Thema Islam
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Re: Thema Islam
Sorry, aber ich glaube, diesen Satz kann man nur falsch verstehen, wenn man ihn falsch verstehen will. Oder hat Benedikt XVI. - "Wir brauchen Gott, den Gott, der uns sein Gesicht gezeigt und sein Herz geöffnet hat: Jesus Christus..." hier den Vater und den Heiligen Geist ausgegrenzt? Wer den Sohn hat, der hat den Vater. In ihm ist die Fülle der Gottheit. Christus ist im Vater, wie der Vater in ihm ist. Dagegen hat das Bekenntnis des Glaubens an Gott unter gleichzeitiger Ablehnung seines Messias die harte Verurteilung durch Christus in Joh 8; 41-44 zur Folge.
"Dies aber ist der katholische Glaube:
Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit
und die Dreifaltigkeit in der Einheit,
ohne Vermischung der Personen
und ohne Trennung der Wesenheit.
Denn eine Person ist die des Vaters, eine andere die des Sohnes;
eine andere die des Heiligen Geistes.
Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Wie der Vater ist, so ist der Sohn
und so der Heilige Geist
(...)
ohne Vermischung der Personen
und ohne Trennung der Wesenheit.
(...)
So ist der Vater Gott, der Sohn Gott,
der Heilige Geist Gott.
Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott.
(...)
Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen."
(aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis)
"Dies aber ist der katholische Glaube:
Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit
und die Dreifaltigkeit in der Einheit,
ohne Vermischung der Personen
und ohne Trennung der Wesenheit.
Denn eine Person ist die des Vaters, eine andere die des Sohnes;
eine andere die des Heiligen Geistes.
Aber der Vater und der Sohn und der Heilige Geist haben nur eine Gottheit,
die gleiche Herrlichkeit, gleichewige Majestät.
Wie der Vater ist, so ist der Sohn
und so der Heilige Geist
(...)
ohne Vermischung der Personen
und ohne Trennung der Wesenheit.
(...)
So ist der Vater Gott, der Sohn Gott,
der Heilige Geist Gott.
Und doch sind es nicht drei Götter,
sondern ein Gott.
(...)
Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der allgemeine Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen."
(aus dem Athanasischen Glaubensbekenntnis)
Wenn Christen and're Christen dissen, ist's an der Zeit sich zu ver...ziehen
"Liebt einander, wie ich euch geliebt habe" joh. 15,12
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Re: Thema Islam
In dem Satz ist doch Christus das Gesicht Gottes und das geöffnete Herz. Man könnte auch sagen: "Wir brauchen Gott, den Gott, der uns in Jesus Christus sein Gesicht gezeigt hat..."Wurzelsepp hat geschrieben:Sorry, aber ich glaube, diesen Satz kann man nur falsch verstehen, wenn man ihn falsch verstehen will. Oder hat Benedikt XVI. - "Wir brauchen Gott, den Gott, der uns sein Gesicht gezeigt und sein Herz geöffnet hat: Jesus Christus..." hier den Vater und den Heiligen Geist ausgegrenzt?
Eben, ohne Vermischung. Du aber schreibst: "Christus ist im Vater, wie der Vater in ihm ist." Das ist dann doch Vermischung.Wurzelsepp hat geschrieben:"Dies aber ist der katholische Glaube:
Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit
und die Dreifaltigkeit in der Einheit,
ohne Vermischung der Personen..."
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Re: Thema Islam
Und ich dachte, Du kennst das NT...
"Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen." Joh 14; 10 u. 11
"Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen." Joh 14; 10 u. 11
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Re: Thema Islam
So ohne weiteres lässt sich das m.E. nicht übertragen. Hier geht es um die Worte Jesu, die in der Tat die Worte des Vaters sind. Bei einer trinitätstheologischen Explikation aber kann man nicht ohne weiteres sagen, dass der Sohn im Vater ist (und umgekehrt), weil dann fraglich wäre, inwiefern innertrinitarisch überhaupt noch zwischen Gott Vater und Gott Sohn unterschieden werden könnte. Denkbar wäre aber vielleicht, das Bild zur Erklärung der Perichorese zu verstehen, also der gegenseitigen Durchdringung der göttlichen Personen. Insofern danke für diese Rückmeldung, die half, das genauer zu erklären .Wurzelsepp hat geschrieben:Und ich dachte, Du kennst das NT...
"Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen." Joh 14; 10 u. 11
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Re: Thema Islam
Mein früherer Lehrer sagte mal, wenn man auf ein Argument keine sinnvolle Gegenthese liefern kann, hälfe es manchmal, ins Lateinische umzuschwenken und einfach weiterzusalbadern.
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Re: Thema Islam
Aber das ist mir nur zufällig grade eingefallen, hat nichts mit Deinem Beitrag zu tun, Maurus.
Nein, ehrlich [Punkt]
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Re: Thema Islam
Wurzelsepp hat geschrieben:Und ich dachte, Du kennst das NT...
"Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke. Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen." Joh 14; 10 u. 11
Maurus hat mit seinem Einwand und seinem wichtigen Hinweis natürlich RECHT [Punkt]
Ich bin schon sehr erstaunt, dass Christen tatsächlich die völlig falsche Meinung als Bekenntnis wiedergeben, der von uns Christen angebetete Gott, der HERR, hätte den Namen JESUS CHRISTUS.
Das ist schlichtweg falsch und kann auch nicht missverständlich verstanden werden.
So kann man sicherlich nicht gegenüber Muslimen auftreten. "Unser Gott heisst JESUS CHRISTUS"....da gibt man doch zu erkennen, dass das Christentum einem intellektuell zu hoch ist.
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Re: Thema Islam
Tinius hat geschrieben:"Unser Gott heisst JESUS CHRISTUS"....da gibt man doch zu erkennen, dass das Christentum einem intellektuell zu hoch ist.
Richtig. Weswegen der HERR JESUS auch nur Schriftgelehrte und Pharisäer (und nicht etwa einfache Bauern und Fischer) zu seinen Jüngern berufen hat.
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Re: Thema Islam
Du kannst mit semi-witzigen Sprüchen nicht davon ablenken, dass du eben ein zentrales Thema unseres Glaubens falsch darstellst und damit Verwirrung schaftst.Wurzelsepp hat geschrieben:Tinius hat geschrieben:"Unser Gott heisst JESUS CHRISTUS"....da gibt man doch zu erkennen, dass das Christentum einem intellektuell zu hoch ist.
Richtig. Weswegen der HERR JESUS auch nur Schriftgelehrte und Pharisäer (und nicht etwa einfache Bauern und Fischer) zu seinen Jüngern berufen hat.
Unser Gott heisst nicht JESUS CHRISTUS. Unser Gott hat einen Namen, den er im Alten Testament selbst mitgeteilt hat. Und dort nannte er sich nicht JESUS CHRISTUS. Paulus kennt auch keinen Gott, der JESUS CHRISTUS heisst.
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Re: Thema Islam
Sowohl die These "unser Gott heißt Jesus Christus" als auch die entsprechende Gegenthese können, wenn man sie nicht differenziert ausführt, in problematischer Weise missverstanden werden. Die These im Sinne einer Vollidentität von Vater und Sohn, die Gegenthese in dem Sinne, dass Christus nicht wahrer Gott sei. Ich finde, ehrlich gesagt, das zweite Missverständnis schlimmer.
- lutherbeck
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Re: Thema Islam
Egal was ihr sagt: für Muslime seid ihr alle Ungläubige...
Und tolerant gibt sich der Islam nur dort, wo er (noch) keine Macht hat...
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"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
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Re: Thema Islam
Überarbeitung meines Beitrages vom 27.10.14; 20:13 Uhr
§Ich weiß nicht, ob die Anzeige gegen Dieter Nuhr überzogen ist oder nicht, aber grundsätzlich lehne ich es ab, sich über den Glauben und die Überzeugungen anderer Menschen lustig zu machen.
Das wir mit den Muslimen nicht denselben Gott anbeten, wie es im Katechismus der Katholischen Kirche steht, ist offensichtlich. Das sehen die Muslime denke ich auch so. Wir glauben ja an den Dreifaltigen Gott, der durch die Propheten gesprochen hat, der in Jesus Christus Mensch wurde, der durch den Heiligen Geist in seiner Kirche wirkt. Das hindert mich aber nicht daran, z.B. meine muslimischen Nachbarn zu achten, zu respektieren und ihnen freundschaftlich zu begegnen.
