Herr v. Liliencron hat geschrieben: ↑Freitag 15. März 2019, 09:59
Barocker Luxus kann nach heutigen Kriterien gerade ziemlich wenig komfortabel sein. Die Bibliothek des Bischofs muss ja nicht unbedingt im eigentlichen Wohnbereich untergebracht sein.
Nun ja.
Meine persönliche Handbibliothek, mittlerweile immerhin etwa 7000 Bücher (ich kaufe noch jede Woche ein neues, oder altes, Buch, sofern es nicht schon in der Familienbibliothek steht), habe ich doch gern zur Hand, direkt in der eigenen Stadtwohnung, entsprechend groß.
Was Komfort angeht, da stimme ich zu.
Ich erinnere mich gern an meine Besuche der 60er und 70er Jahre an eine Großtante, die mit ihrer Mutter, meiner Urgroßmutter, allein in einem weitläufigen Anwesen wohnte, wo wir Kinder uns verloren und Verstecken spielten. Übernachtet haben wir, jeder für sich, in einem eiskalten Himmelbett, das mitten in einem riesigen Schlafzimmer stand, und morgens wurde uns, ein Badezimmer gab es nicht, eine große Porzellanschüssel heißen Wassers auf die Kommode gebracht mit allem Zubehör für die Morgentoilette. Baden konnte man bei Bedarf allerdings auch, in einem Nebenraum der Küche, im Untergeschoß, wo eine Wanne stand, auf vier Messingpfoten, die mit eigens gekochtem Wasser aus der Küche gefüllt wurde.
Ein wenig Barock und doch recht spartanisch nach „heutigen Kriterien“.
