Moralische Bewertung der "Pille danach"
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Jetzt können die Medien die nächste Kampagne starten.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Dazu hat sich doch Kardinal Meisner unmißverständlich geäußert:Gamaliel hat geschrieben:Ist gemäß den "moraltheologischen Vorgaben" der DBK im Fall des Falles auch eine mögliche Abtreibung in Kauf zu nehmen, wenn die betroffene Frau auf Verabreichung der "Pille danach" besteht?
(Quelle)Wenn ein Präparat, dessen Wirkprinzip die Nidationshemmung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Einnistung der bereits befruchteten Eizelle zu verhindern, ist das nach wie vor nicht vertretbar, weil damit der befruchteten Eizelle, der der Schutz der Menschenwürde zukommt, die Lebensgrundlage aktiv entzogen wird.
- Zarahfication
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Es ist absoulut irrelevant welche Erklärung Kardinal Meisner sich aus den Ärmeln schüttelt. Relevant ist sein Verhalten und seiner Einstellung bzgl der Pille vor dem Medienaufschrei und sein Umfallen und seine Handlung danach. Taten sprechen lauter als Worte. Das oppurtinistische Geschwafel der Deutschen Bischöfe ist mir seit langem Wurscht, für mich zählen nur noch Taten. Die Deutschen Bischöfe haben doch eisnern dafür gekämpft Beratungsscheine verteilen zu dürfen, um Abtreibung durch die Hintertür durch katholische Instutionen möglich zu machen. Wie gesagt, fall nicht vom Stuhl, wenn die Bischöfe in naher Zukunft ein Umdenken in der Abtreibungsfrage bei einer Vergewaltigung fordern.Raphael hat geschrieben:Zarahfication hat geschrieben:In Deutschland gilt sogar bei christlichen Abtreibungsgegner, dass bei einer Vergewaltigung eine Abtreibung selbstverständlich und absolut moralisch vertretbar sei.Für die Widerlegung meiner Aussage hätte ich deinerseits auch gerne ein paar Belege.Für diese vollmundige Behautpung hätte ich dann doch 'mal ganz gerne ein paar Belege!![]()
Zarahfication hat geschrieben:Ich bewege mich in verschiedene kulturelle Milieus und ich weiß daher, dass es ist eine Frage der Mentalität und der Kultur ist, ob eine vergewaltige Frau trotz Traumatisierung das Kind auf die Welt bringt oder nicht. In manchen Kulturen entscheiden sich fast alle vergewaltigten Frau freiwillig und selbstverständlich dafür ihr Kind zur Welt zu bringen und es groß-zuziehen. Sie sehen dass Kind zwar als unwürdig gezeugt an, aber dennoch empfinden sie das Baby als ihr Fleisch und Blut und lieben es. Das Baby ist für sie, bei allem Schmerz, das einzig Positive was aus der Vergewaltigung entstanden ist und sehen damit nicht als Feind. Daher kommt es also nicht so sehr auf die tatsächliche oder vermeintliche Notsituation an, ob abgetrieben wird oder nicht, sondern vielmehr auf die religiöse/ kulturelle Prägung/Erziehung an. In Deutschland ist ein Denken und die Einstellung,dass auch ein durch Gewalt gezeugtes Kind willkommen ist, unvorstellbar, pervers und der Höhepunkt der Menschenverachtung.Nein ist es nicht. Pauschalisierung ist in dieser Hinsicht mehr als angebracht oder willst du allen Ernstes behaupten die überwältigende Mehrheit der Deutschen finden, dass eine Vergewaltigung keine Abtreibung rechtfertigte. Wenn du mir das weiß machen willst, wake [Punkt]!Nur weil ein paar Menikens in Deutschland gegen Abtreibung bei einer Vergewaltigung sind heißt nicht, dass man sie zur Mehrheit erklären kann.In dieser Pauschalität ist das schlicht falsch!Zarahfication hat geschrieben:In Deutschland stellt ja bereits ein durch Liebe gezeugtes Baby, das zur "Unzeit" kommt, ein Trauma für viele Frauen dar und wird daher nicht selten abgetrieben.Doch weil, das erst recht - Prinzip und desto- mehr Faustregel gilt. Wenn schon eine unvergewaltigte Frau abtreiben darf, dann erst recht eine vergewaltige Frau.Um diese Frauen geht es aber hier nicht!
