Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Wird im Officium und der Messe zum Namen Jesu auch inkliniert, wenn er in AT-Texten vorkommt, z.B. im Canticum des Habakuk:
Ego autem in Dómino gaudébo: * et exsultábo in Deo Jesu meo.?
Ego autem in Dómino gaudébo: * et exsultábo in Deo Jesu meo.?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Warum nicht?
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
In der Missae praesanctificatorum entfernt der Zelebrant die Binde von dem Kelch, bevor er die Hostie auf das Korporale zum liegen bringt. Leider finde ich bei den Rubrizisten nichts zur Beschaffenheit des Tuches (und seinen lateinischen Namen) und wann genau dieses über den Kelch mittels der Binde befestigt wird. Weiß jemand genaueres?
Zum Magnificat der Ostervesper (nach der Vigilmesse) wird inzensiert. Legt Celebrans (im Meßgewand und mit Manipel) nach der Antiphon Weihrauch ein, segnet ihn und nimmt selber die Inzensation des Altares vor?
Zum Magnificat der Ostervesper (nach der Vigilmesse) wird inzensiert. Legt Celebrans (im Meßgewand und mit Manipel) nach der Antiphon Weihrauch ein, segnet ihn und nimmt selber die Inzensation des Altares vor?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Ad 1. Das geschieht am Gründonnerstag vor der Ablution. Der lateinische Name im Missale ist einfach velum.ad-fontes hat geschrieben: ↑Donnerstag 19. April 2018, 12:50In der Missae praesanctificatorum entfernt der Zelebrant die Binde von dem Kelch, bevor er die Hostie auf das Korporale zum liegen bringt. Leider finde ich bei den Rubrizisten nichts zur Beschaffenheit des Tuches (und seinen lateinischen Namen) und wann genau dieses über den Kelch mittels der Binde befestigt wird. Weiß jemand genaueres?
Zum Magnificat der Ostervesper (nach der Vigilmesse) wird inzensiert. Legt Celebrans (im Meßgewand und mit Manipel) nach der Antiphon Weihrauch ein, segnet ihn und nimmt selber die Inzensation des Altares vor?
Ad 2. Affirmative, die Inzensation geschieht wie sonst in der Vesper auch.Missale Romanum hat geschrieben:Hodie Sacerdos consecrat duas Hostias, quarum unam sumit, alteram reservat pro die sequenti, in quo non conficitur Sacramentum; reservat etiam aliquas particulas consecratas, si opus fuerit, pro infirmis; Sanguinem vero totum sumit: et ante ablutionem digitorum ponit Hostiam reservatam in alio Calice, quem Diaconus Palla et Patena inversa cooperit, et désuper Velum expándit, et in medio Altaris collocat. Deinde fit Communio, et completur Missa.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
ad 1. Vielen Dank für den Hinweis; - hatte ich übersehen.
ad 2. Küßt Zelebrant wie sonst in der feierlichen Vesper den Altar, bevor er ihn (nur hier in Kasel, Stola und Manipel) inzensiert?
ad 2. Küßt Zelebrant wie sonst in der feierlichen Vesper den Altar, bevor er ihn (nur hier in Kasel, Stola und Manipel) inzensiert?
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Ich hätte eine kurze Frage an unsere hiesigen Rubrizistik-Cracks - ich denke dabei v. a. an Protasius, Lycobates oder ad-fontes:
Gibt es aus der Zeit um 1500 irgendwelche liturgischen Vorgaben, ob sich der Priester vor der Messe die Hände waschen soll?
(Die Frage steht in Zusammenhang mit einem Missale aus dieser Zeit, das dunkle "Gebrauchtspuren" aufweist, ähnlich wie beim vergifteten Buch in "Der Name der Rose".)
Danke schon im Voraus für eventuelle Hinweise!
Gibt es aus der Zeit um 1500 irgendwelche liturgischen Vorgaben, ob sich der Priester vor der Messe die Hände waschen soll?
(Die Frage steht in Zusammenhang mit einem Missale aus dieser Zeit, das dunkle "Gebrauchtspuren" aufweist, ähnlich wie beim vergifteten Buch in "Der Name der Rose".)
