Das ist die typische Kirchenpolitik, die die Amtskirchen betreiben. Sie betreiben Ökumene wie ein politisches Tauschgeschäft. Sie verleugnen damit den religiösen Charakter ihrer Organisationen. Wo bleibt die Verantwortung vor Gott?ChrisCross hat geschrieben:Was soll denn das "Wahrheitsgewissen" sein? Etwa einfach nur der Verstand, der sich nach Meinung von Erzbischof Müller nurnoch bestimmten "Wahrheiten" gebunden ansieht und nicht mehr der Realität?Müller fuhr fort: «Wir Katholiken können nicht von den Protestanten verlangen, gegen ihr Wahrheitsgewissen den katholischen Glauben zu übernehmen und umgekehrt.»
Ansonsten ist das natürlich völliger Unsinn, was der gute Mann da erzählt und mit diffusen Begriffen tarnt. Natürlich muss ein jeder Protestant und überhaupt jeder Mensch die Wahrheit annehmen, und nicht nur das, was sein Gewissen, bei dem ich mich frage, seit wann es sich denn nun auf die Erkenntnis bezieht, ihm nahelegt. Und natürlich kann und muss man das auch verlangen. Was der Erzbischof hier andeutet, führt zum praktischen Erliegen jeder Mission und ist eine deutliche Frucht des Modernismus.
Ökumene
Re: Ökumene
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Ökumene
Nein, das ist überhaupt kein Unsinn.ChrisCross hat geschrieben:Was soll denn das "Wahrheitsgewissen" sein? Etwa einfach nur der Verstand, der sich nach Meinung von Erzbischof Müller nurnoch bestimmten "Wahrheiten" gebunden ansieht und nicht mehr der Realität?Müller fuhr fort: «Wir Katholiken können nicht von den Protestanten verlangen, gegen ihr Wahrheitsgewissen den katholischen Glauben zu übernehmen und umgekehrt.»
Ansonsten ist das natürlich völliger Unsinn, was der gute Mann da erzählt und mit diffusen Begriffen tarnt. Natürlich muss ein jeder Protestant und überhaupt jeder Mensch die Wahrheit annehmen, und nicht nur das, was sein Gewissen, bei dem ich mich frage, seit wann es sich denn nun auf die Erkenntnis bezieht, ihm nahelegt. Und natürlich kann und muss man das auch verlangen. Was der Erzbischof hier andeutet, führt zum praktischen Erliegen jeder Mission und ist eine deutliche Frucht des Modernismus.
Was er hier "Wahrheitsgewissen" nennt, ist doch nichts anderes als der Grund, warum man auch als strammer Katholik den Protestanten ein Existenzrecht auf Gottes Erde zugestehen kann und muß. Es ist aus unserer Sicht freilich ein irrendes Gewissen, dem die Protestanten da folgen - und in der Korrektur dieses irrenden Gewissens muß auch jede Mission ansetzen, CC! -, aber sie haben ein Recht, im Rahmen der bürgerlichen Freiheiten diesem irrenden Gewissen zu folgen und dem, was sie darin als vermeintliche "Wahrheit" zu erkennen glauben.
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Re: Ökumene
Es geht da gar nicht um die Protestanten – denn von denen verlangt ohnehin niemand,
irgendwas zu übernehmen –, sondern es geht in Müllers Aussage substantiell einzig um
die Freiheit der Kirche, hier namentlich die Freiheit von den realen, gegenwärtigen, mas-
siven Versuchen, ihr heterodoxe Lehren aufzuzwingen. Die beiläufige Rede von den Pro-
testanten dient nur der Absicherung, in dem Sinn: »Wir zwingen den Protestanten ja auch
nichts auf, also laßt auch uns bitte schön in Frieden.«
Die allergischen Reaktionen erinnern in diesem Fall doch sehr an Pawlows Hunde und
sind jedenfalls verfehlt.