Zarahfication hat geschrieben:Meine Meinung zu Meisner habe ich begründet.Die Begründung ist jedoch nicht stimmig, weil Du Kardinal Meisner etwas unterstellst, was er nicht gesagt hat!
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Du scheinst mir nicht richtig informiert zu sein, denn es nicht nicht zuletzt der persönlichen Initiative von Kardinal Meisner zu verdanken, daß die Beratungsscheinlösung in Deutschland gekippt worden ist.Zarahfication hat geschrieben:Es ist absoulut irrelevant welche Erklärung Kardinal Meisner sich aus den Ärmeln schüttelt. Relevant ist sein Verhalten und seiner Einstellung bzgl der Pille vor dem Medienaufschrei und sein Umfallen und seine Handlung danach. Taten sprechen lauter als Worte. Das oppurtinistische Geschwafel der Deutschen Bischöfe ist mir seit langem Wurscht, für mich zählen nur noch Taten. Die Deutschen Bischöfe haben doch eisnern dafür gekämpft Beratungsscheine verteilen zu dürfen, um Abtreibung durch die Hintertür durch katholische Instutionen möglich zu machen. Wie gesagt, fall nicht vom Stuhl, wenn die Bischöfe in naher Zukunft ein Umdenken in der Abtreibungsfrage bei einer Vergewaltigung fordern.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Das Dilemma ist doch faktisch ein ganz anderes: in den Kath. Krankenhäusern ist doch kaum jemand von der katholischen Moralposition überzeugt, es gibt viel zu wenig katholisches Personal mit entsprechenden Überzeugungen - meines Erachtens stellt sich einmal mehr die Frage, ob kath. Trägerschaft dann noch Sinn macht.
Selbst wenn ich als Arzt in einem kath. KH arbeiten würde (was ich lange genug in drei verschiedenen getan habe), könnte mich kein anderer Arzt zwingen, die Pille danach zu verschreiben (er kann es dann ja selbst tun), von einem Bischof ganz zu schweigen (von einem Nichtarzt dürfen Ärzte laut Berufsordnung keine med. Anordnungen annehmen).
Und wenn ich im ambulanten Notdienst tätig bin, werde ich das auch nicht tun, wie bislang auch (wurde erst einmal gefragt und habe verweigert).
Selbst wenn ich als Arzt in einem kath. KH arbeiten würde (was ich lange genug in drei verschiedenen getan habe), könnte mich kein anderer Arzt zwingen, die Pille danach zu verschreiben (er kann es dann ja selbst tun), von einem Bischof ganz zu schweigen (von einem Nichtarzt dürfen Ärzte laut Berufsordnung keine med. Anordnungen annehmen).
Und wenn ich im ambulanten Notdienst tätig bin, werde ich das auch nicht tun, wie bislang auch (wurde erst einmal gefragt und habe verweigert).
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Diese Frage stellte auch Manfred Lütz letztens in einer Fernsehdiskussion bei Maybrit Illner .......Ralf hat geschrieben:Das Dilemma ist doch faktisch ein ganz anderes: in den Kath. Krankenhäusern ist doch kaum jemand von der katholischen Moralposition überzeugt, es gibt viel zu wenig katholisches Personal mit entsprechenden Überzeugungen - meines Erachtens stellt sich einmal mehr die Frage, ob kath. Trägerschaft dann noch Sinn macht.
- Florianklaus
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Diese Frage stelle ich mir auch immer öfter. Gleiches gilt im Grunde auch für Kindergärten und Schulen.Ralf hat geschrieben:Das Dilemma ist doch faktisch ein ganz anderes: in den Kath. Krankenhäusern ist doch kaum jemand von der katholischen Moralposition überzeugt, es gibt viel zu wenig katholisches Personal mit entsprechenden Überzeugungen - meines Erachtens stellt sich einmal mehr die Frage, ob kath. Trägerschaft dann noch Sinn macht.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Damit hätten die Feinde der Kirche natürlich genau das erreicht, was sie wollen. Dass die Kirche sich immer weiter aus dem öffentlichen Raum zurückzieht. Da die vermeintlichen, ach so verhassten "Privilegien" der Kirche bei diesen Tätigkeiten (Arbeitsrecht, etc.) nicht durch Politik und Rechtssprechung geändert werden, provoziert man eben genug "shitstorms" herauf, bis die Kirche von selber aufgibt. Ich habe ja schon einmal die Vermutung geäußert, dass die Fälle in Köln durch das Krankenhauspersonal provoziert worden sein könnten, um die "nicht mehr zeitgemäße", "mittellalterliche" und "an der Lebenswirklichkeit der heutigen Menschen vorbei bestehende" Auffassung der Kirche zu ändern. Genauso wurde es in UK mit den katholischen Adoptionsagenturen gemacht und so wird es auch hier in Deutschland irgendwann geschehen. Dem sollte man eigentlich nicht nachgeben.
