenne keinen einzigen Theologen, der sowas unterschreiben würde.Bruder Petrus hat geschrieben:Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....

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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Ok bin immer bereit zu lernen, aber das Ergebnis ist ja doch immer die Verdammnis grundsätzlich, oder nicht?! Von daher war meine Aussage gemeint...taddeo hat geschrieben:Ich kenne keinen einzigen Theologen, der sowas unterschreiben würde.Bruder Petrus hat geschrieben:Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Über die Verdammnis wird Gott urteilen, sonst niemand.
Wer die Gnade der Taufe empfangen hat, in dem glimmt bis zuletzt jener Docht, von dem der Herr selber sagte, er sei nicht gekommen, ihn auszulöschen. Und derselbe Herrgott wird auch wissen, was er mit den Ungetauften anfängt.
Ich halte es für einen Irrsinn, über die Verdammnis anderer Leute zu spekulieren. Über die eigene, ja, aber nicht über die anderer. Wer schaut in deren Herz außer Gott? Ein Beichtvater hat da noch gewisse Rechte, kritische Kandidaten zu ermahnen. Aber jeder andere sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern, das ist anstrengend genug.
Wer die Gnade der Taufe empfangen hat, in dem glimmt bis zuletzt jener Docht, von dem der Herr selber sagte, er sei nicht gekommen, ihn auszulöschen. Und derselbe Herrgott wird auch wissen, was er mit den Ungetauften anfängt.
Ich halte es für einen Irrsinn, über die Verdammnis anderer Leute zu spekulieren. Über die eigene, ja, aber nicht über die anderer. Wer schaut in deren Herz außer Gott? Ein Beichtvater hat da noch gewisse Rechte, kritische Kandidaten zu ermahnen. Aber jeder andere sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern, das ist anstrengend genug.
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Sehr hilfreich, was Luther zum Glauben der "Ungläubigen" sagt - auch für Katholiken gültig:
http://www.bibeltoday.de/today/daten/Vom_Sterben.html
http://www.bibeltoday.de/today/daten/Vom_Sterben.html
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Ein Atheist kann, obwohl er nicht an Gott glaubt, doch mit diesem leben. Wer etwa offen für die Barmherzigkeit ist, ist näher an Gott als ein Kaltherziger. Schlimmer als der Atheismus ist die Gottlosigkeit, und die kann Atheisten wie Christen treffen. Aus der Gottlosigkeit kommt die Ungerechtigkeit in der Welt, auch in der Kirchengeschichte. Denn wer die Gottesbindung hat, tut dergleichen nicht.taddeo hat geschrieben:Über die Verdammnis wird Gott urteilen, sonst niemand.
Wer die Gnade der Taufe empfangen hat, in dem glimmt bis zuletzt jener Docht, von dem der Herr selber sagte, er sei nicht gekommen, ihn auszulöschen. Und derselbe Herrgott wird auch wissen, was er mit den Ungetauften anfängt.
Ich halte es für einen Irrsinn, über die Verdammnis anderer Leute zu spekulieren. Über die eigene, ja, aber nicht über die anderer. Wer schaut in deren Herz außer Gott? Ein Beichtvater hat da noch gewisse Rechte, kritische Kandidaten zu ermahnen. Aber jeder andere sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern, das ist anstrengend genug.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Der römische Katechismus sagt dazu:Bruder Petrus hat geschrieben:Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....
(Seite 117)XXIV.
Die Lasterhaften erfreuen sich nicht der Theilnahme an den geistigen Gütern.
So viele und so grosse von Gott verliehene Aemter und Güter geniessen
nur diejenigen, die in Liebe ein christliches Leben führen, und gerecht
und Gott wohlgefällig sind. Die todten Glieder aber, nämlich die in Laster
versunkenen und von Gott entfremdeten Menschen, werden dieses Gutes zwar
nicht beraubt, so dass sie aufhören, Glieder dieses Leibes zu seyn; aber
da sie todt sind, so erlangen sie keinen geistigen Nutzen, welcher auf die
Gerechten und Frommen übergeht. Jedoch, da sie noch in der Kirche sind, so
werden sie zur Wiedererlangung der verlornen Gnade und des Lebens von jenen
unterstützt, die geistig leben, und jene Früchte geniessen, deren die ohne
Zweifel beraubt sind, welche von der Kirche abgeschnitten sind.
