Kennt einer die Bibelfilmserie der Kirch-Gruppe aus dreizehn Bibelfilmen und vier angehängten Filmen über „Jesuslegenden“? – Habe eben einen Ausschnitt aus einem der letztgenannten Filme gesehen, »Judas«. Herr Carriere als (völlig fehlbesetzter) Pilatus spricht gerade mit dem Hohenpriester und Vertretern des Hohen Rats Einzelheiten des bevorstehenden Prozesses Jesu durch.
Mit andern Worten, in totaler Verkehrung der biblischen Berichte wird die Gefangennahme und Verurteilung Jesu als vorbereitetes Komplott zwischen dem römischen Statthalter Pontius Pilatus und dem Hohenpriester dargestellt statt als Initiative der jüdischen Führungsschicht, der Pilatus nur zögernd und unter Druck nachgab.
Wer kennt die andern Filme der Reihe? Sind die ebenso durch die Zensur der heutigen Herrenmenschen gegangen und im Geist der Synagoge zurechtgelogen und gefälscht?
Bibelverfilmungen
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Bibelverfilmungen
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Bibelverfilmungen
Höchstens als rein spielerische Hypothese ohne jeglichen Wahrscheinlichkeitsanspruch denkbar.Mit andern Worten, in totaler Verkehrung der biblischen Berichte wird die Gefangennahme und Verurteilung Jesu als vorbereitetes Komplott zwischen dem römischen Statthalter Pontius Pilatus und dem Hohenpriester dargestellt
In Wirklichkeit waren die damaligen Juden in aller Welt verachtet, nicht nur bei den Ägyptern, sondern auch bei den Griechen, und letztlich vor allem bei den Römern.
Und auch die damaligen Juden selbst hassten die Römer als Besatzungsmacht, der sie sich nur äußerst unwillig unterordneten.
Am liebsten hätten sie Jesus gerne selbst zu Tode gebracht, was aber nicht möglich war, da es den Juden von den Römern untersagt war, Todesurteile zu fällen und zu vollstrecken. So konnten die Juden zu ihrem größten Ärgernis die Römer aus dieser leidvollen Geschichte nicht heraushalten.
Die Römer selbst hatten gegen Jesus nichts einzuwenden. Für sie war er ein jüdischer Prediger, von dem für das römische Weltreich keine Gefahr ausging.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Bibelverfilmungen
Und kennt einer die andern Filme der Reihe?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Bibelverfilmungen
Ich kenne (teilweise nur einmal gesehen) Abraham, Mose, Simson, David, Salomo, Jeremia, Esther.
Nicht 100%ige Übereinstimmung mit der Bibel, aber insgesamt respektvoll und gut gemacht, sodass ich einige davon mehrmals in der Schule gezeigt habe.
Nicht 100%ige Übereinstimmung mit der Bibel, aber insgesamt respektvoll und gut gemacht, sodass ich einige davon mehrmals in der Schule gezeigt habe.
Re: Bibelverfilmungen
Ich fand die Abraham-Verfilmung gut gemacht. Ansonsten bevorzuge ich eher die alten Bibelfilmklassiker wie "Die Zehn Gebote". Gespannt bin ich dennoch auf die neue Exodus-Verfilmung von Ridley Scott mit Christian Bale (Batman) als Mose: http://www.imdb.com/title/tt15281/
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Bibelverfilmungen
Kennt ihr übrigens den Pilatus-Film mit Nino Manfredi (Secondo Ponzio Pilato)? – Den finde ich richtig gut.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Bibelverfilmungen
Exodus habe ich mir vor einigen Tagen angesehen. Ich kann dieser Kritik insoweit zustimmen, dass sich der Film rein vom äußeren Handlungsablauf halbwegs nah an die Vorlage hält, wenn man von einigen Ausschmückungen absieht. So steht beispielsweise die Geschichte vom Aufwachsen Mose als Ziehbruder des Pharaos natürlich so explizit ausgeschmückt nicht in der Bibel, lässt sich aufgrund der Tatsache, dass die Tochter des alten Pharao Mose als Sohn aufnahm (Ex 2, 1) aber wohl in gewissem Umfang herbeikonstruieren.Pilgerer hat geschrieben:Ich fand die Abraham-Verfilmung gut gemacht. Ansonsten bevorzuge ich eher die alten Bibelfilmklassiker wie "Die Zehn Gebote". Gespannt bin ich dennoch auf die neue Exodus-Verfilmung von Ridley Scott mit Christian Bale (Batman) als Mose: http://www.imdb.com/title/tt15281/
In der oben genannten Kritik wird berichtet, dass sich Mose im weiteren Film mit einem kleinen Jungen unterhält, der Gott darstelle. Hier kann ich die Kritik nicht ganz nachvollziehen, weil auch im Film selbst gesagt wird, dass es sich dabei nicht um Gott handelt, sondern um einen Boten. Dieser Mittelsmann entspricht zwar nicht der biblischen Vorlage, ob es aber besser gewesen wäre, wenn sich Mose mit einer Stimme "aus dem Off" unterhalten hätte, statt diesen Weg zu gehen, weiß ich nicht.