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Das scheint mir ein generelles Problem bei allen kirchlichen Einrichtungen/Trägern/Organisationen/etc. zu sein.Ralf hat geschrieben:Das Dilemma ist doch faktisch ein ganz anderes: in den Kath. Krankenhäusern ist doch kaum jemand von der katholischen Moralposition überzeugt, es gibt viel zu wenig katholisches Personal mit entsprechenden Überzeugungen…
Ach… da hatte ich doch mal die Spitze eines Eisbergs beschrieben, wie er nach außen zu sehen ist… Was ich im priv. Gespräch von hauptamtlichen Mitarbeitern zu hören bekam, will ich hier nicht ausbreiten… dagegen ist so mancher öffentlich auftretender "Kirchenkritiker" ein Waisenknabe…
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
"Kirche akzeptiert Grauzonen des Lebens"
Daraus:
Jetzt machen sie sich zum Sturmschießen fertig.
Daraus:
Die Debatte hat wohl, scheint es, erst begonnen.Man muss schon sehr im Rigoristischen zu Hause sein, um den Wunsch einer Frau für ethisch ungerechtfertigt zu halten, nach einer Vergewaltigung nicht schwanger werden zu wollen - egal, ob die Eizelle befruchtet ist oder nicht. [...]
Und doch könnte aus dieser Entscheidung ein großer Schritt für die katholische Kirche werden
Jetzt machen sie sich zum Sturmschießen fertig.

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Was ist eigentlich los?
Kann man denn die Aussagen der DBK nicht etwas aufmerksamer lesen, ja studieren?
Wo sagt auch nur einer der Bischöfe, dass die "Pille danach" ab sofort erlaubt sei?
Wenn man genau hinschaut, dann steht da doch, dass diese Pille nur dann erlaubt sein könnte, wenn sie die Befruchtung verhindert und noch nicht abtreibend wirkt.
Ob es diese Pille bereits gibt, können nur die Mediziner sagen, nicht die Bischöfe. Die müssen dem Medizinern vertrauen können!
Was ist daran mißverständlich, so dass man jetzt "sprungbereit" auf unsere Bischöfe, vor allem Kardinal Meisner "glaubt einschlagen zu sollen"?
+Lupus
Kann man denn die Aussagen der DBK nicht etwas aufmerksamer lesen, ja studieren?
Wo sagt auch nur einer der Bischöfe, dass die "Pille danach" ab sofort erlaubt sei?
Wenn man genau hinschaut, dann steht da doch, dass diese Pille nur dann erlaubt sein könnte, wenn sie die Befruchtung verhindert und noch nicht abtreibend wirkt.
Ob es diese Pille bereits gibt, können nur die Mediziner sagen, nicht die Bischöfe. Die müssen dem Medizinern vertrauen können!
Was ist daran mißverständlich, so dass man jetzt "sprungbereit" auf unsere Bischöfe, vor allem Kardinal Meisner "glaubt einschlagen zu sollen"?
+Lupus
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Das Problem ist,dass es die Mediziner auch nicht genau wissen zu wieviel % diese Medikamente durch Ovulationshemmung ,andere Mechanismen wie das Verändern des Cervixschleimes zur Behinderung der Spermien und zu wieviel durch Nidationshemmung Schwangerschaften verhindern.Zu 100% ausschliessen,dass auch die Nidationshemung eine Rolle spielen, kann niemand,denn in der Medizin gibtś keine 100%.Die Bischöfe haben somit einer Anwendung dieser Pillen unter einer Annahme zugestimmt,die nicht realistisch ist.Lupus hat geschrieben:Was ist eigentlich los?
