Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Hallo !
"Passend" zur Karwoche bringe ich eine Frage ins Spiel:
Was geschah vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem wirklich?
Wer verurteilte Jesus aus Nazareth zum Tode und warum ?
Welche Rolle spielten den Sanhedrin, Herodes Antipas, Pontius Pilatus?
usw.
Gruß, Pit
P.S:
Sollte es schon einen Thread geben (ich habe dazu keinen gefunden) bitte "verlegen":
"Passend" zur Karwoche bringe ich eine Frage ins Spiel:
Was geschah vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem wirklich?
Wer verurteilte Jesus aus Nazareth zum Tode und warum ?
Welche Rolle spielten den Sanhedrin, Herodes Antipas, Pontius Pilatus?
usw.
Gruß, Pit
P.S:
Sollte es schon einen Thread geben (ich habe dazu keinen gefunden) bitte "verlegen":
carpe diem - Nutze den Tag !
Aber Pit, das kann man doch alles in der Schrift nachlesen. Da werden doch genug Details berichtet. Wem das nicht reicht, der kann auch noch in den Büchern von Katharina Emmerich Eines über das Leben Jesu, eines über das Leiden Jesu), die zwar der Bibel nicht gleichgestellt sind, aber vieles, was die Bibel beschreibt auch enthalten, sogar noch ausführlicher.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Muttu lesen, Buch heißt Bibel, Christen sagen dazu auch Heilige Schrift. Besonders interessant und aufschlußreich ist der Abschnit "Neues Testament" hier wiederum die ersten "Bücher" genannt "Evangelium" davon gibts vier: markus, maatthäus. lukas johannes, auch die darauffolgende Kriminalgeschichte "Apostelgeschichte" genannt, gibt aufschlußPit hat geschrieben:Hallo !
"Passend" zur Karwoche bringe ich eine Frage ins Spiel:
Was geschah vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem wirklich?
Wer verurteilte Jesus aus Nazareth zum Tode und warum ?
Welche Rolle spielten den Sanhedrin, Herodes Antipas, Pontius Pilatus?















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- Nietenolaf
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Bibel? Das sieht nach Quellenkritik aus:

Pit hat geschrieben:Was geschah vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem wirklich?

Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Am besten bei Gerd Lüdemann, besser auch Lügemann genannt, nachlesen. Der war dabei und hat durch's Schlüsselloch gesehen.Nietenolaf hat geschrieben:Bibel? Das sieht nach Quellenkritik aus:
Pit hat geschrieben:Was geschah vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem wirklich?
http://wwwuser.gwdg.de/~gluedem/images/ ... demann.jpg
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Bitte trennen
Sachte, sachte!
Jesus hat gelebt. Er wurde zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Da darf sich doch ein Jurist fragen,ob das mit rechten Dingen zugangen ist.
Natürlich war das ein Scheinprozess. Jesus wurde genau die Falle gestellt, aus der es kein Entrinnen gab, die Frage nach seiner göttlichen Natur. Nachdem alle Denunzianten kläglich scheiterten, wurde ihm direkt die Frage nach seiner Göttlichkeit gestellt, die er beantwortete, wohl wissend, dass dies sein Tod sei. An dieser Rechtsfolge hat sich bis heute in vielen Staaten nichts geändert: Wer behauptet, der menschgewordene Sohn Gottes zu sein, lästert Gott und verdient die Todesstrafe.
Danach musste er nur noch nach Recht und Gesetz verurteilt und die Strafe vollstreckt werden.
Das Ganze beurteilt am besten jemand, der sich in jüdischer Rechtsgeschichte auskennt. Interessant etwa:
http://www.juedisches-recht.de/rechtsge ... ozess.html
Es gibt indessen jede Menge entsprechender Untersuchungen. Bildet euch eure Meinung selbst, wenn es für euch wichtig ist.
sofaklecks
Jesus hat gelebt. Er wurde zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Da darf sich doch ein Jurist fragen,ob das mit rechten Dingen zugangen ist.
