Na, was hat denn eine Klausurschwester im Wahllokal zu suchen???Marlene hat geschrieben:Was ist denn daran so fraglich?Anastasis hat geschrieben:Doch, natürlich.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Edith hat geschrieben:»… Klausurschwester … auf dem Weg … ins Wahllokal …«Doch nicht im Ernst, oder?
Päpstliche Klausur
- Robert Ketelhohn
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Päpstliche Klausur
Dieses Thema wurde nicht von Robert eröffent, sondern von mir aus "Habit" abgesplittet. Edith.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Edith hat geschrieben:»sie wählt.«
Ach nee!
Edith hat geschrieben:»(wobei natürlich zumeist Briefwahl gemacht wird, in Klausurklöstern).«
Das will ich meinen. Wenn schon, dann so.
Edith hat geschrieben:»Es ist aber im päpstl. Klausurdekret audrücklich aufgeführt, dass man die Klausur verlassen darf, um an Wahlen teilzunehmen.«
Gibt’s auch ein päpstliches Dekret darüber, wann ich morgens aufstehen muß? – Meine Güte. Ob Papst Hannes oder Paule Piep oder Pup sagt, interessiert mich hierbei ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Edith hat geschrieben:»Man könnte natürlich fragen... ob man "mündig" wählen kann... wenn man 30 Jahre in strenger Klausur war.... und seine Infos aus einer Zeitung hat.«
Wenn du zu einer reifen Entscheidung nicht fähig bist, gehörst du auch nicht ins Kloster. Und wo anders, wiederum, wirst du besser dazu befähigt als eben dort? – Andererseits muß die erste Frage natürlich lauten, inwieweit man sich – nicht bloß als von der Welt Bekehrter im Kloster, sondern als Gläubiger schlechthin – an solch ideologiediktierten und ideologiedurchtränkten Spielchen überhaupt beteiligen soll.
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Titel
Weil die alten Orden päpstlichen Rechts sind und somit dem Papst unterstehen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wozu? Was hat ihr Ruf zum gottgeweihten Leben mit dem Papst zu tun?
Geschichlich ist eine päpstliche Klausur ein Schutz für die beschaulichen Nonnen. Gerade in südlichen Ländern war das (und ist es auch noch bis heute) notwendig. Bei <das> geht um eine spirituelle Interpretation.

Gott ist mittendrin!
- Robert Ketelhohn
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Zum Thema strenge Klausur, Mündigkeit und Wahlen:
"Die Nonnen sollen sich die gebührende Information über Kirche und Welt nicht durch die Vielfalt der Nachrichten besorgen, sondern durch die Fähigkeit, das Wesentliche im Lichte Gottes zu erfassen, um es im Gebet mit dem Herzen Christi in Einklang zu bringen." (Verbi Sponsa 21).
"Die Nonnen sollen sich die gebührende Information über Kirche und Welt nicht durch die Vielfalt der Nachrichten besorgen, sondern durch die Fähigkeit, das Wesentliche im Lichte Gottes zu erfassen, um es im Gebet mit dem Herzen Christi in Einklang zu bringen." (Verbi Sponsa 21).
Die einen fallen durch ihre Taten auf -
die anderen durch ihr Getue...
die anderen durch ihr Getue...
Mit "Braut des Wortes" (Anfang der genannten Instruktion) ist aber erst einmal die Kirche insgesamt gemeint. Die päpstlich klausurierten Nonnen (wow, was für eine Bezeichnung!) verwirklichen diesen Brautcharakter in besonderer Weise.Edith hat geschrieben:Kartäuser.Ketzerin hat geschrieben:Mal ne ganz dumme Frage: gibt es eigentlich ähnlich streng klausurierte Orden auch bei Mönchen?
Ansonsten... ist das bei Männern extreeem selten....
eigentlich nur noch... die ganz wenigen Einsiedlerorden....
das Leben ohne "Außenwirkung"... scheint wohl eher den Frauen eigen...
Und wenn ich das richtig weiß.... heißt "sponsa"... Braut.....
"Verbi sponsa"... richtet sich... wenn ich das richtig gelesen hat... auch nur an "Nonnen"......
Worauf bezieht sich jetzt dieses Augenrollen?
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Die Kamaldulenser nicht zu vergessen.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."
Dass Nonnen die bräutliche Mystik besser leben können, steht sinngemäß auch in der Instruktion Verbi Sponsa.Edith hat geschrieben:gelöschtBrunetti hat geschrieben: Worauf bezieht sich jetzt dieses Augenrollen?
Brunetti - ist gerne Mann