Insgesamt wird Moses im Film eher als idealistischer Freiheitskämpfer dargestellt, denn als gläubiger Mann. Bis zu seiner Zeit in Midian stellt er sich sogar als ausgesprochen religionskritisch dar, dann bekommt er auf dem Berg Horeb einen Stein auf den Kopf und sieht plötzlich den brennenden Dornbusch und den vorgenannten kleinen Jungen. Da schwingt bereits so ein wenig die (implizite) Behauptung mit, das Ganze könnte wahnhaft sein, was seine Frau dann später auch explizit behauptet.
Anschließend geht Mose dann im Film nach Ägypten zurück und lässt Frau und Kind zurück, auch ein Widerspruch zur Bibel, wo ausdrücklich gesagt wird, dass er sie - wenigstens zunächst - mitnimmt (Ex 4, 2).
Rein vom zeitlichen Schwerpunkt nehmen die Plagen dann im Gegensatz zur Bibel relativ wenig Zeit in Anspruch, andere Stellen werden wesentlich ausführlicher dargestellt. Was mich hier sehr gestört hat, war, dass Mose von vorneherein gegen die Plagen und Gott opponiert und Gott hier eher als rachsüchtiger Dämon dargestellt wird. Zwar bittet auch in der Bibel Mose Gott jeweils, die Ägypter von den einzelnen Plagen zu befreien, aber immer erst, nachdem der Pharao seine Sünden bekannt hat und Besserung gelobt hat. Das ist natürlich schon ein relativ entscheidender Unterschied.
Insgesamt ist mein Fazit daher eher gemischt. Ich kann mich um ehrlich zu sein an ältere Verfilmungen dieser Geschichte wie "Die 1 Gebote" aber kaum erinnern, so dass es mir schwer fällt, hier einen Vergleich anzustellen.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -
- martin v. tours
- Beiträge: 3531
- Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30
Re: Bibelverfilmungen
Danke HeGe für die Info. Ich wollte schon einige Zeit fragen, ob jemand den Film gesehen hat.
ich werde in mir vermutlich auch ansehen (was ich bei der Noa -Verfilmung nicht getan habe).
nur so am Rande erwähnt:
An die Vefilmung "Die 10 Gebote" kann ich mich sehr gut erinnern, da es der erste Film war den ich im Kino gesehen habe.
Neben mir saß mein etwas jüngerer Cousin (ebenfalls das erste mal im Kino). Ihm hatten die Eltern irgendwelche Schokokekse spendiert. Bei der Szene als Moses das rote Meer geteilt hat,
war er so gebannt, das er seine Schokokekse in der Hand vergessen und zermatscht hat um sie sich dann, geistesabwesend, an seinem schönen weissen "Sonntagshemd" ab zu wischen.
Als nach dem Film das Licht wieder anging, sah er aus wie ein Ferkel das in den Futtertrog gefallen war und war die Sensation im Kino.
Kindheitserinnerungen
ich werde in mir vermutlich auch ansehen (was ich bei der Noa -Verfilmung nicht getan habe).
nur so am Rande erwähnt:
An die Vefilmung "Die 10 Gebote" kann ich mich sehr gut erinnern, da es der erste Film war den ich im Kino gesehen habe.
Neben mir saß mein etwas jüngerer Cousin (ebenfalls das erste mal im Kino). Ihm hatten die Eltern irgendwelche Schokokekse spendiert. Bei der Szene als Moses das rote Meer geteilt hat,
war er so gebannt, das er seine Schokokekse in der Hand vergessen und zermatscht hat um sie sich dann, geistesabwesend, an seinem schönen weissen "Sonntagshemd" ab zu wischen.
Als nach dem Film das Licht wieder anging, sah er aus wie ein Ferkel das in den Futtertrog gefallen war und war die Sensation im Kino.
Kindheitserinnerungen
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila