birnbaum: Dein Wissen möcht' ich haben

2) ich studiere gen das "Münchener Neue Testament" (MNT). Was haltet Ihr davon?
Das ist für Nicht-Spezialisten und Nicht-Sprachliebhaber vielleicht die einzig relevante Frage. Ich habe dazu etwas recherchiertVinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 10:39Meine Frage zielte darauf ab, ob es prominente Beispiele gibt von theologischer Relevanz.
Danke, AmigoAmigo hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 12:07Das ist für Nicht-Spezialisten und Nicht-Sprachliebhaber vielleicht die einzig relevante Frage. Ich habe dazu etwas recherchiertVinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 10:39Meine Frage zielte darauf ab, ob es prominente Beispiele gibt von theologischer Relevanz., konnte aber nichts finden, das aus katholischer Perspektive ernsthafte theologische Unterschiede ausmachen würde.
Es gibt eine Reihe von Stellen, wo man mit dem "Skalpell des Sola Scriptura" zu punktuellen unterschiedlichen Ausdeutungen kommen könnte, zB in 1 Kor 5,11. Hier warnt Paulus davor, Umgang mit einem Sünder zu haben, der... je nach Übersetzung "ein Bruder ist" oder "sich Bruder nennt" oder "Bruder genannt wird" oder so ähnlich. Macht das einen Unterschied? Im Detail ja, und wenn man dieses Detail für relevant erachtet, müsste man spitzfindig unterscheiden, ob man sich nun vor der Tischgemeinschaft mit einem "der sich Bruder nennt" hüten muss (d.h. von einer Schwester nicht? oder dann nicht, wenn er zwar Christ ist, sich aber nicht Bruder nennt?) oder nur mit einem, "der Bruder genannt wird" (und sobald man aufhört, ihn so zu nennen, ist alles gut?) - in der Gesamtaussage spielt das aber schlichtweg keine Rolle.
Auch sind einzelne Teile - prominent zB Jesus und die Ehebrecherin (Joh 7,53-8,11) - in manchen alten Bibeln nicht enthalten, teils ist sogar ein explizites Stück "leere Seite" gelassen, um anzuzeigen "hier gehört eventuell etwas her, aber wir sind nicht sicher, darum lassen wir es weg".
Aber auch diese "potenziell fehlenden Stücke" sind aus katholischer Sicht nicht tauglich, um theologisch eine Kehrtwende in irgendeiner Art zu argumentieren ("Wenn diese Stelle nicht authentisch ist und erst später dazukam, dann wäre die Lehre NNN anders").
Vielleicht kennt jemand "krasse Beispiele" von Unterschieden, aber ich habe keine gefunden.
Was genau meinst du mit blass? Ist das ein Fachausdruck?
Die untere Seite des Buchblocks nennt man "Unterschnitt".Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 11:07Die untere Seite des Buchblocks ist leicht mit Druckerschwärze (?) o. Ä. verschmutzt.
Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 12:18Das mit der Leerstelle in der Bibel ist natürlich so interessant wie bizarr. Frei nach dem Motto: „Hier könnte ein Stück Heiliger Schrift stehen – oder aber auch nicht.“
Erinnert mich so ein Bisschen an Zen: die leere Bibelstelle – das Klatschen der einen Hand.
Wo ist die andere Perspektive? Ich lese aus deinen Worten einen pragma-katholischen Ansatz im Umgang mit der Heiligen Schrift heraus.
Respekt! Schön zu hören, dass es noch Mission gibt in der katholischen Kirche. Ein gar nicht mal unheikles Thema bei der besagten Gruppe – für alle Beteiligten. Gottes Segen für dich, Amigo!
