iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
"In dieser Kleidung traut man sich nicht mehr auf die Straße. Es verändert das Selbstwertgefühl, wenn man wie eine Achtzigjährige angezogen ist. Man verliert ein Stück Identität", sagt Klara.
Das mag ihr so gegangen sein. Sie mag sich so gefühlt haben. Das war dann wohl wirklich nicht das Richtige für sie. Andere haben mit der Kleidung keine Probleme.
Ich kann Ihre Kommentare nicht ganz nachvollziehen. ^ Bei Ihnen liegt immer nur alles an Frau Wagner.
Was Sie da schreiben treibt mich zur Weißglut. Ich habe Frau Wagner in Interwiews gesehen und keinen Eindruck von persönlicher Schwäche bemerkt. Im Gegenteil: Sie hat einen gesunden Verstand. Sonst wäre sie nicht ausgetreten und hätte auch nie so viel Mut aufgebracht sich auch an die 'Zeit' zu wenden.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
"Das meiste geschieht wortlos. Es gibt nicht viel, worüber man reden kann. Man kennt sich nicht, weiß nichts übereinander, über Träume und Wünsche der anderen. Freundschaften werden nicht geduldet. Wir haben zwar unsere Geburtstage gefeiert, aber ich wusste nicht einmal, wie alt die anderen eigentlich sind. Ich wusste auch nie, woher sie kommen oder was sie mal gemacht haben."

Offenbar hat die Dame nie die anderen danach gefragt. Scheint mir sehr introvertiert. Aber dann
so etwas der "Zeit" erzählen.
...da ist nicht nur eine, die da nicht glücklich ist. Da sind noch mehr. Treten Sie doch da mal ein. Machen Sie selber Erfahrungen.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Nicht einmal Bibeltexte können unvoreingenommen gelesen werden, alles wird im Sinne der Gemeinschaft ausgelegt.
Na und? Mindestens ein Beispiel wäre hier mal schön gewesen.
Kann man im Buch, nicht mehr ich, lesen.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Finanziert wird alles aus Spenden, Erbschaften und aus dem, was die Mitglieder verdienen. Wenn Schwestern oder Priester bei einer Diözese arbeiten, wenn sie lehren, pflegen oder geistlichen Beistand leisten, bekommen sie dafür ein Gehalt. Das landet zwar auf ihrem persönlichen Konto, doch sie spenden es nahezu vollständig der Gemeinschaft.
Ganz normal in einem Orden - wird ja weiter unten in dem Artikel auch mitgeteilt.
Doch entscheidend ist, wie diese Regeln gelebt werden. "Man nimmt eben nicht das Stück Brot vom Teller, das einem am besten schmeckt", beschreibt Klara die im Werk erwartete Haltung. Das funktioniert auch beim Geld. "Man traut sich nicht, das Geld auszugeben", sagt ein anderer Aussteiger. Manche Brüder und Schwestern machten weniger als 100 Euro Ausgaben für sich selbst geltend – für ein ganzes Jahr. Kontrolle durch schlechtes Gewissen.
Na und?
Was, na und.

Das kann ich nur zu Ihren Kommentaren schreiben.
Ich werde an meinen Kommentaren und an meiner Meinung aber nichts ändern.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Nie allein zu sein, nichts selbst entscheiden zu dürfen, engt sie ein. Die vielen ungeschriebenen Regeln empfindet sie als Willkür. Jede Kleinigkeit wird angewiesen, korrigiert. Nicht einmal Kartoffeln darf sie so schälen, wie sie es für richtig hält. Gehorsam ist Freiheit, lehrt Das Werk.
"Ich lebte in einem Zustand ständiger Bestrafbarkeit", sagt Klara. Vier Jahre nach ihrem Eintritt fühlt sie sich einsam, eingesperrt, depressiv, denkt an Selbstmord.
Es gibt ein Bild von Klara, aufgenommen in dieser Zeit. Sie steht dort zwischen vier anderen Schwestern. Eine junge Frau mit kurzen Haaren und Nickelbrille. Die anderen vier lachen, sie lächelt nur vorsichtig, schaut von unten in die Kamera. Die Schultern sind schief, die Hände hat sie zu Fäusten geballt, die Füße eng nebeneinander gestellt. Nichts spricht von Lebensfreude, nichts von Neugier oder gar Glück. Dort steht eine gebeugte Frau, ein junger Mensch ohne Selbstvertrauen.
Das Leben dort war offenbar wirklich nix für sie. Aber das spricht noch nicht gegen das Leben dort.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Dort begegnet sie zwei jungen Mitbrüdern, mit denen sie sich versteht. Sie reden miteinander, lachen sogar, obwohl das eigentlich unerwünscht ist.
Ich werde dort mal nachfragen.
Ach was, wenn sie noch nicht einmal mit dem Priester oder Mitbruder sprechen darf, was hat das alles denn noch für einen Sinn? Das führt ja zu Verkrampftheit.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Durch die Entmündigung entstehe eine psychische Abhängigkeit, sagt Klara. Wer gehen wolle, müsse damit fertig werden, seine einzigen verbliebenen Bezugspersonen für immer zu verlassen. "Es ist schließlich auch eine Berufung. Wer austritt, tut es in dem Bewusstsein, die Berufung und damit das eigene Lebensglück verspielt zu haben." Das sei, wie in die Verbannung zu ziehen. "Keiner geht in dem Bewusstsein, nun ein besseres Leben zu beginnen."
Das mag ja sein. Aber wieso soll diese "psychische Abhängigkeit durch die Entmündigung entstehen"? Das geht auch ganz ohne "Entmündigung".
Dass das junge Mädchen, Klara so leidet, ist ja schon ein Hinweis auf ' geistigen Missbrauch '.
Hoffentlich kommt sie da bald raus. Dem müsste man eigentlich nachgehen.
iustus hat geschrieben: ↑Sonntag 20. April 2014, 15:02
Psychische Abhängigkeit genügt den Ermittlern nicht als Begründung bei einer erwachsenen Frau. Die Struktur des Ordens, die von ihm erzeugte Hilf- und Wehrlosigkeit, wurde offensichtlich nicht berücksichtigt.
Mir ist noch immer schleierhaft, wie die Struktur Hilf- und Wehrlosigkeit bei erwachsenen Frauen erzeugt. Jedenfalls bei normal entwickelten. Dass es Ausnahmen gibt, bei solchen, deren Persönlichkeit nicht normal entwickelt ist, mag sein.