Danke im Voraus!

@Mods: bitte gern in einen passenden Strang verschieben. Danke

Du meinst doch nicht etwa den Lüdemann, der auch unter der Bezeichnung Lügemann bekannt ist?Explorer hat geschrieben:Ein Göttinger evangel. Theologe, bekannter Paulus-Spezialist (Name ist mir leider entfallen), hat ein Buch über Paulus geschrieben und dort an Hand der neutestamentlichen Schriften das Historische von dem historisch nicht Authentischen zu trennen versucht (Name ist mir auch entfallen, das Buch habe ich vor ca. 18 Monaten mal gelesen...). Diesem Theololgen wurde irgendwann die kirchliche Lehrerlaubnis an der Uni Göttingen entzogen, weil er die leibliche Auferstehung Christi geleugnet haben soll.
Daß Paulus ein dualistischer Denker gewesen sein sollte, wäre mir neu.Paulus Minor hat geschrieben:Das Schlimmste, was Paulus von der griechischen Philosophie übernommen hat, ist der Dualismus.
Eine Empfehlung möchte ich dann doch noch loswerden:Senensis hat geschrieben:Kürzlich ist die Frage aufgetaucht, welches Verhältnis Paulus zur griechischen Philosophie nun wirklich hatte, insbesondere, wo man etwas darüber lesen kann. Kennt jemand aktuelle (aktuell erhältliche) Literatur zum Thema?
Danke im Voraus!![]()
@Mods: bitte gern in einen passenden Strang verschieben. Danke
Überzeugend zeigt er auf, daß das Wirken und die Theologie des Paulus vor allem von seiner mystischen Christusbegegnung her verständlich werden.
Wofür genau? Paulus und Philosophie? – Na jo ...Senensis hat geschrieben:Ist es ergiebig?
Aha ...Paulus Minor hat geschrieben: Das Schlimmste, was Paulus von der griechischen Philosophie übernommen hat, ist der Dualismus
Etwas schon, immerhin.Pilgerer hat geschrieben:Was wissen wir über die jüdische Philosophie in der Zeit von Alexander dem Großen bis Paulus?
Könnte es sich dabei um eine Art vorchristliche Version der heiligen Tradition handeln?Thomas_de_Austria hat geschrieben:Etwas schon, immerhin.
Bei so einem so kurzen Bruchstück kann man da mE nur spekulieren:Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Versteht jemand, was "historisch nicht Authentisches" ist und wie man das herausfinden will, und kann das bitte erklären? Für mich hört sich das wie höherer Blödsinn an.
overkott hat geschrieben:Auch hatte Porphyrios Schwierigkeiten im Verständnis einer abstrakten Prophezeiung und ihrer konkreten Erfüllung.
overkott hat geschrieben:[...] die Frieden stiftende Funktion eines Konzils offenbar nicht erkannt.
overkott hat geschrieben:Auch in seiner Meditation des Kreuzes hatte er das trinitarische Einverständnis offenbar nur unzureichend reflektiert.
overkott hat geschrieben:[...] in die Intention Gottes Gesetzes, der prophetischen Ermahnungen sowie des Vorbildes Christi als Erlösung vom Bösen.
overkott hat geschrieben:Gleichwohl galt er als schwankend und widersprüchlich.
Seine Fragestellungen sind logisch und sympathisch, aber er hat offenbar nicht die richtigen Folgerungen gezogen.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Der Mann hatte es eher mit Logik
Da wäre er schon bei den beiden Schöpfungsgeschichten fündig geworden. Wer mit dem ersten Widerspruch nicht klar kommt, braucht nicht weiter lesen.und versuchte vor allem – das sieht man an dem, was erhalten ist (dazu brauche ich nicht auf das, was dazu bei wikipedia im Porphyrios-Artikel steht, zu schauen, sondern seh' mir gleich selbst an, was Harnack zusammengestellt hat bzw. was sich dort noch so bei bspw. Makarios Magnes findet) – Widersprüche verschiedenster Art ausfindig zu machen.