Vor allem können wir als Christen unserem Missionsauftrag nur gerecht werden, wenn wir unser Gegenüber wertschätzen und ernst nehmen.
Und ganz ehrlich, wenn ich mir unsere Gesellschaft ansehe, in der Glaube, Moral, alles Gute und Wahre mit Füßen getreten wird, dann brauche ich mich nicht über verschleierte Frauen oder bärtige Männer mit Gebetskränzen aufzuregen. Oder liege ich falsch?"
Samma wieder guad??
§Ich weiß nicht, ob die Anzeige gegen Dieter Nuhr überzogen ist oder nicht, aber grundsätzlich lehne ich es ab, sich über den Glauben und die Überzeugungen anderer Menschen lustig zu machen.
Das wir mit den Muslimen nicht denselben Gott anbeten, wie es im Katechismus der Katholischen Kirche steht, ist offensichtlich. Das sehen die Muslime denke ich auch so. Wir glauben ja an den Dreifaltigen Gott, der durch die Propheten gesprochen hat, der in Jesus Christus Mensch wurde, der durch den Heiligen Geist in seiner Kirche wirkt. Das hindert mich aber nicht daran, z.B. meine muslimischen Nachbarn zu achten, zu respektieren und ihnen freundschaftlich zu begegnen.
Vor allem können wir als Christen unserem Missionsauftrag nur gerecht werden, wenn wir unser Gegenüber wertschätzen und ernst nehmen.
Und ganz ehrlich, wenn ich mir unsere Gesellschaft ansehe, in der Glaube, Moral, alles Gute und Wahre mit Füßen getreten wird, dann brauche ich mich nicht über verschleierte Frauen oder bärtige Männer mit Gebetskränzen aufzuregen. Oder liege ich falsch?"
Samma wieder guad??
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Re: Thema Islam
Der Wertschätzung und dem allen, was Du geschrieben hast, ist natürlich zuzustimmen. Aber so ganz einfach ist die Frage, ob wir an denselben Gott glauben, nicht: Man kann argumentieren, dass es ein anderer ist (weil die Muslime nicht an die Trinität glauben), man kann argumentieren, dass es derselbe ist (über den wir eben andere Dinge sagen als die Muslime, etwa, dass er dreifaltig, Mensch geworden etc. sei). Für das erste spricht, dass die Dreifaltigkeit Gottes keine nebensächliche Eigenschaft ist, sondern sein Wesen entscheidend bestimmt, und dass "Allah" wohl ursprünglich auch der Name eines heidnischen Gottes war, der als einer unter vielen vorgestellt wurde. Für das zweite spricht, dass es sowohl religionsgeschichtlich (da ja viele Bibelgeschichten in den Koran übernommen wurden) als auch in der Philosophie und Theologie (ich denke da an die scholastische Aristoteles-Rezeption, die über den Umweg arabischer Quellen zustande kam) zahlreiche Querverbindungen zwischen beiden Religionen gab, ganz so, als sei es der selbe Gott, über den eben teils unterschiedliche, teils aber auch gleiche Auffassungen vertritt. Das hat funktioniert! Und wenn jemand, der nichts von der Dreifaltigkeit weiß, an einen anderen Gott glaubte als wir, könnte auch Abraham nicht Teil unserer Glaubensgeschichte sein. Ich weiß nicht, was da richtig ist und wie man die Frage beantworten kann. Das wurde hier im Forum (vielleicht sogar in diesem Thread? ) schon einmal diskutiert.
- Florianklaus
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Re: Thema Islam
Arabische Christen bezeichneten schon vor den Muslimen Gott mit "Allah", dieses wird ihnen nun von Muslimen streitig gemacht: http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 76798.html
Wenn man das Argument mit der Dreifaltigkeit und der Menschwerdung konsequent anwendet, haben dann nicht auch die Juden einen anderen Gott als wir?
