Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
- marcus-cgn
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Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Ich möchte hier mal einen Strang eröffnen, Veränderungen im Römischen Messbuch und bei den Rubriken vom 16. Jahrhundert bis zum Vorabend des II. Vaticanums zu analysieren. Ich weiß ja, dass hier einige auf diesem Gebiet sehr beschlagen sind und würde mich auf einige Antworten oder auch auf neue Fragen freuen!
Hilfreich wäre es, wenn man die letzte Ausgabe des Römischen Messbuches vom seligen Papst Johannes XXIII. als Bezugsrahmen nehmen könnte.
Ich mache mal - trotz des herrlichen Frühlingswetters - mal den Anfang mit einer Frage aus dem Winter :
Weiß einer warum man die Vigilfeier vom Fest Erscheinung des Herrn gestrichen hat?
Es ist ja richtig, dass man Mitte der 50er Jahre das Sanctorale etwas entlasten wollte und viele Oktavfeiern, sowie die Vigiltage einiger Heiligen (vor allem Apostelfeste!) gestrichen hat, aber die Vigil von Erscheinung stand schließlich in einem anderen Kontext. Sie war ja eher mit der Vigil von Christi Himmelfahrt zu vergleichen und die ist ja bis heute erhalten.
Hilfreich wäre es, wenn man die letzte Ausgabe des Römischen Messbuches vom seligen Papst Johannes XXIII. als Bezugsrahmen nehmen könnte.
Ich mache mal - trotz des herrlichen Frühlingswetters - mal den Anfang mit einer Frage aus dem Winter :
Weiß einer warum man die Vigilfeier vom Fest Erscheinung des Herrn gestrichen hat?
Es ist ja richtig, dass man Mitte der 50er Jahre das Sanctorale etwas entlasten wollte und viele Oktavfeiern, sowie die Vigiltage einiger Heiligen (vor allem Apostelfeste!) gestrichen hat, aber die Vigil von Erscheinung stand schließlich in einem anderen Kontext. Sie war ja eher mit der Vigil von Christi Himmelfahrt zu vergleichen und die ist ja bis heute erhalten.
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Die Vigil von Epiphanie hat einen doppelten Charakter; durch die Oktavtage von St. Stephanus, St. Johannes Evangelist, Hll. Unschuldige Kinder blieb kein Platz mehr für den zweiten Sonntag nach Weihnachten außer am 5. Januar (nebenbei auch noch St. Telesphorus). Die Vigil von Epiphanie ist also einmal der nachgeholte zweite Sonntag nach Weihnachten [das Namen-Jesu-Fest ist vergleichsweise jung] und zum anderen der Vigiltag der Erscheinung des Herrn. Nach Ansicht der Liturgiereformer in den 50er Jahren war die Vigil lediglich der verdrängte Sonntag, der dann zudem durch das Namen-Jesu-Fest belegt war, also gar kein Formular erfordert. So blieb nur ein Tag 4. Klasse mit dem Gedächtnis des hl. Martyrers Telesphorus zurück.marcus-cgn hat geschrieben:Es ist ja richtig, dass man Mitte der 50er Jahre das Sanctorale etwas entlasten wollte und viele Oktavfeiern, sowie die Vigiltage einiger Heiligen (vor allem Apostelfeste!) gestrichen hat, aber die Vigil von Erscheinung stand schließlich in einem anderen Kontext. Sie war ja eher mit der Vigil von Christi Himmelfahrt zu vergleichen und die ist ja bis heute erhalten.
Im Dominikanerritus und im Sarum-Usus blieb dieser Doppelcharakter deutlicher erhalten, denn die Vigil von Erscheinung hatte zwei verschiedene Offiziums- und Meßformulare, je nachdem sie auf einen Sonntag fiel [2. Sonntag nach Weihnachten] oder nicht [Vigil von Erscheinung]. Unter http://ordorecitandi.blogspot.de/2013/0 ... phany.html findet man das - wenngleich mit polemischen gegen die Form von 1962 - erklärt.
Erfreulicherweise gibt es in der ordentlichen Form seit der Editio typica von 2002 wieder ein Vigilformular für Erscheinung des Herrn.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
- marcus-cgn
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Na, das nenne ich mal eine fundierte Antwort!