Natürlich war das ein Scheinprozess. Jesus wurde genau die Falle gestellt, aus der es kein Entrinnen gab, die Frage nach seiner göttlichen Natur. Nachdem alle Denunzianten kläglich scheiterten, wurde ihm direkt die Frage nach seiner Göttlichkeit gestellt, die er beantwortete, wohl wissend, dass dies sein Tod sei. An dieser Rechtsfolge hat sich bis heute in vielen Staaten nichts geändert: Wer behauptet, der menschgewordene Sohn Gottes zu sein, lästert Gott und verdient die Todesstrafe.
Danach musste er nur noch nach Recht und Gesetz verurteilt und die Strafe vollstreckt werden.
Das Ganze beurteilt am besten jemand, der sich in jüdischer Rechtsgeschichte auskennt. Interessant etwa:
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Sofaklecks hat geschrieben:Nachdem alle Denunzianten kläglich scheiterten, wurde ihm direkt die
Frage nach seiner Göttlichkeit gestellt, die er beantwortete, wohl wissend,
daß dies sein Tod sei. An dieser Rechtsfolge hat sich bis heute in vielen
Staaten nichts geändert: Wer behauptet, der menschgewordene Sohn
Gottes zu sein, lästert Gott und verdient die Todesstrafe.
Danach mußte er nur noch nach Recht und Gesetz verurteilt und die
Strafe vollstreckt werden.
Na, sachte! sachte! Zum Tatbestand gehörte wohl auch die Unwahrheit
der erwähnten Behauptung. Das ist der eine Einwand. Der andere: Die
da urteilten, konnten gar nichts vollstrecken. Sie hatten keine Vollmacht
zur Kapitaljustiz. Die hatte sich die römische Besatzungsmacht vorbehal-
ten, welche einen derartigen Tatbestand aber gar nicht kannte. Darum ja
das Gezerre und die Tricks des Hohenpriesters im Prozeß Jesu, bis man
den Römer soweit hatte, daß er die von den jüdischen Autoritäten gewoll-
te Strafe gegen eigenes, römisches Gesetz vollstrecken ließ.
der erwähnten Behauptung. Das ist der eine Einwand. Der andere: Die
da urteilten, konnten gar nichts vollstrecken. Sie hatten keine Vollmacht
zur Kapitaljustiz. Die hatte sich die römische Besatzungsmacht vorbehal-
ten, welche einen derartigen Tatbestand aber gar nicht kannte. Darum ja
das Gezerre und die Tricks des Hohenpriesters im Prozeß Jesu, bis man
den Römer soweit hatte, daß er die von den jüdischen Autoritäten gewoll-
te Strafe gegen eigenes, römisches Gesetz vollstrecken ließ.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Aber ja
Aber ja doch, Robert.
Schrieb ich nicht Scheinprozess?
Nur: Bis heute ist die Göttlichkeit Christi eine Sache des Glaubens, nicht eine Sache juristischer Beweise. Es kamen eben gerade nicht die Legionen Engel, die alles juristisch geklärt (aber den Glauben entbehrlich gemacht) hätten.
Und richtig:
Die Römer mussten überzeugt werden. Das war indes nicht mehr allzu schwer, denn der entscheidenden theologischen Frage nach der Göttlichkeit durch den Hohepriester entsprach die politische Frage nach dem Königssein durch den römischen Statthalter. Mit der Antwort "Ja, ich bin ein König!" war auch das geklärt, weshalb als "Ursache seiner Schuld" das INRI am Kreuz befestigt wurde (das man übrigens nur höchst selten so dargestellt findet, wie die Bibel es berichtet, nämlich dreisprachig).
sofaklecks
Schrieb ich nicht Scheinprozess?
Nur: Bis heute ist die Göttlichkeit Christi eine Sache des Glaubens, nicht eine Sache juristischer Beweise. Es kamen eben gerade nicht die Legionen Engel, die alles juristisch geklärt (aber den Glauben entbehrlich gemacht) hätten.