Wenn man das Argument mit der Dreifaltigkeit und der Menschwerdung konsequent anwendet, haben dann nicht auch die Juden einen anderen Gott als wir?
- Sarandanon
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Re: Thema Islam
Nee, damit hatte er ja auch gemeint: Jesus Christus ist Gott, was ja vollkommen richtig ist. Und nicht unser Gott heißt Jesus Christus. Trotzdem glaube ich, dass Du das richtige meinst.Wurzelsepp hat geschrieben:Sorry, aber ich glaube, diesen Satz kann man nur falsch verstehen, wenn man ihn falsch verstehen will. Oder hat Benedikt XVI. - "Wir brauchen Gott, den Gott, der uns sein Gesicht gezeigt und sein Herz geöffnet hat: Jesus Christus..." hier den Vater und den Heiligen Geist ausgegrenzt?
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)
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- Heinrich II
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Re: Thema Islam
Ich denke es gibt schon einen Unterschied. Christen und Juden beten den gleichen Gott an und haben auch gemeinsame heilige Schriften.
Der Koran ist eine "Privatoffenbarung", deren Bild von Gott deutlich von dem des AT abweicht. Ich tue mich sehr schwer damit darin den christlich-jüdischen Gott zu entdecken.
Der Koran ist eine "Privatoffenbarung", deren Bild von Gott deutlich von dem des AT abweicht. Ich tue mich sehr schwer damit darin den christlich-jüdischen Gott zu entdecken.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?
Re: Thema Islam
Letzteres hat hier allerdings keiner behaupten wollen (Gott behüte).Fragesteller hat geschrieben:Sowohl die These "unser Gott heißt Jesus Christus" als auch die entsprechende Gegenthese können, wenn man sie nicht differenziert ausführt, in problematischer Weise missverstanden werden. Die These im Sinne einer Vollidentität von Vater und Sohn, die Gegenthese in dem Sinne, dass Christus nicht wahrer Gott sei. Ich finde, ehrlich gesagt, das zweite Missverständnis schlimmer.
Re: Thema Islam
Der Satz "Die Muslime beten einen anderen Gott an" ist, so meine ich jedenfalls gar nicht mal so unproblematisch. Was ist denn in diesem Satz unter "Gott" zu verstehen? Kann es denn einen anderen Gott geben?
- lifestylekatholik
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Re: Thema Islam
Das ist eine interessante Frage.Florianklaus hat geschrieben:Wenn man das Argument mit der Dreifaltigkeit und der Menschwerdung konsequent anwendet, haben dann nicht auch die Juden einen anderen Gott als wir?
Erst mal: Wir sind ja die Juden. Wir Christen sind das Volk Gottes, das Moses aus Ägypten geführt hat, dem Gott auf dem Berge die zwei Tafeln gegeben hat, das den Messias erwartete und sein erstes Kommen gefeiert hat. Wir sind dieses Volk. Diejenigen, die heute Juden genannt werden, sind die vom Volke Gottes abgefallenen (die aber dennoch dem Fleische nach natürlich dem ursprünglichen Volk Gottes entspringen, während wir Deutsche ein eingepfropftes Reis sind). Es ist deshalb so irreführend, das Volk der Synagoge Juden zu nennen.
Vor dem Kommen Christi war die Dreifaltigkeit nur andeutungsweise zu erahnen. Erst durch Christum und die Apostel wurde sie uns offenbart. Deshalb tauften die Apostel dann auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes. (Vgl. die Apostellehre)
Die Synagoge lehnt Christum, den wahren Gott vom wahren Gott, ab (ebenso den Hl. Geist, der ja gesandt ist durch den Sohn). Aber immerhin weiß sie, dass es nur den einen Gott gibt und betet diesen einen Gott an (und es gibt eben nicht mehrere "eine Götter"), wenn sie auch falsche Vorstellungen von dem einen Gott hat, ebenso wie die Mohammedaner.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
- martin v. tours
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Re: Thema Islam
lifestylekatholik
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
Nicolás Gómez Dávila
Re: Thema Islam
Glaube ist die Zuwendung des Menschen zu Gott. Glaube ist an unsere Vorstellungen gebunden. Die Frage, welchem Gott wir uns zuwenden und wie wir in rechter Weise beten, ist an unsere Vorstellungen geknüpft. In diesen Vorstellungen können wir irren, nicht selten gab es Götzen und Götzenbilder in der Geschichte. Diese Irrtümer können soweit om wahren Gott entfernen, dass von einer Hinwendung zu Gott nicht mehr geredet werden kann, eher vom Gegenteil.Maurus hat geschrieben:Der Satz "Die Muslime beten einen anderen Gott an" ist, so meine ich jedenfalls gar nicht mal so unproblematisch. Was ist denn in diesem Satz unter "Gott" zu verstehen? Kann es denn einen anderen Gott geben?