Da wird auch in einem deutlich, weshalb dieser Vigiltag frueher mit liturgischer Farbe weiss begangen wurde. Allerdings kann ich trotzdem die Entscheidung von 1960 nicht ganz nachvollziehen, aber das braucht man ja aich nicht. Trotzdem Schade, da sich das Formular nach Streichung der kleinen Oktavtage harmonisch in die Zeit nach dem 2. Januar eingefuegt haette.
Da wird auch in einem deutlich, weshalb dieser Vigiltag frueher mit liturgischer Farbe weiss begangen wurde. Allerdings kann ich trotzdem die Entscheidung von 1960 nicht ganz nachvollziehen, aber das braucht man ja aich nicht. Trotzdem Schade, da sich das Formular nach Streichung der kleinen Oktavtage harmonisch in die Zeit nach dem 2. Januar eingefuegt haette.
- marcus-cgn
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Am Donnerstag ist das hl. Fronleichnamsfest!
Früher wurde es mit einer Oktav II. Klasse begangen, dass heisst an allen Wochentagen wurde die Festmesse wiederholt (mit Ausnahmeder Feste Duplex class. I. natürlich!). Aber auch nach der Rubrikenreform des großen Papstes Pius XII. gab es für viele Diözesen die Möglichkeit, bis zum Fest des allerhl. Herz Jesu die Messe vom allerhl. Sakrament als privilegierte Votivmesse zu lesen.
Wurde diese Regelung auch vom sel. Papst Johannes XXIII. übernommen und hat das im Ergebnis für die meisten Diözesen zu der liturgischen Praxis geführt, dass das Fest des allerhl. Herz Jesu nunmehr den Abschluss der erweiterten Osterzeit bildet und nicht mehr dessen Oktavtag?
Man könnte in diesem Zusammenhang auch auf das Fest Allerheiligen verweisen: Durch die Streichung der entspr. Oktav wurde das Fest selber zum feierlichen Abschluss des Kirchenjahres. Papst Pius XI. hat ja noch sehr weise das Fest vom Königtum Christi auf den Sonntag vor Allerheiligen (den letzten im Oktober) und eben nicht auf den letzten Sonntag nach Pfingsten (für den NOM ist es natürlich der letzte Sonntag im Jahreskreis) gelegt.
Früher wurde es mit einer Oktav II. Klasse begangen, dass heisst an allen Wochentagen wurde die Festmesse wiederholt (mit Ausnahmeder Feste Duplex class. I. natürlich!). Aber auch nach der Rubrikenreform des großen Papstes Pius XII. gab es für viele Diözesen die Möglichkeit, bis zum Fest des allerhl. Herz Jesu die Messe vom allerhl. Sakrament als privilegierte Votivmesse zu lesen.
Wurde diese Regelung auch vom sel. Papst Johannes XXIII. übernommen und hat das im Ergebnis für die meisten Diözesen zu der liturgischen Praxis geführt, dass das Fest des allerhl. Herz Jesu nunmehr den Abschluss der erweiterten Osterzeit bildet und nicht mehr dessen Oktavtag?
Man könnte in diesem Zusammenhang auch auf das Fest Allerheiligen verweisen: Durch die Streichung der entspr. Oktav wurde das Fest selber zum feierlichen Abschluss des Kirchenjahres. Papst Pius XI. hat ja noch sehr weise das Fest vom Königtum Christi auf den Sonntag vor Allerheiligen (den letzten im Oktober) und eben nicht auf den letzten Sonntag nach Pfingsten (für den NOM ist es natürlich der letzte Sonntag im Jahreskreis) gelegt.
