Zairischer Ritus
Ein gegen Ende des 2. Jahrhunderts neu erstellter Ritus, der als Inkulturation der Messe in die afrikanische Tradition gedacht ist. Auffällige Unterschiede zum nachkonziliaren römischen Ritus sind, neben dem Friedensgruß vor der Gabenbereitung, die Möglichkeit, die Lesungen aus Büchern der afrikanischen vorchristlichen Tradition zu nehmen und die Anrufung der Heiligen und der afrikanischen Ahnen zu Beginn der Liturgie. http://www.kathpedia.com/index.php/Ritu ... cher_Ritus
Anrufung der Ahnen bzw. Lesung vorchristlicher Texte halte ich in diesem Kontext für sehr problematisch, denn da sind okkulte Implikationen möglich bis wahrscheinlich.
Der Wikipedia-Artikel dazu sagt nichts von vorchristlichen Texten. DIe Ahnenanrufung ist tatsächlich ein neues Element, hier wäre aber die Formulierung interessant - der Ritus ist jedenfalls 1988 von Johannes Paul II. approbiert und promulgiert worden.
Was nach dem umstrittenen Assisi-Treffen nicht unbedingt ein Beweis für die Übereinstimmung des Ritus mit der überlieferten katholischen Lehre ist, denn das wurde ja gar nicht mehr auf allen Ebenen angestrebt.
Das mit den vorchristlichen Texten halte ich für einen Fehler. Welche sollten das denn sein? Die meisten Sprachen der Region sind erst seit kurzem verschriftlicht und verfügen über kein Kompendium an nichtchristlichem religiösem Schrifttum.
Die Ahnenanrufung gestaltet sich als Anrufung solcher Ahnen, die in Antezipation des Kommens Christi bzw. des Evangeliums durch die Gnade Gottes als Gerechte betrachtet wurden. Der Text (aus dem Französischen von mir) lautet:
P: "Und ihr, unsere Ahnen, deren Leben wir fortsetzen, ihr, die ihr die Kommunion und den Zusammenhalt unter den Menschen gefördert habt, ihr, deren Beispiel unsere Gesellschaften geprägt hat, ihr habt Gott in ganzer Aufrichtigkeit gedient; seht, dass Jesus, Sohn dieses Gottes, zu uns gekommen ist und dass wir ihn empfangen haben, und dass er unser Leben gestärkt hat, jenes Leben, in dem ihr stets gegenwärtig seid; seid also mit uns im Moment des Feierns dieses Ereignisses, seid mit uns allen die hier und jetzt feiern."
A: "Seid mit uns."
Danach treten drei Personen an den Ambo. Die erste nennt Namen der örtlichen Stämme, die zweite Namen aus dem ganzen Land, die dritte schließt mit:
V: "Und ihr, unsere Vorfahren aus ganz Afrika, ihr, die ihr Hirse, Maniok, Mais, Erdnüsse und Bananen in dieser Erde gepflanzt habt, ihr, die ihr in unseren Flüssen gefischt und in unseren Savannen und Wäldern gejagt habt, ihr die ihr Bronze gegossen und Eisen geschmiedet und das Kupfer aus unserem Boden habt fließen lassen, seid mit uns, seid mit all jenen die in diesem Augenblick beten."
Diese Anrufung findet entweder vor oder nach der Anrufung der Heiligen vor dem Gloria statt.
Die Gottesdienste laufen wie die Gottesdienste in Frankreich oder in Belgien ab. Lediglich der dritte Sonntag im Monat wird von Afrikanern -mit viel afrikanischer Musik- gestaltet.
Obwohl von den Afrikanern die große Mehrheit aus dem Kongo kommt, wird der zairische Ritus nicht gefeiert.
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
"mit diesem Zirkus"
Für mich ist das kein Zirkus. Die Eingangsliturgie beeinhaltet u.a. die Anrufung der Heiligen und der Vorfahren.
Dies kann man nicht hoch genug werten, denn die Anrufung der Heiligen und der Vorfahren zeigt den Menschen, dass sie EINER Kirche angehören, die aber aus zwei Teilen besteht, der ecclesia militans und der ecclesia triumphans.
Anselm Grün schließt dort an, wenn er schreibt, die Menschen sollten beim Tod eines lieben Angehörigen diesen ruhig anrufen und um dessen Fürbitte bei Gott bitten.
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
"mit diesem Zirkus"
Für mich ist das kein Zirkus. Die Eingangsliturgie beeinhaltet u.a. die Anrufung der Heiligen und der Vorfahren.