Und richtig:
Die Römer mussten überzeugt werden. Das war indes nicht mehr allzu schwer, denn der entscheidenden theologischen Frage nach der Göttlichkeit durch den Hohepriester entsprach die politische Frage nach dem Königssein durch den römischen Statthalter. Mit der Antwort "Ja, ich bin ein König!" war auch das geklärt, weshalb als "Ursache seiner Schuld" das INRI am Kreuz befestigt wurde (das man übrigens nur höchst selten so dargestellt findet, wie die Bibel es berichtet, nämlich dreisprachig).
sofaklecks
zum INRI
heißt es im hebräischen: "Jeschua Hanozri Wumelech Hojehodim" Dann wird auch die Antwort des Pilatus (Joh 19,22) klar, warum sich die Juden so über das Geschriebene aufregten, sind doch die Anfangsbuchstaben diser Zuschreibung Jesu, die des Namens Gottes.
heißt es im hebräischen: "Jeschua Hanozri Wumelech Hojehodim" Dann wird auch die Antwort des Pilatus (Joh 19,22) klar, warum sich die Juden so über das Geschriebene aufregten, sind doch die Anfangsbuchstaben diser Zuschreibung Jesu, die des Namens Gottes.
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- Athanasius2
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Gute Literatur zum Prozess Jesu.
Augustin Lemann war einer der Lemann-Zwillinge die im 19. Jahrhundert trotz gewaltsamen Widerstands aus der eigenen jüdischen Familie, zum Christentum bekehrt wurden nachdem sie Torah, Tenach und Talmud und Kabbalah studiert hatten (und letztere zwei Schriften anti-Mosaisch beweisen würden). Als Juden, welche lange die Torah studierten, hatten sie Zugang zu vielen Schriften des sephardischen talmudischen Judentums. Daraus wurden auch noch Rekonstruktionen der Verurteilung Jesu gefunden. Die Lemann-Brüder wurden zu katholischen Priestern geweiht übrigens.
Ansonsten wünsche ich Euch allen ein recht gesegnetes Ostern!

Pascha nostrum immolatus est Christus.
Ich habe eine niederländische Übersetzung des Originals (franz.).Rev. Fr. Augustin Lemann, Jesus before
the Sanhedrin, 1886, translated by Julius Magath
Augustin Lemann war einer der Lemann-Zwillinge die im 19. Jahrhundert trotz gewaltsamen Widerstands aus der eigenen jüdischen Familie, zum Christentum bekehrt wurden nachdem sie Torah, Tenach und Talmud und Kabbalah studiert hatten (und letztere zwei Schriften anti-Mosaisch beweisen würden). Als Juden, welche lange die Torah studierten, hatten sie Zugang zu vielen Schriften des sephardischen talmudischen Judentums. Daraus wurden auch noch Rekonstruktionen der Verurteilung Jesu gefunden. Die Lemann-Brüder wurden zu katholischen Priestern geweiht übrigens.
Ansonsten wünsche ich Euch allen ein recht gesegnetes Ostern!
Pessach bedeutet Osterlamm,
das Osterlamm, das geschlachtet wurde
und dem Herrn dargebracht ist,
um der Nacht zu gedenken,
an der der Herr an den Häusern
unserer Väter in Ägypten vorbeiging,
wie geschrieben steht:
Wenn deine Kinder fragen,
was bedeutet das,
sollst du ihnen sagen,
dies ist das Osteropfer des Herrn,
der an den Häusern der Kinder Israels
in Ägypten gnädig vorbeiging
und unsere Familien schonte
als er die Ägypter schlug (Ex 12,26-27).

Pascha nostrum immolatus est Christus.
- Athanasius2
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Re: Bitte trennen
Besser sind katholische, konvertierte Juden. Die beurteilen es ohne Vorurteil, und haben Talmud und Torah-Kenntnisse....sofaklecks hat geschrieben:Sachte, sachte!
Jesus hat gelebt. Er wurde zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Da darf sich doch ein Jurist fragen,ob das mit rechten Dingen zugangen ist.
Natürlich war das ein Scheinprozess. Jesus wurde genau die Falle gestellt, aus der es kein Entrinnen gab, die Frage nach seiner göttlichen Natur. Nachdem alle Denunzianten kläglich scheiterten, wurde ihm direkt die Frage nach seiner Göttlichkeit gestellt, die er beantwortete, wohl wissend, dass dies sein Tod sei. An dieser Rechtsfolge hat sich bis heute in vielen Staaten nichts geändert: Wer behauptet, der menschgewordene Sohn Gottes zu sein, lästert Gott und verdient die Todesstrafe.
Danach musste er nur noch nach Recht und Gesetz verurteilt und die Strafe vollstreckt werden.