Danke schon im Voraus für eventuelle Hinweise!
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Schau mal hier nach: https://www.uni-muenster.de/Kultbild/mi ... der.html#2
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Die Händewaschung ist zumindest seit der ausgehenden Karolingerzeit durchaus üblich.
Jungmann gibt Beispiele, Missarum sollemnia I 361.
Jungmann gibt Beispiele, Missarum sollemnia I 361.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
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... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Die Händewaschung vor der Messe (in der Sakristei) oder, wenn die liturgischen Gewänder in der Nähe des Altares angelegt wurden, wie in manchen Orden [bei der Privatmesse] üblich, darf man als allgemeinen Usus annehmen, wie die Beiträge von Niels und Lycobates belegen.taddeo hat geschrieben: ↑Samstag 20. Oktober 2018, 10:32Ich hätte eine kurze Frage an unsere hiesigen Rubrizistik-Cracks - ich denke dabei v. a. an Protasius, Lycobates oder ad-fontes:
Gibt es aus der Zeit um 1500 irgendwelche liturgischen Vorgaben, ob sich der Priester vor der Messe die Hände waschen soll?
(Die Frage steht in Zusammenhang mit einem Missale aus dieser Zeit, das dunkle "Gebrauchtspuren" aufweist, ähnlich wie beim vergifteten Buch in "Der Name der Rose".)
Danke schon im Voraus für eventuelle Hinweise!
Meine Frage wäre: Welche Stellen des Missale sind dunkel? Bei alten Brevieren hat man das ja oft, daß die Seiten, die täglich gebraucht wurden, sehr stark verschmutzt und abgegriffen sind.
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Ich kenne das fragliche Missale selber nicht. Soweit ich die Frage verstanden habe, sind wohl die Stellen schmutzig, an denen die Seiten umgeblättert wurden.
Danke euch allen für die Auskünfte! Ich werde sie so an den Fragesteller weitergeben.
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Das heißt die zweite und dritte Messe sind still zu zelebrieren?Lycobates hat geschrieben: ↑Freitag 3. November 2017, 11:00Er muß keine, da es an Allerseelen strictissime keine Zelebrationspflicht gibt.
Aber wenn nur eine gefeiert wird, wird das erste Formular genommen.
Bei einem gesungenen Amt wird auch immer die erste genommen (wobei die 2. und 3. u.U. antizipiert werden können).
Der Priester darf nur für die erste Messe ein Stipendium annehmen und entsprechend applizieren.
Für die 2. und 3. nicht, die 2. muß er für alle Verstorbenen, die 3. ad mentem Summi Pontificis applizieren, nulla stipe percepta.
Die drei Messen an Allerseelen wurden erst von Papst Benedikt XV. am 10.8.1915 allgemein eingeführt (Konstitution Incruentum altaris AAS 7/1915 401), für Spanien und Portugal gab es das Privileg seit 1748; vorhin gab es nur eine, die erste. Die zweite ist der Messe in anniversario defunctorum entnommen, die dritte der täglichen Totenmesse pro pluribus defunctis.
Darüber hinaus sind an Allerseelen alle Altäre privilegiert. Das ist ein großer Trost, wenn man bedenkt, wie viele privilegierte Altäre in unseren zweckentfremdeten Kirchen heute verwaist dastehen und nie gebraucht werden können.
Kann die dritte überhaupt gefeiert werden, wenn keine Meinung des Hl. Vaters bekannt (muß diese dem Zelebranten überhaupt bekannt sein?), oder wenn Sedisvakanz ist?
Wann wurde die Kommunionspendung im Requiem eigentlich eingeführt? Und dann ist mir noch ein Unterschied zwischen einer älteren Ausgabe des Hartmann (vor 1917) und einer jüngeren (1940er Jahre) aufgefallen: In der ersteren heißt es, wenn die Kommunion nach der Messe gespendet wird, geschehe dies im Meßornat; in der letzeren, mit violetter oder weißer Stola. Wo war/ist das geregelt?