Dies kann man nicht hoch genug werten, denn die Anrufung der Heiligen und der Vorfahren zeigt den Menschen, dass sie EINER Kirche angehören, die aber aus zwei Teilen besteht, der ecclesia militans und der ecclesia triumphans.
Anselm Grün schließt dort an, wenn er schreibt, die Menschen sollten beim Tod eines lieben Angehörigen diesen ruhig anrufen und um dessen Fürbitte bei Gott bitten.
Die Vorfahren könnten auch Teil der ecclesia poenitens sein, sofern sie Teil der Kirche sind. Wenn die Vorfahren keine Christen waren, sondern Naturreligionen anhingen, hätte ich damit Probleme sie anzurufen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
aber von Rom erlaubt
Macht das die Sache besser?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Ich kann damit nichts anfangen. Für mich ist das - wenn ich das richtig sehe - Götzendienerei, verbrämt mit pseudochristlichen Elementen. Keine Liturgie im eigentlichen Sinn. Aber egal. Wichtiger ist: Viele katholische Afrikaner (jedenfalls alle, die ich kenne) können mit diesem Zirkus auch nichts anfangen.
Germanisch-eurozentrisch-traditionel-liturgisch eingestellt, mag diese Art -bzw Erweiterung - der eucharistischen Liturgie "Zirkus" sein.
Diese eurozentrische Sicht verstellt den Blick auf viele andere Möglichkeiten gelebten und gefeierten Glaubens.
Eurozentrisch gesehen sind die Vorfahren vorallem Objekte des Gebetes um Aufnahme in den Himmel, Objekte von Messen und Wallfahrten und Ablässen. Also sind unsere Vorfahren vorallem im Fegefeuer gedacht.
Nur eine offizielle Seligsprechung befördert sie gewiß in den Himmel...
Für ganz viele Afrikaner (und auch Asiaten) gehören die Ahnen einfach zum Leben dazu. Sie gehören zur Familie ... ihrer wird gedacht (sie werden verehrt).
Biblisch kann ich diese afrikanische Sicht mit dem Hebräerbrief beschreiben:
"Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt, wollen auch wir alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; (Hebr 12, 1f)
Dieter hat geschrieben:Anselm Grün schließt dort an, wenn er schreibt, die Menschen sollten beim Tod eines lieben Angehörigen diesen ruhig anrufen und um dessen Fürbitte bei Gott bitten.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
umusungu hat geschrieben:Eurozentrisch gesehen sind die Vorfahren vorallem Objekte des Gebetes um Aufnahme in den Himmel, Objekte von Messen und Wallfahrten und Ablässen. Also sind unsere Vorfahren vorallem im Fegefeuer gedacht.
Das ist nicht 'eurozentristisch', sondern Lehre der Kirche.
umusungu hat geschrieben:Nur eine offizielle Seligsprechung befördert sie gewiß in den Himmel...
Unsinn - so stimmt das nicht, und ich unterstelle, daß Du das auch ganz genau weißt.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Hubertus hat geschrieben:Eurozentrisch gesehen sind die Vorfahren vorallem Objekte des Gebetes um Aufnahme in den Himmel, Objekte von Messen und Wallfahrten und Ablässen. Also sind unsere Vorfahren vorallem im Fegefeuer gedacht.
Das ist nicht 'eurozentristisch', sondern Lehre der Kirche.[/qoute]
Die aus einem eurozentrischen Denken heraus formuliert worden ist.
umusungu hat geschrieben:Nur eine offizielle Seligsprechung befördert sie gewiß in den Himmel...
Unsinn - so stimmt das nicht, und ich unterstelle, daß Du das auch ganz genau weißt.
komme mir bitte aber nicht mit irgendwelchen vorherigen "Graden".....
Hubertus hat geschrieben:komme mir bitte aber nicht mit irgendwelchen vorherigen "Graden".....
Es geht um das 'befördert'. Der Heilige ist im Himmel - die Kirche gestattet die Verehrung bzw. ordnet sie an. Befördert wird da gar niemand.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Hubertus hat geschrieben:Es geht um das 'befördert'. Der Heilige ist im Himmel - die Kirche gestattet die Verehrung bzw. ordnet sie an. Befördert wird da gar niemand.
Natürlich "befördert" die Kirche niemanden in den Himmel.
Aber jeder hier weiß, was ich gemeint habe.......
Zuletzt geändert von holzi am Dienstag 16. August 2016, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund:Zitat repariert