Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2017, 10:05
Ich habe die Diskussion hier nicht verfolgt und kann jetzt nicht alles von Anfang an durchlesen. Ich stelle aber fest, daß an dieser Sache vieles stinkt. Erst einmal ein paar Punkte zu Herrn Amri:
1. Daß regelmäßig Terroristen, die in €uropa oder Amerika angeblich Anschläge verüben, am Tatort oder im Tat- oder Fluchtfahrzeug Ausweispapiere vergessen oder verlieren, war noch nie glaubwürdig und wird dies mit jedem weiteren Fall noch weniger, so daß ich den gefundenen Ausweis längst als starkes Indiz für einen von Geheimdiensten gebauten Türken verstehe, nicht aber als Hinweis auf einen Täter.
2. Daß immer weniger Menschen das ernst nehmen, haben endlich auch die Medien gemerkt und versuchen, Begründungen zu liefern, namentlich jene vom Märtyrer (und als solcher bekannt) sein wollenden Selbstmordattentäter. Abgesehen davon, daß der verlorene Ausweis dazu ein denkbar ineffektives Mittel ist, geht das Argument bei einem vermeintlichen Attentäter, der vom Tatort flieht und sich polizeilichem Zugriff zu entziehen sucht, völlig ins Leere.
Ich gehe davon aus, dass der Anschlag nicht so verlief, wie es geplant war. Der Lkw soll ein automatisches Bremsmanöver eingeleitet haben. Dann ist es durchaus möglich, dass mit Amri die Pferde durchgegangen sind und er aus Panik die Flucht ergriffen hat. Es könnte sein, das Amri den Lkw eigentlich noch gegen ein Gebäude steuern wollte, etwa gegen eine der Kirchen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2017, 10:05
3. Amris Papiere wurden erst nach zwei Tagen „unter dem Sitz“ im Führerhäuschen des Lasters gefunden. Die Berliner Polizei war also nicht in der Lage, eine verlorene Brieftasche im Tatfahrzeug zu finden, dazu bedurfte es erst der Spezialisten vom BKA? Wie blöd sollen Berliner Polizisten sein?
4. Ja, man hat die Brieftasche nicht einmal bei der obligatorischen peniblen Untersuchung des Fahrzeugs auf eventuelle Sprengfallen entdeckt, bevor man es wegschleppen ließ?
Das Sprengstoffexperten nicht die Papiere sichten, halte ich nicht für ungewöhnlich. Das ist nicht deren Aufgabe.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2017, 10:05
Wie nachlässig ist diese Untersuchung denn durchgeführt worden? Oder hat man sie vielleicht gar nicht vorgenommen, weil polizeilich gesehen nichts auf einen Terroranschlag deutete, also gar keine Sprengstoffgefahr bestand? – Aber selbst dann war immer noch die Spurensicherung da, und wiederum frage ich: Wie blöd sollen die Berliner Polizisten von der Spurensicherung sein?
5. Die Antwort liegt auf der Hand: Der Ausweis wurde placiert, nachdem die Berliner Polizei schon durch war und bevor (oder während) die tollen Hirsche vom BKA ans Werk gingen.
Ich bin schon bei polizeilichen Hausdurchsuchungen anwesend gewesen. Wenn du das mal erlebt hättest, wärst du nicht ganz so erstaunt. Außerdem ist zu bedenken, dass Lkwfahrer in den Kabinen arbeiten, essen, leben und schlafen. Die sind voll mit persönlichem Zeug der Fahrer.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Freitag 3. Februar 2017, 10:05
6. Sobald die Nachricht vom Ausweisfund im Radio lief, war meine spontane Reaktion: Der hat nicht mehr lange zu leben. Lebendig werden sie ihn jedenfalls nicht fassen.
7. Meine Prophezeiung wurde bald darauf bestätigt. Auch hierin wiederholte sich das leidig bekannte Schema: Islamistische Ausweisverlierer werden stets erschossen.
Genau, die italienischen Polizisten hätten ihn einfach mit ihrer Liebe und Dialogbereitschaft zur Aufgabe bewegen sollen. Ja nee, ist klar. Machst du hier jetzt einen auf Renate Künast, oder was? Wenn du die Aussicht auf mehrere Jahre Knast oder den heldenhaften Märtyrertod hast, dann lässt du dich einbuchten? Ach nee, der Amri war ja völlig unschuldig und wollte nur seine Freiheit als unbescholtener Bürger verteidigen und zurück zu seiner Mama nach Tunesien.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:8. Was bei jenem schweren Verkehrsunfall vom Breitscheidplatz tatsächlich geschehen ist, bleibt eine Frage für sich, der ich gelegentlich auch noch einmal öffentlich nachgehen muß. Sicher ist eines: Der tunesische Islamist Anis Amri war zur Zeit der Geschehens nicht am Tatort.
Wieso ist das sicher? Wo war er stattdessen? Warum gibt es keine Zeugen, die seinen Aufenthalt bestätigen können? Wer hat den Lkw gesteuert? Wer steckt dahinter?
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.
Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben