Reinhard hat geschrieben:Ich melde mich jetzt mal für ein paar Wochen ab ...
Ab morgen bin ich wieder zu
Ignatianischen, charismatischen Exerzitien in Belgien, diesmal zu den großen, 30-tägigen.
Man sagt ja, bei den großen Exerzitien würde das unterste zuoberst gekehrt ... ich bin mal gespannt, richtig gespannt !
Jedenfalls freue ich mich auf die Zeit, und darauf dass meine Beziehung zu Gott wieder "nachgeeicht" wird.
Da bin ich wieder !
Tja - was das "unterste zuoberst kehren" angeht, bin ich sogar richtig ein bisschen enttäuscht. Es war alles viel "einfacher" als ich erwartet hatte, hatte mehr etwas von "Urlaub in der Gegenwart des Ewigen". Das große "aufräumen" im Sinne von Innerer Heilung gab es diesmal auch nicht mehr, die großen Brocken waren offenbar alle schon in den vergangenen, 8-tägigen Exerzitien abgearbeitet.
Diesmal waren es die konkreten Kleinigkeiten des Alltags.
Es wurde eine Retraite, die sich mehr auf meine eigene Bekehrung konzentrierte, mit dem Schwerpunkt meiner Ehe, wie ich die Beziehung mit meiner Frau lebe, unserer Zukunft in der Christusnachfolge. Tja, da war der Ewige mal wieder völlig unberechenbar.

Alles anders als erwartet ....
In unserer Ehe ist seither tatsächlich einiges umgekrempelt, so wie die 2 Wochen Urlaub sich entwickelten, einschließlich dem geistlichen Leben ...
Gamaliel hat geschrieben:Das ist gleichsam ein Widerspruch in sich. Die ganze Methode des hl. Ignatius widerstrebt dem charismatischen Getue.
Na, da bist Du ja mal wieder schnell mit einem Urteil zur Hand ...
Wie gut diese beiden Anteile zusammengehen, konnte ich jedenfalls wieder einmal "original" erleben. Natürlich folgten die 30 Tage den "
Geistlichen Übungen", und natürlich waren sie getragen von der konkreten Glaubens- und Gebetspraxis, wie sie in der Charismatischen Erneuerung gepflegt werden.
Dieses "Charismatische" kürzt doch so manchen Weg ziemlich ab, wenn der Hl. Geist durch ein Wort der Erkenntnis einen konkreten Punkt anspricht und man nicht erst irgendwann im Gebet selber "zufällig" darauf stoßen muss. Oder wenn Gott einen im Gebet direkt auf einen konkreten Punkt anspricht ...
Oder wenn man im Nachgang einer Bekehrung auch körperliche Heilung erlebt. (Ich selber durfte diesmal die Heilung von einem Tinnitus erfahren: dass Gott tatsächlich genau unter dem Eucharistischen Segen dieses ekelige Piepen "abgedreht" hat, so wie man den Ton abdreht. Das hat mich umgehauen !)
Es ist einfach ergreifend, Gott immer wieder so konkret zu erleben. Nicht als "Effekt", sondern als absoluten Gegenpol zu Ludwig Feuerbach mit seinem "
Gott als Projektion menschlichen Wesens", wie es bei so vielen "Theologen" seit der Aufklärung in Mode ist. Wer Gott selber so real erlebt hat, der fällt auf solche dummen Ideen einfach nicht mehr herein: er weiß es besser, aus eigener Erfahrung !
Und dafür bin ich Ihm sehr dankbar.
Außer Bekehrungen, innerer und körperlicher Heilung sehe ich noch andere Früchte aus dieser Retraite: bei einem Teilnehmer zeichnet sich offenbar die Berufung zum Ständigen Diakon ab.
Jedenfalls waren die Ignatianischen, charismatischen Exerzitien einer der entscheidenden Faktoren dafür, dass ich ein
katholischer Christ geworden bin, und dass ich die größten "Altlasten meines Lebens" bei Gott losgeworden bin ...
Wie gesagt: dafür bin ich Ihm
sehr dankbar !