irgendwas zu übernehmen –, sondern es geht in Müllers Aussage substantiell einzig um
die Freiheit der Kirche, hier namentlich die Freiheit von den realen, gegenwärtigen, mas-
siven Versuchen, ihr heterodoxe Lehren aufzuzwingen. Die beiläufige Rede von den Pro-
testanten dient nur der Absicherung, in dem Sinn: »Wir zwingen den Protestanten ja auch
nichts auf, also laßt auch uns bitte schön in Frieden.«
Die allergischen Reaktionen erinnern in diesem Fall doch sehr an Pawlows Hunde und
sind jedenfalls verfehlt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Ökumene
Ich verstehe ja auch, dass Müller versucht, die Versuche der Protestanten zurückzuweisen, wenn diese der Kirche ihre Irrtümer diktieren wollen. Aber das kann man doch schlecht so begründen, indem man nun den einzelnen Protestanten nicht ebenfalls nicht zur Übernahme der Wahrheit drängen will. Und da hört dann wohl jede Mission auf, was ich ein wenig problematisch finde. Zudem impliziert der Begriff "Wahrheitsgewissen" meines Erachtens Realtivismus: Das Gewissen folgt ja gerade bei den Protestanten nicht der Wahrheit, sondern dem Irrtum. Da kann man meines Erachtens schon verlangen und sich bemühen, dass denn nun die Wahrheit auch erkannt und befolgt wird.
Vielleicht ist das aber auch wieder nur einer dieser Sätze von Müller, die in so merkwürdiger Sprache formuliert sind, dass man aus ihnen praktisch alles herauslesen und missinterpretieren kann. Wenn es sich darum handelt, kann man mein Geschreibsel auch gerne ignorieren.
Vielleicht ist das aber auch wieder nur einer dieser Sätze von Müller, die in so merkwürdiger Sprache formuliert sind, dass man aus ihnen praktisch alles herauslesen und missinterpretieren kann. Wenn es sich darum handelt, kann man mein Geschreibsel auch gerne ignorieren.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
Re: Ökumene
Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt (sagt u.a. schon der Aquinat, man beachte aber die scholastische Herangehensweise bzw. die aristotelische, da bspw. Bonaventura anders argumentiert und mir deutlich besser gefällt, aber das überrascht ja nicht - bin eben franziskanisch geprägt.).
Re: Ökumene
Das ist durchaus nicht katholische Lehre (wie übrigens auch aus der von Dir verlinkten Antwort des hl. Thomas in Artikel 6 hervorgeht).Ralf hat geschrieben:Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt [...]
Katholische Lehre ist vielmehr, daß jeder Mensch verpflichtet ist, sich um ein wahres und gebildetes Gewissen zu bemühen.
Katholische Lehre ist es außerdem, zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen zu unterscheiden. - Es ist nämlich keinesfalls erlaubt (bzw. geboten) jedem beliebigen irrigen Gewissen zu folgen, sondern bloß dem unüberwindlich irrigen Gewissen.
Re: Ökumene
Nun, dann sollten wir 'mal endlich damit beginnen, die überwindlich irrigen Gewissen der mehr oder weniger Ungläubigen zu überwinden!Gamaliel hat geschrieben:Das ist durchaus nicht katholische Lehre (wie übrigens auch aus der von Dir verlinkten Antwort des hl. Thomas in Artikel 6 hervorgeht).Ralf hat geschrieben:Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt [...]
Katholische Lehre ist vielmehr, daß jeder Mensch verpflichtet ist, sich um ein wahres und gebildetes Gewissen zu bemühen.
Katholische Lehre ist es außerdem, zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen zu unterscheiden. - Es ist nämlich keinesfalls erlaubt (bzw. geboten) jedem beliebigen irrigen Gewissen zu folgen, sondern bloß dem unüberwindlich irrigen Gewissen.

Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
Re: Ökumene
Und leben aus dieser Wirklichkeit.Raphael hat geschrieben:Nun, dann sollten wir 'mal endlich damit beginnen, die überwindlich irrigen Gewissen der mehr oder weniger Ungläubigen zu überwinden!Gamaliel hat geschrieben:Das ist durchaus nicht katholische Lehre (wie übrigens auch aus der von Dir verlinkten Antwort des hl. Thomas in Artikel 6 hervorgeht).Ralf hat geschrieben:Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt [...]