Kann man denn die Aussagen der DBK nicht etwas aufmerksamer lesen, ja studieren?
Wo sagt auch nur einer der Bischöfe, dass die "Pille danach" ab sofort erlaubt sei?
Wenn man genau hinschaut, dann steht da doch, dass diese Pille nur dann erlaubt sein könnte, wenn sie die Befruchtung verhindert und noch nicht abtreibend wirkt.
Ob es diese Pille bereits gibt, können nur die Mediziner sagen, nicht die Bischöfe. Die müssen dem Medizinern vertrauen können!
Was ist daran mißverständlich, so dass man jetzt "sprungbereit" auf unsere Bischöfe, vor allem Kardinal Meisner "glaubt einschlagen zu sollen"?
+Lupus
Die strikte Linie wäre für bewusst katholische Ärzte an katholischen Häusern einfacher gewesen-dann müssen sie sich nicht dauernd gegenüber weniger Katholischen Mitarbeitern dieser Häuser rechtfertigen,wenn sie die Abgabe verweigern ,sondern könnten schlicht auf die Hausstatuten verweisen
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Um es mit den Worten Manfred Spiekers zu sagen: Die Erklärung Kardinal Meisners vom 31.1. ist moraltheologisch nicht falsch, hat aber - im Verein mit der Erklärung der Pressestelle des Erzbistums - eine fatale Wirkung:
Es macht keinen Sinn, etwas für erlaubt zu erklären, dass es nicht gibt. Die Frage ist, wie die katholischen Krankenhäuser jetzt praktisch verfahren werden.Manfred Spieker hat geschrieben:
Die beiden Erklärungen suggerieren zum einen, es gäbe eine Pille danach, die nur ovulationshemmend, nicht aber nidationshemmend wirkt.
Zum anderen wollen sie es dem Gewissen und der wissenschaftlichen Einschätzung des Arztes überlassen, inwieweit bei einem Präparat eine nidationshemmende Wirkung besteht.
Dem ist die am 13.2. veröffentlichte Untersuchung des IMABE-Instituts entgegenzuhalten, die zeigt, dass alle gegenwärtig auf dem Markt befindlichen Präparate der Pille danach sowohl eine ovulationshemmende als auch eine nidationshemmende Wirkung haben und dass die jeweilige Wirkung der Pille vom Zeitpunkt im Zyklus der Frau abhängt, an dem sie zum Einsatz kommen soll.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)
(Jelena Tschudinowa)
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Die Stimmung im Land herrscht schon seit etlichen Jahren und die Bischöfe müssen sie mittlerweile wohl mitgekriegt haben - die unschuldig-überraschte Pose steht ihnen denkbar schlecht. Wer in der DBK immer noch davon ausgeht, daß die Journaille sich in ihren Berichten hauptsächlich aufs fade Kleingedruckte konzentriert, muß sich Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit gefallen lassen.Lupus hat geschrieben: Was ist daran mißverständlich, so dass man jetzt "sprungbereit" auf unsere Bischöfe, vor allem Kardinal Meisner "glaubt einschlagen zu sollen"?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Offenbar wird hier gewünscht, daß die Stellenbeschreibung für die Bischöfe in Deutschland zukünftig in einem Satz zusammengefaßt werden kann:
Ein Bischof liest aus dem KKK vor!
Ein Bischof liest aus dem KKK vor!

Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Was ich mich schon die ganze Zeit frage, ist:incarnata hat geschrieben: Das Problem ist,dass es die Mediziner auch nicht genau wissen zu wieviel % diese Medikamente durch Ovulationshemmung ,andere Mechanismen wie das Verändern des Cervixschleimes zur Behinderung der Spermien und zu wieviel durch Nidationshemmung Schwangerschaften verhindern.
- warum ist Ovulationshemmung nach einer Vergewaltigung erlaubt, als Antibabypille aber nicht?
- warum darf man kein Kondom verwenden, wenns doch nur um die Vermeidung einer Befruchtung geht?
Gibt es hier - sinnvollerweise - eine Anpassung der Regel in einer besonderen Situation?? Oikonomia auf römisch? Wie schön!

Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Diese Fragen stellt sich jeder, der die beständige Lehre der Kirche zum Thema Empfängnisverhütung kennt.Mary hat geschrieben:Was ich mich schon die ganze Zeit frage, ist:incarnata hat geschrieben: Das Problem ist,dass es die Mediziner auch nicht genau wissen zu wieviel % diese Medikamente durch Ovulationshemmung ,andere Mechanismen wie das Verändern des Cervixschleimes zur Behinderung der Spermien und zu wieviel durch Nidationshemmung Schwangerschaften verhindern.
- warum ist Ovulationshemmung nach einer Vergewaltigung erlaubt, als Antibabypille aber nicht?
- warum darf man kein Kondom verwenden, wenns doch nur um die Vermeidung einer Befruchtung geht?
Gibt es hier - sinnvollerweise - eine Anpassung der Regel in einer besonderen Situation??
Und jeder muß zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß die Bischöfe hier einen eklatanten Bruch mit dieser beständigen Lehre in Kauf nehmen, um vor der weltlichen Öffentlichkeit weniger schlecht dazustehen.
Der Preis dafür wird hoch sein, sehr hoch. Denn keiner kann so naiv sein zu glauben, daß nicht binnen kürzester Zeit der Anspruch erhoben wird, diese Erlaubnis auf andere, nicht weniger "lieblose" Verhältnisse auszudehnen als nur auf Vergewaltigungen. Dieser Beschluß wird ein Königstein2.0 werden.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Das ist das Problem.Lupus hat geschrieben:Die müssen dem Medizinern vertrauen können!
Es gibt genug Mediziner mit Partikularinteressen.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Nein, das sehe ich komplett anders. Was andere fordern, ist erst einmal belanglos. Die Welt fordert immer alles, was ihrer hedonistischen Art entspricht, jetzt auch schon. Aber eine Vergewaltigung ist so ziemlich das Schlimmste, was eine Frau an Demütigung und Erniedrigung erfahren kann, die Schwangerschaft wäre Ergebnis eines verbrecherischen Aktes.taddeo hat geschrieben:Diese Fragen stellt sich jeder, der die beständige Lehre der Kirche zum Thema Empfängnisverhütung kennt.Mary hat geschrieben:Was ich mich schon die ganze Zeit frage, ist:incarnata hat geschrieben: Das Problem ist,dass es die Mediziner auch nicht genau wissen zu wieviel % diese Medikamente durch Ovulationshemmung ,andere Mechanismen wie das Verändern des Cervixschleimes zur Behinderung der Spermien und zu wieviel durch Nidationshemmung Schwangerschaften verhindern.
- warum ist Ovulationshemmung nach einer Vergewaltigung erlaubt, als Antibabypille aber nicht?
- warum darf man kein Kondom verwenden, wenns doch nur um die Vermeidung einer Befruchtung geht?
Gibt es hier - sinnvollerweise - eine Anpassung der Regel in einer besonderen Situation??
Und jeder muß zwangsläufig zu dem Schluß kommen, daß die Bischöfe hier einen eklatanten Bruch mit dieser beständigen Lehre in Kauf nehmen, um vor der weltlichen Öffentlichkeit weniger schlecht dazustehen.
Der Preis dafür wird hoch sein, sehr hoch. Denn keiner kann so naiv sein zu glauben, daß nicht binnen kürzester Zeit der Anspruch erhoben wird, diese Erlaubnis auf andere, nicht weniger "lieblose" Verhältnisse auszudehnen als nur auf Vergewaltigungen. Dieser Beschluß wird ein Königstein2.0 werden.
All das passiert in der Ehe hoffentlich nicht (und wenn doch, gehlört das ebenso bestraft und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Zuletzt geändert von Ralf am Freitag 22. Februar 2013, 09:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Aus einer Vergewaltigung kann ein Ergebnis resultieren, welches kein Übel darstellt.Mary hat geschrieben:Was ich mich schon die ganze Zeit frage, ist:
- warum ist Ovulationshemmung nach einer Vergewaltigung erlaubt, als Antibabypille aber nicht?
Dies stellt eine fundamentale moralische Regel "auf den Kopf", nämlich die, daß man nichts Böses tun darf, um etwas Gutes zu erreichen.
Final betrachtet, also vom Ende her, kann dies bei einer Vergewaltigung aber geschehen.
Wieso dies so ist und wie man mit einer derartig verqueren Situation umzugehen hat, kann durchaus moraltheologisch noch vertieft weiterdiskutiert werden.
In dieser Diskussion befinden wir uns derzeit ..........