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Die Messe vom allerheiligsten Altarsakrament (also die Fronleichnamsmesse ohne Sequenz) kann als privilegierte Votivmesse II. Klasse die ganze ehemalige Oktav hindurch gefeiert werden, wenn nach der Messe eine Prozession folgt. Daß das Herz-Jesu-Fest allerdings den Abschluß einer erweiterten Osterzeit bilden sollte, habe ich noch nie gehört.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Das Kalendarium ist in der ordentlichen Form genauso übersichtlich wie in der außerordentlichen Form. I.-IV. Klasse entsprechen ziemlich exakt den Hochfesten, Festen, gebotenen und nichtgebotenen Gedenktagen, und bei den Votivmessen sieht es in beiden Fällen vergleichbar aus. Da auf Deutsch das Meßformular aber in der Regel außer für die Tagesgebete und die Farbe des Meßgewandes keine Bedeutung hat, merkt man von den Votivmessen in der ordentlichen Form nicht so viel wie in der außerordentlichen, man kann ja einfach "aus pastoralen Gründen" die Lesungen ändern, die Gesänge sind sowieso via "alius cantus aptus" dem Belieben des Zelebranten/Organisten/Liturgiekreises anheimgefallen.umusungu hat geschrieben:Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Da eh jeder Zelebrant in sein Direktorium guckt, ist es heutzutage völlig irrelevant, wie kompliziert der Kalender ist. Es sei denn, man wäre der Redaktor des Direktoriums.umusungu hat geschrieben:Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
- Athanasius0570
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Wie einfach und durchsichtig es ist, haben wir ja gerade bei der Frage des "Pfingst"montags diskutiert.umusungu hat geschrieben:Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
außer der Leseordnung, die ist es leider nicht.umusungu hat geschrieben:Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Ich würde sagen, das ist ganz entschieden Gewohnheitssache... immer öfter empfinde ich den alten Kalender als logischer und übersichtlicher!
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- cantus planus
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Senensis hat geschrieben:Ich würde sagen, das ist ganz entschieden Gewohnheitssache... immer öfter empfinde ich den alten Kalender als logischer und übersichtlicher!
Seitdem ich intensiv aus dem Alten Ritus lebe, ist mir der neue in allen Aspekten immer unverständlicher und künstlicher.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
cantus planus hat geschrieben:Senensis hat geschrieben:Ich würde sagen, das ist ganz entschieden Gewohnheitssache... immer öfter empfinde ich den alten Kalender als logischer und übersichtlicher!
Seitdem ich intensiv aus dem Alten Ritus lebe, ist mir der neue in allen Aspekten immer unverständlicher und künstlicher.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
umusungu hat geschrieben:
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
der Moderator ................
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Kleiner Hinweis: Im Kreuzgang wirken alle Moderatoren ehrenamtlich. Daher nehmen sie auch als ganz gewöhnliche Nutzer an Diskussionen teil. Wenn die Moderatoren ihre Moderatorentätigkeit ausüben, machen sie dies kenntlich durch den Gebrauch farbiger Schrift (mit Ausnahme unseres Administrators, der immer rot benutzt; da Robert aber selten moderiert, fällt das nicht weiter auf). In anderen Foren ist das oft anders, wenn es Moderatoren gibt, die für diese Aufgabe bezahlt werden und die dann dementsprechend nur als Moderatoren wirken, aber hier sind das wie gesagt alles ehrenamtliche.umusungu hat geschrieben:der Moderator ................
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
- marcus-cgn
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Die Formulierung "erweiterte Osterzeit" (bis zum Herz-Jesu-Fest) habe ich in diesem Jahr auch erstmals gehört und zwar von Kardinal Meisner. Man muss vielleicht wissen, dass Kardinal Meisner sehr auf das Herz-Jesu-Fest fixiert ist, im Erzbistum Köln findet an diesem Tag ja auch die Priesterweihe statt.Protasius hat geschrieben:Daß das Herz-Jesu-Fest allerdings den Abschluß einer erweiterten Osterzeit bilden sollte, habe ich noch nie gehört.
In einem etwas älterem Volksgebetbuch der Jahrhundertwende habe ich für die Gliederung des Kirchenjahres den Begriff der "Nachfeier" gfunden. Danach gilt die Zeit zwischen Dreikönige und Lichtmeß als die Nachfeier des Weihnachtsfestes. Die Zeit zwischen dem Weißen Sonntag und Christi Himmelfahrt als die Nachfeier des Osterfestes und die Zeit ab dem Dreifaltigkeitssonntag als die Nachfeier des Pfingstfestes.
