Anmerkungen zur Christologie
Anmerkungen zur Christologie
Wer Jesus in Frage stellt, aber auch wer ihn als einzigen Theologen ernst nimmt, der fragt ihn nach seiner Christologie und denkt seine Christologie von ihm her. Tatsächlich hat Jesus Christus im Spiegel der Tradition betrachtet und meditiert.
Markus hat uns seine Betrachtung und Meditation des Psalms 110,1 überliefert. Markus erzählt sie in seinem Leben Jesu (Mk 22,41-46) als kurze Anekdote. Sie steht im großen Zusammenhang der Auseinandersetzung Jesu mit zentralen Fragen der jüdischen Konfessionen. Darin geht es um ethische Fragen etwa der Steuermoral, aber um auch dogmatische Fragen nach der Auferstehung, um die Rechtsphilosophie Jesu und eben um seine Christologie.
Der Aufhänger der Christologie ist die Abstammungsfrage. Wie auch später von Johannes bestätigt, löst Jesus die Christologie aus einem genetischen und ethnischen Kontext und erklärt anhand des Psalms 110,1 den Glaubens des Anfangs in geistlicher Lesung. Die Christologie Jesu geht aus von der Präexistenz Christi im Heiligen Geist und des christlichen Glaubens, wie er sich schon bei David gezeigt hat.
Die Christologie Jesu erweist sich als allgemeine Gottessohnschaft im entsprechenden ethischen Handeln. Johannes berichtet, wie Jesus seine Kritiker dazu bringt, ihre Gottessohnschaft zu bekräftigen (Joh 8,41) und damit gleichzeitig um die Anerkennung seines traditionellen Selbstverständnisses ringt, wie er es im Vaterunser zusammengefasst hat. Auch hier geht es wieder um den Gedanken der Präexistenz (Joh 8,58).
Während seine konservativen Kritiker in kulturellen Grenzen dachten, ist die Christologie Jesu geistlich und universal. Der hl. Paulus hat diese Christologie in seiner Meditation über die Gestalt Adams noch weiter entfaltet.
Markus hat uns seine Betrachtung und Meditation des Psalms 110,1 überliefert. Markus erzählt sie in seinem Leben Jesu (Mk 22,41-46) als kurze Anekdote. Sie steht im großen Zusammenhang der Auseinandersetzung Jesu mit zentralen Fragen der jüdischen Konfessionen. Darin geht es um ethische Fragen etwa der Steuermoral, aber um auch dogmatische Fragen nach der Auferstehung, um die Rechtsphilosophie Jesu und eben um seine Christologie.
Der Aufhänger der Christologie ist die Abstammungsfrage. Wie auch später von Johannes bestätigt, löst Jesus die Christologie aus einem genetischen und ethnischen Kontext und erklärt anhand des Psalms 110,1 den Glaubens des Anfangs in geistlicher Lesung. Die Christologie Jesu geht aus von der Präexistenz Christi im Heiligen Geist und des christlichen Glaubens, wie er sich schon bei David gezeigt hat.
Die Christologie Jesu erweist sich als allgemeine Gottessohnschaft im entsprechenden ethischen Handeln. Johannes berichtet, wie Jesus seine Kritiker dazu bringt, ihre Gottessohnschaft zu bekräftigen (Joh 8,41) und damit gleichzeitig um die Anerkennung seines traditionellen Selbstverständnisses ringt, wie er es im Vaterunser zusammengefasst hat. Auch hier geht es wieder um den Gedanken der Präexistenz (Joh 8,58).
Während seine konservativen Kritiker in kulturellen Grenzen dachten, ist die Christologie Jesu geistlich und universal. Der hl. Paulus hat diese Christologie in seiner Meditation über die Gestalt Adams noch weiter entfaltet.