Aber ich bin froh, dass es Frauen gibt

Zuletzt geändert von Brunetti am Samstag 18. Dezember 2004, 15:50, insgesamt 2-mal geändert.
Die einen fallen durch ihre Taten auf -
die anderen durch ihr Getue...
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Äh, bevor es hier völlig abgleitet, würde ich gern zum Thema zurück.
Ich möchte die päpstliche Klausur mal kritisch anfragen. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es darum, dass die Nonnen (in einigen Orden meinetwegen auch die Mönche) sich ganz der Kontemplation widmen und nicht wie etwa die Benediktiner das "ora et labora" haben. Das funktioniert aber nur, wenn die Nonnen von denen, die arbeiten, versorgt werden. Und warum tragen die Arbeitenden die Nonnen mit? Weil die für sie beten? Das wäre dann eine etwas merkwürdige "Arbeitsteilung": Die Nonnen delegieren das Arbeiten an Werktätige; die Werktätigen delegieren das Beten an die Nonnen.
Oder habe ich was falsch verstanden? Ich muss gestehen, dass ich zwar mit Ordensleben ziemlich viel, mit dem Leben gemäß der päpstlichen Klausur aber recht wenig anfangen kann...
Ich möchte die päpstliche Klausur mal kritisch anfragen. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es darum, dass die Nonnen (in einigen Orden meinetwegen auch die Mönche) sich ganz der Kontemplation widmen und nicht wie etwa die Benediktiner das "ora et labora" haben. Das funktioniert aber nur, wenn die Nonnen von denen, die arbeiten, versorgt werden. Und warum tragen die Arbeitenden die Nonnen mit? Weil die für sie beten? Das wäre dann eine etwas merkwürdige "Arbeitsteilung": Die Nonnen delegieren das Arbeiten an Werktätige; die Werktätigen delegieren das Beten an die Nonnen.
Oder habe ich was falsch verstanden? Ich muss gestehen, dass ich zwar mit Ordensleben ziemlich viel, mit dem Leben gemäß der päpstlichen Klausur aber recht wenig anfangen kann...
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Meines Wissens arbeiten auch streng klausurierte Nonnen und verdienen damit Geld - mit Hostienbacken oder kunsthandwerklichen Arbeiten (Kerzenverzieren, Ikonenschreiben, Keramik, Paramentenstickerei...) zum Beispiel.Brunetti hat geschrieben:Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es darum, dass die Nonnen (in einigen Orden meinetwegen auch die Mönche) sich ganz der Kontemplation widmen und nicht wie etwa die Benediktiner das "ora et labora" haben.
Darin, daß man durch die päpstliche strikter zum Drinnenbleiben verpflichtet wird, ist doch klar... will sagen: ohne mehr oder weniger zwingenden Grund wird das Kloster nicht verlassen. Das gilt als so wichtig, daß eben möglichst auch keine Arbeit außerhalb des Klosters übernommen wird. (Was wäre allerdings, wenn das Kloster irgendwann ohne Außentätigkeit nicht mehr existenzfähig wäre?)Brunetti hat geschrieben:Und worin liegt dann der Unterschied zwischen päpstlicher und konstitutioneller Klausur?
Sicher geht es darum, sich "ganz der Kontemplation zu widmen". Allerdings geht es weniger darum, ja nichts anderes zu tun als zu beten, sondern darum, Ablenkungen und (innere) "Fluchtmöglichkeiten" nah Möglichkeit zu meiden. Und dafür ist es von Vorteil, nicht so viel "draußen herumzulaufen" - schon der heilige Benedikt fand, daß das für Mönche gar nicht gut sei.
(Im Übrigen sind ja Arbeit und Kontemplation nicht unbedingt Gegensätze - man kann viele Arbeiten ausgesprochen kontemplativ gestalten...)
Und so ganz möchte ich das mit der "Arbeitsteilung" auch nicht wegschieben. Es gibt verschiedene Glieder am Leib Christi, und ein Ohr ist bekannlich kein Fuß... Ist es wirklich fragwürdig, wenn einige "Gebets-Spezialisten" für die ganze Kirche den Dienst übernehmen, sich so stark auf das Gebet und das Leben in der Gegenwart Gottes zu konzentrieren, wie das eben nicht für jeden möglich ist? Das dispensiert ja keinen davon, in dieser Beziehung das zu tun, was ihm in seiner Lebenssituation möglich ist.
Ja, das ist der formale Unterschied. Ich meinte aber mehr den materialen Unterschied. Ist es tatsächlich so, dass die Klöster mit konstitutioneller Klausur mit den Klausurvorschriften "lockerer" umgehen als die "päpstlichen"?Edith hat geschrieben:gelöschtBrunetti hat geschrieben:Und worin liegt dann der Unterschied zwischen päpstlicher und konstitutioneller Klausur?
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