Die Hinwendung zum einzig wahren Gott ist immer verbunden mit der Abwendung von den Götzen und Götzenbildern, von den subjektiven Irrungen und persönlichen Fehlannahmen. Man kann nicht sagen: jeder, der ein Götzenbild verehrt, verehrt auch Gott. Wir Menschen können nicht wissen, wie Gott ist. Deshalb schickte uns Gott seinen Sohn und wurde Mensch. Damit wir mit dem spekulieren aufhören können.
Re: Thema Islam
Letzte Woche waren einige meiner muslimischen Kollegen bei mir.
Sie sagten mir, sie würden in ihrer Moschee für meine an Krebs erkrankte Frau beten.
Ich hab mich sehr über ihre Anteilnahme gefreut und hoffe, dass auch bei Gott ihr guter
Wille anerkannt wird.
Sie sagten mir, sie würden in ihrer Moschee für meine an Krebs erkrankte Frau beten.
Ich hab mich sehr über ihre Anteilnahme gefreut und hoffe, dass auch bei Gott ihr guter
Wille anerkannt wird.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
Johannes Maria Vianney
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Re: Thema Islam
Guten Tag,
Ich studiere seit diesem Semester neben der Katholischen Theologie auch Islamische Theologie ( auch wenn der Interessenschwerpunkt weniger auf dem ,,geoffenbarten" Teil des Islams als vielmehr auf der Metaphysik und Philsophie liegt und ich insofern alles andere als ein Islam-Experte bin ). Ich möchte lediglich auf einen Aspekt hinweisen und zwar den, daß die Frage, ob die Muslime an den selben Gott glauben wie wir Christen, so grundsätzlich vielleicht gar nicht zu beantworten ist. Die Attribute Gottes im Islam sind extrem vielfältig und nach meinem Dafürhalten auch nicht einheitlich ( da der Koran Mohammed ja situationsabhängig übermittelt wurde ); insofern lässt sich auch alles Mögliche aus dem Islam ableiten (, was nicht für ihn spricht ). Die Frage, ob ein Muslim also an Gott glaubt oder an eine bloße Vorstellung von Gott, hängt deshalb davon ab, inwieweit er Akzente setzt die mit dem wirklichen Wesen Gottes übereinstimmen.
Man muß ja auch bedenken, daß die Hürde, die einen Muslim davon abhält, Christ zu werden, extrem hoch ist. Die Konversion wird in vielen islamischen Ländern mit dem Tod geahndet, und auch wenn ein ex-muslimischer Neuchrist hierzulande wohl nicht mit dem Tod rechnen muß, bedeutet eine Bekehrung in jedem Fall einen völligen Bruch mit dem sozialen Umfeld.
Insofern muß es doch schon recht hoch bewertet werden, wenn ein Muslim - vielleicht ja auch unter dem Einfluß des Christentums - die Aspekte der Barmherzigkeit etc. pp innerhalb der Gotteslehre höher ansetzt als andere Aspekte, die dem christlichen Gottesverständnis widersprechen ( wie die, daß Gott auch das Böse schafft ).
Der Islam übermittelt falsche und richtige Vorstellungen von Gott; es ist fraglos ein großer Rückschritt wenn ein Christ Muslim, oder eine christliche Kultur islamisiert wird; es muß aber nicht zwingend einen theologische Rückschritt bedeuten wenn etwa eine polytheistische oder mehr oder weniger atheistische Kultur islamisiert wird.
