Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?

ich denke schon, ja!lutherbeck hat geschrieben:Nach einer Reihe von frustrierenden Erlebnissen im Laufe vieler Jahre keimt in mir seit einigen Monaten der Gedanke an einen Kirchenaustritt auf...
Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?
heiliger_raphael hat geschrieben:
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Kürzlich habe ich von einem Erzbischof gelesen, der angesichts des vielen Leides die Existenz Gottes infrage stellt. Als ich kürzlich las, wie Familienangehörige von Papst Franziskus um's Leben kamen, ausgerechnet in einer Zeit, in der islamische "Gotteskrieger" ein Blutwerk vollziehen, fragte ich mich auch, wie Gott das zulassen könne.
Da wir nicht wissen welche Ereignisse dich frustriert haben, ist es schwer auf deine Frage, ob man dich verstände, zu antworten.lutherbeck hat geschrieben:Nach einer Reihe von frustrierenden Erlebnissen im Laufe vieler Jahre keimt in mir seit einigen Monaten der Gedanke an einen Kirchenaustritt auf...
Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?
Starker Tobak.Raphaela hat geschrieben:Mir ist eine Person bekannt, die von einem Priester so sehr gemobbt wurde, dass sie dadurch fast in den Tod getrieben wurde. .......
Also: Wenn ich mir vorstelle: Priester treiben jemanden so weit, vielleicht auch evangelische Pfarrer.....
Hallo Lutherbeck,lutherbeck hat geschrieben:...Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?
Keine. Ein Protestant kann auch nicht "aus der EKD" austreten. Er kann aus seiner Landeskirche austreten. 20 Landeskirchen, die selbständig sind.Hubertus hat geschrieben:Welche konkreten Straffolgen muß denn ein Protestant erwarten, wenn er aus der EKD austritt? Gibt es da welche?
Ja.lutherbeck hat geschrieben:Nach einer Reihe von frustrierenden Erlebnissen im Laufe vieler Jahre keimt in mir seit einigen Monaten der Gedanke an einen Kirchenaustritt auf...
Kann mich wenigstens hier jemand verstehen?
Weißt Du, was ich glaube? Dir würde ein geistlicher Begleiter guttun, mit dem Du Dich darüber austauschen kannst. Wenn Du so eine "Auszeit" nützen könntest, um sie als "In-Zeit" in Dir selber zu verbringen, wäre das vielleicht eine Zeit des Heiles für Dich.lutherbeck hat geschrieben:Ich brauche irgendwie Verständnis - und vermutlich zumindest eine Auszeit...
Also, die ganz real existierende Gemeinde aus ganz normalen Menschen.lutherbeck hat geschrieben: Aber mit dem üblichen Gebaren in der Gemeinde, mit lauem Glaubensleben, mit Frömmelei, Ignoranz, Freundlichkeit aus Neugier - das ganz normale Paket eben;
Warum genau hast Du keine Lust und ärgerst Du Dich? Weil "Dein Wille" nicht geschehen ist?lutherbeck hat geschrieben: und auch damit, daß meine Versuche von Engagement immer Wohlwollen (dem "lieben, lieben Doktor" gegenüber) hervorrufen - aber eben immer ins Leere laufen...
Ich habe einfach keine Lust mehr...
Ja, das denke ich auch.taddeo hat geschrieben:Weißt Du, was ich glaube? Dir würde ein geistlicher Begleiter guttun, mit dem Du Dich darüber austauschen kannst. Wenn Du so eine "Auszeit" nützen könntest, um sie als "In-Zeit" in Dir selber zu verbringen, wäre das vielleicht eine Zeit des Heiles für Dich.lutherbeck hat geschrieben:Ich brauche irgendwie Verständnis - und vermutlich zumindest eine Auszeit...
Gründe für einen Kirchenaustritt sind das keine. Entschuldige wenn ich das so direkt sage. Ich habe einige Bekannte - eher aus Freikirchen - die früher in Gemeinden sehr engagiert waren und heute nur noch für sich alleine so vor sich hin christeln. Manche nennen sich soagr "Out of church" Christen. Was Gutes ist aus meiner Sicht mittel- bis längerfristig noch bei keinem herausgekommen. Kurzfristig mag das Erleichterung bringen aber ich würde vor einem solchen Weg warnen.lutherbeck hat geschrieben:
Nein, mit Theodizee oder Mobbing hat das nichts zu tun, mit Glaubenszweifeln sowieso nicht.
Aber mit dem üblichen Gebaren in der Gemeinde, mit lauem Glaubensleben, mit Frömmelei, Ignoranz, Freundlichkeit aus Neugier - das ganz normale Paket eben; und auch damit, daß meine Versuche von Engagement immer Wohlwollen (dem "lieben, lieben Doktor" gegenüber) hervorrufen - aber eben immer ins Leere laufen...
Ich habe einfach keine Lust mehr...
Dieses Gefühl kenne ich seit Jahrzehnten, als ich wegen des Studiums und wechselnder Wohnorte eigentlich nirgends eine "real existierende Gemeinde" hatte, ich der ich mich längere Zeit zuhause gefühlt hätte. Aber ich habe das eigentlich nie als Problem empfunden, im Gegenteil. Es hat in mir das Bewußtsein wachsen lassen, wirklich "katholisch" zu sein: überall war ich gleichermaßen zuhause, ob in Regensburg, Rom, oder hier in Niederbayern, ob in römisch oder byzantinisch gefeierten Gottesdiensten. Daß ich heute in einer Ortspfarrei fest verankert bin, hat nur mit der bürgerlichen Seßhaftigkeit zu tun; ich geh aber immer wieder gern auch anderswohin in die Messe.lutherbeck hat geschrieben:ich habe seit Monaten das Gefühl, nur noch am Rande der Gemeinde dabei zu sein;
gewissermaßen eine "symbolische Zugehörigkeit zur Kirche quer durch die Zeiten", aber nicht mehr zu den real existierenden Gemeinden...
