Insgesamt erscheint mir dein Beitrag bis auf den Satz: „Es gab und gibt jedoch auch fundamentalistische, antirationale Tendenzen, deren Opfer am Kreuz Jesus Christus selbst geworden ist“, verständlich. Jesus hat sich selbst als Gottessohn verstanden, schreibst du. Inwiefern ist Jesus Christus Opfer?overkott hat geschrieben:Theologie basiert auf Gott als Logos, der be-hauptet, also voraus-gesetzt wird. Der Theos wird also in der Logie entfaltet. Diese Entfaltung ist der logische Beweis. Dieser Beweis erfolgt in der Bibel. Sie ist die theoretische Grundlage der Theologie. Darin erweist sich Theologie als Reflexion der Universalgeschichte von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Die Reflexion erfolgt in verschiedenen Textformen durchaus kontrovers. Bei grundsätzlichem Konsens gibt es Widersprüche im Einzelnen. Die Gottesdebatte beginnt mit Gott als dem Wort des Anfangs im ersten Satz der Bibel, aus dem sich alles ergibt. Das gottgewollte Leben ergibt sich aus dem Gebot der Liebe, in dem sich das Wesen Gottes zeigt. Das erste hierarchische Gebot bringt die Bindung an Gott als den alle (ver-)bindenden, wenn auch unsichtbaren, geistigen Vater zum Ausdruck, das zweite Gebot die Bindung der ( freien und gleichen ) Söhne ( Kinder ) Gottes untereinander. Die gebotene Liebe gelingt, wenn die Kinder Gottes Frieden halten. Friede ist möglich durch ausgleichende Gerechtigkeit. Jesus hat sich selbst als Gottes Sohn verstanden und damit die Gotteskindschaft neu begründet. Die religiösen Vorstellungen von einem gottgewollten Leben sind also mit Logik vereinbar, soweit sie das erste und zweite Gebot zum Ausdruck bringen. Es gab und gibt jedoch auch fundamentalistische, antirationale Tendenzen, deren Opfer am Kreuz Jesus Christus selbst geworden ist. Als der Auferweckte und in den Himmel Aufgenommene lebt er im Herzen der Kirche, die von seinem Geist erfüllt ist, jetzt und in Ewigkeit.Bankasius hat geschrieben:Theologie basiert nicht auf Logik, sondern behauptet etwas, wofür sie keine Beweise erbringen kann und diese Behauptungen und die religiösen Vorstellungen von einem gottgewollten Leben sind zu einem Gutteil auch mit Logik nicht vereinbar. Das gilt für die christliche Theologie ebenso wie für die jeder anderen Religion.overkott hat geschrieben:Theologie ist viel logischer als dieser ganze Quatsch, der als religiös musikalisch/unmusikalisch bezeichnet wird.
Abgesehen davon könnte man konstatieren: Theologie ist eine Logik, die auf Gott als Logos basiert. Den bankasiuschen Einwand verstehe ich so, dass er diese Logik als solche nicht erkennt, weil er Gott nicht als gegeben ansieht, mithin Gott nicht wissenschaftlich bewiesen ist. Mein „Mozart-Vergleich“ war ein anschaulicher Weg, nicht-theologisch Geschulten die Existenz des Geistigen zu verdeutlichen, von wo ausgehend es sich eingängiger auf die Wesenhaftigkeit Gottes schließen lässt. Dass sich manche Theologen womöglich im eigenen Dunstkreis verfangen haben, zeigt sich einerseits an der wachsenden Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche im Land der Dichter und Denker, andererseits an Menschen wie dir, die möglichst nur die eigene (geschulte) Denkstruktur gelten lassen. Ist Theologie derart exklusiv? Oder gar beschränkt?