Vor allem sollte man ihm seine Griechisch-Kenntnisse nicht in Abrede stellen. Aber der Wortsinn macht es eben nicht allein.Einiges wirkt eher angestrengt bzw. konstruiert, anderes ist hingegen schon eher treffend. Was Exegese, Philologie und die Kenntnis der Hl. Schrift allgemein angeht, dürfte er ziemlich beschlagen gewesen sein;
Leistungen und Grenzen der historisch-kritischen Exegese haben wir lang und breit diskutiert. Aufgrund der Widersprüche erweist sie sich vielfach als subjektive Auswahl der Fakten und eine moderne Form der Spekulation. Dabei sollte man auch darüber spekulieren, was denn eigentlich die exegetische Methode Christi gewesen ist, wenn man denn christliche Theologie betreiben und nicht auf hilfswissenschaftliche Nebengleise abbiegen will. Jesus und seine Jünger selbst interpretieren die Bibel allegorisch. Er erzählt nicht nur Bildergeschichten, sondern interpretiert Geschichten als Bilder etwa für Tod und Auferstehung. Porphyrios musste mit seiner aristotelischen Herangehensweise an dieser Frage scheitern.man fühlt sich tatsächlich ein wenig an die moderne historisch-kritische Exegese, die verzichtet ja auch auf die Allegorese und den spirituellen Sinn.
Das ist die Krux moderner Universitätstheologie, wo sie vor lauter Suche nach dem Skelett den Auferstandenen nicht mehr findet. Schon früh haben Jesus und Paulus erkannt, dass es der Geist ist, der lebendig macht. Und Platon hätte den beiden nicht Unrecht gegeben.Er machte das nicht anders – letztlich mit demselben Ergebnis –, als es die moderne Universitätstheologie wenigstens im deutschsprachigen Raum auch betreibt.overkott hat geschrieben:Auch hatte Porphyrios Schwierigkeiten im Verständnis einer abstrakten Prophezeiung und ihrer konkreten Erfüllung.
Wer sich über den Konflikt zwischen Petrus und Paulus Gedanken macht, sollte das Erste Jerusalemer Konzil nicht aus den Augen verlieren.Wird aus historischen Gründen schon schwer gegangen sein.overkott hat geschrieben:[...] die Frieden stiftende Funktion eines Konzils offenbar nicht erkannt.
Einfach nicht; man darf ihm auch nicht den vergeblichen Versuch zum Vorwurf machen, wo er sich ehrlich um das Verständnis der Schrift bemüht hat.Das dürfte auch aus historischen Gründen nicht ganz einfach gewesen sein.overkott hat geschrieben:Auch in seiner Meditation des Kreuzes hatte er das trinitarische Einverständnis offenbar nur unzureichend reflektiert.
Das sollte man ihm nicht unterstellen.Davon hält er natürlich nichts, das wird sehr deutlich, deswegen hat er ja diese Schrift verfasst.overkott hat geschrieben:[...] in die Intention Gottes Gesetzes, der prophetischen Ermahnungen sowie des Vorbildes Christi als Erlösung vom Bösen.
Man muss ihm zu Gute halten, dass er immer ein konkretes Christentum vor Augen hatte. Außer dem neoplatonischen Katholizismus gibt es ja auch manchen Fundamentalismus.Scheint mir irgendwie die Umkehrung der Vorwürfe zu sein. Sehe ich dort überhaupt nicht, persönlich war er einige Zeit depressiv, was man so weiß, das hat aber mit seiner Argumentation bzw. dem argumentativen Gehalt in diesem oder anderen Fällen nichts zu tun. Was ich wirklich sehe, ist, dass er – wie man das auch gegenwärtig von Kirchenkritikern kennt – mit aller Gewalt und in sehr polemischer Manier nach Widersprüchen und Ungereimtheiten sucht, die es so einfach nicht gibt. Bei ihm lag das wohl eindeutig nicht an seiner Unbeschlagenheit im exegetischen bzw. hermeneutischen Bereich, sondern schlicht daran, dass er – wie man, wenn man sich das ansieht bzw. wenn jemand so eine Schrift verfasst, annehmen muss – einfach starke persönliche Aversionen dem Christentum gegenüber hatte. Was man immer wieder merkt, ist, dass er klarerweise ganz in der Weltsicht der (platon.) gebildeten Heiden dieser Zeit stand, das geht natürlich auch sehr nur bedingt mit dem Christentum zusammen.overkott hat geschrieben:Gleichwohl galt er als schwankend und widersprüchlich.
Wenn man etwas über den Dingen steht, liest man das nicht verbissen.Über die Apostelfürsten zieht er auch besonders her, zumindest haben wir davon noch irgendwas erhalten und das liest sich nicht gerade erfreulich.
(So, jetzt ist es für mich damit aber wieder gut, das gleitet schon wieder zu sehr vom eigentlichen Thema ab.)