An der Messe zum Amtsbeginn von Papst Franziskus haben nach Vatikanangaben 150.000 bis 200.000 Menschen teilgenommen. Im Verlauf der Feier waren kontinuierlich Menschen auf den Petersplatz und die angrenzende Via della Conciliazione geströmt. Beim ersten öffentlichen Pontifikalamt von Benedikt XVI. am 24. April 2005 waren rund 300.000 Gläubige zugegen. Allerdings fiel diese Messe auf einen Sonntag.
Es erschien mir auch recht leer auf dem Petersplatz
Livekommentare eines Einführungsgottesdienstes fördern nicht gerade die Glaubwürdigkeit der Argumentation für eine möglichst ehrfurchtsvolle (=prächtige?) Liturgie.
Jetzt übertreibt es mal nicht. Vielleicht kann man in der ein oder anderen Frage geschmacklich anderer Meinung sein, aber es war ein Papstgottesdienst wie ich ihn kenne und mag.
Daran wird es gelegen haben...ich empfinde es als Hybris, dass wir Tradis meinen, immer den Lösungsweg für die RKK zu haben. Cappa Magna, Camauro und Brüsseler Spitze und schon strömen die Massen wieder auf den Petersplatz bzw. in die Kirche? Das bezweifel ich doch sehr. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass wir Tradis - die auf sowas Wert legen - trotz vermehrter Blog-Präsenz eher eine Minderheit in der RKK sind und unsere Wünsche für viele Katholiken einfach egal, oder sogar befremdend sind.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Können bitte Waldorf und Statler in ihrer Loge einfach mal die Schnauze halten?
Ich dachte, daß hier sei ein Diskussionsforum. - Aber ich kann mich ja auch irren.
Hier findet im Augenblick keine Diskussion statt, sondern es kotzen sich Frustrierte aus. Offenbar merkt ihr nicht einmal, wie ihr rüberkommt. Das schadet der überlieferten römischen Messe mehr als hundert Marini I.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Livekommentare eines Einführungsgottesdienstes fördern nicht gerade die Glaubwürdigkeit der Argumentation für eine möglichst ehrfurchtsvolle (=prächtige?) Liturgie.
Ich hab ja ausgeschaltet. Wenn ich bedenke, welche Kämpfe in den letzten Jahren hier stattfanden gegen Sackalben und Regenbogenstolen, welch leuchtendes Vorbild Benedikt gab und wie nun die Kamphausverehrer jubeln, da kommen mir nur die Tränen.
Und es geht mir nicht um die außerordentliche Form. Ganz im Gegenteil. Dahin muss ich jetzt offenbar wieder vor den Banalisierern un Mahlfeiernden flüchten.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Livekommentare eines Einführungsgottesdienstes fördern nicht gerade die Glaubwürdigkeit der Argumentation für eine möglichst ehrfurchtsvolle (=prächtige?) Liturgie.
Ich hab ja ausgeschaltet. Wenn ich bedenke, welche Kämpfe in den letzten Jahren hier stattfanden gegen Sackalben und Regenbogenstolen, welch leuchtendes Vorbild Benedikt gab und wie nun die Kamphausverehrer jubeln, da kommen mir nur die Tränen.
Und es geht mir nicht um die außerordentliche Form. Ganz im Gegenteil. Dahin muss ich jetzt offenbar wieder vor den Banalisierern un Mahlfeiernden flüchten.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Die Messe war in ihrem Ablauf meines Erachtens sehr würdig und feierlich. Auch die Gewänder waren edel und ästhetisch, ich wenn ich ihnen mehr Farben gegönnt hätte. Wer auf das Drumherum geachtet hat, der kommt auch eher nicht auf die Idee einer neuen liturgischen »Schlichtheit«.
Mein Kritikpunkt ist aber, dass der Papst die Vollform des Cæremoniale Episcoporum nicht ausschöpft. Das sollte ein römischer Bischof schon tun. Er sollte da schon auf seinen Zeremonienmeister hören. Aber da wird sich sicher noch einiges klären.
Maurus hat geschrieben:Die Messe war in ihrem Ablauf meines Erachtens sehr würdig und feierlich. Auch die Gewänder waren edel und ästhetisch, ich wenn ich ihnen mehr Farben gegönnt hätte. Wer auf das Drumherum geachtet hat, der kommt auch eher nicht auf die Idee einer neuen liturgischen »Schlichtheit«.
