Als FDP und FW wäre es mir lieber mit Grünen und SPD eine Koalition zu bilden.
Nach über 60 Jahren CSU-Regierungen wäre der Eintrag in die Geschichtsbücher sicher.

Dazu käme, daß die CSU von ihrer Niederlage gelähmt wäre und Schwierigkeiten hätte, sich in der Oppositionsrolle zurechtzufinden - zumal sicherlich "neue Köpfe" noch oben drängen würden. Auch die zweite Oppositionspartei wäre erstmalig im Landtag und damit unerfahren.
Bei den Ministerposten dürften die Unterschiede einer Koalition mit der CSU bzw. mit den beiden anderen Parteien marginal sein. Die Posten müßten zwar auf mehr, allerdings fast gleichstarke Parteien verteilt werden - die Möglichkeit zusätzliche Ministerien für bisher vernachlässigte Aufgaben (Gender!) zu schaffen einmal außer Acht gelasssen. Außerdem könnte man auf der zweiten Ebene der Staatssekretäre viele der alten CSU-Beamten entlassen und die Posten mit eigenen Leuten besetzen - Schadenersatz für die Dekaden in der Opposition.
Ich könnte mir auch vorstellen, daß die Parteimitglieder von FDP und FW "etwas neues" probieren wollen, statt sich mit dem machtbewußten Söder an den Kabinettstisch zu setzen.
Interessant wäre ein Blick auf das Bundesgebiet: Der Süden grün, der Osten blau - nur im Westen und Norden hält sich noch die alte Ordnung. Im Bundesrat verlöre die Union zwar die sechs Stimmen Bayerns. Da aber in allen anderen Ländern Koalitionsregierungen entweder mit Union oder SPD regieren, sind die Auswirkungen - solange die GroKo in Berlin besteht - beschränkt.
Die Medien dürften eine Vierer-Koalition auch befürworten. Nur wie soll man eine solche Konstellation nennen? Orangene Ampel?
