dürfen denn nicht wiederverheiratete Geschiedene nicht zu den Sakramenten?Maurus hat geschrieben:Der Mörder muss bloß in den Beichtstuhl laufen, er kann ja nichts mehr rückgängig machen und für die Zukunft verbessern. Aber wem die Ehe zerbrochen ist, der hat Pech, auch wenn er vielleicht nicht schuld war. Es ist doch einsichtig, dass viele damit Probleme haben.
Bei wiederverheirateten Geschiedenen dürfte es wohl die Situation sein, dass sie dauerhaft in Sünde leben, weil sie gegen das 6. Gebot verstoßen.
Aber davon abgesehen, würde ich mir in der Frage mehr von dem sowohl-als-auch wünschen, das ich am Katholischen schätzen gelernt habe. Die Tragik an der jetzigen Situation ist die Unbarmherzigkeit, mit der man dem Scheitern von Menschen begegnet. Kirche kann meiner Meinung nach an der Unauflösichkeit der Ehe festhalten, und dennoch einräumen, dass Menschen scheitern können und sie an Eucharistie teilnehmen lassen.
Und ich glaube, die Kaltherzigkeit, die in der jetzigen Regelung steckt, ist das, was viele Menschen nicht verstehen können. Mir kommt das wie bei den Pharisäern vor, die an bestimmten Buchstaben festhalten und sich lieber gegen eine ehrliche, glückliche, von Gott zusammengeführte neue Liebe und Ehe entscheiden, aus Angst vor der Verwirrung der Gläubigen, die das Gebot infrage gestellt sehen könnten.
Menschen sind nunmal nicht perfekt und auch Ehen können missglücken. Wer durch das Trauma des Scheiterns nicht das Lieben verlernt hat, dem ist aus meiner Sicht Glück zu wünschen, in liebevoller Hingabe auch mit einem neuen Ehepartner seiner Berufung zu folgen. Das stellt nicht das Gebot infrage, sondern richtet sich an den Einzelfall, nach vorhergehender Prüfung, ob Reue und dergleichen vorliegen.
Allerdings sind wir thematisch schon seit einigen Beiträgen im Wiederverheiraten Topic gelandet
