FidesVeritas hat geschrieben:overkott hat geschrieben: Hier dieser Film beruht auf einer Konversion
In einem katholischen Forum stell ich mir darunter eigentlichwas anderes vor...
Offenbar ist ein 3D-Video über den Kölner Dom in Planung. Und auch die geplanten Avatar-Fortsetzungen halten das Thema spannend. Gleichwohl ließ die IFA 3D-Wünsche offen.
Am Fernseher könnte Natürliches 3D das Thema beleben. Dabei geht es um die natürliche Raumwirkung von 3D-Bildern. Außerdem geht es um die Suche nach Kompatibilität.
Denn der erste Hype seit Avatar flachte ab durch noch nicht ausgereifte Geräte und die Konkurrenz um die richtige Technik.
Für den Zuschauer spielte der Streit um die Brille eine große Rolle. Natürlich setzt jeder gerne eine Brille auf, wenn es sich lohnt. Dafür gibt es schließlich Sonnenbrillen, Skibrillen, Schwimmbrillen, Fahrradbrillen, Lesebrillen. Aber das Angebot an 3D-Inhalten war bisher flach, das gewünschte Realitätserlebnis, live dabei zu sein, fehlte, die ambitionierten elektronischen Brillen flimmerten und versuchten trotzdem die Kinobrille als preiswerteren und besseren Mitbewerber auszustechen.
Für die Produzenten stellte sich die Frage nach der richtigen Kameratechnik. Dabei spielte der Linsenabstand eine große Rolle. Ein dem Augenabstand entsprechender Linsenabstand erwies sich als effektvoll, aber unpraktisch. Schwächen zeigte diese Technik vor allem im Nahbereich, der besonders für Familien, Tier- und Gartenfreunde von besonderer Bedeutung ist. Eine Verringerung des Linsenabstands ging zu Lasten der räumlichen Wirkung in der Ferne.
Schließlich stand jegliche Kameratechnik im Wettbewerb mit konvertierten Bildern, also der künstlichen Umwandlung von 2D in 3D, die inzwischen beeindruckt, Vorteile bei der räumlichen Entfernung hat und an reales 3D nah heranreicht. Gleichwohl bleibt reales 3D immer noch viel differenzierter. Bei Aufnahmen von Personen und Pflanzen erweist sich die Kameratechnik deutlich überlegen.
Schon lange lag die Frage nah, wie man die Vorteile von realem 3D und der künstlichen Bildumwandlung kombinieren kann: Wie kann man etwa mit kleinerem Linsenabstand eine natürliche Bildwirkung erzielen?
Dazu muss man bei 3D-Fernsehern die 3D-Einstellungen ändern. Denn diese wirken sich nicht nur auf 2D-Bilder aus, sondern verändern ebenfalls 3D-Bilder. Die angebotenen Presets sind eine Möglichkeit zum Ausprobieren, jedoch unzureichend und hemmen auch das Ausprobieren aus der Überlegung heraus, dass der Hersteller, der seine Technik ansonsten nicht erklärt, schon alles entdeckt haben wird.
Bei LG-Geräten bietet sich an, auf die angebotenen Voreinstellungen zu verzichten und die 3D-Einstellungen extrem gegenüber zu setzen ( -20, +20 ). Diese Einstellungen bewirken bei den üblichen 20-mm-Kameras ein volles, räumliches Bild auch in der Ferne. Andere Videos erfordern andere Einstellungen. Der Fernseher wirkt bei entsprechender Einstellung wie eine Bühne, innerhalb derer die räumlichen Propotionen natürlich erscheinen. So genannte Popout-Effekte sind deutlich reduziert.
Allerdings kommt es auch auf die Aufnahme der Filme an. Dabei spielt die Automatik sowohl in der Kamera, als auch im Fernsehgerät eine Rolle. Die Automatiken ( sowie die manuellen Einstellungen ) in Kamera und Fernsehgerät ergänzen sich. Einerseits soll die Automatik in der Kamera optimale Bilder liefern, andererseits korrigiert die Automatik im Fernsehgerät nicht optimale Ergebnisse. Optimal bedeutet bei diesen Automatiken jedoch nicht natürlich. Schließlich liegt ihnen die Idee zugrunde, jedes Bild gleichmäßig in Raum vor dem Bildschirm und hinter dem Bildschirm aufzuteilen. Das erweist sich bei so genannten Popout-Effekten als wirkungsvoll. Allerdings wirkt das Bild hinter dem Bildschirm, vor allem wenn Popout-Effekte fehlen, unnatürlich flach. In diesem Fall wird der Raum vor dem Bildschirm schlicht weggefiltert. Dadurch kann diese Flachheit bei Aufnahmen von Personen sogar aufdringlich nah wirken, weil die natürliche Distanz fehlt. Schön ist diese Nähe dann, wenn die Aufnahmen intim, also vertraulich wirken sollen. Auch bei Hallen zum Beispiel ist der leere Raum die eigentliche Rauminformation und gehört zur 3D-Wirkung, die nicht weggefiltert werden soll. Daher empfiehlt es sich, die Automatik in der Kamera nur als Vorschlag anzuwenden und ansonsten auszuschalten.
Durch das Ausschalten der Automatik in der Kamera, wird das 3D-Video auf bestimmten Wiedergabegeräten nicht richtig dargestellt. Das gilt zum Beispiel für Computerbildschirme oder auch für 3D-Tablets. Bei Computerbildschirmen entstehen durch verstärkte Tiefe in dunklen Bildbereichen Geisterbilder. Bei 3D-Tablets entstehen zum Teil irritierende Bilder. Durch extremes Verändern der Automatik am Fernsehgerät kann es vereinzelt zu springenden Bildern kommen.
Für den Filmemacher bedeutet natürliches 3D vor allem, dass er selbst Sportveranstaltungen mit 20-mm-Kameras aufnehmen kann und trotzdem das Live-Erlebnis im Stadion vermittelt. Ansonsten muss er sich bewusst sein, dass er seine Filme für verschiedene Zuschauer erstellt: für ein technisches Publikum mit bestimmten Wiedergabegeräten sowie für ein Effekt orientiertes Publikum, das sich unter 3D vor allem Popout-Effekte vorstellt, die schon bei der Filmaufnahme vorhanden sein müssen und daher Themen abhängig sind. Die Aufbereitung der entsprechenden Raumwirkung lässt sich auch in der Nachbearbeitung beim Schnitt regeln.
Für den einfachen Nutzer eines 3D-Fernsehgerätes bedeutet Natürliches 3D die Entdeckung der Einstellungsmöglichkeiten seines Gerätes.
Für die Hersteller von 3D-Fernsehgeräten bedeutet Natürliches 3D eine Veränderung der Voreinstellungen und eventuell zwei erhellende Sätze mehr in der Bedienungsanleitung. Wünschenswert wäre auch eine intelligente Automatik, die den Linsenabstand eines Videos analysiert und entsprechend stets natürliches 3D liefert, sowie die Möglichkeit der Abschaltung der Automatik am Fernsehgerät.