Motto-Dialog
- Vielleicht bist du einfach zu misstrauisch. (lifestylekatholik zu Bankasius)
- Nein. (Administrator Schachkönig)
- Auf was bezieht sich das Nein?
- Auf den letzten Satz davor. (Administratorissimus)
- Bezieht sich das »Nein« auf das »vielleicht«, meint also: »Ganz sicher bist zu zu misstrauisch«? Oder bezieht es sich auf die Hauptaussage und soll bedeuten: »Du bist nicht zu misstrauisch«?
Aber eigentlich geht’s ja um die Frage, ob Bankasius tatsächlich für die Pforte gesperrt ist. (lifestylekatholik)
O Administratore,
es mag einen
König in seinem majestätischen Lakonismus nicht tangieren oder zugänglicher machen, wenn ich mich auf meine Herkunft aus einer theologisch vernetzten Familie berufe (unter anderem ein leider verstorbener Jesuitenonkel, Regens im Innsbrucker Jesuitenseminar Canisianum) und dann - wahrscheinlich wenig das überwiegend hölzerne Herz des Monarchen anwärmend - beherzt auf Dialogbereitschaft

setzend frage:
Wo und wann hat jemand wie Bankasius gegen intellektuelle oder moralische Normen eines fairen Dialogs verstoßen,
so dass sich in solchen Fällen eine Sperre rechtfertigen ließe?
Eine Sperrung in dem vergleichsweise nicht allzu
hochschwelligen Pforten-Hallraum?
Anders wäre es wohl im Sanctuarium Da mag man allen Zweifeln ein "omne obstat" entgegensetzen.
Seine Art der Diskussion ist wohl durchaus seit Jahrhunderten bekannt, keineswegs unfruchtbar und keineswegs theologischen Denkern unvertraut oder gar teuflisch denotiert.
Ein Beleg für diese These? Zu finden außerhalb unseres theologischen Nahhorizontes in Familie und Kirchensprengel?
Hier:
Alister McGrath, ein sicher gern gesehener Gast in theologischen Zirkeln ...:
Erstmals bin ich Dawkins 1977 begegnet, als ich sein erstes und grundlegendes Buch „The Selfish Gene" („Das egoistische Gen") gelesen habe. Damals arbeitete ich an der Fakultät für Biochemie der Oxford Universität an meiner fast fertigen Doktorarbeit unter der genialen Leitung von Professor Sir George Charles Raddas, der später der Exekutivdirektor des Medical Research Council wurde. Ich bemühte mich, mir vorzustellen, wieso die biologischen Membrane so erfolgreich funktionieren, dass sie neue physikalische Prinzipien ihres Verhaltens entwickeln. Dieses Buch, das als populärwissenschaftlicher Aufsatz galt, hat mich fasziniert. Allerdings kamen mir die Dawkins'sche Religionsbetrachtung, insbesondere seine Gedanken über „Gott-Mem" mangelhaft vor. Dawkins machte einige plumpe Bemühungen, die Idee des „Glaubens" zu erklären, ohne seine Reflexionen irgendwie analytisch oder argumentativ zu begründen. Das erstaunte mich, und ich machte mir damals einige Notizen. Und fünfundzwanzig Jahre später legte ich schließlich die Erklärung meiner Position in meinem Buch „Dawkins' God: Genes, Memes and the Meaning of Life"[1] vor.
Inzwischen hat Dawkins eine Reihe von großartigen und provokativen Büchern veröffentlicht, von denen jedes mich interessierte und faszinierte. Nach dem Buch „The Selfisch Gene" erschienen „The Extended Phenotype" (1981), „The Blind Watchmaker" („Der blinde Uhrmacher") (1986), „River out of Eden" („Und es entsprang ein Fluß in Eden") (1995), „Climbing Mount Improbable" („Gipfel des Unwahrscheinlichen") (1996), „Unweaving the Rainbow" („Der entzauberte Regenbogen") (1998), eine Sammlung von Essays „A Devil's Chaplain" (2003), sowie neulich „The Ancestor's Tale" („Geschichten vom Ursprung des Lebens") (2004). Es ist unmöglich, die Veränderungen nicht zu bemerken, die in der Tonart und dem Fokus der Aufsätze des Autors geschehen sind. Wie Philosoph Michael Ruse in seiner Rezension über das Buch „A Devil's Chaplain" hinweist: „die Aufmerksamkeit Dawkins ist von Aufsätzen über die Wissenschaft für ein breites Auditorium auf einen allseitigen Angriff auf das Christentum übergesprungen"[2]. Der großartige Wissenschaftspopulist ist zu einem wilden antireligiösen Polemiker geworden, der seine Position eher predigend als argumentierend darstellt[3]. Dennoch bin ich immer noch fasziniert. Erlauben Sie mir, es zu erklären.
http://de.bogoslov.ru/text/386477.html
Was Leute wie Bankasius tun?
Sie kennen die Argumente von Dawkins (und anderen), sie haben Lebenserfahrung und argumentieren ernsthaft.
Sie verzichten anders als Dawkins auf heftige Aggression.
Und selbst wenn sie´s täten und wild polemisierten:
Warum sollte hier obsolet sein, was in theologischen Seminaren als diskutable Religionskritik gilt und besprochen wird?
Was unser Alister als das Dawkinssche Polemikniveau anspricht und goutieren kann?
Naja, fragen wir uns das lieber nicht.
Verjagen wir das, was wir als Darwins räudige Rottweiler identifizieren.
Hinweg mit Knitterhippis im Rentenalter.
Hier sprechen nur die heiligen Waldschrate, so ehrwürdig wie administrabel und adorabel.
Nicht wahr?
willi wamser