Bruder Petrus hat geschrieben:Der Ungetaufte aber ist in meinen Augen Geschöpf, also nicht wirklich Kind Gottes (man würde ein Tier oder Pflanze ja auch nicht so bezeichnen), höchstens noch im Sinne des Abbildes Gottes...
Der römische Katechismus hat geschrieben:(Seite 171)V.
Begriff der Taufe.
Obwohl aus der heiligen Schrift viele Stellen angezogen werden können,
welche die Feststellung des Begriffes dieser Sache betreffen, so
erscheint doch jene Erklärung am tauglichsten und angemessensten,
welche wir aus den Worten des Herrn bei'm Johannes und aus dem Briefe
des Apostels an die Epheser entnehmen. Denn da der Heiland sagt:
(Joh. 3,5)Wer nicht wiedergeboren ist aus dem Wasser und
dem heiligen Geiste, kann nicht in das Reich Gottes eingehen;
und der Apostel, indem er von der Kirche spricht:
("Ephes. 5,26")Ich will sie reinigen durch das Bad des
Wassers im Worte; so folgt, dass mit Recht und Fug ausgesprochen
werden kann, die Taufe sey das Sakrament der Wiedergeburt durch das
Wasser im Worte. Denn von Natur werden wir aus Adam als Kinder des
Zornes geboren, durch die Taufe aber werden wir in Christus als Kinder
der Barmherzigkeit wiedergeboren; da er ("I. Joh. 13,14")
den Menschen die Macht gegeben hat, Kinder Gottes zu werden;
denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte,
nicht nach dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Marion hat geschrieben:Der römische Katechismus sagt dazu:Bruder Petrus hat geschrieben:Natürlich macht es im Endeffekt keinen Unterschied ob man die Taufgnade nie erlangt oder sie nie in irgendeiner Weise genutzt hat....(Seite 117)XXIV.
Die Lasterhaften erfreuen sich nicht der Theilnahme an den geistigen Gütern.
So viele und so grosse von Gott verliehene Aemter und Güter geniessen
nur diejenigen, die in Liebe ein christliches Leben führen, und gerecht
und Gott wohlgefällig sind. Die todten Glieder aber, nämlich die in Laster
versunkenen und von Gott entfremdeten Menschen, werden dieses Gutes zwar
nicht beraubt, so dass sie aufhören, Glieder dieses Leibes zu seyn; aber
da sie todt sind, so erlangen sie keinen geistigen Nutzen, welcher auf die
Gerechten und Frommen übergeht. Jedoch, da sie noch in der Kirche sind, so
werden sie zur Wiedererlangung der verlornen Gnade und des Lebens von jenen
unterstützt, die geistig leben, und jene Früchte geniessen, deren die ohne
Zweifel beraubt sind, welche von der Kirche abgeschnitten sind.Bruder Petrus hat geschrieben:Der Ungetaufte aber ist in meinen Augen Geschöpf, also nicht wirklich Kind Gottes (man würde ein Tier oder Pflanze ja auch nicht so bezeichnen), höchstens noch im Sinne des Abbildes Gottes...Der römische Katechismus hat geschrieben:(Seite 171)V.
Begriff der Taufe.
Obwohl aus der heiligen Schrift viele Stellen angezogen werden können,
welche die Feststellung des Begriffes dieser Sache betreffen, so
erscheint doch jene Erklärung am tauglichsten und angemessensten,
welche wir aus den Worten des Herrn bei'm Johannes und aus dem Briefe
des Apostels an die Epheser entnehmen. Denn da der Heiland sagt:
(Joh. 3,5)Wer nicht wiedergeboren ist aus dem Wasser und
dem heiligen Geiste, kann nicht in das Reich Gottes eingehen;
und der Apostel, indem er von der Kirche spricht:
("Ephes. 5,26")Ich will sie reinigen durch das Bad des
Wassers im Worte; so folgt, dass mit Recht und Fug ausgesprochen
werden kann, die Taufe sey das Sakrament der Wiedergeburt durch das
Wasser im Worte. Denn von Natur werden wir aus Adam als Kinder des
Zornes geboren, durch die Taufe aber werden wir in Christus als Kinder
der Barmherzigkeit wiedergeboren; da er ("I. Joh. 13,14")
den Menschen die Macht gegeben hat, Kinder Gottes zu werden;
denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Geblüte,
nicht nach dem Willen eines Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Das Problem dabei?
