iustus hat geschrieben:http://www.katholisches.info/2013/04/08 ... it-folgen/
Papst Franzikus ergriff gestern Besitz von seiner Diözese Rom. Die feierliche Zeremonie vollzog sich in der Lateranbasilika, der Kathedrale des Bistums, in dem sich der Bischofsstuhl befindet. Der antike Ritus wurde dabei unerwartet mit neuen Worten zelebriert.
Der Kardinalvikar sagte zum neuen Papst: „Wie der Winzer, der von oben den Weinberg überwacht, bist du in erhöhter Position gesetzt, um das Dir anvertraute Volk zu regieren und zu behüten.“
Gestern hingegen mußte Kardinalvikar Agostino Vallini einen neuen Text vorlesen, daß der Papst von diesem „erwählten Ort in der Liebe allen Kirchen vorsteht und mit entschlossener Sanftheit alle auf den Wegen der Heiligkeit führt“.

Das Pastoralgeschwurbel, das wir aus Deutschland kennen.
Er bestätigt die Hoffnungen jener Kreise in der Kirche, die die hierarchische Gliederung der Kirche in einer demokratischen Gesellschaft nur schwer ertragen und ihre innere Unruhe durch ständige Strukturveränderungen zu beruhigen versuchen, und bestätigt die Befürchtungen traditionsverbundener Kreise, die genau die „ewige“ Neuerungssucht satt haben.
Wäre vielleicht hilfreich, die beiden Formulierungen mal im Ganzen zu vergleichen.
Früher (2005):
Bei der Inbesitznahme der Kathedra des Laterans traf Kardinalvikar Camillo Ruini die Aufgabe, sich mit den Worten eines uralten Zeremoniales an den neuen Bischof von Rom zu wenden: »Wie der Winzer, der den Weinberg von der Höhe aus beaufsichtigt, bist Du in erhöhte Position gesetzt, um das Dir anvertraute Volk zu regieren und zu hüten. Bedenke, dass Du den Stuhl des Hirten innehast, um Dich der Herde Christi zu widmen. Deine Ehre ist die Ehre der ganzen Kirche und ein verlässlicher und sicherer Halt für alle Deine Brüder im Bischofsamt: Du wirst wahrlich geehrt sein, wenn jedem die Ehre zuteil wird, die ihm zusteht.« In dieser Weise – so der Kardinalvikar abschließend – ist der Papst wirklich »Diener der Diener Gottes« (servus servorum Dei), ein auf Gregor den Großen zurückgehender Titel, den die römischen Pontifexe seit vierzehn Jahrhunderten führen.
An dieser Stelle bestieg Benedikt XVI. – der sich gerade noch als ein »einfacher, demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn« vorgestellt hatte – seine Kathedra, während die Versammlung die alte Akklamation wiederholte: »Dir, Benedikt, Bischof von Rom, sei Freude, Frieden und Leben!«
Dann, nach Entgegennahme der „Obödienz“, des Gehorsamsversprechens der Kirche von Rom, erinnerte er in der Predigt an den Sinn dieser Liturgie: »Der Bischof von Rom sitzt auf seiner Kathedra, um von Christus Zeugnis zu geben.« Das heißt, von dem einzigen »Herrn[:] Jesus« (Dominus Iesus).
Nel momento dell'insediamento sulla Cattedra lateranense, è toccato al cardinale vicario Camillo Ruini richiamare al nuovo vescovo di Roma le parole di un cerimoniale antichissimo: «Come il vignaiolo che sorveglia dall'alto la vigna sei posto in posizione elevata per governare e custodire il popolo che ti è affidato. Ricorda che occupi la Cattedra del pastore per dedicarti al gregge di Cristo. Il tuo onore è l’onore di tutta la Chiesa ed è valido e sicuro sostegno per i tuoi fratelli nell’episcopato: tu sarai veramente onorato quando a ciascuno è riconosciuto l’onore che gli spetta». In questo modo – ha concluso il cardinale vicario – il Papa è davvero «servo dei servi di Dio» (servus servorum Dei), secondo un titolo che risale a Gregorio Magno e che i pontefici romani portano da quattordici secoli.
