Es geht weniger um die moralische Autorität an sich. Vielmehr geht es um seine argumentative Fundierung der Moral. Das ist ein Unterschied!CIC_Fan hat geschrieben: ↑Freitag 25. August 2017, 12:52es gibt menschen für die mag Joseph Ratzinger eine moralische Autorität sein für andere der Dalai Lama oder der Satmarer Rebbe
aber das gibt keinen der Herren irgendeine verbindliche Autorität für jene die seine moralische Autorität nicht akzeptieren
Die Argumentation hört man sich als Intellektueller gerne an und findet sie ggf. gut. Zumindest zähle ich das zur ernsthaften Auseinandersetzung mit Religion bzw. dem Glauben auf einem ansprechenden Niveau. Und sicherlich haben die meisten Abgeordneten, selbst wenn sie vorgeben, nichts mit Gott und der Kirche am Hut zu haben, dennoch ein Grundinteresse, was „so einer“ von sich gibt. Die Kirche hat schließlich lange genug das Abendland geprägt. Das ist schlicht natürlich – und auch du liebst die Auseinandersetzung mit der Institution, wie du an anderer Stelle geschrieben hast.
Sich etwas von einer moralischen Instanz vorschreiben zu lassen, ohne dass ihre Normen einleuchten, ist ohnehin Kinderkram. Ich setze jetzt einfach einmal voraus, dass sich die hier Schreibenden nicht mehr in der Phase ihres Kinderglaubens befinden und hinreichend verstanden haben, dass du für dich keine Verbindlichkeit anerkennst. Aber permanent dieselben Argurmente wiederholen? Außerdem setze ich voraus, dass es den hier Schreibenden weniger um die Verbindlichkeit an sich, sondern einfach um die Schlüssigkeit oder Sinnhaftigkeit der vorgebrachten Argumente geht, die für eine christliche Moral stehen. Und wer könnte darüber besser sprechen als Ratzinger, der feine Herr?
Am Ende musst nur du vor dir selbst vertreten, dass du dich außerhalb christlicher Moral befindest und schlüssigere Argumente gegen das Naturrecht vorbringen, als es einfach abzulehnen.