eine neugierige Frage: gelumbackt, oder Fadenheftung?Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 12:41Die drei Bände sind hochwertig gebunden. Knarzen etwas beim Blättern durch die Bindung am Buchrücken
Was ich mit "andere Perspektive" meinte (und das war keine Kritik, sondern einfach nur ein einleitender Satz): Du diskutierst über inhaltliche Unterschiede, Druckqualität und Gebrauchsspuren bei Bibelausgaben; Birnbaum liefert Bibelwissenschaft auf Universitätsprofessorenniveau (Hut ab!!); und ich mach mir Gedanken, wie man herausfindet, ob unsere Katechumenen vielleicht ganz unkatholische Dinge in der Bibel lesen, ohne dass ich es mitbekomme. Denn ich kann bei der Farsi-Bibel nicht mal den Buchrücken lesen (vermutlich steht "Bibel" in Farsi drauf, aber vielleicht auch "Heilige Schrift" oder "Das Buch der Bücher"Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 13:40Wo ist die andere Perspektive? Ich lese aus deinen Worten einen pragma-katholischen Ansatz im Umgang mit der Heiligen Schrift heraus.
Fadenheftung, wenn mich nicht alles täuscht.Petrus hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 13:54eine neugierige Frage: gelumbackt, oder Fadenheftung?Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 12:41Die drei Bände sind hochwertig gebunden. Knarzen etwas beim Blättern durch die Bindung am Buchrücken
nun, zunächst ein (hoffentlich hilfreicher) link dazu:Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Donnerstag 16. Mai 2019, 12:54Dann war offensichtlich Ruhe in der Angelegenheit bis Dr. Martin Luther auf die Idee kam, sie wieder herauszuzupfen.
folgt auf der gleichen Seite die Aufzählung:D.Mart. Luther hat geschrieben:Apocrypha. Das sind Bücher: so nicht der heiligen Schrifft gleich gehalten:und doch nützlich und gut zu lesen sind.
Da ist doch aber durchaus ein innerer Zusammenhang:Amigo hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 14:08Was ich mit "andere Perspektive" meinte (und das war keine Kritik, sondern einfach nur ein einleitender Satz): Du diskutierst über inhaltliche Unterschiede, Druckqualität und Gebrauchsspuren bei Bibelausgaben; Birnbaum liefert Bibelwissenschaft auf Universitätsniveau (Hut ab!!); und ich mach mir Gedanken, wie man herausfindet, ob unsere Katechumenen vielleicht ganz unkatholische Dinge in der Bibel lesen, ohne dass ich es mitbekomme. Denn ich kann bei der Farsi-Bibel nicht mal den Buchrücken lesen (vermutlich steht "Bibel" in Farsi drauf, aber vielleicht auch "Heilige Schrift" oder "Das Buch der Bücher"Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 13:40Wo ist die andere Perspektive? Ich lese aus deinen Worten einen pragma-katholischen Ansatz im Umgang mit der Heiligen Schrift heraus.) ...
...und wie ich mir merke, wie man dieses Buch richtig überreicht (bei einer der Liturgien während des Katechumenants wird dem Taufwerber ja eine Bibel überreicht) - nämlich "verkehrt herum", weil Farsi von rechts nach links gelesen wird - und es dem Zelebranten so erkläre, dass er es bei der Feier dann richtig macht![]()
Sempre läßt sich entschuldigen: Er hat geantwortet, die Moderation hat ihn aber unter Quarantäne gestellt und die Antwort hier ohne erkennbaren Grund nicht freigeschaltet.
Bizarrer Beitrag, Marion!
Hab sie gestern nochmal untersuchtVinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 14:09Fadenheftung, wenn mich nicht alles täuscht.Petrus hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 13:54eine neugierige Frage: gelumbackt, oder Fadenheftung?Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 21. Mai 2019, 12:41Die drei Bände sind hochwertig gebunden. Knarzen etwas beim Blättern durch die Bindung am Buchrücken
Bis vor kurzem kannte ich sie gar nicht. Hier im Strang habe ich überhaupt zum ersten Mal von dieser Übersetzung gehört. Offensichtlich war die Allioli Bibel für eine lange Zeit DIE katholische Übersetzung schlechthin– eine Art Standard sozusagen.birnbaum hat geschrieben: ↑Montag 20. Mai 2019, 16:46@ VINZENZ,
ich freu mich mit Dir! Ist immer wie Weihnachten, wenn ich eine neue (oder antiquarische) ÜS bekomme!
