So richtig ernsthaft habe ich mich mit dem
Intelligent Design noch nicht beschäftigt, der Ansatz kommt mir schon zu blöd vor.
Richtig ist ganz sicherlich, dass hinter der ganzen Entstehung der Welt "ein Gott" stehen muss, aber das wusste auch schon Thomas von Aquin.
Halbherzig, und reichlich "gewollt" scheint mir der Denkansatz (soweit ich ihn sehe) in sofern, als er zwar auf Gott zurückgreift, sich aber nicht grundsätzlich von den Axiomen der Aufklärung löst. (Diesen Punkt habe ich hier ja schön öfters, in verschiedenen Zusammenhängen kritisiert !)
Das heißt, einerseits unterwirft sich dieses Denkmodell dem geradezu mechanistischen Relativismus der Aufklärung, zusammen mit dem ultimativen Primat des Verstandes, und andererseits versucht es dann, aus diesen Axiomen heraus, einen transzendenten Gott zu bemühen. Das ist und bleibt ein grundsätzlicher Widerspruch, der die ganze Geschichte prinzipiell zweifelhaft macht.
(und sollte das Video auf diesen Punkt einhaken, dann ganz zu Recht !)
Dass Gott die Welt geschaffen hat, ist (zumindest für uns) klar. Dass Er sich dabei der Evolution bedient, auch.
Wenn man diese beiden Punkte zusammenbringt, sollte man einige grundsätzliche Dinge beachten.
Das fängt schon mit dem Begriff "Zufall" an. Was ist "Zufall" ? - wir wissen es letztlich nicht, und das sollten wir ruhig zugeben. Wir können "Zufall" zwar statistisch beobachten, und der folgt dabei meistens recht netten Gesetzmäßigkeiten (Gaußverteilung, Chaosphänomene usw. ...), aber letztlich verstehen können wir ihn nicht.
An solcher Stelle hilft es nicht, das Nichtwissen mit Schein-Wissenschaftlichkeit zu überspielen, sondern nur, es zuzugeben. (und ggf. auch genauer weiter zu forschen)
Im Klartext: wir können nicht mit Sicherheit sagen, bis zu welchem Punkt, oder von welchem Punkt an der Ewige da Seine Finger im Spiel hat. Wir wissen nur, dass. Und wir wissen aus der überlieferten Offenbarung, mit wem wir es zu tun haben.
Wenn irgendwelche schlauen Leute nachgerechnet haben, dass die 4 Mrd. Jahre für eine "rein zufällige" Entstehung des Lebens per Evolution auf jeden Fall nicht ausgereicht haben können, dann stützt das durchaus diese Ansicht einer "Verschränkung" von Gottes Handeln, und überhaupt der unsichtbaren Welt mit dem "Zufall" und damit auch der Evolution.
Zudem: dass Gott einen Mechanismus wie "Evolution" in Seiner Schöpfung benutzt und einsetzt, ist für mich in keiner Weise suspekt, sondern vielmehr sehr sinnvoll und weise. In zunehmendem Maße werden auch in der Technik solche Systeme eingesetzt, die dank "automatischer Anpassung" sehr viel leistungsfähiger sind, als man es bisher gewohnt war. Inzwischen sind also auch die Ingenieure auf diesen Trichter gekommen ....
p.s. Friedericus: ein fundamentales Beharren auf kreationistischen Positionen ist auch nicht wirklich eine Antwort.
Vor allem kann man "Evolution" nicht damit entkräften, dass man den primitiv-Darwinismus vergangener Zeiten widerlegt.