A quel punto, Benedetto XVI – che appena eletto si era presentato come «semplice, umile lavoratore nella vigna di Dio» – è salito sulla sua cattedra mentre l’assemblea ripeteva l'antica acclamazione: «A te, Benedetto, vescovo di Roma, gioia, pace e vita». E, ricevuta l’“obbedienza” dalla Chiesa di Roma, ha richiamato nell’omelia il senso di quella liturgia: «Il Vescovo di Roma siede sulla sua Cattedra per dare testimonianza di Cristo». Cioè dell’unico «Signore Gesù» (Dominus Iesus).
Quelle: Avvenire, 08.05.2005
Heute (2013):
So beginnt die Heilige Messe, zunächst charakterisiert durch die „Obödienz“, das Gehorsamsversprechen gegenüber dem Papst, das dieser vor dem Bischofsstuhl, der Kathedra, stehend entgegennimmt: „Dies ist der erwählte und gesegnete Ort, von woher der Fels, auf den die Kirche gegründet ist, durch den Lauf der Jahrhunderte hindurch getreulich alle Brüder [inkl. Schwestern] in der Wahrheit des Glaubens festigt, in der Liebe allen Kirchen vorsteht und mit sanfter Festigkeit alle auf dem Weg der Heiligkeit führt“, erklärt Kardinal Agostino Vallini und fährt fort: „Allerseligster Vater, in kindlicher Ergebenheit versprechen wir Ihrem Lehramt und Ihrer Führung gehorsam und treu zu sein.“
Anschließend leisten die Vertreter der verschiedenen Diözesanstände ihr Gehorsamsversprechen, darunter eine Familie mit vier Kindern und zwei Jugendliche aus der Jugendpastoral. Nun geht die Messe mit Kardinal Vallini und seinem Vorgänger Camillo Ruini als Hauptzelebranten weiter bis zur Predigt, die sich in dem für Jorge Mario Bergoglio schon charakteristischen pastoralen Stil auf wenige Worte konzentriert, die alle Zuhörer zum Nachdenken und im Idealfall zur Bekehrung bewegen sollen: Heute geht es noch einmal um die „Barmherzigkeit“ (der Weiße Sonntag ist ja auch Barmherzigkeitssonntag), die „Geduld“ (die göttliche Geduld kennt im Gegensatz zu unserer keine Grenzen), die „Zärtlichkeit“, mit der Gott uns umarmt. Noch ein bedeutsamer Satz: „Für Gott sind wir keine Nummern, wir sind ihm wichtig, ja wir sind das Wichtigste, das er hat. Auch wenn wir Sünder sind, sind wir das, was ihm am meisten am Herzen liegt.“
Incomincia la santa messa, caratterizzata all’inizio dall’“obbedienza” al Papa, che è in piedi davanti alla cattedra: “Questo è il luogo eletto e benedetto, dal quale, fedelmente nello scorrere dei secoli, la roccia sulla quale è fondata la Chiesa conferma nella verità della fede tutti i fratelli, presiede nella carità tutte le Chiese e con ferma dolcezza tutti guida sulla via della santità” – afferma il cardinale Agostino Vallini, proseguendo: “Beatissimo Padre, con devozione filiale ci professiamo obbedienti e docili al suo magistero e alla sua guida”.
Prestano poi l’obbedienza i rappresentanti di diverse realtà diocesane tra cui una famiglia con quattro figli e due ragazzi della Pastorale giovanile. La messa, che vede come concelebranti principali il cardinale Vallini e il suo predecessore Camillo Ruini, prosegue fino all’omelia, incentrata come ormai caratteristico dello stile pastorale di Giorgio Mario Bergoglio, su poche parole che devono stimolare tutti alla riflessione e magari alla conversione: (...)
Quelle: Zenit, 08.04.2013
Also:
Aus Deutschland bekannt?

Geschwurbel?

(jedenfalls Geschmackssache, bei beiden Versionen)
Pastoral?

(das (Ober-)Hirtenmotiv ist bei Benedikt sogar stärker)
Antik?

(wie alt ist diese "uralte" Zeremonie eigentlich wirklich?)
Neuerungssucht?
Theologische Akzentverschiebung?
Legitim?

(denke ich doch, oder?)