Sarandanon hat geschrieben:Bankasius hat geschrieben:Die Kirche idealisiert Keuschheit außerhalb der Ehe,...
Die Kirche sieht die Ehe als höchstes Ideal des Zusammenlebens zwischen Mann und Frau an, die nicht durch Ehebruch gefährdet werden darf. Dies dürftest Du aus persönlicher Erfahrung doch nachvollziehen können.
Naja, immerhin verlangt die Kirche keine Strafe für Ehebruch und ob sie Sex außerhalb einer heterosexuellen Ehe als Sünde sieht, kann sowohl Atheisten als auch Andersgläubigen eigentlich gleichgültig sein. Ich habe mich auch schon gefragt, woher meine Abneigung gegen die christliche, hier im Besonderen die rk Idealisierung der Keuschheit kommt, die u.a. jugendliche Masturbation und Unverheirateten Sex zu untersagen versucht und sogar künstliche Verhütungsmittel in der Ehe zu bannen versucht. Aber ich habe sie nun `mal halt, wahrscheinlich bedingt durch meine eigenen unerfreulichen Erfahrungen in meiner Jugend, die Abneigung gegen diesen versuchten Sex-Bann. Und, funktioniert eine Ehe nicht, kann ich auch Ehebruch, Scheidung und evtl. auch eine von der RKK geächtete neue Bindung sehr gut nachvollziehen. Zudem bin ich davon überzeugt, dass Ehe eh ein künstliches Konstrukt ist, auch wenn ich mich, vielleicht z.T. altersbedingt, in der meinen recht wohl fühle.
Sarandanon hat geschrieben:Bankasius hat geschrieben:...verlangt von ihren geweihten Amtsträgern lebenslange vollkommene sexuelle Enthaltsamkeit
Die RKK legt ihren Geistlichen das Zölibat auf, damit diese sich mit ihrer ganzen Kraft für das Evangelium und seine Verbreitung einsetzen. Neben IHM ist in diesem Sinne kein Platz für Frau und Kind. Der Geistliche lässt sich auf diese Enthaltsamkeit gem. eigener freier Entscheidung ein. Darüber hinaus ist der Zölibat an sich mMn keine entscheidende Ursache bzgl. der Missbrauchsfälle.
Dieser Auflage bedarf es allerdings nicht, wie der Klerus anderer christlicher Konfessionen und Stress erzeugende Jobs theologischer Laien, u.a. sogar Bundeskanzler, beweisen, was n.b. die Wahrheit der nachstehenden Aussage in Schillers Glocke belegt:
… Der Mann muss hinaus in`s feindliche Leben,
muss wirken und streben,
und raffen und schaffen,
und drinnen waltet die zücht`ge Hausfrau,
die Mutter der Kinder,
sie lehret die Mädchen
und wehret die Knaben ...
Naja, so ungefähr

. Nachgeschlagen hab `ich den Text nicht. Aber so `ne „züchtige“ Hausfrau würde selbst dem Papst ebenso die häuslichen Belange abnehmen, wie die Frau des US-Präsidenten diesem wohl an Verantwortung reichsten Mann der Welt. Deine Kirche hat das ja auch erkannt, wie ich auch aus meiner Verwandtschaft weiß.
Nee, der Zölibat basiert da eher auf dem Paulus nachgesagten Wort, welches sinngemäß lautet:
„Es ist besser, unverheiratet zu bleiben. Aber wenn`s halt gar nicht geht, dann heiratet. Das ist immer noch besser, als Huren.“
Und auf Paulus könnte auch die Ablehnung des Frauenordinariats zurückgehen:
„Der Mann ist der Herr der Frau, wie Jesus Herr der Kirche ist.“
Und weil Jesus als Gott gilt, ist der Mann Gott der Frau

. Es ist also vollkommen unangemessen, dass Frauen ein „ego te absolvo“ über ihre Herren aussprechen. So geht`s foi nedde.
Sarandanon hat geschrieben:Bankasius hat geschrieben:... und versucht sogar innherhalb der Ehe Verhütung durch Anwendung künstlicher Mittel zu ächten.
Lebensschutz geht vor persönlichem Lustempfinden (Was nicht bedeutet, dass die Lust in der Ehe nicht ausgelebt werden darf.). Hat auch mit den Missbräuchen überhaupt nichts zu tun.
… ist aber u.a. signifikant für die Sexfeindlichkeit der RKK. Und Leben wird durch künstliche Verhütungsmittel nicht vernichtet. Es entsteht ja nicht.
Sarandanon hat geschrieben:Bankasius hat geschrieben:Wenn dann Amtsträger einer Organisation, die diese hohe, kaum lebbare Moral einfordert, gegen die Regeln dieser Organsiation verstoßen, so weckt das, wird es bekannt, selbstverständlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und was deren Aufmerksamkeit weckt, ist der Presse allemal berichtenswert und das ist auch ihre Aufgabe und es ist gut so. Geschähe das nicht, würden diese z.T. kriminellen Vergehen, wie in der Praxis ja mehrfach geschehen, einfach verschwiegen - unter den Teppich gekehrt, um nach außen ja die der RKK von ihr selbst in`s Drehbuch geschriebene Rolle als Hort des Guten nicht unglaubwürdig erscheinen zu lassen, oder anders ausgedrückt, um den Schein angeblicher Heiligkeit aufrecht zu erhalten, was man mit Fug und Recht auch als scheinheilig bezeichnen kann, was kirchlicherseits jedoch mit "Vermeidung von Ärgernis" umschrieben wird.
Natürlich ist diese Moral lebbar. Zahlreiche erfolgereiche zölibatäre Lebensgeschichten zeugen davon. Das ist aber vielen Menschen unserer Gesellschaft völlig suspekt und unheimlich, weil sich kaum noch einer vorstellen kann, ohne Verzicht auf Befriedigung aller erdenklichen Gelüste zu leben. Alles haben wollen, tun wollen was man will ohne Rücksicht auf Mitmenschen und Umwelt ist die neue Religion geworden. Demut vor der Schöpfung und dem Schöpfer sind nicht mehr uptodate und zeugen von Schwäche. Und in unserer Ellenbogengesellschaft möchte keiner schwach wirken.
Also ich zweifle sehr daran, dass ein gesunder Mann seinen Sex-Trieb vollkommen ausschalten kann. Praktiziert er keinen Sex zu zweit, dann bleibt immer noch das, was die RKK auch pubertierenden Jungs als Sünde anrechnet

. Und die heute in Europa wohl wegen sich ständig vergrößernder Abwendung vom christlichen Glauben mit „Ellbogengesellschaft“ bezeichnete Gemeinschaft, hätte in christlicheren Zeiten als den heutigen eher, viel eher diese Bezeichnung verdient und verdient sie auch eher als die christlichere USA. Bei uns gibt es im Gegensatz zu früher wirksame Sozialversicherungen und eine von der Gesellschaft garantierte Abwesenheit von Hunger, kalter Wohnung u.a..
Kurz: Die Bürger von D leben trotz zunehmendem Abstand in der bisher besten aller Zeiten. Das betrifft sowohl die in der dt. Geschichte einmalige Dauer des Friedens in unserem Land, der bisher nie da gewesene breite Wohlstand, als auch eine ebenfalls nie dagewesene individuelle Freiheit der Individuen. Nichts, was nicht noch verbessert werden könnte, z.T. auch sollte, aber im historischen Vergleich bisher einmalig. Prima, das!