


Und was soll das dem Land bringen, daß du dich so drüber freust?
Inzwischen wurde es korrigiert, ich habe aber einen Screenshot.orf.at hat geschrieben: Kabinett Kurz von Nationalrat abgesetzt
[…] Der erste Missbrauchsantrag wurde von SPÖ-Chefin Rendi-Wagner gegen die gesamte Regierung eingebracht.
Es gibt hier jedoch nicht wenige aus unterschiedlichen Lagern, die, aus unterschiedlichsten Gründen, mit ihm ein Hühnchen zu rupfen haben. Die SPÖ hat – dem Vernehmen nach – aus parteiinternen Gründen wohl so entschieden.
Ein Hühnchen oder ein Hähnchen?Siard hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 16:38Es gibt hier jedoch nicht wenige aus unterschiedlichen Lagern, die, aus unterschiedlichsten Gründen, mit ihm ein Hühnchen zu rupfen haben. Die SPÖ hat – dem Vernehmen nach – aus parteiinternen Gründen wohl so entschieden.
Und genau davor hatte BP Van der Bellen aus- und nachdrücklich gewarnt, wenn ich mich recht erinnere.
Du erinnerst Dich völlig richtig. Das hat die SPÖ aber nicht interessiert.
Angesichts der Schritte, die in den letzten Tagen vom Kanzler gesetzt wurden, werden dadurch unterschiedliche Ziele erreicht. Die wesentlichen Punkte wurden in der seit 13.00 Uhr laufenden Parlamentsdebatte zur Sprache gebracht.
Es wäre schön, wenn Du das erläutern könntest, da ich nicht Euren Gepflogenheit vertraut bin.
Ich habe die Parlamentsdebatte auch gesehen, wenigstens teilweise. Mir ist dabei nicht aufgefallen, daß "das Parlament" so einer Meinung gewesen wäre, wie du das darstellst. Es war kleinlichste Parteipolitik, wie man sie auch hierzulande kennt. Bis auf deinen letzten Punkt sind alle anderen nicht wirklich stichhaltig, denke ich.Gamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 16:59Angesichts der Schritte, die in den letzten Tagen vom Kanzler gesetzt wurden, werden dadurch unterschiedliche Ziele erreicht. Die wesentlichen Punkte wurden in der seit 13.00 Uhr laufenden Parlamentsdebatte zur Sprache gebracht.
- Insbesondere wurde dem ehemaligen Bundeskanzler Kurz (und allen zukünftigen Kanzlern) signalisiert, daß es das Parlament nicht toleriert, wenn man an ihm vorbei eigenmächtig Regierungsmitglieder ernennt.
- Weiters wurde klargestellt, daß die Umfärbung sämtlicher Ministerien zugunsten der ÖVP nicht geduldet wird, da sie durch das letzte Wählervotum nicht zu einer Alleinregierung ermächtigt wurde.
- Sodann wurde dadurch ein ungerechter Vorteil für die bevorstehende Nationalratswahl verhindert, der es der ÖVP ermöglicht hätte die gesamte Regierungsinfrastruktur (Werbemittel, Medienauftritte der Minister,…) zu ihren Gunsten zu nutzen.
- Seitens der FPÖ kam dazu, daß sie nicht bereit war einem Kanzler das Vertrauen auszusprechen, der seinerseits nicht bereit war der FPÖ das Vertrauen zu schenken.
Der Bundespräsident hat gemäß der Verfassung diesbezüglich gar nichts zu fordern. Er darf natürlich seine Meinung äußern (wobei es mir persönlich lieber wäre, wenn er möglichst wenig sprechen würde), aber die Mandatare sind der Verfassung und den dort grundgelegten Regeln verpflichtet und nicht den persönlichen Meinungen und Wünschen des Präsidenten.
(Meine Freude hat persönliche Gründe, aber das tut hier nichts weiteres zur Sache.)
Ich kann dir logischerweise nicht deine Wahrnehmung absprechen.taddeo hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 17:06Ich habe die Parlamentsdebatte auch gesehen, wenigstens teilweise. Mir ist dabei nicht aufgefallen, daß "das Parlament" so einer Meinung gewesen wäre, wie du das darstellst. Es war kleinlichste Parteipolitik, wie man sie auch hierzulande kennt. Bis auf deinen letzten Punkt sind alle anderen nicht wirklich stichhaltig, denke ich.