Ich studiere seit diesem Semester neben der Katholischen Theologie auch Islamische Theologie ( auch wenn der Interessenschwerpunkt weniger auf dem ,,geoffenbarten" Teil des Islams als vielmehr auf der Metaphysik und Philsophie liegt und ich insofern alles andere als ein Islam-Experte bin ). Ich möchte lediglich auf einen Aspekt hinweisen und zwar den, daß die Frage, ob die Muslime an den selben Gott glauben wie wir Christen, so grundsätzlich vielleicht gar nicht zu beantworten ist. Die Attribute Gottes im Islam sind extrem vielfältig und nach meinem Dafürhalten auch nicht einheitlich ( da der Koran Mohammed ja situationsabhängig übermittelt wurde ); insofern lässt sich auch alles Mögliche aus dem Islam ableiten (, was nicht für ihn spricht ). Die Frage, ob ein Muslim also an Gott glaubt oder an eine bloße Vorstellung von Gott, hängt deshalb davon ab, inwieweit er Akzente setzt die mit dem wirklichen Wesen Gottes übereinstimmen.
Man muß ja auch bedenken, daß die Hürde, die einen Muslim davon abhält, Christ zu werden, extrem hoch ist. Die Konversion wird in vielen islamischen Ländern mit dem Tod geahndet, und auch wenn ein ex-muslimischer Neuchrist hierzulande wohl nicht mit dem Tod rechnen muß, bedeutet eine Bekehrung in jedem Fall einen völligen Bruch mit dem sozialen Umfeld.
Insofern muß es doch schon recht hoch bewertet werden, wenn ein Muslim - vielleicht ja auch unter dem Einfluß des Christentums - die Aspekte der Barmherzigkeit etc. pp innerhalb der Gotteslehre höher ansetzt als andere Aspekte, die dem christlichen Gottesverständnis widersprechen ( wie die, daß Gott auch das Böse schafft ).
Der Islam übermittelt falsche und richtige Vorstellungen von Gott; es ist fraglos ein großer Rückschritt wenn ein Christ Muslim, oder eine christliche Kultur islamisiert wird; es muß aber nicht zwingend einen theologische Rückschritt bedeuten wenn etwa eine polytheistische oder mehr oder weniger atheistische Kultur islamisiert wird.
Re: Thema Islam
Das gilt für deutsche Konvertiten, die das Christentum verlassen, natürich auch.Petrus_Damiani hat geschrieben:......, und auch wenn ein ex-muslimischer Neuchrist hierzulande wohl nicht mit dem Tod rechnen muß, bedeutet eine Bekehrung in jedem Fall einen völligen Bruch mit dem sozialen Umfeld.
Re: Thema Islam
.Nein, stimmt nicht.Tinius hat geschrieben:Das gilt für deutsche Konvertiten, die das Christentum verlassen, natürich auch.Petrus_Damiani hat geschrieben:......, und auch wenn ein ex-muslimischer Neuchrist hierzulande wohl nicht mit dem Tod rechnen muß, bedeutet eine Bekehrung in jedem Fall einen völligen Bruch mit dem sozialen Umfeld.
Re: Thema Islam
Wenn es nur einen Gott gibt, kann man sich auch nur einem Gott zuwenden, oder eben keinem.mensch hat geschrieben:Glaube ist die Zuwendung des Menschen zu Gott. Glaube ist an unsere Vorstellungen gebunden. Die Frage, welchem Gott wir uns zuwenden und wie wir in rechter Weise beten, ist an unsere Vorstellungen geknüpft.Maurus hat geschrieben:Der Satz "Die Muslime beten einen anderen Gott an" ist, so meine ich jedenfalls gar nicht mal so unproblematisch. Was ist denn in diesem Satz unter "Gott" zu verstehen? Kann es denn einen anderen Gott geben?
Dem würde ich zustimmen, aber das Resultat ist dann eben, dass diese Person niemanden verehrt. Die Götzen sind ja Nichtse, sie existieren nicht wirklich.mensch hat geschrieben:Die Hinwendung zum einzig wahren Gott ist immer verbunden mit der Abwendung von den Götzen und Götzenbildern, von den subjektiven Irrungen und persönlichen Fehlannahmen. Man kann nicht sagen: jeder, der ein Götzenbild verehrt, verehrt auch Gott.