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Dieser Befürchtung kann ich nicht zustimmen.taddeo hat geschrieben:Dieser Beschluß wird ein Königstein2.0 werden.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Von wegen. Das passiert ständig.Ralf hat geschrieben:All das passiert in der Ehe hoffentlich nicht
Wo kein Kläger ...(und wenn doch, gehlört das ebenso bestraft
Unsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Aber in einem hast Du Recht: Man müßte das so aus dem Verhalten der deutschen Bischöfe folgern. Gerade darum finde ich diesen Beschluß furchtbar und einen Dammbruch sondergleichen.
@ Mary
"Oikonomia auf römisch" gab es schon immer - aber im Beichtstuhl und nicht im Gesetzbuch.
- Heinrich II
- Beiträge: 414
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- Wohnort: Bistum Mainz
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Und welche Entscheidung hättest Du Dir von den Bischöfen gewünscht?
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Ich bin nicht taddeo, aber ein unmißverständliches Bekenntnis, daß Abtreibung Mord ist, egal ob durch Ausschabung, chemisch oder hormonell, und daß jedes Leben von der Empfängnis an schützenswert ist; ein solches Bekenntnis wäre sehr wünschenswert gewesen.Heinrich II hat geschrieben:Und welche Entscheidung hättest Du Dir von den Bischöfen gewünscht?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Ja, das stimmt wohl. Auch eine Frau, die die Pille danach "nidationshemmend" genommen hat, kann Vergebung finden.taddeo hat geschrieben: @ Mary
"Oikonomia auf römisch" gab es schon immer - aber im Beichtstuhl und nicht im Gesetzbuch.
Mir stellt sich in der ganzen Diskussion auch folgende Fragen:
- Inwiefern ist es Sache der Ärzte, den freien Entschluss einer Frau, diese Pille-danach nehmen zu wollen, zu behindern?
- Oder anders gefragt: Darf der freie Wille - wenn er nach Ansicht oder kirchlichen Regeln der Ärzte sündhaft ist - negiert werden?
- War die abgewiesene Frau überhaupt römisch-katholisch?
- Ging es bei der Weigerung darum, das Gewissen des Krankenhauspersonals zu entlasten oder darum, die Frau an einer Sünde zu hindern?
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Bedenke dabei, daß der Arzt sich durch Beihilfe bei einer Abtreibung schwer schuldig machen würde (Stichwort fremde Sünde). Du stellst hier die Frage, ob man einen Mord verhindern darf: Ja, m.E. muß man das sogar im Rahmen des Möglichen. Ob der Mörder katholisch ist, ist dabei unwichtig, weil das Recht auf Leben nicht an einer Religion hängt.Mary hat geschrieben:Ja, das stimmt wohl. Auch eine Frau, die die Pille danach "nidationshemmend" genommen hat, kann Vergebung finden.taddeo hat geschrieben: @ Mary
"Oikonomia auf römisch" gab es schon immer - aber im Beichtstuhl und nicht im Gesetzbuch.
Mir stellt sich in der ganzen Diskussion auch folgende Fragen:
- Inwiefern ist es Sache der Ärzte, den freien Entschluss einer Frau, diese Pille-danach nehmen zu wollen, zu behindern?
- Oder anders gefragt: Darf der freie Wille - wenn er nach Ansicht oder kirchlichen Regeln der Ärzte sündhaft ist - negiert werden?
- War die abgewiesene Frau überhaupt römisch-katholisch?
- Ging es bei der Weigerung darum, das Gewissen des Krankenhauspersonals zu entlasten oder darum, die Frau an einer Sünde zu hindern?
Ob die abgewiesene Frau katholisch war, ist unwichtig, weil es bei ihr nur noch um die Anonyme Spurensicherung ging (Pille danach bekam sie ja von der sie behandelnden Ärztin), zu der die Kliniken mangels Anschluß an dieses System nicht in der Lage waren.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Richtig!taddeo hat geschrieben:Unsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Aber in einem hast Du Recht: Man müßte das so aus dem Verhalten der deutschen Bischöfe folgern. Gerade darum finde ich diesen Beschluß furchtbar und einen Dammbruch sondergleichen.