Re: Jesu Christologie
Wichtig ist für Jesu Christologie auch, dass es in seinem Namen keinen individuellen Parallel- oder Konkurrenzchristus gibt. Mit dem Vater eins im Geist haben alle Gläubigen Teil an der einen Gottessohnschaft Christi. Die Einheitsübersetzer sehen diesen Gedanken schon im Buch der Weisheit (Weish 18,13). Konsequent entwickelt der hl. Paulus die Christologie weiter zur katholischen Ekklesiologie: Diese ist keine Alternative zum Judentum, sondern in der Nachfolge Jesu dessen geistliche Verallgemeinerung, Erweiterung, Universalisierung und Versöhnung der Völker. Ich glaube, gerade wir Deutschen und Europäer sind besonders nach den schrecklichen Rückschlägen des letzten Jahrhunderts aufgerufen, im Brechen des Brotes die Christologie Jesu und eine entsprechende Ekklesiologie des Friedens immer wieder zu vergegenwärtigen.
Re: Jesu Christologie
Mit seiner christologischen Betrachtung über den Psalm 110,1 führt Jesus seine Gesprächspartnern ein in das Geheimnis der hl. Dreifaltigkeit. Jesus zeigt ihnen auf, dass Christus Gottes Sohn ist und dass der Vater mit dem Sohn im Geist von David verehrt wird. Jesus selbst ist mit dem Geist des Herrn gesalbt, um den Armen die frohe Botschaft zu bringen, die Gefangenen zu begnadigen, den Blinden die Augen zu öffnen und die Geschlagenen zu befreien, das Jahr des Herrn zu predigen und den Tag des gerechten Ausgleichs. Konsequent schreibt der hl. Paulus später den Korinthern: Der Herr aber ist Geist, und wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit.
Re: Jesu Christologie
In Jesu christologischer Meditation über Psalm 110,1 geht es auch um einen Hinweis auf den bevorstehenden Christkönigsonntag. Im Licht des Psalm 110,1 wäre es eigentlich sinnvoller vom Tag des Herrn zu sprechen. Tatsächlich ist mit dem Herrn der Herrscher gemeint, der in seinem Herrschaftsbereich die Nächstenliebe zum Gesetz macht und auch darüber richtet. Christus ist der Herr, der die Hungrigen nicht hungrig wegschicken will. Er bricht ihnen das Brot des Lebens. Er gibt alles. Er gibt sich selbst. Das ist sein Beispiel und Vorbild. Christus ist der Herr, der sich mit den Hungrigen so sehr identifiziert, dass er am Tag des Herrn sagen wird: Was ihr einem der Mindersten getan habt, das habt ihr für mich getan. Der Christkönigsonntag erinnert an die höhere Gerechtigkeit Gottes und an die Befreiung von allem Übel.
Re: Ovis Christologie-Thread

Zur Christologie gehört also neben Betrachtungen über die besondere und allgemeine Gottessohnschaft bereits im Alten Testament auch die Frage der Theologie der Menschwerdung Gottes und der Humanisierung des Gesetzes. Die Selbsterniedrigung im Sohn bedeutet Gottes Gegenwart in allen menschlichen Situationen, nicht nur im priesterlichen Dienst, sondern vor allem im Leben der Laien, in Freud und Leid. Das Glück durch ein neugeborenes Kind wird Weihnachten besonders spürbar.
Jesus ist kein Halbgott
Dort, wo das Konzil in der Liturgie am gläubigsten erscheint, ist es am wenigsten: in der Verehrung Jesu als Herr und Gott.
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild. Man könnte sich vielleicht auf 2Thess 2,16 berufen: "Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat", heißt es in der Einheitsübersetzung.
Aber die behutsame Zeichensetzung verhindert, diese Stelle nicht trinitarisch zu verstehen.
Tatsächlich hat sich im Gefolge der Liturgiereformen Häresie in die Liturgie eingeschlichten. Denn wie der Arianismus den Vater allein als Gott verehrte und die Einheit des Sohnes mit dem Vater im Geist als Urbild der Einheit der Kirche mit Gott nicht ausreichend gewürdigt hat, vertritt der Filiodeismus die gegenteilige Extremposition: nicht Vater, sondern der Sohn ist Gott allein.
Die Gott gleiche Verehrung des Sohnes nahm mit der Ausbreitung des Christentums in das Heidentum zu. Jesus wurde zunächst zum Heros ( vgl. engl. hero ), zu einem Halbgott, der Gott zum Vater und eine Jungfrau zur Mutter hat. Später erlebte Jesus die Apotheose zu Gott allein.
Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild. Man könnte sich vielleicht auf 2Thess 2,16 berufen: "Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat", heißt es in der Einheitsübersetzung.
Aber die behutsame Zeichensetzung verhindert, diese Stelle nicht trinitarisch zu verstehen.
Tatsächlich hat sich im Gefolge der Liturgiereformen Häresie in die Liturgie eingeschlichten. Denn wie der Arianismus den Vater allein als Gott verehrte und die Einheit des Sohnes mit dem Vater im Geist als Urbild der Einheit der Kirche mit Gott nicht ausreichend gewürdigt hat, vertritt der Filiodeismus die gegenteilige Extremposition: nicht Vater, sondern der Sohn ist Gott allein.
Die Gott gleiche Verehrung des Sohnes nahm mit der Ausbreitung des Christentums in das Heidentum zu. Jesus wurde zunächst zum Heros ( vgl. engl. hero ), zu einem Halbgott, der Gott zum Vater und eine Jungfrau zur Mutter hat. Später erlebte Jesus die Apotheose zu Gott allein.
Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
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Re: Jesus ist kein Halbgott
Jesus Christus ist kein Halbgott. Aber die Alternative, die du hier behauptest, stimmt auch nicht. Schlicht häretisch.overkott hat geschrieben: Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
Re: Jesus ist kein Halbgott
Bibelleser, es tut mir auch leid, aber wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dann halten wir uns mit Christus an den Geist Gottes des Vaters und an keine protestantische Sondertradition.Bibelleser hat geschrieben:Jesus Christus ist kein Halbgott. Aber die Alternative, die du hier behauptest, stimmt auch nicht. Schlicht häretisch.overkott hat geschrieben: Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
Re: Jesus ist kein Halbgott
Christus ist ganz Gott und ganz Mensch. Die menschliche und die göttliche Natur liegen gleichzeitig unvermischt und ungetrennt in Christus vor. Chalcedon läßt grüßen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Jesus ist kein Halbgott
Danke, dass Du diesen Strang eröffnet hast. Ich stimme Dir voll und ganz zu."Jesus war tot und ist auferstanden und ein Erstling geworden unter denen, die da schlafen." So heißt es wohl bei Paulus.overkott hat geschrieben:Dort, wo das Konzil in der Liturgie am gläubigsten erscheint, ist es am wenigsten: in der Verehrung Jesu als Herr und Gott.
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild. Man könnte sich vielleicht auf 2Thess 2,16 berufen: "Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat", heißt es in der Einheitsübersetzung.
Aber die behutsame Zeichensetzung verhindert, diese Stelle nicht trinitarisch zu verstehen.
Tatsächlich hat sich im Gefolge der Liturgiereformen Häresie in die Liturgie eingeschlichten. Denn wie der Arianismus den Vater allein als Gott verehrte und die Einheit des Sohnes mit dem Vater im Geist als Urbild der Einheit der Kirche mit Gott nicht ausreichend gewürdigt hat, vertritt der Filiodeismus die gegenteilige Extremposition: nicht Vater, sondern der Sohn ist Gott allein.
Die Gott gleiche Verehrung des Sohnes nahm mit der Ausbreitung des Christentums in das Heidentum zu. Jesus wurde zunächst zum Heros ( vgl. engl. hero ), zu einem Halbgott, der Gott zum Vater und eine Jungfrau zur Mutter hat. Später erlebte Jesus die Apotheose zu Gott allein.
Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
In der orthodoxen Kirche der Armenier und der Georgier, beides autokephale Kirchen wird das widerum anders gesehen als im apostolischen Glaubensbekenntnis :"Ich glaube an Gott den Vater und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn" "Vater, Sohn und heiliger Geist.(Trinitätslehre)
Re: Jesus ist kein Halbgott
Pollux hat geschrieben: Danke, dass Du diesen Strang eröffnet hast. Ich stimme Dir voll und ganz zu."Jesus war tot und ist auferstanden und ein Erstling geworden unter denen, die da schlafen." So heißt es wohl bei Paulus.