Exilfranke hat geschrieben:Ich glaube, bei Benedikts Amtseinführung lag nicht soviel Purpur-Teppich rum, und auch der Thron war nicht so barock wie bei Franziskus...^^
Ich erinnere mich an einen Aphorismus von Gomez Davila, in dem er sagt, dass der Barock eigentlich eine Krankheit ist - zwar eine vornehme Krankheit, aber nichtsdestotrotz eine Krankheit
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit
Hier findet im Augenblick keine Diskussion statt, sondern es kotzen sich Frustrierte aus. Offenbar merkt ihr nicht einmal, wie ihr rüberkommt. Das schadet der überlieferten römischen Messe mehr als hundert Marini I.
subtil .... drängen die Medien Papst Franz in jene Rolle, die "Tradis" ein Dorn im Auge ist.
Er sei so schlicht, populär, und völlig anders als Benedikt. Man versucht beide in der Berichterstattung gegeneinander auszuspielen.
Tatsächlich gibt es einige kleinere Handlungen, durch die Papst Franz sich volksnäher zeigt - die schwarzen Schuhe, das Bad in der Menge, Kasper zu zitieren etc.
Ich habe den Eindruck, dass er aber darin authentisch ist, und so ist, wie er ist. Das muss man scharf trennen von der Berichterstattung.
Eine Tatsache ist auch, dass weniger Menschen bei der Amtseinführung waren. Ebenso, dass Franz und Benedikt wahrscheinlich mehr verbindet als unterscheidet.
Was Not tut, ist Nüchternheit im Urteil; nicht der Papst der Medien, sondern der wahre Papst Franz ist maßgeblich; sie scheinen sich zu unterscheiden.
Was viele befürchten:
Nicht die Veränderungen in der Kirche sind das wirkliche Problem, oder die größte Sorge, im Gegenteil. Auch Benedikt hat erhebliche Veränderungen auf den Weg gebracht.
Das, was vielen Menschen Sorgen macht: Das ist die Erfahrung und die Gefahr einer Banalisierung, einer Trivialisierung und eines Bildersturms im Glauben.
Papst Benedikt war hier unverdächtiger, und konnte so einfacher Änderungen akzeptabel machen - nicht zuletzt durch seinen Rücktritt. Er hat es immer wasserdicht gemacht.
Bei Papst Franz werden Ressentiments wach, die durch ein "sich beim Volk Beliebtmachen" im Nachgang zum 2. vat. Konzil erfahren werden mussten.
Ich glaube, dass diese Befürchtungen nicht begründet sind; die Vorstellung, wieder in einer gutmenschlichen Taize-Kirche der Beliebigkeit zu landen, graust - aber ich vertraue
Papst Franz sehr, dass es ihm um etwas anderes geht. Wenn er Veränderungen durchsetzen kann, die auch Benedikt wollte, und die Mehrheit der Kardinäle ihn zum Papst
gewählt haben, dann wird er das Schiff Petri mit Klugheit und Umsicht sicher lenken.
Schauen wir nicht auf die Berichterstattung, sondern auf das, was wirklich ist.
Stefan hat geschrieben:subtil .... drängen die Medien Papst Franz in jene Rolle, die "Tradis" ein Dorn im Auge ist.
...
Schauen wir nicht auf die Berichterstattung, sondern auf das, was wirklich ist.
Habe gerade auf SPON gelesen, dass Papst Franz ein "Obama" oder ein "Gorbatschow" der Kirche sein könnte
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Stefan hat geschrieben:subtil .... drängen die Medien Papst Franz in jene Rolle, die "Tradis" ein Dorn im Auge ist.
Er sei so schlicht, populär, und völlig anders als Benedikt. Man versucht beide in der Berichterstattung gegeneinander auszuspielen.
Tatsächlich gibt es einige kleinere Handlungen, durch die Papst Franz sich volksnäher zeigt - die schwarzen Schuhe, das Bad in der Menge, Kasper zu zitieren etc.
Ich habe den Eindruck, dass er aber darin authentisch ist, und so ist, wie er ist. Das muss man scharf trennen von der Berichterstattung.
(...)
Schauen wir nicht auf die Berichterstattung, sondern auf das, was wirklich ist.
Danke!
So sehe ich das auch.
Mich verwirrt weniger, was der Hl. Vater sagt und tut (auch wenn einiges seltsam war), als was ich so hören und lesen muss...
Zum Beispiel sagte der Kommentator im Ersten heute sinngemäß irgendwas in die Richtung, welche großen Hoffnungen auf notwendige Veränderungen die "in der Kirche aktiven Katholiken"([Punkt]) in diesen neuen Papst setzen würden...
Es sind solche Sätze, die mir aufstoßen...
Aber ich hoffe, dass alle Ängste unbegründet sind.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
subtil .... drängen die Medien Papst Franz in jene Rolle, die "Tradis" ein Dorn im Auge ist.