Katholische Lehre ist vielmehr, daß jeder Mensch verpflichtet ist, sich um ein wahres und gebildetes Gewissen zu bemühen.
Katholische Lehre ist es außerdem, zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen zu unterscheiden. - Es ist nämlich keinesfalls erlaubt (bzw. geboten) jedem beliebigen irrigen Gewissen zu folgen, sondern bloß dem unüberwindlich irrigen Gewissen.
Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
Dann werden wir sicher auch mal nach dem Grund unserer Hoffnung gefragt.

Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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Re: Ökumene
Diese Botschaft interessiert keine Sau, weil es heutzutage keine Sünden mehr gibt, sondern nur noch strukturelle Fehlentwicklungen und Probleme. Außerdem sind die immer bei anderen (Menschen und v. a. Institutionen) da, nie bei einem selber.Raphael hat geschrieben:Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
Re: Ökumene
In der religiösen Sprache erreicht man nicht mehr so viele Menschen.
Wie man mit Schuld umgehen soll, darüber kann ich mich auch mit meinen Kollegen unterhalten,
die ohne Religion in den neuen Bundesländer aufgewachsen sind.
Und einige wenige unter ihnen sieht man manchmal ganz unerwartet beim Gottesdienst.
Wie man mit Schuld umgehen soll, darüber kann ich mich auch mit meinen Kollegen unterhalten,
die ohne Religion in den neuen Bundesländer aufgewachsen sind.
Und einige wenige unter ihnen sieht man manchmal ganz unerwartet beim Gottesdienst.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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Re: Ökumene
Noch nicht mal mehr das. Heute sind das Entwicklungsfelder und Herausforderungen.taddeo hat geschrieben:Diese Botschaft interessiert keine Sau, weil es heutzutage keine Sünden mehr gibt, sondern nur noch strukturelle Fehlentwicklungen und Probleme.Raphael hat geschrieben:Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Ökumene
Und doch gibt es immer wieder einige wenige, die das doch interessiert.Hubertus hat geschrieben:Noch nicht mal mehr das. Heute sind das Entwicklungsfelder und Herausforderungen.taddeo hat geschrieben:Diese Botschaft interessiert keine Sau, weil es heutzutage keine Sünden mehr gibt, sondern nur noch strukturelle Fehlentwicklungen und Probleme.Raphael hat geschrieben:Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
Wenn wir uns aber eine fanatische Sprache angewohnen, dann eher nicht.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
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Re: Ökumene
Das war die zentrale Botschaft von Luther & Co. und könnte daher ökumenisch den Ungläubigen vermittelt werden. Aber: Voraussetzung für die Predigt der Sündenvergebung ist die Sündenerkenntnis. Was ist Sünde? Wo wird das heute noch in der Predigt vermittelt? Das Reden von "Sünde" verträgt sich nicht mit der humanistischen Weltanschauung, die niemandem wehtun will, aber auch niemanden vor der Hölle bewahren will.Raphael hat geschrieben:Nun, dann sollten wir 'mal endlich damit beginnen, die überwindlich irrigen Gewissen der mehr oder weniger Ungläubigen zu überwinden!Gamaliel hat geschrieben:Das ist durchaus nicht katholische Lehre (wie übrigens auch aus der von Dir verlinkten Antwort des hl. Thomas in Artikel 6 hervorgeht).Ralf hat geschrieben:Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt [...]
Katholische Lehre ist vielmehr, daß jeder Mensch verpflichtet ist, sich um ein wahres und gebildetes Gewissen zu bemühen.
Katholische Lehre ist es außerdem, zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen zu unterscheiden. - Es ist nämlich keinesfalls erlaubt (bzw. geboten) jedem beliebigen irrigen Gewissen zu folgen, sondern bloß dem unüberwindlich irrigen Gewissen.
Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
"10 Weil sie mein Volk verführen und sagen: »Friede!«, wo doch kein Friede ist, ..." (Hesekiel 13,10) "
18 Wem aber schwor er, dass sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungehorsamen? 19 Und wir sehen, dass sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens." Doch "wir, die wir glauben, gehen ein in die Ruhe," (Hebräer 3 und 4 über die "Gottesruhe")
Das Verschweigen der Sünde führt zu einem trügerischen Frieden und kann die Seele nicht wirklich beruhigen. Sie braucht Jesus Christus und die Erkenntnis des Vaters durch Jesus Christus.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Ökumene
Luther hat die Antwort auf seine (zentrale) Frage "Wie finde ich einen gnädigen Gott?" außerhalb der katholischen Kirche gesucht.Pilgerer hat geschrieben:Das war die zentrale Botschaft von Luther & Co. und könnte daher ökumenisch den Ungläubigen vermittelt werden.Raphael hat geschrieben:Vielleicht erzählen wir einfach die Frohe Botschaft von der Vergebung aller Sünden, so wie Jesus Christus es gelehrt hat ..........
Die von ihm gefundenen Antworten weiterzugeben, kann also nicht die Aufgabe der katholischen Kirche sein.
Warum er diese Antworten außerhalb der katholischen Kirche gesucht hat, ist gemäß menschlicher Anschauung ein tief in seiner Psyche verstecktes Geheimnis, welches dem gnädigen Gott, den die katholische Kirche anbetet, glasklar vor Augen liegt. Dieser eine und dreifaltige Gott wird in seinem Gericht die Barmherzigkeit anwenden, die den luther'schen Reden und Taten entspricht:
Römer 2,1 ff.!
- Reinhard
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Re: Ökumene
Interessanterweise weist die Predigt des Origines zur heutigen Schriftlesung genau in dieselbe Richtung:Raphael hat geschrieben:Luther hat die Antwort auf seine (zentrale) Frage "Wie finde ich einen gnädigen Gott?" außerhalb der katholischen Kirche gesucht.
...
Warum er diese Antworten außerhalb der katholischen Kirche gesucht hat, ist gemäß menschlicher Anschauung ein tief in seiner Psyche verstecktes Geheimnis, ...
Origines hat geschrieben:So hört nun, wo sie ihn [Jesus] gefunden haben... damit auch ihr ihn finden könnt: „Nach langem Suchen fanden sie ihn im Tempel“. Nicht irgendwo, sondern „im Tempel“, und nicht einfach im Tempel, sondern „mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen“. So sucht doch auch ihr Jesus im Tempel Gottes, sucht ihn in der Kirche, sucht ihn bei den Lehrern, die in diesem Tempel sind und nicht daraus weichen. Wenn ihr so sucht, werdet ihr ihn finden...
Re: Ökumene
Gamaliel, sag mir doch mal, wie man "zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen" unterschieden soll und wo es steht, daß genau das katholische Lehre sei. Wie gesagt, ich spreche vom Gewissen, nicht von Meinungen.Gamaliel hat geschrieben:Das ist durchaus nicht katholische Lehre (wie übrigens auch aus der von Dir verlinkten Antwort des hl. Thomas in Artikel 6 hervorgeht).Ralf hat geschrieben:Man kann auch rauslesen, daß es einfache katholische Lehre ist, daß der Mensch immer an sein Gewissen gebunden ist, selbst wenn dieses sich irrt [...]
Katholische Lehre ist vielmehr, daß jeder Mensch verpflichtet ist, sich um ein wahres und gebildetes Gewissen zu bemühen.
Katholische Lehre ist es außerdem, zwischen einem unüberwindlich irrigen und überwindlich irrigen Gewissen zu unterscheiden. - Es ist nämlich keinesfalls erlaubt (bzw. geboten) jedem beliebigen irrigen Gewissen zu folgen, sondern bloß dem unüberwindlich irrigen Gewissen.