Darüber hinaus: Daß gelbe Kerzen zu verwenden sind, auf dem Altar keine Reliquien, Blumenschmuck oder Totenbilder aufgestellt werden dürfen und innerhalb des Seelenamtes keine Predigt gehalten werden darf, steht ja nicht im Ritus servandus. Ist das nur Gewohnheit, oder gibt es das auch schriftlich (z.B. ein Dekret der hl. Ritenkongregation)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Das ist im Rituale Romanum geregelt: die Kommunion im Meßornat zu spenden ist vorgesehen, wenn die Kommunion unmittelbar nach der Messe erfolgt; ansonsten trägt man Superpelliceum und eine Stola von der Tagesfarbe (an Allerseelen violett, seit Allerseelen nicht mehr ein Tag in der Allerheiligenoktav mit zusätzlichem Totenofficium ist) oder in weißer Farbe. Das ist auch im Rituale Romanum von 1962 noch so. Im Rituale von 1852 sind die diesbezüglichen Regelungen die gleichen; allerdings kenne ich aus dem Hartmann auch die Regelung, daß man nach einem Requiem die Kommunion nicht in Meßgewändern spendet, da müßte ich nachschauen, ob dafür eine Entscheidung der Ritenkongregation vorliegt.ad-fontes hat geschrieben: ↑Montag 29. Oktober 2018, 16:04Wann wurde die Kommunionspendung im Requiem eigentlich eingeführt? Und dann ist mir noch ein Unterschied zwischen einer älteren Ausgabe des Hartmann (vor 1917) und einer jüngeren (1940er Jahre) aufgefallen: In der ersteren heißt es, wenn die Kommunion nach der Messe gespendet wird, geschehe dies im Meßornat; in der letzeren, mit violetter oder weißer Stola. Wo war/ist das geregelt?
Diesbezügliche Regelungen finden sich im Caeremoniale Episcoporum, lib. ii, cap. xi.Darüber hinaus: Daß gelbe Kerzen zu verwenden sind, auf dem Altar keine Reliquien, Blumenschmuck oder Totenbilder aufgestellt werden dürfen und innerhalb des Seelenamtes keine Predigt gehalten werden darf, steht ja nicht im Ritus servandus. Ist das nur Gewohnheit, oder gibt es das auch schriftlich (z.B. ein Dekret der hl. Ritenkongregation)?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Eine Ergänzung: In feierlichen Totenmessen die Kommunion nicht zu spenden, ist iuxta praxim Urbis, an die man sich halten sollte (nicht muß, ex rationabili causa), Decr. authent. 4104 vom 28.11.1902 für die Diözese Querétaro.Protasius hat geschrieben: ↑Montag 29. Oktober 2018, 20:33Das ist im Rituale Romanum geregelt: die Kommunion im Meßornat zu spenden ist vorgesehen, wenn die Kommunion unmittelbar nach der Messe erfolgt; ansonsten trägt man Superpelliceum und eine Stola von der Tagesfarbe (an Allerseelen violett, seit Allerseelen nicht mehr ein Tag in der Allerheiligenoktav mit zusätzlichem Totenofficium ist) oder in weißer Farbe. Das ist auch im Rituale Romanum von 1962 noch so. Im Rituale von 1852 sind die diesbezüglichen Regelungen die gleichen; allerdings kenne ich aus dem Hartmann auch die Regelung, daß man nach einem Requiem die Kommunion nicht in Meßgewändern spendet, da müßte ich nachschauen, ob dafür eine Entscheidung der Ritenkongregation vorliegt.ad-fontes hat geschrieben: ↑Montag 29. Oktober 2018, 16:04Wann wurde die Kommunionspendung im Requiem eigentlich eingeführt? Und dann ist mir noch ein Unterschied zwischen einer älteren Ausgabe des Hartmann (vor 1917) und einer jüngeren (1940er Jahre) aufgefallen: In der ersteren heißt es, wenn die Kommunion nach der Messe gespendet wird, geschehe dies im Meßornat; in der letzeren, mit violetter oder weißer Stola. Wo war/ist das geregelt?