Leider sind die "Frommen" nicht immer die Guten und die "Gottlosen" nicht immer "im Laster versunken".
Wenn ich Matthäus 25 lese, wäre ich mir nicht ganz so sicher, ob die Trennlinie zwischen Glaube und Unglaube verläuft. Ich tippe eher darauf, dass die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft.
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
@ Dieter
Also: Wieso sind die Frommen nicht immer die Guten?
Der erste Teil dieser Aussage ist erklärungsbedürftig, wobei der zweite Teil durchaus möglich erscheint, da das natürliche Sitttengesetz den Menschen "ins Herz geschrieben worden" ist.Dieter hat geschrieben:Leider sind die "Frommen" nicht immer die Guten und die "Gottlosen" nicht immer "im Laster versunken".
Also: Wieso sind die Frommen nicht immer die Guten?

Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Dieter ja, nicht jeder der glaubt ist "gut", allerdingsDieter hat geschrieben:... nicht ganz so sicher, ob die Trennlinie zwischen Glaube und Unglaube verläuft. Ich tippe eher darauf, dass die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft.
Katechismuus des heiligen Kirchenlehrer Thomas v. Aquin hat geschrieben: Einleitung
Vom Glauben im Allgemeinen
..
"Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen" (Hebr.11.1). Und in diesem Sinne bemerkt auch Augustinus über jene Stelle Röm. 14, 23: "alles, was nicht aus dem Glauben ist, ist Sünde", "wo die Anerkennung der ewigen und unveränderlichen Wahrheit fehlt, ist die Tugend eine falsche, auch bei den besten Sitten."
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Nun Marion, mE mißverstehst Du Dieters Aussageabsicht!Marion hat geschrieben:Dieter ja, nicht jeder der glaubt ist "gut", allerdingsDieter hat geschrieben:... nicht ganz so sicher, ob die Trennlinie zwischen Glaube und Unglaube verläuft. Ich tippe eher darauf, dass die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft.
Katechismuus des heiligen Kirchenlehrer Thomas v. Aquin hat geschrieben: Einleitung
Vom Glauben im Allgemeinen
..
"Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen" (Hebr.11.1). Und in diesem Sinne bemerkt auch Augustinus über jene Stelle Röm. 14, 23: "alles, was nicht aus dem Glauben ist, ist Sünde", "wo die Anerkennung der ewigen und unveränderlichen Wahrheit fehlt, ist die Tugend eine falsche, auch bei den besten Sitten."

Er will keine Diskussion uber gut oder böse / gläubig oder nichtgläubig führen.
Seine Absicht ist es, den Frommen "an's Bein zu pinkeln" und genau deswegen hat er den Begriff »fromm« auch mit Anführungszeichen versehen ..........
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Raphael hat geschrieben:Nun Marion, mE mißverstehst Du Dieters Aussageabsicht!Marion hat geschrieben:Dieter ja, nicht jeder der glaubt ist "gut", allerdingsDieter hat geschrieben:... nicht ganz so sicher, ob die Trennlinie zwischen Glaube und Unglaube verläuft. Ich tippe eher darauf, dass die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft.
Katechismuus des heiligen Kirchenlehrer Thomas v. Aquin hat geschrieben: Einleitung
Vom Glauben im Allgemeinen
..
"Ohne Glauben ist es unmöglich Gott zu gefallen" (Hebr.11.1). Und in diesem Sinne bemerkt auch Augustinus über jene Stelle Röm. 14, 23: "alles, was nicht aus dem Glauben ist, ist Sünde", "wo die Anerkennung der ewigen und unveränderlichen Wahrheit fehlt, ist die Tugend eine falsche, auch bei den besten Sitten."![]()
Er will keine Diskussion uber gut oder böse / gläubig oder nichtgläubig führen.
