kreuzzeichen hat geschrieben:Yeti, finde ich interessant, was da bei mir zu finden sein soll. Und was da alles zwischen den Zeilen stecken könnte.
Das klingt entweder nach Heuchelei oder Larmoyanz. Es stimmt auch kommunikationstheoretisch nicht, dass allein der Empfänger einer Botschaft allein für die Deutung verantwortlich ist. Du vermittelst eben in Stil, Systematik und Form den Eindruck, dass du "zwischendrin" stehst, das schreibst du ja auch selbst. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Meinungen, die zwischendrin stehen, nicht so viel anfangen kann. Nicht weil sie ambivalenter wären etc., sondern weil ich meine Vermutung oft bestätigt gesehen habe, dass das eher eine Masche ist - und derjenige sehr wohl irgendwo steht.
kreuzzeichen hat geschrieben:Die Diskussion "Seelsorger" kann man natürlich lange führen. Man kann auch anfangen über Sinn und Unsinn pastoraler Laienberufe zu streiten. Gerne mal an anderer Stelle, oder?
Nein, das übernimmst du vorsorglich ja gleich selbst:
kreuzzeichen hat geschrieben:Angeblich soll TvE ja einmal gesagt haben (was er später anders erklärt hat), dass er den Seelsorgerbegriff auf Priester beschränken möchte.
So tut das die Lehre der Kirche, ja. Kann man ja nachschlagen. Aber bitte nicht Papieren, die sich auf die Würzburger Synode selbst oder deren Appendixe im Effekt beziehen. Die gehören nämlich nicht dazu, sonst wären sie ja in den einschlägigen Sammlungen für die Weltkirche nachzulesen.
kreuzzeichen hat geschrieben:Aber solange mein Bischof (ich habe beide - anders als manche Kommentatoren sehr geschätzt) mich als Seelsorger sieht und ausdrücklich diesen Begriff verwendet - sehe ich mich auch so.
Tja, ob dein Gehorsam dich in dem Fall ehrt, wage ich zu bezweifeln; ist er doch, wenn nicht blind, dann zumindest aufgrund deines Berufs egotaktischer Natur.
kreuzzeichen hat geschrieben:Wenn er auf eine andere Idee kommt - fehlt mir auch nichts, oder?
Ich weiß nicht, das käme sicher darauf an. Die Frage kannst wirklich nur du beantworten.
kreuzzeichen hat geschrieben:Die interessante Frage ist doch wirklich die: Was macht den Priester aus, was sind seine Aufgaben im Rahmen der Seelsorge und in der Leitung der Gemeinde(n).
Das fände nun
ich wiederum spannend, wie du
die Frage beantworten würdest.
kreuzzeichen hat geschrieben:Wenn man als Pastoralreferent direkt - allein durch den Beruf in eine Schublade gesteckt wird wird es auch mit der Diskussion schwierig.
Ach, mit der Diskussion wird's meist dann immer schwierig, wenn mindestens zwei Meinungen da sind. Am schwierigsten wird's freilich, wenn die auf einer Seite fehlt. Oder auch nur scheinbar...
kreuzzeichen hat geschrieben:Was die Kritik an meinem Schreibstil angeht: Das bin ich, ich kann nicht anders! Ich schreib auch nicht, um Dich von einer Position zu überzeugen, sondern um einfach meine Sicht darzustellen.
Dazu müsstest du erstmal eine Position zeigen (ich sage nicht: "haben"). Und aus welchem Grund schreibst du dann?
kreuzzeichen hat geschrieben:Anders als Deine Deutung...
...ich erlaube mir halt gerne klare Aussagen. Das würzt den zwischenmenschlichen Dialog mit Dynamik.
kreuzzeichen hat geschrieben:YETI
Kannst du bitte das "Tetragramm" weglassen (so sieht's nämlich aus), ich bin nicht Gott, nur der Yeti kreuzzeichen hat geschrieben:kann ich mit einer gewissen Ambivalenz leben.
Das freut mich ganz außerordentlich und ist sicher
wesentlich. Gratia supponit naturam.
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich stelle mich nicht hinter TvE, weil ich mich seinem kirchenpolitischen Lager zurechne und ich stelle mich auch nicht gegen ihn, weil er mir vielleicht nicht sympathisch genug ist. Welche "Mission" sollte ich vertreten?