Das Ganze beurteilt am besten jemand, der sich in jüdischer Rechtsgeschichte auskennt. Interessant etwa:
http://www.juedisches-recht.de/rechtsge ... ozess.html
Es gibt indessen jede Menge entsprechender Untersuchungen. Bildet euch eure Meinung selbst, wenn es für euch wichtig ist.
sofaklecks
Augustin LÉMANN, Valeur de l'Assemblée qui prononça la peine de mort contre Jésus-Christ, Paris, 1876, in-8°.
Das sind erst großartige Katholiken gewesen, HwHw. Augustin und Joseph Lémann.
- Athanasius2
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Das Sanhedrin hat Jesus in einem gesetzeswidrigen Lynch-Prozess welches unter göttlichem und rabbinischem Gesetz damals ungültig und unerlaubt war (in der Nacht abgehalten z.B., mit Zerreissung der hohepriesterlichen Kleider, einem Sakrileg) verurteilt.
Das Sanhedrin war aber nicht vollständig. Die heimlichen messianischen Gläubigen Joseph von Arimathea und Nikodemus weigerten sich - wegen der Gesetze - in der Nacht an einer Verurteilung teilzunehmen und fehlten somit. Obwohl sie zu den reichsten Personen der Stadt Jerusalem gehörten.
Es war das Sanhedrin - in dem neben Weisen und guten Menschen damals auch Verbrecher und Simonisten wie Kaiphas sassen; letztere überherrschten - Schuld. Nur beschränkt verantwortlich war der damalige jerusalemische jüdische Mob. Nicht aber alle Juden in Judea oder Palästina als ganzem. Sicher nícht die Juden von heute, obwohl die Zustimmung des babylonischen Talmuds zum Todesurteil blasphemisch ist und somit dies den heutigen Juden vorgeworfen werden kann.
Das Sanhedrin war aber nicht vollständig. Die heimlichen messianischen Gläubigen Joseph von Arimathea und Nikodemus weigerten sich - wegen der Gesetze - in der Nacht an einer Verurteilung teilzunehmen und fehlten somit. Obwohl sie zu den reichsten Personen der Stadt Jerusalem gehörten.
Es war das Sanhedrin - in dem neben Weisen und guten Menschen damals auch Verbrecher und Simonisten wie Kaiphas sassen; letztere überherrschten - Schuld. Nur beschränkt verantwortlich war der damalige jerusalemische jüdische Mob. Nicht aber alle Juden in Judea oder Palästina als ganzem. Sicher nícht die Juden von heute, obwohl die Zustimmung des babylonischen Talmuds zum Todesurteil blasphemisch ist und somit dies den heutigen Juden vorgeworfen werden kann.
Einige Fragen habe ich doch:
Woraus geht hervor, daß
- der Sanhedrin Jesus verurteilt hat, also konkret zum Tod am Kreuz verurteilt hat?
- im Talmud - also dem "Babli" (der Babylonische Talmud) etwas über die Zustimmung zum Urteil gegen Jesus steht udn welche Stelle ist das konkret?
Gruß, Pit
Woraus geht hervor, daß
- der Sanhedrin Jesus verurteilt hat, also konkret zum Tod am Kreuz verurteilt hat?
- im Talmud - also dem "Babli" (der Babylonische Talmud) etwas über die Zustimmung zum Urteil gegen Jesus steht udn welche Stelle ist das konkret?
Gruß, Pit
Athanasius2 hat geschrieben: ...
Das Sanhedrin hat Jesus in einem gesetzeswidrigen Lynch-Prozess ...verurteilt.
Das Sanhedrin war aber nicht vollständig. Die heimlichen messianischen Gläubigen Joseph von Arimathea und Nikodemus weigerten sich - wegen der Gesetze - in der Nacht an einer Verurteilung teilzunehmen und fehlten somit. Obwohl sie zu den reichsten Personen der Stadt Jerusalem gehörten.
Es war das Sanhedrin ... Schuld. ... Nur beschränkt verantwortlich war der damalige jerusalemische jüdische Mob. Nicht aber alle Juden in Judea oder Palästina als ganzem. Sicher nícht die Juden von heute, obwohl die Zustimmung des babylonischen Talmuds zum Todesurteil blasphemisch ist und somit dies den heutigen Juden vorgeworfen werden kann.
carpe diem - Nutze den Tag !