In der orthodoxen Kirche der Armenier und der Georgier, beides autokephale Kirchen wird das widerum anders gesehen als im apostolischen Glaubensbekenntnis :"Ich glaube an Gott den Vater und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn" "Vater, Sohn und heiliger Geist.(Trinitätslehre)

Die Georgier sind keine Altorientalen.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Das ist erfreulich. Denn ich bin es leid, nur Dogmen unverstanden aufzusagen. Chalcedon war nicht falsch. Aber das hat mit der liturgischen Häresie natürlich nichts zu tun. Denn dabei geht es ja weder um Gott im Allgemeinen oder gemäß Evangelium um Gottes Sohn oder um die göttliche Wesensgleichheit von Vater und Sohn im heiligen Geist der Liebe, in dem auch die Kirche mit Gott eins sein soll, sondern um einen Gott im Besonderen. Diesen Sondergott gibt es eben gemäß Bibel nicht.Pollux hat geschrieben:Danke, dass Du diesen Strang eröffnet hast. Ich stimme Dir voll und ganz zu."Jesus war tot und ist auferstanden und ein Erstling geworden unter denen, die da schlafen." So heißt es wohl bei Paulus.overkott hat geschrieben:Dort, wo das Konzil in der Liturgie am gläubigsten erscheint, ist es am wenigsten: in der Verehrung Jesu als Herr und Gott.
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild. Man könnte sich vielleicht auf 2Thess 2,16 berufen: "Jesus Christus aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns seine Liebe zugewandt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung geschenkt hat", heißt es in der Einheitsübersetzung.
Aber die behutsame Zeichensetzung verhindert, diese Stelle nicht trinitarisch zu verstehen.
Tatsächlich hat sich im Gefolge der Liturgiereformen Häresie in die Liturgie eingeschlichten. Denn wie der Arianismus den Vater allein als Gott verehrte und die Einheit des Sohnes mit dem Vater im Geist als Urbild der Einheit der Kirche mit Gott nicht ausreichend gewürdigt hat, vertritt der Filiodeismus die gegenteilige Extremposition: nicht Vater, sondern der Sohn ist Gott allein.
Die Gott gleiche Verehrung des Sohnes nahm mit der Ausbreitung des Christentums in das Heidentum zu. Jesus wurde zunächst zum Heros ( vgl. engl. hero ), zu einem Halbgott, der Gott zum Vater und eine Jungfrau zur Mutter hat. Später erlebte Jesus die Apotheose zu Gott allein.
Tatsächlich aber verkünden die Evangelien Jesus als Gottes Sohn nicht im abergläubischen Sinn eines Halbgottes ( vgl. Gen 6,4 ), sondern als Sohn dem Geist nach, der am Gesetz in Heiligkeit und Gerechtigkeit festhält und damit zum ( aus dem Geist ) Erstgeborenen vieler Söhne Gottes wurde ( vgl. Mt 5,9, Lk 6,35 und Röm 8,14 ).
In der orthodoxen Kirche der Armenier und der Georgier, beides autokephale Kirchen wird das widerum anders gesehen als im apostolischen Glaubensbekenntnis :"Ich glaube an Gott den Vater und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn" "Vater, Sohn und heiliger Geist.(Trinitätslehre)
Re: Jesus ist kein Halbgott
Man kann die Debatte akademisch-scholastisch fortsetzen und auch nach Einwänden suchen. Gibt es da nicht Paulus auf dem Areopag, der neben all den anderen Göttern den unbekannten Gott verkündet?
Jetzt darf man aber als Liturge nicht die Perspektive der superstitiösen Athener einnehmen, sondern die Perspektive des Paulus, der die Verehrung eines unbekannten Gottes zum Anknüpfungspunkt seiner Theologie nimmt. Was verkündet Paulus denn den Agnostikern für eine neue Theologie?
Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. Er lässt sich auch nicht von Menschen bedienen, als brauche er etwas: er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art. Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.
Daran knüpft Paulus gemäß Evangelien die christliche Ethik an:
Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen.
Er nennt Gottes- und Nächstenliebe nicht expressis verbis, sondern wird gleich eschatologisch:
Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann,
also einen ausgewählten Menschen...
den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte.
