Also das Verhältnis von "verhunzt" zu "würdig" schätze ich bei
mildem Blick 1/3 : 2/3 ein und bei
kritischem Blick steigt die "Verhunzt" - Quote auf 2/5 : 3/5 -
Und gerechterweise muß man sagen, daß es öfter den Wortgottesdienst "erwischt", als den eucharistischen Teil.
Am meisten Geduld und Leidensfähigkeit muß man bei "Familiengottesdiensten", "Kindergottesdiensten" und (leider) der Erstkommunion entwickeln: da haben dann die "Muttis" das Sagen...
Wobei, nach allem was ich höre, die Liebe zur "freestyle" - Zelebration überproportional zunimmt, je weiter man nach Norden kommt.
In Oberschwaben leben wir scheinbar noch auf "einer Insel der Seligen" in mancher Hinsicht.
Zum Thema "gelangweilter Gesichtsausdruck":
Als junger Mensch neigte ich etwas zur Strenge...
...und war liturgisch sehr beflissen.
In Split, Kirche im ehemaligen Diokletian Palast, besuchte ich mit einer 80ig jährigen Freundin die Heilige Messe (aus Anonymitätsgründen kann ich sie nicht weiter beschreiben, jedenfalls eine K A T H O L I K I N vor dem Herrn, von der ich viel gelernt habe).
Also da lümmeln so gelangweilte junge Burschen als Meßdiener um den Altar und ich empöre mich über die Lässigkeit...
Da sagt sie schlicht (und meinte dalmatinische Katholiken): "Die sind meist frömmer als wir".
Wow, ich erinnere mich noch gut, wie sehr ich mich geschämt habe und dachte ich bin mit 20 vergreister als diese alte Frau.