Diesbezügliche Regelungen finden sich im Caeremoniale Episcoporum, lib. ii, cap. xi.Darüber hinaus: Daß gelbe Kerzen zu verwenden sind, auf dem Altar keine Reliquien, Blumenschmuck oder Totenbilder aufgestellt werden dürfen und innerhalb des Seelenamtes keine Predigt gehalten werden darf, steht ja nicht im Ritus servandus. Ist das nur Gewohnheit, oder gibt es das auch schriftlich (z.B. ein Dekret der hl. Ritenkongregation)?
(bei Querétaro muß ich immer an Karl May und die arme Kaiserin Charlotte denken

Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
ad 1)ad-fontes hat geschrieben: ↑Montag 29. Oktober 2018, 16:04Das heißt die zweite und dritte Messe sind still zu zelebrieren?Lycobates hat geschrieben: ↑Freitag 3. November 2017, 11:00Er muß keine, da es an Allerseelen strictissime keine Zelebrationspflicht gibt.
Aber wenn nur eine gefeiert wird, wird das erste Formular genommen.
Bei einem gesungenen Amt wird auch immer die erste genommen (wobei die 2. und 3. u.U. antizipiert werden können).
Der Priester darf nur für die erste Messe ein Stipendium annehmen und entsprechend applizieren.
Für die 2. und 3. nicht, die 2. muß er für alle Verstorbenen, die 3. ad mentem Summi Pontificis applizieren, nulla stipe percepta.
Die drei Messen an Allerseelen wurden erst von Papst Benedikt XV. am 10.8.1915 allgemein eingeführt (Konstitution Incruentum altaris AAS 7/1915 401), für Spanien und Portugal gab es das Privileg seit 1748; vorhin gab es nur eine, die erste. Die zweite ist der Messe in anniversario defunctorum entnommen, die dritte der täglichen Totenmesse pro pluribus defunctis.
Darüber hinaus sind an Allerseelen alle Altäre privilegiert. Das ist ein großer Trost, wenn man bedenkt, wie viele privilegierte Altäre in unseren zweckentfremdeten Kirchen heute verwaist dastehen und nie gebraucht werden können.
Kann die dritte überhaupt gefeiert werden, wenn keine Meinung des Hl. Vaters bekannt (muß diese dem Zelebranten überhaupt bekannt sein?), oder wenn Sedisvakanz ist?
Wann wurde die Kommunionspendung im Requiem eigentlich eingeführt? Und dann ist mir noch ein Unterschied zwischen einer älteren Ausgabe des Hartmann (vor 1917) und einer jüngeren (1940er Jahre) aufgefallen: In der ersteren heißt es, wenn die Kommunion nach der Messe gespendet wird, geschehe dies im Meßornat; in der letzeren, mit violetter oder weißer Stola. Wo war/ist das geregelt?
Darüber hinaus: Daß gelbe Kerzen zu verwenden sind, auf dem Altar keine Reliquien, Blumenschmuck oder Totenbilder aufgestellt werden dürfen und innerhalb des Seelenamtes keine Predigt gehalten werden darf, steht ja nicht im Ritus servandus. Ist das nur Gewohnheit, oder gibt es das auch schriftlich (z.B. ein Dekret der hl. Ritenkongregation)?
Nicht unbedingt; man könnte auch alle drei Messen singen, wenn dazu eine praktische Möglichkeit besteht.
(Ich wüßte nicht, daß je verboten wäre, eine Messe zu singen).
ad 2)
Die mens Summi Pontificis ist allgemein zu begreifen, sie betrifft hier weder eine aktuell existierende Meinung des Papstes, noch den jeweils aktuell regierenden Papst, sondern (nach Aertnys-Damen, Theologia moralis II 716 für die Gewinnung von Ablässen, hier wohl per analogiam anwendbar) intentio illa solet esse pro Catholicae Ecclesiae prosperitate et exaltatione, pro exstirpatione haeresum omniumque errantium conversione, ac pro totius populi christiani pace et unitate.