Re: Ökumene
Papst Benedikt XVI.: Ansprache beim Taizé-Jugendtreffen in Rom:
„Wir müssten von innen her seiner spirituell gelebten Idee von Ökumene lauschen und uns von seinem Zeugnis auf eine wahrhaft verinnerlichte und vergeistigte Ökumene hin leiten lassen.“
http://de.radiovaticana.va/Articolo.asp?c=651539
„Wir müssten von innen her seiner spirituell gelebten Idee von Ökumene lauschen und uns von seinem Zeugnis auf eine wahrhaft verinnerlichte und vergeistigte Ökumene hin leiten lassen.“
http://de.radiovaticana.va/Articolo.asp?c=651539
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Johannes Maria Vianney
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Re: Ökumene
Kardinal Koch: Text der gemeinsamen Botschaft mit Lutheranern ist fertig
Bestenfalls wird diese Erklärung unnötiges Wischi-Waschi-Geschwätz, aber ich befürchte eher schlimmeres...
Bestenfalls wird diese Erklärung unnötiges Wischi-Waschi-Geschwätz, aber ich befürchte eher schlimmeres...
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Re: Ökumene
In Hannover findet ab morgen der ökumenische Kirchenkongress "Kirchehochzwei" statt.
Fünf Plenumsveranstaltungen des Kongresses werden live ins Internet übertragen. Die Streams laufen am
15. Februar von 10:00 bis 12:30 und von 19:00 bis 20:30 Uhr und am
16. Februar von 9:30 bis 11:00 und von14:30 bis 16:15 Uhr
auf der Homepage des Kongresses.
Und stellt euch vor, es gibt dort ganz wunderbare Themen und Veranstaltungen, so etwa den Preacher-Slam.evlka.de hat geschrieben:"Zum ersten Mal stellen sich damit eine Landeskirche und ein Bistum mit einer Großveranstaltung den aktuellen Umbrüchen, die beide großen Kirchen erfahren", sagte ein Sprecher.
Fünf Plenumsveranstaltungen des Kongresses werden live ins Internet übertragen. Die Streams laufen am
15. Februar von 10:00 bis 12:30 und von 19:00 bis 20:30 Uhr und am
16. Februar von 9:30 bis 11:00 und von14:30 bis 16:15 Uhr
auf der Homepage des Kongresses.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben
Re: Ökumene
Sind die "Jesus Freaks" aus katholischer Sicht so fundamentalistisch, wie es hier geschildert wird?
http://www.tdh-online.de/archiv_1996_bi ... el/272.php
http://www.tdh-online.de/archiv_1996_bi ... el/272.php
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
- Reinhard
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- Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora
Re: Ökumene
Heute in seinem Empfang für den Klerus hat PP Benedikt noch einmal betont, wie sehr die Einengung der Theologie auf die "historisch-kritische Methode" auf Abwege führt, und dass es nötig ist, die Bibel als Ganze als Gottes Wort zu lesen, und sie sich nicht zurechtzufleddern.Pilgerer hat geschrieben:Sind die "Jesus Freaks" aus katholischer Sicht so fundamentalistisch, wie es hier geschildert wird?
http://www.tdh-online.de/archiv_1996_bi ... el/272.php
Genau das tun die Jesus-Freaks sicherlich, und deshalb denke ich: er würde den Jesus-Freaks diesen Vorwurf nicht machen.
Es sind die "klassisch-deutsche" Theologen, die die Welt ganz aus der Perspektive historisch-kritischer Theologie sehen - - und dann zu genau dieser Einschätzung kommen. Danach klingt mir dieser Kommentar.
Nach allem was ich weiß, sind die Jesus-Freaks eine ganz "normale", freikirchliche Gruppe, die natürlich als Charismatiker auch besondere Erfahrungen mit Gott machen, aber darüber hinaus nicht besonders fanatisch sind.
Ok, man wird sicherlich auch klassisch-antikatholische Vorurteile hegen, weil man die Kirche als "Amtsapparat" erlebt hat. Aber das ist auch alles, aus meiner Sicht.