Matth. 26,65 ff: (Jesus vor dem Hohen Rat):Pit hat geschrieben:Einige Fragen habe ich doch:
Woraus geht hervor, daß
- der Sanhedrin Jesus verurteilt hat, also konkret zum Tod am Kreuz verurteilt hat?
"Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört. Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig."
Konkret zum Tode am Kreuz war die Verurteilung durch den Sanhedrin natürlich nicht, denn dabei hatten die Römer, also Pilatus ein deutliches Wort mitzureden. Die Kreuzigung war ja auch eine römische Strafe. Aber immerhin ist Jesus vom Hohen Rat zum Tode verurteilt worden.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
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- Robert Ketelhohn
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Ja ja, Lemann ist nicht gleich Lehmann.Athanasius2 hat geschrieben:Gute Literatur zum Prozess Jesu.
Ich habe eine niederländische Übersetzung des Originals (franz.).Rev. Fr. Augustin Lemann, Jesus before
the Sanhedrin, 1886, translated by Julius Magath
Augustin Lemann war einer der Lemann-Zwillinge die im 19. Jahrhundert trotz gewaltsamen Widerstands aus der eigenen jüdischen Familie, zum Christentum bekehrt wurden nachdem sie Torah, Tenach und Talmud und Kabbalah studiert hatten (und letztere zwei Schriften anti-Mosaisch beweisen würden). Als Juden, welche lange die Torah studierten, hatten sie Zugang zu vielen Schriften des sephardischen talmudischen Judentums. Daraus wurden auch noch Rekonstruktionen der Verurteilung Jesu gefunden. Die Lemann-Brüder wurden zu katholischen Priestern geweiht übrigens.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Herodes
Weil wir hier Archäologie am Rande betreiben:
Archäologen haben das Grab von Herodes entdeckt. Guckst du:
http://portal.gmx.net/de/themen/wissen/ ... PkO2Z.html
Aber Achtung, das ist der aus der Weihnachtsgeschichte, auch "der Grosse" genannt, nicht der aus der Passion! Er hat die Klagemauer als Fundament des neuen Tempels errichten lassen, der dann von Titus zerstört wurde. Nur das Fundament blieb, an dem die Juden ihre Gebete verrichten.
sofaklecks
Archäologen haben das Grab von Herodes entdeckt. Guckst du:
http://portal.gmx.net/de/themen/wissen/ ... PkO2Z.html
Aber Achtung, das ist der aus der Weihnachtsgeschichte, auch "der Grosse" genannt, nicht der aus der Passion! Er hat die Klagemauer als Fundament des neuen Tempels errichten lassen, der dann von Titus zerstört wurde. Nur das Fundament blieb, an dem die Juden ihre Gebete verrichten.
sofaklecks
Re: Herodes
Der Spiegel bringt's auch:sofaklecks hat geschrieben:Weil wir hier Archäologie am Rande betreiben:
Archäologen haben das Grab von Herodes entdeckt. Guckst du:
http://portal.gmx.net/de/themen/wissen/ ... PkO2Z.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 54,00.html
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Die »Welt« als synagogales Kampfblatt bringt heute passend zum Karfreitag die Lügen und
Quellenfälschungen des Apostaten Lüdemann: http://www.welt.de/kultur/article353398 ... deten.html
Quellenfälschungen des Apostaten Lüdemann: http://www.welt.de/kultur/article353398 ... deten.html
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Lüdemann trägt an der Last des lutherischen Erbes, die Bibel zu wörtlich zu nehmen und unhistorische Projektionen durch historische Projektionen zu ersetzen. Dabei lässt er als Interesse erkennen, die große ideologische Katastrophe des letzten Jahrhunderst aufzuarbeiten, und lässt sich bei seiner Bibelinterpretationen von einer vermeintlichen political correctness leiten. So nobel seine Motive auch sein mögen, so unwissenschaftlich sind sie im Ergebnis: Er strickt sich seinen eigenen Mythos. Dabei tut er der frühen Kirche unrecht und macht Verfolgte zu Verfolgern. Tatsächlich hat die Kirche Menschen versammelt, die sich von den religiösen Gesetzen ihrer Zeit unterdrückt fühlten und dabei nicht nur eine geistlich-geistige Befreiung, sondern zum Teil auch eine Befreiung in sozial-materieller Hinsicht erreicht. Lüdemann lässt einen Mangel an philosophisch und sprachphilosophischer Reflexion der Bibel erkennen und instrumentalisiert die theologisch-spirituellen Texte zu ideologischen Zwecken.