Paulus hätte den Athenern alles erzählen können. Denn er verkündete ja etwas Unbekanntes. Er hat diese Gelegenheit aber nicht dazu benutzt, Christus als Gott zu verkünden. Ich glaube, das ist hier der Punkt.
Jetzt darf man aber als Liturge nicht die Perspektive der superstitiösen Athener einnehmen, sondern die Perspektive des Paulus, der die Verehrung eines unbekannten Gottes zum Anknüpfungspunkt seiner Theologie nimmt. Was verkündet Paulus denn den Agnostikern für eine neue Theologie?
Gott, der die Welt erschaffen hat und alles in ihr, er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschenhand gemacht sind. Er lässt sich auch nicht von Menschen bedienen, als brauche er etwas: er, der allen das Leben, den Atem und alles gibt. Er hat aus einem einzigen Menschen das ganze Menschengeschlecht erschaffen, damit es die ganze Erde bewohne. Er hat für sie bestimmte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt. Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren Dichtern gesagt haben: Wir sind von seiner Art. Da wir also von Gottes Art sind, dürfen wir nicht meinen, das Göttliche sei wie ein goldenes oder silbernes oder steinernes Gebilde menschlicher Kunst und Erfindung.
Daran knüpft Paulus gemäß Evangelien die christliche Ethik an:
Gott, der über die Zeiten der Unwissenheit hinweggesehen hat, lässt jetzt den Menschen verkünden, dass überall alle umkehren sollen.
Er nennt Gottes- und Nächstenliebe nicht expressis verbis, sondern wird gleich eschatologisch:
Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann,
also einen ausgewählten Menschen...
den er dazu bestimmt und vor allen Menschen dadurch ausgewiesen hat, dass er ihn von den Toten auferweckte.
Paulus hätte den Athenern alles erzählen können. Denn er verkündete ja etwas Unbekanntes. Er hat diese Gelegenheit aber nicht dazu benutzt, Christus als Gott zu verkünden. Ich glaube, das ist hier der Punkt.
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Re: Jesus ist kein Halbgott
Schon mal Joh 20,28 gelesen?overkott hat geschrieben:Dort, wo das Konzil in der Liturgie am gläubigsten erscheint, ist es am wenigsten: in der Verehrung Jesu als Herr und Gott.
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild.
Re: Jesus ist kein Halbgott
O mein Gott!Robert Weemeyer hat geschrieben:Schon mal Joh 20,28 gelesen?overkott hat geschrieben:Dort, wo das Konzil in der Liturgie am gläubigsten erscheint, ist es am wenigsten: in der Verehrung Jesu als Herr und Gott.
In der Bibel gibt es dafür kein Vorbild.
Damit habe ich aber jetzt nicht dich gemeint.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Wäre es nicht etwas sektiererisch, einen Halbsatz gegen den Zusammenhang der Bibel zum Fundament der Liturgie zu machen?
Ich glaube, schon.
Ich glaube, schon.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Du solltest bei Deinen Überlegungen berücksichtigen, daß die Liturgie VOR den Schriften des NT da war. Als Paulus seine Briefe schrieb (die bekanntlich als die ältesten Teile des NT gelten), zitierte er schon reihenweise "kanonische" liturgische Texte der Urkirche. Nimm mal den Philipperhymnus, dort findest Du vielleicht die Antwort auf Deine Fragen - falls Du überhaupt ne Antwort suchst.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Das bestätigt den Vortrag auf dem Areopag: Christus Jesus hielt es nicht für reißerisch zu glauben, von der Art Gottes zu sein. Aber er verleugnete sich, verhielt sich wie ein Diener, wie ein Geschöpf, ganz menschlich. Er lebte bescheiden und gehorsam bis zum Tod, allerdings am Kreuz. Darum hat Gott ihn ausgewählt, dass sein Name geehrt werde nicht nur im Himmel, sondern auch auf Erden und ganz tief in der Hölle und jeder ihn als Richter anerkennt zur Ehre Gottes des Vaters.