Naja....in gewisser Weise hat die Spekulation dann erst so richtig begonnen.mensch hat geschrieben:Wir Menschen können nicht wissen, wie Gott ist. Deshalb schickte uns Gott seinen Sohn und wurde Mensch. Damit wir mit dem spekulieren aufhören können.
Re: Thema Islam
Das macht die Verehrung eines Götzen zu einer Verehrung der eigenen Person, der eigenen Subjektivität. Niemals zu einer Verehrung des Einen Gottes, selbst wenn die verehrte Götze als alleiniger Gott wahrgenommen wird. "Du sollst keinen Gott neben mir haben", wird in dieser Gesellschaft pervertiert. Zum alleinigen Gott werden Mammon oder der Mensch selbst. Das ist eine Abwendung von Gott, auch wenn diese Götzen im Universum des Menschen die zentrale Rolle einnehmen.Maurus hat geschrieben: Wenn es nur einen Gott gibt, kann man sich auch nur einem Gott zuwenden, oder eben keinem. [...]
Dem würde ich zustimmen, aber das Resultat ist dann eben, dass diese Person niemanden verehrt. Die Götzen sind ja Nichtse, sie existieren nicht wirklich.
Natürlich ist die Hinwendung zum Götzen eine Hinwendung zum Nichts, da der Götze keine grundlegende Wirklichkeit hat. Seine Wirkmächtigkeit zieht er aus Abhängigkeiten der Menschen, die in Trugbildern leben und ihm durch diese folgen. Der Götze ist illusionär. Auch der islamische Götze ist eine Illusion und die Hinwendung zu einem (auch ethischen) Nichts.
Re: Thema Islam
Beim interreligiösen Dialog geht es nicht um die Frage: Haben wir den besseren Gott? Schließlich gibt es keinen Schöpfer außer dem einen. Vielmehr geht es um die friedlichere Gotteslehre. Diese kommt natürlich nicht ohne Werkgerechtigkeit aus. Man darf nämlich seinen Nächsten auch nicht aus lauter persönlicher Gnadengewissheit ( "Ich bin nicht nur ein mieser Typ, sondern habe auf meiner Seite sogar Gott." ) mobben. Wahre Werkgerechtigkeit endet nicht schon am Samstag. Sie muss auch in den nächsten Tagen weiter gehen.
- lutherbeck
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Re: Thema Islam
"Besserer Gott"? Ist das wirklich die Frage?
Für mich geht es um Jesus Christus, der gesagt hat
"Ich bin der Weg..."
und:
"Hütet euch aber vor den falschen Propheten..."
Von einem gewissen M... war nie die Rede...
Für mich geht es um Jesus Christus, der gesagt hat
"Ich bin der Weg..."
und:
"Hütet euch aber vor den falschen Propheten..."
Von einem gewissen M... war nie die Rede...
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Thema Islam
Fundamentalismus ist eine protestantische Erfindung. Der Begriff kam vor 100 Jahren als Selbstbezeichnung aus den USA. Bei solchen Simpelargumentationen, die jeden interreligiösen Dialog verhindern, ist Ökumene gefährlich. Wer die Bibel theologisch-philosophisch versteht, wird dem nicht auf den Leim gehen.
- lutherbeck
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Re: Thema Islam
Ist mir zu viel Beliebigkeit / Relativismus...
Nach dem Motto:
Jesus?
Ja, aber von mir aus auch Mohammed?
Warum nicht einmal klar einstehen für den eigenen Glauben?
Nach dem Motto:
Jesus?
Ja, aber von mir aus auch Mohammed?
Warum nicht einmal klar einstehen für den eigenen Glauben?
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Re: Thema Islam
Den muss man auch erst einmal haben. Die Großkirchenprotestanten haben ihn auch weitgehendst nicht mehr ebenso wie die entsprechenden Katholiken.lutherbeck hat geschrieben: Warum nicht einmal klar einstehen für den eigenen Glauben?
Jesus muss ja auch so ein schlimmer protestantischer Fundamentalist gewesen sein. Wie konnte er es auch nur wagen zu sagen, was du oben von ihm zitiert hast.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.