Was sollen denn Rezepte von "vorgestern" sein?Stabilitas loci hat geschrieben: ↑Montag 12. Juni 2017, 09:23Ingsgesammt kann man sagen wenn man sich die Wahlen in Westeuropa anschaut die Jungen haben genug von den Rezepten von vorgestern
Wenn ich mir die letzten Wahlen in "Westeuropa" (ob F. dazu gehört oder ehr dem südlichen Teil des Kontinents zuzuordnen wäre, darüber kann man trefflich streiten) kann man das eigentlich nicht feststellen:
In den NL (zweifelsfrei zu Westeuropa gehörig) ist der Amtsinhaber bestätigt worden (zwar mit Stimmverlusten, aber immerhin). Der "Wahlverlierer" Wilders hat Stimmen dazugewonnen.
In GB haben die Jungen vor allem die Labour Party gewählt. Warum diese mit ihren sozialistischen Ideen keine Rezepte von "vorgestern" verschreiben soll, ist mir auch nicht ganz klar - einmal abgesehen davon, das sie keine Regierung stellt. Die Mehrheit der Briten will offensichtlich den Brexit nicht rückgängig machen und fühlt sich im eigenständigen Nationalstaat (ohne EU-Oberaufsicht) wohl. Ein Rezept von vorgestern?

Was schließlich F. betrifft: Warten wir erst einmal ab, wie Macron bei der chronisch streikbereiten und -willigen Bevölkerung Reformen durchsetzen kann. Selbst wenn D. "Macron helfen" will wird es in der nächsten Legislaturperiode schwieriger werden: Zum ersten Mal wird voraussichtlich eine Partei im Parlament vertreten sein, die Haftungen, Vergemeinschaftungen usw. nicht pauschal abnickt, sondern diese kritisch sieht. Das wird zu Verzögerungen (Nachfragen, Organklagen) und größerer Vorsicht auf Seiten der Regierung führen.
Der von Macron sicherlich beabsichtigte Weg, eine Party zu feiern und die Rechnung nach Berlin zu schicken, wird nicht mehr so einfach wie bisher.
Noch eins: Nur weil die von Dir so titulierten "Marktschreier" die Wahlvorhersagen nicht erreichen, sind die Probleme nicht verschwunden. Das Wettbewerbsdefizit der Südländer (einschl. F) besteht nach wie vor und man darf gespannt sein, wie Macron und der künftige ital. MP dieses "sozialverträglich" beheben wollen.