- Robert Ketelhohn
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Die antichristliche Hetzpostille bleibt sich treu und bringt auch zumRobert Ketelhohn hat geschrieben:Die »Welt« als synagogales Kampfblatt bringt heute passend zum Kar-
freitag die Lügen und Quellenfälschungen des Apostaten Lüdemann:
http://www.welt.de/kultur/article353398 ... deten.html
Heiligen Abend Lügenmanns Betrügereien:
http://www.welt.de/kultur/article56149 ... achte.html
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Das ist ja nicht nur sauschlecht geschrieben - das spottet auch allen professoralen Sorgfaltspflichten. Sätze wieRobert Ketelhohn hat geschrieben:Die antichristliche Hetzpostille bleibt sich treu und bringt auch zumRobert Ketelhohn hat geschrieben:Die »Welt« als synagogales Kampfblatt bringt heute passend zum Kar-
freitag die Lügen und Quellenfälschungen des Apostaten Lüdemann:
http://www.welt.de/kultur/article353398 ... deten.html
Heiligen Abend Lügenmanns Betrügereien:
http://www.welt.de/kultur/article56149 ... achte.html
"Lukas erweckt den Eindruck, dass Jesus gar nicht von Johannes getauft wurde, denn zum Zeitpunkt von Jesu Taufe saß dieser bereits im Gefängnis."
oder:
"Die Forschung hat zumeist einen aktuellen Bezug dieser Polemik auf eine Täufergruppe um Johannes abgelehnt. Doch findet sich eine Analogie im gnostischen Traktat „Paraphrase des Seem“ aus den Nag-Hammadi-Schriften."
würden einem in jedem besseren Proseminar als haltloses Gefasel um die Ohren gehaut.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Tatsächlich ist der Aufbau des Artikels schwammig. Was will der Autor eigentlich sagen, was wir vorher noch nicht wussten? Dass die Evangelisten keine Historiker waren, sondern stilisiert haben?Bernado hat geschrieben:Das ist ja nicht nur sauschlecht geschrieben - das spottet auch allen professoralen Sorgfaltspflichten. Sätze wieRobert Ketelhohn hat geschrieben:Die antichristliche Hetzpostille bleibt sich treu und bringt auch zumRobert Ketelhohn hat geschrieben:Die »Welt« als synagogales Kampfblatt bringt heute passend zum Kar-
freitag die Lügen und Quellenfälschungen des Apostaten Lüdemann:
http://www.welt.de/kultur/article353398 ... deten.html
Heiligen Abend Lügenmanns Betrügereien:
http://www.welt.de/kultur/article56149 ... achte.html
"Lukas erweckt den Eindruck, dass Jesus gar nicht von Johannes getauft wurde, denn zum Zeitpunkt von Jesu Taufe saß dieser bereits im Gefängnis."
oder:
"Die Forschung hat zumeist einen aktuellen Bezug dieser Polemik auf eine Täufergruppe um Johannes abgelehnt. Doch findet sich eine Analogie im gnostischen Traktat „Paraphrase des Seem“ aus den Nag-Hammadi-Schriften."
würden einem in jedem besseren Proseminar als haltloses Gefasel um die Ohren gehaut.
Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Er will uns sagen, daß wir den ganzen unaufgeklärten Quatsch mit Evangelium und so in die Tonne treten sollen, denn die Wissenschaft hat festgestellt...overkott hat geschrieben: Tatsächlich ist der Aufbau des Artikels schwammig. Was will der Autor eigentlich sagen, was wir vorher noch nicht wussten? Dass die Evangelisten keine Historiker waren, sondern stilisiert haben?