Re: Ökumene
"Der Ökumene-Bischof Gerhard Feige möchte die Feiern zum Gedenken an den Beginn der Reformation unter Einbeziehung der katholischen Perspektive ökumenisch gestaltet wissen": http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 61-3.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Ökumene
Ist ja nett gemeint, aber es fängt ja schon bei der Terminologie an: Feige redet von einem "Gedenken", die lutherischen Kirchen aber logischerweise von einem Feiertag. Aus Gründen des Selbstverständnisses können sie das ja auch kaum anders halten.Niels hat geschrieben:"Der Ökumene-Bischof Gerhard Feige möchte die Feiern zum Gedenken an den Beginn der Reformation unter Einbeziehung der katholischen Perspektive ökumenisch gestaltet wissen": http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 61-3.html
Re: Ökumene
Da es um die Erinnerung an die 95 Thesen geht, wäre deren stärkere Brücksichtigung beim Gedenken angebracht.Niels hat geschrieben:"Der Ökumene-Bischof Gerhard Feige möchte die Feiern zum Gedenken an den Beginn der Reformation unter Einbeziehung der katholischen Perspektive ökumenisch gestaltet wissen": http://www.kna.de/webnews/kwn9/urn_new ... 61-3.html
Thesen 41 bis 5 der 95 Thesen hat geschrieben:Nur mit Vorsicht darf der apostolische Ablaß gepredigt werden, damit das Volk nicht fälschlicherweise meint, er sei anderen guten Werken der Liebe vorzuziehen.
Man soll die Christen lehren: Die Meinung des Papstes ist es nicht, daß der Erwerb von Ablaß in irgendeiner Weise mit Werken der Barmherzigkeit zu vergleichen sei.
Man soll den Christen lehren: Dem Armen zu geben oder dem Bedürftigen zu leihen ist besser, als Ablaß zu kaufen.
Denn durch ein Werk der Liebe wächst die Liebe und wird der Mensch besser, aber durch Ablaß wird er nicht besser, sondern nur teilweise von der Strafe befreit.
Man soll die Christen lehren: Wer einen Bedürftigen sieht, ihn übergeht und statt dessen für den Ablaß gibt, kauft nicht den Ablaß des Papstes, sondern handelt sich den Zorn Gottes ein.
Man soll die Christen lehren: Die, die nicht im Überfluß leben, sollen das Lebensnotwendige für ihr Hauswesen behalten und keinesfalls für den Ablaß verschwenden.
Man soll die Christen lehren: Der Kauf von Ablaß ist eine freiwillige Angelegenheit, nicht geboten.
Man soll die Christen lehren: Der Papst hat bei der Erteilung von Ablaß ein für ihn dargebrachtes Gebet nötiger und wünscht es deshalb auch mehr als zur Verfügung gestelltes Geld.
Man soll die Christen lehren: Der Ablaß des Papstes ist nützlich, wenn man nicht sein Vertrauen darauf setzt, aber sehr schädlich, falls man darüber die Furcht Gottes fahrenläßt.
Man soll die Christen lehren: Wenn der Papst die Erpressungsmethoden der Ablaßprediger wüßte, sähe er lieber die Peterskirche in Asche sinken, als daß sie mit Haut, Fleisch und Knochen seiner Schafe erbaut würde.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Ökumene
kath.net hat geschrieben:Katholische Kirche «sehr besorgt» über evangelisches Familienpapier
DBK-Familienbischof Tebartz-van Elst: «Die deutschen Bischöfe sind sehr besorgt darüber, wie hier in einem offiziellen Text des Rates der Evangelischen Kirche eine Relativierung der lebenslang in Treue gelebten Ehe erfolgt». Von Norbert Zonker (KNA) [...]
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Re: Ökumene
kath.net hat geschrieben:Ruhrbischof Overbeck: Ein ökumenischer Graben wurde geöffnet
Weiterhin starke Kritik an EKD-Orientierungshilfe zu Ehe und Familie – Overbeck: Mit der Orientierungshilfe sei eine „Phase der Ratlosigkeit und des Ärgernisses“ eingeläutet worden [...]
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- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Ökumene
OT
Der hat gut reden, der Mann.
