Pilgerer hat geschrieben:Sonus Peregrinus hat geschrieben:Ein solches "Signal", ausgehend von der weltlichen Obrigkeit, wäre ja eigentlich ein sehr fatales Signal, womit ein wichtiges Rechtsgut, entstanden in den langwierigen Auseinandersetzungen des "christlichen" Abendlandes, ad absurdum geführt würde: die weltanschauliche Neutralität des Staates. Vielleicht hatte der Dominikanerpater einfach einen schlechten Tag, als er interviewt wurde; vielleicht war es dort aber die wahre Absicht des Paters, der (nicht nur) in christlichen Kreisen weitverbreiteten Islamophobie das Wort zu reden ...
Eigentlich dürfte der deutsche Staat nur die Einwanderer akzeptieren, die seinen Wertekanon (Grundgesetz) teilen. Der deutsche Staat ist nicht weltanschaulich völlig neutral, sondern hat bindende Werte für alle. In diesen Rahmen passt zwar viel hinein, aber nicht alles.
Das wird von den "Multikulti"-Fanatikern gern übersehen, die die deutsche kulturelle Substanz weder kennen noch erhalten wollen.
Sehe ich genauso. Nicht wenige "Multikulti"-Anhänger zeichnen sich durch unglaubliche Naivität aus. Selbstverständlich ist die Europäische Union resp. die staatliche Obrigkeit gehalten, möglichst überhaupt keine gefährlichen Leute aufzunehmen, die zur Aushöhlung der rechtstaatlichen Substanz beitragen könnten. Das wäre richtig fatal...
Aber was hat der Domikanerpfarrer noch mal gesagt? Ich zitiere:
Dominkanerpater Prof. Ockenfels hat geschrieben:Nicht Muslime, sondern islamisch bedrängte und verfolgte Christen genießen bei uns bevorzugt Asyl.
Herr Dominikanerpater Ockenfels hat undifferenziert "Muslime" und "Christen" gegenübergestellt. Dabei hat es in der Geschichte sehr wohl auch Christen gegeben, die in die Grundwerteordnung des Grundgesetzes nicht hineingepasst hätten; und vielleicht gibt es ja derer immer noch viele ... Einen "Schuss in den Ofen" nenne ich das, was Herr Dominikanerpater Ockenfels vom Stapel gelassen hat!
Im Vergleich zu Herrn Dominikanerpater Ockenfels haben Sie ein viel besseres Differenzierungsvermögen an den Tag gelegt, wenn Sie sagen:
Pilgerer hat geschrieben:Dabei sind radikale und konservative Muslime häufig verfassungsfeindlich eingestellt. Sie halten sich nicht mit dem Herzen an die Grundwerte Deutschlands und identifizieren sich auch nicht mit seiner Geschichte und Kultur, sondern warten auf den Tag, an dem sie ihr Wertesystem verwirklichen, demzufolge niemand den Islam beleidigen darf, sich unterordnen muss etc.
Wohl passen liberale und intellektuelle Muslime sowie manche ihrer Minderheiten (Aleviten, Alawiten, Ahmadiya) gut zu uns.
Genauso sehe ich das!
Man muss also kein "Multikulti"-Fanatiker sein, um die Formulierung von Herrn Dominikanerpater Ockenfels kritisch zu sehen - wobei ich ja dem Großteil seiner Ausführungen gerne zustimmen möchte.
Pilgerer hat geschrieben:In der islamischen Welt ist der radikale Islam im Moment jedoch auf dem Vormarsch. Ich habe nichts dagegen, wenn die irgendwo eigene geordnete Staaten nach ihrer Facon bilden. Das sollte aber nicht in Europa stattfinden.
Ich habe nichts gegen "geordnete Staaten nach ihrer Façon". Aber das Problem ist ja erst einmal, dass der Vormarsch des radikalen, fundamentalistschen Islamismus eben
nicht für einen geordneten Zustand sorgt - siehe Algerien, Mali, Libyen, Sudan, durchaus auch Ägypten etc. Und ebendiese bedrohliche Tendenz betrifft auch Europäer, Asiaten (e.g. Japaner) und andere Bevölkerungskreise, die mit dem Islam nicht sonderlich viel am Hut haben, - wie der jüngste Vorfall in Algerien الجزائر)) leider gezeigt hat.
Ergo: Die internationale Gemeinschaft ist durchaus gehalten, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, auf dass der islamistische Vormarsch selbst außerhalb der europäischen Region gestoppt wird!