Eine Bemerkung zur Arndt hab´ ich noch: Was fasziniert daran eigentlich? Die Übersetzung kanns nicht sein, die Zweisprachigkeit? Ja, bis zum Erscheinen der neuesten Vulgata Deutsch war der 3-bändige Arndt der einzige auf dem Markt, der AT & NT bot. Ich denke eher, es sind die Kommentare, die noch die vorkonziliare Kirchenlehre aus den Texten herauszuschälen imstande war. – Du erzählst mir sicher, was dir am Arndt so besonders liegt!
Die Allioli wird hier im Forum immer noch von einigen kompetenten Mitgliedern geschätzt. Nicht ich sage also, dass sie gut ist, sondern andere. Von einer „Faszination“ kann (noch) keine Rede sein.Der Sarto Verlag hat geschrieben:
Das lateinisch-deutsche biblische Standardwerk mit päpstlicher Gutheißung und einem umfangreichen Erklärungsapparat zu fast jedem Vers, der sich an den Kirchenvätern orientiert. Die Bibelübersetzung des Augsburger Dompropstes Joseph Franz von Allioli (†1873) war von der zweiten Hälfte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts die verbreitetste katholische Bibelübersetzung im deutschen Sprachraum. Als Grundlage der gottesdienstlichen Kanzelverkündigung fand ihre Sprache den Weg in das Ohr und das Herz der Katholiken. Die Übertragung des gelehrten Priesters ins Deutsche beruhte nach den Wünschen der Kirche auf der lateinischen Vulgata. Sie berücksichtigte aber auch die Besonderheiten des hebräischen und griechischen Textes. Die Allioli-Bibel empfahl sich durch eine besondere Päpstliche Druckerlaubnis und erfreute sich der Gut- heissung fast aller deutschsprachigen Bischöfe. Die Übersetzung wurde durch den Jesuiten Augustin Arndt behutsam in Text und Kommentar aktualisiert. Seine letzte Auflage von 1916 liegt dieser unveränderten Reprint-Ausgabe zu Grunde.
Danke für den Hinweis, Birnbaum.birnbaum hat geschrieben: ↑Mittwoch 22. Mai 2019, 11:12Keine Werbung, sondern ein Hinweis ………
denn weiter oben kam der Sarto–Verlag zur Sprache und bei VINZENZ das Stichwort "Opus Dei".
Besagter Verlag druckt nun auch eigene kommentierte Evangelienausgaben: Der Chefideologie der Pius–Bruderschaft, Matthias Gaudron, hat den 1. Band eines Johannes–Ev (1–17) herausgebracht. Übersetzt hat er diesmal selbst aus dem Griechischen, die Kommentare atmen das ultrakonservative Flair, das vielen Lesern dieses Forums bestimmt munden dürfte. Ich habe nicht nur den 1. Band gekauft, sondern hoffe auch auf die Folgebände aus der Reihe "ERKLÄRUNG DER EVANGELIEN".
Bereits fünf Jahre vorher, 2013, hat er einen schmalen, aber informativen, Band herausgebracht, getitelt
"Das Kindheitsevangelium nach Lukas", mit Übersetzung der Texte Kap. 1:5 bis 2:52. Natürlich mit den ihm eigenen Erklärungen zum Text.
In diesem ersten Werk übersetzte er nicht selbst, sondern entnahm die Schrifttexte dem ersten Band des Lukas– Evangeliums von Josef Dillersberger (1897 – 1972). Das, was heute an römisch–katholischem Profil in Kommentaren zu Evangelien vermißt wird, kann bei Dillersberger zur Genüge nachgeholt werden. Dillersberger hat die Synoptiker in insgesamt 17 Bändchen in eigener Übertragung (aus dem Gr) verdeutscht und ausgiebig verdeutlicht. Weiterhin hat er sich unter dem Titel "Der neue Gott" am Epheserbrief versucht.
Ich hab im Lauf der Jahre alle diese Bändchen gekauft und erfreu mich in erster Linie an seinem Bibeldeutsch, das so seinesgleichen sucht.