Man sollte auch bedenken, daß Bischof Overbeck in seiner eigenen Diözese schon diverse Gräben aufgerissen hat.
/OT
Der hat gut reden, der Mann.
Man sollte auch bedenken, daß Bischof Overbeck in seiner eigenen Diözese schon diverse Gräben aufgerissen hat.
/OT
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- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Ökumene
=> http://www.kath.net/news/418Regensburger Bischof Voderholzer sieht in EKD-Orientierungsschrift zu Ehe und Familie „Kurswechsel und Abkehr von der biblischen Sicht von Mann und Frau“. Er bittet die evangelischen Christen, auf den Boden der Heiligen Schrift zurückzukehren
daraus:
Mann und Frau sind füreinander geschaffen, auf dass sie in unverbrüchlicher Treue miteinander leben und glücklich werden.“ Die Weisung der Bibel gipfele in den Worten Jesu: „Was Gott verbunden habe, das darf der Mensch nicht trennen.“ Die Christen haben von Anfang an diese Weisung Jesu klar verstanden. Schon ein Johannes der Täufer an der Schwelle zum Neuen Testament, oder ein Thomas Morus im 16. Jahrhundert waren bereit, für das biblische Eheideal mit ihrem Leben zu bezahlen.
Es geht um die Schöpfungsordnung, um die Einsicht: In der gegenseitigen Anziehung von Mann und Frau, in der Bezogenheit von Frau und Mann aufeinander hat der Schöpfer die Zukunft Menschheit, die Zukunft von Gesellschaft und Kirche gelegt. Damit wird niemandem eine Lebensweise vorgeschrieben. Aber es wird die besondere Schutzwürdigkeit von Ehe und Familie als Keimzelle der Gesellschaft und als Ort der Zukunftsfähigkeit der Menschheit herausgestellt.“
Re: Ökumene
Da ist ihm kaum zu widersprechen.kath.net hat geschrieben:Kardinal Koch: '2014 wird ein wichtiges Jahr für die Ökumene'
Kurienkardinal Koch: Das für Mai geplante Treffen zwischen Papst Franziskus und dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus in Jerusalem ist von "großer Wichtigkeit" [...]
Man würde sich wünschen, dass Politiker zu manchen Fragen einfach mal die Fr...e halten.kath.net hat geschrieben:Lammert ist für Ökumene im Hauruck-Verfahren
Bundestagspräsident Norbert Lammert fordert: „Ökumene jetzt, wann sonst?“ [...]


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Re: Ökumene
Herr Lammert ist bundesweit dafür bekannt, dass er seine Position völlig überschätzt und wirklich zu ALLEM seinen Senf dazugibt. Seine politische Rolle ist nicht die des Dauerstellungnahmennehmers.
- Exilfranke
- Beiträge: 758
- Registriert: Samstag 23. Juni 2012, 07:23
Re: Ökumene
Ich habe mir jetzt mal diese Seite von "Ökumene jetzt!" durchgelesen, in der Hoffnung, etwas Handfestes zu finden, wie man das denn angehen möchte. Aber außer "Kirchentrennung SOFORT überwinden" habe ich da nix gefunden. Selbst auf die Frage, wer denn mit wem Ökumene machen soll, ob das nur für die EKD gilt, oder für alle christlichen Strömungen weltweit, habe ich dort keine Antwort, keinen Ansatz gefunden. Wie der Lammert also nur "heiße Luft"? Ach, ehrlichgesagt, weiß ich ja wohin die Reise gegen soll: Deutsche Nationalkirche mit Fokus auf Gemeinde und Mahlgemeinschaft.
Lammert hat sich übrigens Mal als katholischer Protestant bezeichnet. Bezeichnend.
Lammert hat sich übrigens Mal als katholischer Protestant bezeichnet. Bezeichnend.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.
Bitt Gott für uns, Maria.
Bitt Gott für uns, Maria.
Re: Ökumene
Kardinal Marx genügt eine Einheit nach Außen, ohne Einheit in der Lehre: http://de.radiovaticana.va/news/214/6 ... ted-8733 

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