Das ist das erste Mal, dass man so etwas wie eine Aussage lesen kann.
Übrigens ging mir das mit dem neuen Text genauso wie vorher - "Kitas sind zwar nicht toll, müssen aber sein, wenn die Frau arbeiten will. Aber nein, sie müssen nicht nur sein, für manche Kinder sind sie sogar besser als das Zuhause. Meisner hat auch recht, wer kann schon so reden wie er - aber an seiner Sprache müsste er arbeiten und ja, seine Familienvorstellungen sind natürlich Biedermeier-mäßig, wie die von vielen Kirchenleuten überhaupt. Also sind Kitas toll. Oder nicht? Es gibt viel zu tun!" Ja - Nein - Gummibauch.Zur "Mission", die du vielleicht empfindest: Vielleicht ist es die Ambivalenz?
Aber wieso sollte das jemanden interessieren? Die Frage ist nicht polemisch gemeint!
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich denke, was ich geschrieben habe ist offen und ehrlich genug. Ich schaue mit einer gewissen Skepsis auf die Situation in Limburg, weil auch TvE seine Anteile daran hat ... und trotzdem bin ich überzeugt, dass es nur die Lösung gibt, die ich im Schlusssatz meines Textes skizziert habe. So schwierig das sein wird.
Zur Offen- und Ehrlichkeit...es könnte wahrscheinlich mehr sein. Möglicherweise. Wenn nicht - die Ambivalenz als Prinzip im Leben mag menschlich sein - aber trägt sie und noch einmal: Welchen Nutzen sollte es haben, davon zu wissen?
kreuzzeichen hat geschrieben:Die von Dir kritisierten Sätze sind zumindest teilweise Zitate z.B. gewisser Journalisten. Schau noch mal genau nach!
Du hast mich missverstanden. Der Bischof kann das ruhig gesagt haben, aber
dass er es sagte, ist Folklore. Ein Trugbild entweder seiner Wunschvorstellung oder einer Vorstellung von Rechtgläubigkeit, die mit derjenigen der Weltkirche wenig zu tun hat.
kreuzzeichen hat geschrieben:Davon ab habe ich sicher sowohl die Bischöfe Lettmann, TvE wie auch Genn häufiger und näher erlebt als die "Schlaftablette-Begegnung", die Du schilderst.
Ja, das mag sein. Ich kenne auch Priester, die seine nähere Umgebung genossen haben und ähnlich wurden. His masters voice.

Nur keine eindeutigen Meinungen.
Bist du auf dem Foto, das du gepostet hast, zu sehen?kreuzzeichen hat geschrieben:Ach, wegen der "verhinderten Priesterbiografie" ... das halte ich (es mag solche Beispiele geben) für populistischen Unfug, der nirgendwohin führt.
Das überrascht mich jetzt. Wenn er nirgendwohin führt, müsste dieser "Unfug" doch für dich... Aber er führt wohin und er rührt woher: Aus einer gebrochenen Beziehung zur eigenen Biographie. Das habe ich schon sehr oft gesehen.
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich habe eine verhinderte Ordensbiografie... Was sich bis heute in meiner Wertschätzung für Orden und Gemeinschaften ausdrückt.
kreuzzeichen hat geschrieben:Man wolle deshalb "die Kirche büßen lassen" - warum denn?
Das nennt man Projektion und kommt oft vor.
kreuzzeichen hat geschrieben:Auch wenn Vater sein auch schon mal anstrengend ist. Das ist mein Weg und meine Berufung!
Das ist in der Tat eine schöne Berufung, auch wenn es mit dem Ordensleben nicht geklappt hat. Und wenn du die Texte etwas zusammenfasst und inhaltlich zentrierst, hast du auch mehr Zeit für deine Kinder. Ich spiele auch lieber mit denen als hier zu schreiben - ich wünschte, es würde allen Vätern so gehen.
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich wollte nie Priester werden und arbeite seit 22 Jahren vertrauensvoll und gut mit meinen Priestern zusammen. Arbeit, Aufgaben, Engagement habe ich auch ohne Predigtdienst, Tauf- und Traubeauftragung ... mehr als genug.
Das solltest du auch mal hier oder in deinem Blog schreiben, was du als Pastoralreferent so tust. Das würde
mich zumindest sehr interessieren.