Seine Absicht ist es, den Frommen "an's Bein zu pinkeln" und genau deswegen hat er den Begriff »fromm« auch mit Anführungszeichen versehen ..........
Sag mir doch bitte, lieber Raphael, ob du dich selbst zu den Frommen rechnest?
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Nenene Dieter, so lüppt datt nicht!Dieter hat geschrieben:Sag mir doch bitte, lieber Raphael, ob du dich selbst zu den Frommen rechnest?

Erst erklärst Du 'mal bitteschön, warum die Frommen nicht immer die Guten sind!

Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Die "Definition" ist im Neuen Testament, in Konzilserklärungen und der Theologie längst vorgelegt worden (siehe z.B. DH 1524). Kindschaft ist nur dort, wo auch die heiligmachende Gnade ist; und diese ist nicht im Todsünder.taddeo hat geschrieben:Definitionsfrage, würde ich sagen.Gamaliel hat geschrieben:Auch ein abgefallener Katholik ist kein Kind Gottes.Bruder Petrus hat geschrieben:Wobei ja ein Ungetaufter wiederum Geschöpf, aber nicht Kind Gottes ist...![]()
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Das ist jedenfalls falsch.Bruder Petrus hat geschrieben:Des weiteren ist die Taufe ein Sakrament und somit unauslöschlich, unabhängig davon das man natürlich wieder sündigt ist man Kind Gottes geworden und bleibt dies auch, was meiner Meinung nach eben auch das Gleichnis des verlorenen Sohnes bestätigt...
Unauslöschlich ist der Taufcharakter, nicht aber die Taufgnade. Letztere geht durch jede Todsünde verloren. Als Todsünder bleibt man selbstverständlich nicht im Gnadenstand und damit auch nicht in der Kindschaft Gottes.
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Das ist mal ein Wort! Danke für die Aufklärung!
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
taddeo hat geschrieben:Über die Verdammnis wird Gott urteilen, sonst niemand.
Wer die Gnade der Taufe empfangen hat, in dem glimmt bis zuletzt jener Docht, von dem der Herr selber sagte, er sei nicht gekommen, ihn auszulöschen. Und derselbe Herrgott wird auch wissen, was er mit den Ungetauften anfängt.
Ich halte es für einen Irrsinn, über die Verdammnis anderer Leute zu spekulieren. Über die eigene, ja, aber nicht über die anderer. Wer schaut in deren Herz außer Gott? Ein Beichtvater hat da noch gewisse Rechte, kritische Kandidaten zu ermahnen. Aber jeder andere sollte sich um seinen eigenen Kram kümmern, das ist anstrengend genug.
Ich wollte niemals über die Errettung einzelner Personen urteilen, sicher nicht, aber unser Herr sagt nun einmal wer glaubt und sich taufen lässt wird gerettet, wer nicht glaubt wird verdammt (Mk 16,16) und das sollten wir doch auch so bezeugen, oder nicht?
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Kann einer, der Gottes Handeln im Sakrament erfahren hat, überhaupt ungläubig werden? Könnte es sich beim Atheismus von getauften Katholiken um Selbstbetrug handeln? Denn wie will jemand an etwas zweifeln, was er doch erlebt hat?Gamaliel hat geschrieben:Das ist jedenfalls falsch.Bruder Petrus hat geschrieben:Des weiteren ist die Taufe ein Sakrament und somit unauslöschlich, unabhängig davon das man natürlich wieder sündigt ist man Kind Gottes geworden und bleibt dies auch, was meiner Meinung nach eben auch das Gleichnis des verlorenen Sohnes bestätigt...
Unauslöschlich ist der Taufcharakter, nicht aber die Taufgnade. Letztere geht durch jede Todsünde verloren. Als Todsünder bleibt man selbstverständlich nicht im Gnadenstand und damit auch nicht in der Kindschaft Gottes.