In meinem bibelpedia hab´ ich jeweils unter den Autoren M. Gaudron und J. Dillersberger "meinen Senf" verteilt sowie bibliographische Infos wie genaue Titel etc. gemacht.
Viele der Dillersberger– Erklärungen (samt Üs) sind noch antiquarisch zu haben. Wer also Wert legt auf scharf gewürzte vorkonziliare Thelogie, liegt hier richtig. Er sehe mir dann auch manche Wortwahl bei der Vorstellung der Bücher nach.....
Hab mich da jetzt erstmal kundig gemacht, um ggf. etwas zum Nörgeln zu finden.
Möglichst nahe am Urtext, so mein Wunsch.[...]
Die Übersetzung des »Münchener Neuen Testaments« (MNT) entspringt dem an Universitäten und Hochschulen immer drängender werdenden Bedürfnis, all jenen Studierenden, aber auch interessierten Laien, die des Griechischen nicht oder nicht genügend mächtig sind, einen Basistext anzubieten, der das Manko fehlender Sprachkenntnisse ausgleicht.
Das MNT will also nicht das Original ersetzen, es will auch nicht andere Übersetzungen verdrängen. Aber dadurch, dass das MNT dem griechischen Original seine Eigenart, auch seine Ecken und Kanten belässt nach dem Grundsatz: »So griechisch wie möglich, so deutsch wie nötig«, will es einen Weg zum Original erschließen und schafft es eine gewisse Verfremdung der oft allzu bekannten Texte, so dass eine neue Aufmerksamkeit für den Text gewonnen und zu intensiverer Beschäftigung mit dem Text angeregt wird.
Als »Studienübersetzung« will das MNT seinen experimentellen Charakter nicht verleugnen, sie glättet und harmonisiert nicht. [...]
In deinem lustigen Verschreiber liegt sehr viel Wahrheit, lieber Torben.Torben Vers hat geschrieben: ↑Sonntag 26. Mai 2019, 14:36Das Hirn des Menschen verwickelt sich offenbar zurück
Die erste interlineare deutsche Bibelübersetzung nach der Textus Receptus Tradition des neuen Testamentes.Verfasser der Übersetzung ist der bekannteste öffentliche konfessionslose Bibellehrer im deutschsprachigen Raum der heutigen Zeit: Nature23Dem Leser wird in dem 12 bändigen Übersetzungsprojekt der Grundtext des Neuen Testamentes in Griechisch als auch die deutsche Übersetzung angezeigt. Dazu kommen alle bekannten Lesarten des Grundtextes der Bibelgeschichte und die Anzahl der Textzeugen einer Lesart.Hauptfaktor der Übersetzungsarbeit ist, die Unterschiede der Textus Receptus und der Nestle Aland Tradition dem Leser erstmals auf Deutsch aufzuzeigen.Da die meisten Bibelübersetzungen auf der Nestle Aland Tradition beruhen seit dem 20. Jahrhundert.Dazu kommt eine wörtliche Übersetzung, um dem Leser die Möglichkeiten zu bieten, unvoreingenommen das Neue Testament zu lesen.Der Verfasser hilft mit seinen erkenntlichen Zusätzen im Text dem Leser die Lehre des Neuen Testamentes besser zu verstehen.Wer darauf verzichten möchte, blendet einfach die Zusätze im Text aus.Der Grundtext der Übersetzung beruht auf den Text: Textus Receptus Stephanus 1550Band 1 Matthäus Evangelium 2019Band 2 Markus Evangelium 2019Band 3 Lukas Evangelium 2019Band 4 Johannes Evangelium 2019Band 5 Apostelgeschichte 2019 ECMBand 6 Römer 2018Band 7 Korinther 2018Band 8 Galater - Epheser - Philipper - Kolosser 2018Band 9 Thessalonicher - Timotheus - Titus - Philemon 2018Band 10 Hebräer 2018Band 11 Jakobus - Petrus - Johannes - Judas ECM 2018Band 12 Offenbarung 2019
Bitte in diesem Strang anbieten: Bücherbörse!