Also nichts, was uns professorale Flachstköpfe nicht schon vorher tausendmal gesagt haben.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Du sollst auf den Autoren nicht deine Vorurteile projezieren, sondern positiv fragen, was er für Thesen aufstellt. Er schreibt jedoch keine Nachricht, keinen Bericht, keine Reportage und entwickelt auch keine Argumentation, sondern schüttet seinen Kasten Bausteine aus. Am Ende sagt er: Schaut her, die Evangelisten hatten ein anderes Bild von Johannes als die Gnostiker. Welch wunderbare Erkenntnis!Bernado hat geschrieben:Er will uns sagen, daß wir den ganzen unaufgeklärten Quatsch mit Evangelium und so in die Tonne treten sollen, denn die Wissenschaft hat festgestellt...overkott hat geschrieben: Tatsächlich ist der Aufbau des Artikels schwammig. Was will der Autor eigentlich sagen, was wir vorher noch nicht wussten? Dass die Evangelisten keine Historiker waren, sondern stilisiert haben?
Also nichts, was uns professorale Flachstköpfe nicht schon vorher tausendmal gesagt haben.
- cantus planus
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Zu diesem Thema darf ich auch auf jenen Thread hinweisen: viewtopic.php?p=339671#p339671Bernado hat geschrieben:Er will uns sagen, daß wir den ganzen unaufgeklärten Quatsch mit Evangelium und so in die Tonne treten sollen, denn die Wissenschaft hat festgestellt...overkott hat geschrieben: Tatsächlich ist der Aufbau des Artikels schwammig. Was will der Autor eigentlich sagen, was wir vorher noch nicht wussten? Dass die Evangelisten keine Historiker waren, sondern stilisiert haben?
Also nichts, was uns professorale Flachstköpfe nicht schon vorher tausendmal gesagt haben.
Besonders das dritte und vierte Video ist interessant!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Ab einem gewissen Alter darf man (mit fast unmerklichem Augenzwinkern) sagen: Es gibt keine Vorurteile - nur Lebenserfahrung.overkott hat geschrieben:Du sollst auf den Autoren nicht deine Vorurteile projezieren, sondern positiv fragen, was er für Thesen aufstellt. Er schreibt jedoch keine Nachricht, keinen Bericht, keine Reportage und entwickelt auch keine Argumentation, sondern schüttet seinen Kasten Bausteine aus. Am Ende sagt er: Schaut her, die Evangelisten hatten ein anderes Bild von Johannes als die Gnostiker. Welch wunderbare Erkenntnis!
Und wenn ein ausgewachsener Hochschulprofessor und ausgewiesener Häretiker mit seinen Bausteinen um sich wirft, dann sag ich eben nicht: "Der tut nichts, der will nur spielen" - sondern dann frage ich wie immer, wenn es darum geht herauszufinden, wer der Schurke ist: "Wem nützt es?".
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Der Prozess Jesu - Was geschah damals wirklich ?
Bernado hat geschrieben:Ab einem gewissen Alter darf man (mit fast unmerklichem Augenzwinkern) sagen: Es gibt keine Vorurteile - nur Lebenserfahrung.

...und Apostat...Bernado hat geschrieben:ausgewachsener Hochschulprofessor und ausgewiesener Häretiker
http://wwwuser.gwdg.de/~gluedem/ger/411.htm
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
- Robert Ketelhohn
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Re:
Gerade entdeckt, was ich andernorts mal dazu geschrieben habe:Esperanto hat geschrieben:Hoffentlich ist dieser berühmte Titulus Crucis nicht auch gefälscht.....wenn man das letzte Bild entziffert, kann man lesenRobert Ketelhohn hat geschrieben:
Yschû' Notsrî Melek ha-Yhôdîm
"Jesus Nazarener König der-Juden"
Also ist es nicht gleich mit dem Tetragramm IHWH, weil 2x der Artikel fehlt.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Jürgen, du hast ganz Recht: Die Paläographie spielt bei der Beurteilung des titulus crucis natürlich eine zentrale Rolle. Die Zusammenschreibung von Omikron und Ypsilon ist wohl im ersten Jahrhundert durch eine Reihe von Inschriften bezeugt. In den byzantinischen Schriften erscheint sie jedoch erst im sechsten Jahrhundert. Vom zweiten bis zum fünften Jahrhundert gibt es keinerlei Zeugnisse.
Die inschriftlichen Zeugen müßte ich freilich erst mal näher betrachten, bevor ich mir selber ein definitives Urteil bilden kann. Der Text des titulus hat aber noch weitere Auffälligkeiten:Die Linksläufigkeit spricht für einen jüdischen Schreiber, die Latinismen der griechischen Zeile für jemanden, dem Latein geläufiger war und der jedenfalls aus dem Lateinischen übersetzt hat.