Meiner Ansicht nach ist für die Christen, die getauft sind und einmal in Berührung mit Gott kamen, der Unglaube unmöglich. Eine Erinnerung bleibt, und damit auch der Glaube. Das, was sie als Unglauben oder Atheismus anstreben, ist eigentlich ein "Kampf gegen Gott". Nicht zufällig sind diese "Atheisten" oft kämpferisch gegenüber bekennenden Christen. Denn sie müssen kämpfen, um ihr Trugbild zu erhalten. Ihre Angst ist, dass das brave Kind von damals wieder in ihnen erwacht.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
- ChrisCross
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Natürlich ist der Unglaube möglich und auch der Atheismus seitens des einst Gläubigen: Der Glaube kommt aus der Gnade und nicht aus dem Menschen selbst. Lehnt dieser also die Gnade ab und das kann er Kraft seines freien Willens, ist der Glaube auch weg und damit der Weg zum Atheimus vor ihm ausgebreitet. Natürlich gibt es dann noch Erinnerungen etc, aber da die Gnade fehlt, werden diese wohl verdrängt bzw. schlecht wegerklärt werden. Aber du hast schon recht, dass dieser Selbstbetrug stellenweise eben wegen dieser Täuschung geradzu kämpferische Formen annimmt, man vergleiche in den Nachbarsträngen die Meldungen über David Berger.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Gamaliel kann sicherlich auch noch näherhin ausführen, was denn alles als Todsünde zu qualifizieren ist.Pilgerer hat geschrieben:Kann einer, der Gottes Handeln im Sakrament erfahren hat, überhaupt ungläubig werden? Könnte es sich beim Atheismus von getauften Katholiken um Selbstbetrug handeln? Denn wie will jemand an etwas zweifeln, was er doch erlebt hat?Gamaliel hat geschrieben:Das ist jedenfalls falsch.Bruder Petrus hat geschrieben:Des weiteren ist die Taufe ein Sakrament und somit unauslöschlich, unabhängig davon das man natürlich wieder sündigt ist man Kind Gottes geworden und bleibt dies auch, was meiner Meinung nach eben auch das Gleichnis des verlorenen Sohnes bestätigt...
Unauslöschlich ist der Taufcharakter, nicht aber die Taufgnade. Letztere geht durch jede Todsünde verloren. Als Todsünder bleibt man selbstverständlich nicht im Gnadenstand und damit auch nicht in der Kindschaft Gottes.
Meiner Ansicht nach ist für die Christen, die getauft sind und einmal in Berührung mit Gott kamen, der Unglaube unmöglich. Eine Erinnerung bleibt, und damit auch der Glaube. Das, was sie als Unglauben oder Atheismus anstreben, ist eigentlich ein "Kampf gegen Gott". Nicht zufällig sind diese "Atheisten" oft kämpferisch gegenüber bekennenden Christen. Denn sie müssen kämpfen, um ihr Trugbild zu erhalten. Ihre Angst ist, dass das brave Kind von damals wieder in ihnen erwacht.
Fragen ist möglich!

Einen ersten Einstieg findet man hier: Todsünde!
Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Ich würde zwischen dem oberflächlichen Bewusstsein und dem tiefsten inneren Bewusstsein unterscheiden, wo die Wahrheit fest eingeschrieben ist. Wer einmal die Sonne gesehen hat, kann oberflächlich betrachtet an ihrer Existenz zweifeln. Doch in seinem tiefsten Innern bleibt die Erfahrung Grund zum Glauben an die Existenz der Sonne.ChrisCross hat geschrieben:Natürlich ist der Unglaube möglich und auch der Atheismus seitens des einst Gläubigen
Ebenso gibt es spirituelle Grunderfahrungen in der Kirche bei der Begegnung mit dem Göttlichen, die wenn sie einmal geschahen, für immer in der Erinnerung festgeschrieben sind. Sie lassen sich wohl vom oberflächlichen Bewusstsein leugnen. Doch das tiefe Innere erinnert sich dieser Ereignisse.