Er sei so schlicht, populär, und völlig anders als Benedikt. Man versucht beide in der Berichterstattung gegeneinander auszuspielen.
Jab...das ist natürlich eine gezielte Vereinnahmung. Man will Papst Franz möglichst schnell zu einer Gallionsfigur der progressiven Bewegung stilisieren und da kommt seine schlichte Art gerade recht. Und machen wir uns nichts vor: Natürlich werden sich progressive Priester auf den Papst berufen, wenn sie zukünftig die katholischen Kirchenräume protestantisieren und das Kruzifix mit einem roten Kreis ersetzen. Aber wir sollten uns vor Augen halten, dass dies aus völlig anderen Gesichtspunkten geschieht und der heilige Vater dabei lediglich als Feigenblatt missbraucht wird. Was beim WiSiKi-Pfaffen aus falsch verstandenem oder nicht mehr verstandemem Katholizismus oder "Konzilsgeist" geschieht, gründet beim Papst in echter Frömmigkeit. Je größer die Hoffnungen, umso schlimmer später die Enttäuschung. War schon bei Benedikt so. Und wenn auch Papst Franz die Homoehe verdammt, am Zölibat festhält und das Frauenpriestertum ablehnt, dann mache ich mir keine Sorgen, dass auch er ein Stachel im Fleisch der Welt sein wird. Marianisch genug scheint er ja schonmal zu sein.
Zuletzt geändert von Exilfranke am Dienstag 19. März 2013, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
@ Stefan, Du hast es erfasst. Der Jubel der Modernisten ist der Grund meiner Furcht. Liturgisch ist deren Jubel aber leider berechtigt. Der Wert des Allerheiligsten wird durch das Auftreten Franzens nicht mehr glaubwürdig vermittelt.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Bei aller liebe ich habe kein Verständnis für die Kritik an Papst Franz. Ich halte die Äußerungen für vollkommen überzogen und teilweise auch unverschämt. Jeder Dorfdepp erhält eine Bewährungszeit von 100 Tagen aber bei seiner Heiligkeit haben einige schon nach 10 Sekunden ihr Urteil gefällt. Viele werfen zu Unrecht den ersten Stein, statt Fairness walten zu lassen. Im Sport hätte es schon massig Gelbe Karten gehagelt.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
iustus hat geschrieben:@ Stefan, Du hast es erfasst. Der Jubel der Modernisten ist der Grund meiner Furcht. Liturgisch ist deren Jubel aber leider berechtigt. Der Wert des Allerheiligsten wird durch das Auftreten Franzens nicht mehr glaubwürdig vermittelt.
Furcht steht einem gläubigen Christen nicht. Generell lese ich hier immer "habe Angst", "befürchte", "mit Schrecken...". Was ist denn das für ein schwacher Glaube?
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
iustus hat geschrieben:@ Stefan, Du hast es erfasst. Der Jubel der Modernisten ist der Grund meiner Furcht. Liturgisch ist deren Jubel aber leider berechtigt. Der Wert des Allerheiligsten wird durch das Auftreten Franzens nicht mehr glaubwürdig vermittelt.
Deshalb sollte meiner Meinung nach eine Erklärung erfolgen, warum der Hl. Vater keine Kniebeuge macht. Ich finde, es ist besser, immer offen und ehrlich zu sein, denn es mag ja tatsächlich eine Erkrankung vorliegen. Aber solange man das nicht weiß, gibt es immer Raum für Unterstellungen...
Und tatsächlich könnten andere Priester, die den Wert des Allerheiligsten nicht schätzen (was ich Papst Franz absolut niemals unterstellen würde), auf die Idee kommen, nun auch keine Kniebeuge mehr zu machen...
iustus hat geschrieben:@ Stefan, Du hast es erfasst. Der Jubel der Modernisten ist der Grund meiner Furcht. Liturgisch ist deren Jubel aber leider berechtigt. Der Wert des Allerheiligsten wird durch das Auftreten Franzens nicht mehr glaubwürdig vermittelt.
Im Übrigen: lass die Modernisten doch reden. Die Worte des Papstes waren unmissverständlich, die Predigt hat mir gut gefallen. Den griechischen Teil beim Evangelium fand ich sehr schön. Der Altar war genauso würdig gestaltet, wie zu den besten Zeiten Benedikts. Die Messe war in den wesentlichen Teilen komplett in Latein, auch das gab es schon anders. Ich weiß echt nicht, worüber ihr euch aufregt.
Torsten hat geschrieben:Ich sehe in diesem Papst großes Potential, die wahre Natur mancher Schäflein zu offenbaren. Die Quelle ihrer Spiritualität, und was sie daraus schöpfen. Welche Lieder sie anstimmen.