- cantus planus
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Sondergleichen? Nach Mariatrost und Königstein? Nein, das ist einfach ein weiteres Versagen von Bischöfen, die die Lehre der Kirche entweder gar nicht mehr kennen oder sie kennnen, aber nicht mehr teilen oder sie aus Feigheit zur Disposition stellen. Die Morallehre der Kirche ist von den deutschen Bischöfen ohnehin längst sturmreif geschossen worden, und Leute wie Bischof Gebhard Fürst haben tagesaktuell wieder erkennen lassen, dass sie die kirchliche Lehre nicht mehr vertreten. Ich prophezeie, dass das kein Ausrutscher war, sondern in den kommenden Jahren gerade im moralischen Bereich eine zunehmende Erosion eintreten wird.Gamaliel hat geschrieben:Richtig!taddeo hat geschrieben:Unsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Aber in einem hast Du Recht: Man müßte das so aus dem Verhalten der deutschen Bischöfe folgern. Gerade darum finde ich diesen Beschluß furchtbar und einen Dammbruch sondergleichen.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Im übrigen ist es eine arge Verkürzung der Frage, wenn in der moralischen Bewertung der "Pille danach" nur auf die mögliche abtreibende Wirkung abgestellt wird.
Selbst wenn es eine "Pille danach" gäbe, die zu 100% nicht abtreibend wirkte - was zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht der Fall ist -, müßten die dt. Bischöfe erst einmal moraltheologisch sauber begründen, warum der Einsatz eines solchen Verhütungsmittels erlaubt sein soll und wie sich diese Erlaubnis mit den kirchlichen Entscheidungen (Enzykliken, Entscheidungen des Hl. Offiziums, Erklärungen der Päpste,...) zu diesem Themenbereich vereinbaren läßt. - Davon ist weit und breit nichts zu lesen.
Selbst wenn es eine "Pille danach" gäbe, die zu 100% nicht abtreibend wirkte - was zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht der Fall ist -, müßten die dt. Bischöfe erst einmal moraltheologisch sauber begründen, warum der Einsatz eines solchen Verhütungsmittels erlaubt sein soll und wie sich diese Erlaubnis mit den kirchlichen Entscheidungen (Enzykliken, Entscheidungen des Hl. Offiziums, Erklärungen der Päpste,...) zu diesem Themenbereich vereinbaren läßt. - Davon ist weit und breit nichts zu lesen.
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Die eindeutige Lehre der Kirche zu vertreten, und in medizinischen Fragen die Klappe zu halten, wenn man sich hint und vorn nicht auskennt. Aber offensichtlich hat man mal wieder die "richtigen" Berater gehabt, genau wie in den Fragen der Transplantation.Heinrich II hat geschrieben:Und welche Entscheidung hättest Du Dir von den Bischöfen gewünscht?
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Wann wurde das denn verboten? Mein Bischof, für mich maßgebend, hält das für vertretbar.taddeo hat geschrieben:Von wegen. Das passiert ständig.Ralf hat geschrieben:All das passiert in der Ehe hoffentlich nichtWo kein Kläger ...(und wenn doch, gehlört das ebenso bestraftUnsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Re: Moralische Bewertung der "Pille danach"
Ich empfehle meine Signatur.cantus planus hat geschrieben:Sondergleichen? Nach Mariatrost und Königstein? Nein, das ist einfach ein weiteres Versagen von Bischöfen, die die Lehre der Kirche entweder gar nicht mehr kennen oder sie kennnen, aber nicht mehr teilen oder sie aus Feigheit zur Disposition stellen. Die Morallehre der Kirche ist von den deutschen Bischöfen ohnehin längst sturmreif geschossen worden, und Leute wie Bischof Gebhard Fürst haben tagesaktuell wieder erkennen lassen, dass sie die kirchliche Lehre nicht mehr vertreten. Ich prophezeie, dass das kein Ausrutscher war, sondern in den kommenden Jahren gerade im moralischen Bereich eine zunehmende Erosion eintreten wird.Gamaliel hat geschrieben:Richtig!taddeo hat geschrieben:Unsinn. Das war noch niemals Lehre der Kirche.und dann ist ebenso die chem. Verhinderung der Befruchtung erlaubt).
Aber in einem hast Du Recht: Man müßte das so aus dem Verhalten der deutschen Bischöfe folgern. Gerade darum finde ich diesen Beschluß furchtbar und einen Dammbruch sondergleichen.