Mit der "spirituellen Grunderfahrung" meine ich die Wahrnehmung, dass etwas Heiliges und Übersinnliches in der Kirche ist.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
- ChrisCross
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Re: Katholisch getauft, aber ungläubig
Hm, vielleicht kann ich das folgendermaßen zu erklären versuchen, dass nach dem Abfall vom wahren Glauben trotz allem an Erlebtem dennoch Atheismus in Reinform möglich sein kann. Wer es besser weiß, möge mich da bitte korrigieren:
Die Glaubenswahrheiten überschreiten den Verstand, er ist also nicht fähig sie aus sich zu fassen, sondern bedarf dazu der Hilfe Gottes durch die Gnade. Was nun immer an "Übersinnlichem" wahrgenommen wird, um hier einmal undifferenziert deinen Ausdruck weiter zu benutzen, bedarf aber zur rechten Erkenntnis und Wahrnehmung und damit auch zum Erinnern des Glaubens und der Gnade, da die Wunder und ihresgleichen (also eine jede echte Glaubenserfahrung) eben den Verstand übersteigen.
Lehnt nun aber ein Gläubiger auf einmal die Gnade ab, was passiert dann? Ich schätze, dass nun natürlich sein Verstand auch nicht mehr an der Wahrheit festhalten kann, die er tatsächlich erlebt hat, da ihm ja die Gnade fehlt, und so wird er eben keine Erinnerung wie an die Sonne beibehalten, sondern es nicht mehr als das wahrnehmen können, was es war, da ihm ja die dazu nötige Gnade fehlt. Und was dann vom Erlebten in der Wahrnehmung bleibt, ist eine Art Verstümmelung der Wirklichkeit, dem Potenzial des menschlichen Geistes angepasst und somit freilich etwas ganz ungöttliches, wodurch der vom Glauben Abgefallene nun auch kein Problem hat, tatsächlich ein Atheist zu sein: Sein Verstand kann das Geschehene nicht auf Gott zurückführen, und so unlogisch das von außen betrachtet auch sein mag, es fehlen ihm schlicht die Mittel dazu, dies zu schaffen. Stattdessen wird er irgendwie versuchen, und sei es auch noch so erbärmlich, sich eine neue, der Kapazität seines Verstandes angepasste Sicht auf die Dinge zu erschaffen und damit zu leben. Gerade daraus aber kann dann wieder ein großer Hass auf den Glauben erwachsen, den man nun mit der vermeintlich rein natürlichen Erklärung als zu bekämpfenden Betrug ansieht.
Die Glaubenswahrheiten überschreiten den Verstand, er ist also nicht fähig sie aus sich zu fassen, sondern bedarf dazu der Hilfe Gottes durch die Gnade. Was nun immer an "Übersinnlichem" wahrgenommen wird, um hier einmal undifferenziert deinen Ausdruck weiter zu benutzen, bedarf aber zur rechten Erkenntnis und Wahrnehmung und damit auch zum Erinnern des Glaubens und der Gnade, da die Wunder und ihresgleichen (also eine jede echte Glaubenserfahrung) eben den Verstand übersteigen.
Lehnt nun aber ein Gläubiger auf einmal die Gnade ab, was passiert dann? Ich schätze, dass nun natürlich sein Verstand auch nicht mehr an der Wahrheit festhalten kann, die er tatsächlich erlebt hat, da ihm ja die Gnade fehlt, und so wird er eben keine Erinnerung wie an die Sonne beibehalten, sondern es nicht mehr als das wahrnehmen können, was es war, da ihm ja die dazu nötige Gnade fehlt. Und was dann vom Erlebten in der Wahrnehmung bleibt, ist eine Art Verstümmelung der Wirklichkeit, dem Potenzial des menschlichen Geistes angepasst und somit freilich etwas ganz ungöttliches, wodurch der vom Glauben Abgefallene nun auch kein Problem hat, tatsächlich ein Atheist zu sein: Sein Verstand kann das Geschehene nicht auf Gott zurückführen, und so unlogisch das von außen betrachtet auch sein mag, es fehlen ihm schlicht die Mittel dazu, dies zu schaffen. Stattdessen wird er irgendwie versuchen, und sei es auch noch so erbärmlich, sich eine neue, der Kapazität seines Verstandes angepasste Sicht auf die Dinge zu erschaffen und damit zu leben. Gerade daraus aber kann dann wieder ein großer Hass auf den Glauben erwachsen, den man nun mit der vermeintlich rein natürlichen Erklärung als zu bekämpfenden Betrug ansieht.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1