Dagegen gliedert der Schott das Kirchenjahr in zwei große Festkreise und schlägt alle Sonntage nach Pfingsten der Osterzeit "im weiteren Sinne" zu.
Zuletzt geändert von marcus-cgn am Mittwoch 29. Mai 2013, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
- marcus-cgn
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Man muss im alten Ritus verschiedene Epochen unterscheiden. Richtig ist, dass es noch um 1950 eine Reihe komplizierter Verästelungen gab (vgl. Thread "Rubriken um 1950") die tatsächlich zu etwas unübersichtlichen Verhältnissen führten.umusungu hat geschrieben:Gott sein Dank ist das heutige Kirchenjahr und der liturgische Kalender einfach und durchsichtig.
Beispiele: Die Überschneidungen verschiedener Oktavfeiern, Verlegung von Festen, Nach- und Vorfeiern von Sonntagen...
Die Pianischen Reformen der 50er Jahre und schließlich die neuen Rubriken von Johannes XXIII. haben dem Römischen Meßbuch dagegen eine klare und übersichtliche Struktur gegeben, während der neue Ritus tatsächlich an einigen unglücklichen Prinzipien krankt, die für das Verständnis des Kirchenjahres nicht gerade von Vorteil sind.
Um nach Pfingsten mit einem bürgerlichen Kalender den jeweiligen Sonntag im Jahreskreis zu bestimmen, muss man zB vom 1. Advent immer Rückwärts zählen. Das ist nicht gerade eine befriedigende Lösung. Ohnehin ist die Konstruktion des Jahreskreises nicht gerade glücklich und bringt die neue katholische Weise das Kirchenjahr zu gliedern im Verhältnis zu den liturgischen Bräuchen der anderen christlichen Konfessionen in eine Außenseiterstellung.
Dazu kommt die quasi Nicht-Existenz des Pfingstmontags. Die abgewürgte Weihnachtszeit und die damit verbundene komplizierte Verortung des Festes Lichtmeß (weihnachtliches Fest außerhalb der Weihnachtszeit).
Schließlich die Entwertung des Ostersonntags durch die Fixierung auf die Vigilfeier und die Verklammerung derselben mit Abendmahlsmesse und Karftreitag zu den "drei österlichen Tagen". Zwar ist die Feier des Triduums alt, aber auch nicht unproblematisch, da es den Blick auf die herausragende Stellung des Ostersonntags verstellt.
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Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Zufälligerweise habe ich gerade im Buch Le Christ dans ses Mystères des sel. Abtes Columba Marmion eine Passage gefunden, die sich dem zumindest annähert: "Mit diesem Fest beendet die Kirche [...] sozusagen den jährlichen Kreis der Feierlichkeiten des Heilands; es ist als wäre sie in der Zeit der Beschauung der Mysterien ihres Bräutigams an den Punkt gelangt, in dem ihr nichts mehr bleibt, als eben jene Liebe selbst zu feiern, die alle [Feste] inspirierte."marcus-cgn hat geschrieben:Die Formulierung "erweiterte Osterzeit" (bis zum Herz-Jesu-Fest) habe ich in diesem Jahr auch erstmals gehört und zwar von Kardinal Meisner. Man muss vielleicht wissen, dass Kardinal Meisner sehr auf das Herz-Jesu-Fest fixiert ist, im Erzbistum Köln findet an diesem Tag ja auch die Priesterweihe statt.Protasius hat geschrieben:Daß das Herz-Jesu-Fest allerdings den Abschluß einer erweiterten Osterzeit bilden sollte, habe ich noch nie gehört.
Re: Auf Spurensuche im Römischen Meßbuch
Wenn man sich die Abfolge der Feste vergegenwärtigt, ist das auch nicht ganz abwegig: Der Oktavtag von Pfingsten ist Trinitatis, der Donnerstag darauf ist Fronleichnam, an den Oktavtag von Fronleichnam schließt sich das Herz-Jesu-Fest an. Die Feste sind durch die Oktavtage zeitlich in Zusammenhang gesetzt und Herz Jesu ist halt das letzte in der dichten Abfolge.
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