- linksläufigen Text;
- Epsilon statt Eta in „Nazarenus“;
- latinisierende Endung „-us“ statt „-os“;
- „basileus“ analog zum Latein ohne Artikel (das Fragment enthält noch das anlautende Beta; vermutlich auch „Nazarenus“ ohne Artikel, das Wort beginnt jedoch am Rand der fragmentarischen Tafel).
Paläographische Gründe schließen eine Fälschung aus der Zeit der Kreuzauffindung durch Helena Anfang des vierten Jahrhunderts aus. Dies gilt auch noch Ende desselben Jahrhunderts, zu der Zeit also, da Ambrosius uns berichtet, bei der Auffindung sei auch der titulus gefunden worden, und zwar mit der von Johannes überlieferten Inschrift, was vom römischen Fragment bestätigt wird. Da wir ebenso wissen, daß Helena Fragmente des Heiligen Kreuzes nach Rom gebracht hat, liegt die Vermutung nahe, daß darunter eben auch ein Fragment des titulus war.
Jedenfalls gab es diesen titulus. Sollte es sich beim Römer titulus um eine spätere Fälschung handeln, könnte sie den Zweck gehabt haben, das ursprüngliche, womöglich verlorengegangene Fragment zu ersetzen. Das wäre aber reine Spekulation. Wenn der titulus einmal da war, wehalb hätte er verlorengehen sollen? Dafür gibt es keinerlei Anhalt. Im Gegenteil, die Eigenart des titulus spricht dagegen. Weshalb nur ein Fragment? Wer konnte in Rom Hebräisch, oder wer konnte Reste hebräischer Buchstaben auf ein scheinbares Fragment placieren, die zum Wort ha-nozri passen? Wer endlich wäre auf die Idee gekommen, linksläufig zu schreiben? Diese und weitere Fragen finden keine halbwegs befriedigende Erklärung, so daß die Möglichkeit einer späteren Fälschung als äußerst unwahrscheinlich gelten muß, wenn nicht andere, triftige Gründe auftauchen sollten.
Eine frühe Fälschung müßte aber ins erste Jahrhundert fallen. Der Fälscher hätte dann von seinem Werk – ganz interesselos – keinerlei Gebrauch gemacht. Es hätte jahrhundertelang nur auf Helena gewartet. Auch keine plausible These.
Dagegen scheint alles für die Authentizität zu sprechen. Die erwähnten Auffälligkeiten passen dazu bestens. Wenn Pilatus etwa einen römischen Juden als Dolmetscher oder dergleichen mitgebracht hat, wäre leicht erklärlich, daß dieser, nachdem er den hebräischen Text geschrieben hatte, spontan weiter linksläufig schrieb; ebenso, daß er die griechische Fassung, aus dem Diktat des Pilatus übersetzend, mit einigen Latinismen durchsetzte – teils vielleicht auch, um Platz zu sparen, so durch Weglassung der Artikel.
Ein schlüssiger Beweis ist das noch nicht, aber nach gegenwärtigen Kenntnisstand erscheint die Authentizität des römischen titulus-Fragments überaus plausibel.[/color]
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Bibelverfilmungen
Das ist so sicherlich nicht richtig. Das kannst du durch einfaches Überlegen selbst herausfinden. Wären die Juden (wie du fälschlicherweise behauptest) von allen so verachtet worden wären die RÖMER (die nach deiner Theorie die Juden auch so verachteten) wohl kaum so scharf darauf gewesen, dem Hohen Rat einen so bedeutenden Gefallen zu tun.ad_hoc hat geschrieben:
Die Römer selbst hatten gegen Jesus nichts einzuwenden. Für sie war er ein jüdischer Prediger, von dem für das römische Weltreich keine Gefahr ausging.
Dein Bild des Judentums in der Zeit der julisch-claudischen Dynastie ist völlig veraltet und dürfte auf dem Forschungsstand von etwa 1850 sein.
Ich empfehle dir, Erkenntnisse der Forschung der Zeit sein 1970 zur Kenntnis zu nehmen.
Beschäftige dich auch mit Leben und Geschichte des Jesus ben Ananias. Hier wird römische Ordnungspolitik vor Ort eindringlich deutlich.