Da ist der Schritt nach draußen nicht mehr weit...
Wenn das vom Pfarrer nicht gewünscht wird, hast du keine Chance. So eine Grundausrichtung einer Gemeinde kannst du als Gemeindemitglied nicht verändern. Da kannst du nur beten, dich in der Gemeinde und Landeskirche vernetzen und hoffen dass es besser wird. Gegen Unglaube helfen keine Argumente.lutherbeck hat geschrieben: Und wenn ein wie auch immer geartetes Engagement meinerseits ( ich hätte gern wieder mehr Gewicht auf die Kernkompetenzen jenseits aller Sozialromantik gelegt...) irgendwie nicht erwünscht oder pasend ist - auch ok...
Vielleicht gehören ja auch die anderen Glieder deiner "real existierenden Gemeinde" nicht zur Kirche Jesu Christi. Christiani Ecclesia sunt. Nicht einfach alle irgendwie allgemein-religiösen Mitglieder einer Landeskirche. Vielleicht fühlst du dich ja auch deswegen so fremd weil du einen anderen Geist hast.lutherbeck hat geschrieben: Aber das hilft mir auch nicht weiter; ich habe seit Monaten das Gefühl, nur noch am Rande der Gemeinde dabei zu sein;
gewissermaßen eine "symbolische Zugehörigkeit zur Kirche quer durch die Zeiten", aber nicht mehr zu den real existierenden Gemeinden...
Da ist der Schritt nach draußen nicht mehr weit...
Noch einmal: Fokussier Dich nicht zu sehr darauf, wie Du Dich dort aufgehoben fühlst ! - solche Eindrücke können trügen.lutherbeck hat geschrieben:....
Da ist der Schritt nach draußen nicht mehr weit...
Ich kann das oben Geschriebene nur unterstützen. Kirche ist mehr als die örtliche Gemeinde (jedenfalls bei uns Katholiken).taddeo hat geschrieben: Dieses Gefühl kenne ich seit Jahrzehnten, als ich wegen des Studiums und wechselnder Wohnorte eigentlich nirgends eine "real existierende Gemeinde" hatte, ich der ich mich längere Zeit zuhause gefühlt hätte. Aber ich habe das eigentlich nie als Problem empfunden, im Gegenteil. Es hat in mir das Bewußtsein wachsen lassen, wirklich "katholisch" zu sein: überall war ich gleichermaßen zuhause, ob in Regensburg, Rom, oder hier in Niederbayern, ob in römisch oder byzantinisch gefeierten Gottesdiensten. Daß ich heute in einer Ortspfarrei fest verankert bin, hat nur mit der bürgerlichen Seßhaftigkeit zu tun; ich geh aber immer wieder gern auch anderswohin in die Messe.
Es ist vielleicht für Dich ein Fingerzeig, daß die Pfarreien, die "real existierenden Gemeinden", nicht das Wesen der Kirche ausmachen, sondern nur Erscheinungsformen sind. Du scheinst instinktiv zu spüren, daß Du auch ohne diese Menschenansammlungen zu einer Kirche gehörst oder gehören willst, die mehr ist als ein Vereinslokal.
Finde ich einen guten Hinweis. Ich denke dass es ganz sinnvoll ist, wenn man an der menschlichen Seite der Kirche oder Gemeinde manchmal verzweifelt, sich immer die andere Seite der Kirche in Erinnerung zu rufen und sich auch daran zu erinnern, dass Gott einen da haben möchte.Reinhard hat geschrieben:Noch einmal: Fokussier Dich nicht zu sehr darauf, wie Du Dich dort aufgehoben fühlst ! - solche Eindrücke können trügen.
Viel wichtiger ist es, welches Dein Platz ist, aus Gottes Perspektive: also die Frage der Berufung, oder mit anderen Worten: "Wo möchte Gott, dass ich stehe und mich einbringe ?"
Es ist zu fürchten, dass es in jeder x-beliebigen Gemeinde so ist. Kirche in Deutschland eben. Abhilfe schafft eine gewisse Immunisierung oder eben eine kleinere geistliche Gemeinschaft, falls eine zu finden ist.lutherbeck hat geschrieben:Hallo zusammen; vielen Dank für eure Antworten!
Nein, mit Theodizee oder Mobbing hat das nichts zu tun, mit Glaubenszweifeln sowieso nicht.
Aber mit dem üblichen Gebaren in der Gemeinde, mit lauem Glaubensleben, mit Frömmelei, Ignoranz, Freundlichkeit aus Neugier - das ganz normale Paket eben; und auch damit, daß meine Versuche von Engagement immer Wohlwollen (dem "lieben, lieben Doktor" gegenüber) hervorrufen - aber eben immer ins Leere laufen...
Ich habe einfach keine Lust mehr...
Noch etwas: ich bin zwar lutherisch, aber seit vielen Jahren auch in der kath. Gemeinde präsent - die sich in oben genanntem Verhalten in nichts, aber wirklich gar nichts, von den Lutheranern unterscheidet...