Wo soll da jetzt eine Abweichung sein? Denkst du auch so wie der Herr ( also Christus ) Jesus? Findest du es auch nicht reißerisch, dich als Gottes Sohn zu betrachten? Lebst du trotzdem ganz bescheiden, taddeo?
Wo soll da jetzt eine Abweichung sein? Denkst du auch so wie der Herr ( also Christus ) Jesus? Findest du es auch nicht reißerisch, dich als Gottes Sohn zu betrachten? Lebst du trotzdem ganz bescheiden, taddeo?
Re: Jesus ist kein Halbgott
Ich finde es vor allem reißerisch, daß Du das Credo umdichten willst.
Wenn Jesus Christus nicht voll und ganz Gott von Gott ist, wahrer Gott vom wahren Gott, eines Wesens mit dem Vater - dann können wir uns alle eingraben lassen. Mein Verstand und mein Glaube weigern sich instinktiv, sich auf Deine Phantasien überhaupt einzulassen.
Ich bin so bescheiden, mich nicht für einen besseren Theologen zu halten als die Konzilsväter, die das Credo formuliert haben.
Wenn Jesus Christus nicht voll und ganz Gott von Gott ist, wahrer Gott vom wahren Gott, eines Wesens mit dem Vater - dann können wir uns alle eingraben lassen. Mein Verstand und mein Glaube weigern sich instinktiv, sich auf Deine Phantasien überhaupt einzulassen.
Ich bin so bescheiden, mich nicht für einen besseren Theologen zu halten als die Konzilsväter, die das Credo formuliert haben.
Re: Jesus ist kein Halbgott
leider sind die Überlegungen eines Overkott nicht ernstzunehmen......
Re: Jesus ist kein Halbgott
Das Glaubensbekenntnis ist auf Konzilien so oft neu formuliert worden, dass wir nicht das relativ neueste nehmen müssen, das besonders exaltiert ist und zur Bibel am stärksten in Spannung steht.
Ich glaube, dass die Tradition die Schrift nicht aufheben darf.
Ich glaube, dass die Tradition die Schrift nicht aufheben darf.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Die Schrift stammt aus der Tradition, falls Dir das bisher entgangen sein sollte. Mit Deinen kruden Thesen punktest Du bestenfalls bei Protestanten.overkott hat geschrieben:Das Glaubensbekenntnis ist auf Konzilien so oft neu formuliert worden, dass wir nicht das relativ neueste nehmen müssen, das besonders exaltiert ist und zur Bibel am stärksten in Spannung steht.
Ich glaube, dass die Tradition die Schrift nicht aufheben darf.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Das ist eine neue Lehre, die du da verkündest. Denn die Schrift folgt der Offenbarung, nicht der Tradition.taddeo hat geschrieben:Die Schrift stammt aus der Tradition, falls Dir das bisher entgangen sein sollte. Mit Deinen kruden Thesen punktest Du bestenfalls bei Protestanten.overkott hat geschrieben:Das Glaubensbekenntnis ist auf Konzilien so oft neu formuliert worden, dass wir nicht das relativ neueste nehmen müssen, das besonders exaltiert ist und zur Bibel am stärksten in Spannung steht.
Ich glaube, dass die Tradition die Schrift nicht aufheben darf.
Wir glauben keinen Polytheismus und Jesus ist kein Sondergott. Texte, die so etwas liturgisch nahelegen, sind häretisch.
Re: Ovis Christologie-Thread
Wo die Argumente ausbleiben, beginnt die Arroganz. Das gab es leider in der Kirche viel zu häufig.
Das Thema umzubenennen, war eine geistige Kapitulation, taddeo.
Das Thema umzubenennen, war eine geistige Kapitulation, taddeo.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Die Offenbarung = Tradition endete mit dem Tode des letzten Apostels. Aus dieser Tradition sind die Bücher des NT entstanden.overkott hat geschrieben:[Denn die Schrift folgt der Offenbarung, nicht der Tradition.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Gott offenbart, der Mensch tradiert.gc-148 hat geschrieben:Die Offenbarung = Tradition endete mit dem Tode des letzten Apostels. Aus dieser Tradition sind die Bücher des NT entstanden.overkott hat geschrieben:[Denn die Schrift folgt der Offenbarung, nicht der Tradition.