Diese Gebetsmeinung kann und soll also auch während einer Sedisvakanz (was ja bisweilen vorkommt

ad 3) et 4) provisum in praecedenti a Protasio.

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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Lycobates hat geschrieben: ↑Montag 29. Oktober 2018, 22:53Die mens Summi Pontificis ist allgemein zu begreifen, sie betrifft hier weder eine aktuell existierende Meinung des Papstes, noch den jeweils aktuell regierenden Papst, sondern (nach Aertnys-Damen, Theologia moralis II 716 für die Gewinnung von Ablässen, hier wohl per analogiam anwendbar) intentio illa solet esse pro Catholicae Ecclesiae prosperitate et exaltatione, pro exstirpatione haeresum omniumque errantium conversione, ac pro totius populi christiani pace et unitate.
Diese Gebetsmeinung kann und soll also auch während einer Sedisvakanz (was ja bisweilen vorkommt) formuliert werden.

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Vielen Dank für die Informationen!
Da es nicht explizit im Ritus servandus steht, erlaube ich mir die Nachfrage: Wird Per Evangelica dicta im Requiem nicht gesprochen, Laus tibi Christe hingegen schon? Und der Diakon bezeichnet auch das Buch und sich selber vor der Verkündigung?
Da es nicht explizit im Ritus servandus steht, erlaube ich mir die Nachfrage: Wird Per Evangelica dicta im Requiem nicht gesprochen, Laus tibi Christe hingegen schon? Und der Diakon bezeichnet auch das Buch und sich selber vor der Verkündigung?
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Grüß Gott!
Auf gloria.tv kann man die Korrespondenz eines polnischen Priesters mit der Kommission "Ecclesia Dei" lesen. Der Priester stellte einige Fragen an die Kommission:
https://gloria.tv/article/4RRyBrY6LwwSDJ3vZYdh7NyhC
Zur dritten Frage bzw. Antwort würde ich nun selber gerne wissen, wie das bei Euch gehandhabt wird.
Bislang segne ich bei der Kommunionausteilung diejenigen, die nicht kommunizieren, mit der Hostie (hier: kleine Kinder).
Abgeleitet habe ich diese Praxis aus der Regel, daß bei ausgesetztem Allerheiligen alle Segnungen und Küsse entfallen (z. B. beim Weihraucheinlegen in der Sakramentsandacht).
Nun bin ich durch die Antwort der Kommission ins Nachdenken gekommen.
Über Rückmeldungen würde ich mich freuen!
Auf gloria.tv kann man die Korrespondenz eines polnischen Priesters mit der Kommission "Ecclesia Dei" lesen. Der Priester stellte einige Fragen an die Kommission:
https://gloria.tv/article/4RRyBrY6LwwSDJ3vZYdh7NyhC
Zur dritten Frage bzw. Antwort würde ich nun selber gerne wissen, wie das bei Euch gehandhabt wird.
Bislang segne ich bei der Kommunionausteilung diejenigen, die nicht kommunizieren, mit der Hostie (hier: kleine Kinder).
Abgeleitet habe ich diese Praxis aus der Regel, daß bei ausgesetztem Allerheiligen alle Segnungen und Küsse entfallen (z. B. beim Weihraucheinlegen in der Sakramentsandacht).
Nun bin ich durch die Antwort der Kommission ins Nachdenken gekommen.
Über Rückmeldungen würde ich mich freuen!
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Diese Praxis war bisher völlig ungeläufig.
Bisher habe ich entweder ein Bezeichnen des Hauptes bzw. der Stirne mit den drei freien Fingern oder - selten - eine Segensgeste in Richtung des Kindes erlebt.
Bisher habe ich entweder ein Bezeichnen des Hauptes bzw. der Stirne mit den drei freien Fingern oder - selten - eine Segensgeste in Richtung des Kindes erlebt.
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Ich kenne das nur mit dem zusammengelegten Daumen und Zeigefinger wird dem Kind ein Kreuz auf die Stirn gemacht
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Bei uns wird das Haupt, bzw. die Stirn mit zusammengelegten Daumen und Zeigefinger mit einem Kreuzchen bezeichnet.
Ich würde allerdings eher befürworten, die Kleinkinder nicht mit zur Kommunionbank zu bringen, bzw. kommen zu lassen.
Es kommt öfter vor, daß die ganze Bank mit knienden, noch nicht kommunizierenden Kindern gefüllt ist, wodurch die eigentliche Kommunionfrömmigkeit der wartenden Reihe doch etwas Einbruch erleidet.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI
Gibt es im hier im Forum gepflegten ( „alten“ ? ) liturgischen Kalender das heutige Gedenken an die Erscheinung von Guadalupe? Eingetragen ist „Ferialtag“, was ich als „heute nichts Spezielles“ deute 

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten VI
Der liturgische Kalender erfaßt i.d.R. nur den Generalkalender.
Regional wird das Fest aber begangen, siehe hier und hier.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Wir haben hier die Messe U.L.F. von Guadalupe gefeiert. Per Email könnte ich Dir das Formular zuschicken.
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Dann wohl nach dem 62er?

Traditionsmäßig (also: wirklich traditionell, säkular, nach dem Usus vere priscus

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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Sehe ich das richtig, daß in 2019 das Fest „Taufe des Herrn“ ausfällt?
Der 13. ist der Sonntag nach Erscheinung und damit „Fest der Hl. Familie“.
Der 13. ist der Sonntag nach Erscheinung und damit „Fest der Hl. Familie“.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Im Direktorium der Diözese Rottenburg/Stuttgart steht: SO 13 Taufe des Herrn!
+L.
+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Das „in“ ist zwar in dem Fall ein Anglizismus, aber ein uralter…
- Aus „Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Herzogthumb Oesterreich ob der Ennß“ (1732): „der Seelen selig abgeleidigte Leib der Wohl-Gebohrnen Frauen Frauen Annæ … ist gestorben zu Aggstein den 3ten Februar. nach 12. Uhr Vormittag in 1617. ihres Alters in 51. und ihres Wittib-Stands in 26. Jahr …“ ([Link])
- Aus „Ruebezahlider Schlesische Provinzialblaetter“ (1799): „Nur bisweilen erschienen keine Verbote, wie in 1627 …“ ([Link])
- Aus „Geschichte der Mathematik seit der Wiederherstellung der Wissenschaften“ (1800): „In 1615 hatte Kepler ein trauriges Schicksal wegen seiner Mutter, er erzählt das Krügern im 293. Briefe.“ ([Link])
- Aus „Astronomische Nachrichten“ (1855): „Ich habe oben gezeigt, dass das westliche System, welches im Jahre 1600 sich in dem östlichen Theile von Europa befand, sich nach dem östlichen Sibirien bewegt hat, und das östliche System, welches in 1600 das westliche Europa und einen Theil des Atlantischen Meeres einnahm.“ ([Link])
- Aus „Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg“ (1857): „Ueber 1800 stieg die Zahl 2mal, in 1622 und 1624; über 1700 4mal, in 1606, 1608, 1620; über 1600 7mal, in 1601, 1603, 1604, 1612, 1615, 1619, 1621; über 1500 nur 3mal in 1602, 1607, 1613; über 1400 nur 1mal, in 1617; über 1300 3mal, in 1636 1637, 1639; über 1200 nur 1mal, in 1641.“ ([Link])

Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Na gut ...

Im Gegensatz zum Gedächtnis der Taufe des Herrn, das wurde erst in 1960 als eigenes Fest eingeführt.

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Dachte ich mir, ich kenne es nicht ...
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Re: Detailfragen zu Kalender und Rubrizistik
Nein, das Fest der hl. Familie wird am Sonntag innerhalb der Oktav von Erscheinung gefeiert, einen solchen gibt es 2019 nicht. Das Fest wird somit auf den Samstag, 12.1. vorverlegt, mit Gedächtnis des Sonntags und der Oktav. Am 13. ist Oktavtag von Erscheinung und der verhinderte Sonntag innerhalb der Oktav von Erscheinung wird am 19. nachgefeiert, mit Gloria aber ohne Credo.
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