Gott offenbart sich noch heute jedem, der sein Wort versteht und als vernünftigt akzeptiert ( vgl. 1Kor 15,2 ). Die Neotradition der Einheitsübersetzung lässt allerdings zu wünschen übrig.
Re: Ovis Christologie-Thread
Ich habe nichts umbenannt, ich bin nach meinem letzten Posting ins Bett gegangen.overkott hat geschrieben:Das Thema umzubenennen, war eine geistige Kapitulation, taddeo.

Der Häretiker bist hier übrigens Du, nur zur Information. Deine Lehre ist zwar nicht neu, aber schon längst verurteilt.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Nicht NEU formuliert, Ovi... sondern ausformuliert, geklärt wurde das Symbolum.overkott hat geschrieben:Das Glaubensbekenntnis ist auf Konzilien so oft neu formuliert worden, dass wir nicht das relativ neueste nehmen müssen, das besonders exaltiert ist und zur Bibel am stärksten in Spannung steht.
Ich glaube, dass die Tradition die Schrift nicht aufheben darf.
Nicht zuletzt auch, um aufkeimende Irrlehren zu kontern und den wahren Glauben klarer zu bekennen.
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Jesus ist kein Halbgott
overkott hat geschrieben:
Wir glauben keinen Polytheismus und Jesus ist kein Sondergott.
Natürlich nicht.
Wie Du darauf kommst, ist mir noch schleierhaft. Aber vielleicht würde ein Beispiel von
Klärung bringen.overkott hat geschrieben:Texte, die so etwas liturgisch nahelegen, sind häretisch.
Die trinitarischen Formeln in der Orthodoxie lassen jedenfalls nie den Gedanken aufkommen, dass der Sohn ein Sondergott NEBEN dem Vater wäre.
Und in der römischen Liturgie hatte ich bislang auch nicht den Eindruck... aber vielleicht hilfst Du mir ja auf die Sprünge
lg Mary
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Ovis Christologie-Thread
Ich will dich nicht falsch beschuldigen. Du warst halt online, bist Moderator und hast kurz vorher noch mal geschrieben.taddeo hat geschrieben:Ich habe nichts umbenannt, ich bin nach meinem letzten Posting ins Bett gegangen.overkott hat geschrieben:Das Thema umzubenennen, war eine geistige Kapitulation, taddeo.![]()
Der Häretiker bist hier übrigens Du, nur zur Information. Deine Lehre ist zwar nicht neu, aber schon längst verurteilt.

Solch ein relativer Gottesbegriff wäre eine Herabstufung Gottes als absolut.
Gott ist absolut. Vater, Sohn und heiliger Geist sind relativ.
Re: Jesus ist kein Halbgott
Vgl. 1. HochgebetMary hat geschrieben:overkott hat geschrieben:
Wir glauben keinen Polytheismus und Jesus ist kein Sondergott.
Natürlich nicht.
Wie Du darauf kommst, ist mir noch schleierhaft. Aber vielleicht würde ein Beispiel vonKlärung bringen.overkott hat geschrieben:Texte, die so etwas liturgisch nahelegen, sind häretisch.
Die trinitarischen Formeln in der Orthodoxie lassen jedenfalls nie den Gedanken aufkommen, dass der Sohn ein Sondergott NEBEN dem Vater wäre.
Und in der römischen Liturgie hatte ich bislang auch nicht den Eindruck... aber vielleicht hilfst Du mir ja auf die Sprünge
lg Mary
Re: Ovis Christologie-Thread
@Mary Nicht jede Umformulierung ist stets eine Klärung. Beispiel dafür ist die Stelle zur Heirat im Himmel. Jesus spricht an dieser Stelle von den Söhnen der Auferstehung ( Vgl. Lk 20,36 ). Diese Formulierung ist für das Verständnis des metaphorischen Sprachgebrauchs wesentlich. Die Einheitsübersetzung hält sich weder an den griechischen Text, noch an die Vulgata. Sie ist weder wissenschaftlich, noch traditionell.