Na, das ist ganz unkompliziert und wird wohl in anderen Ländern ebenso sein. - Eine amtierende Regierung nimmt ihre Amtsgeschäfte wahr, absolviert Medienauftritte, erklärt ihre Regierungsarbeit bzw. wird von den Medien auch besonders danach gefragt, schaltet Inserate für ihreRegierungsprojekte,... All das ist Gratiswerbung, Gratisinterviewzeit,... für die eigene Parteipolitik, die den Nicht-Regierungsparteien nicht bzw. nur in wesentlich geringerem Ausmaß zukommt.
Bei mir ist das so rübergekommen, daß die Parteien (außer der ÖVP) nur eine einzige Schnittmenge haben, nämlich die, es dem Kurz endlich heimzuzahlen. Ob das sachlich sinnvoll ist so kurz vor Neuwahlen, ob das dem Land irgendwie schadet, was das Wahlvolk denkt, das der ÖVP gestern einen deutlichen Vertrauensbeweis erteilt hat - das gerät völlig zur Nebensache angesichts der Möglichkeit, dem ungeliebten Gegner eins auszuwischen.
Als gemeinsame Schnittmenge könnte man das (vereinfacht) so formulieren. daneben hat dann jede Partei noch ihre eigenen Gründe, warum sie der Regierung das Mißtrauen ausgesprochen hat.
Zur Nebensache gerät das nicht. Ich habe ja schon einige Argumente skizziert, warum manche das Mißtrauensvotum für sinnvoll erachten.taddeo hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 17:49Ob das sachlich sinnvoll ist so kurz vor Neuwahlen, ob das dem Land irgendwie schadet, was das Wahlvolk denkt, das der ÖVP gestern einen deutlichen Vertrauensbeweis erteilt hat - das gerät völlig zur Nebensache angesichts der Möglichkeit, dem ungeliebten Gegner eins auszuwischen.
Das kann man so sehen, aber auch genau gegenteilig: Bei der Europawahl geht es nicht um österreichische Innenpolitik, daher kann es durchaus sinnvoll sein (und so würde ich persönlich das auch sehen), eine weitreichende Entscheidung über diese österreichische Innenpolitik auf einen Zeitpunkt NACH der Europawahl anzusetzen. Was wäre denn, wenn zB Kurz schon am Freitag abgesetzt worden wäre, und dann die ÖVP bei den Europawahlen vielleicht noch deutlicher gewonnen hätte, und SPÖ und Grüne noch deutlicher verloren? DAS Gejammer könnte man sich schon vorher ausmalen ...Gamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 18:07Und daß die Abstimmung erst heute, am Tag nach der EU-Wahl, stattgefunden hat, war ein weiterer Schachzug der ÖVP. Der Antrag wurde schon zu Beginn letzter Woche eingebracht. Zum Unmut der anderen Parteien, hat der zuständige ÖVP-Nationalratspräsident die Abstimmung über den Antrag auf den gesetzlich letztmöglichen Termin festgelegt, nämlich heute. Man hätte auch schon am Donnerstag oder Freitag abstimmen können, unbeeinflußt von der EU-Wahl.
Der große Unterschied ist, daß die neue Übergangsregierung aus "Experten" gebildet wird und nicht aus (prononcierten) Parteimitgliedern.
Ich hab eher den Verdacht, daß dieses heutige Mißtrauensvotum der SPÖ bei den anstehenden Neuwahlen kräftig auf die Füße fallen wird. Kurz hat bis dahin zwar keinen "Amtsbonus" mehr (so es das überhaupt gibt), aber sein jetziger "Opferbonus" ist mindestens so gut. Und ich traue es ihm schon zu, sich geschickt als Opfer von Straches Eskapaden einerseits und von dem Parteigeschacher der SPÖ andererseits darzustellen. Und inmitten all dieser Politpygmäen (© by FJS) ist er dann der staatsmännische Stabilitätsgarant.
Sollte es der FPÖ Leitung nicht gelingen ihn dazu zu überreden das Mandat nicht anzunehmen dann sitzt die FP Jahre lang auf der Opossitionsitions Bank da macht sich keine Partei mehr daran die Finger schmutzigGamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 15:32Strache hat dank der Vorzugsstimmen Anspruch auf ein Mandat im EU-Parlament
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der ist im Herbst wieder da mit den Neos oder den Grünen als Koalitionspartner
ich verstehe nicht warum Kurz sich nicht um die Mehrheit im Nationalrat gekümmert hat es wäre seine Aufgabe gewesen dem Bp eine Regierung vorzuschlagen die eine Mehrheit im Nationalrat hatGamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 16:59Angesichts der Schritte, die in den letzten Tagen vom Kanzler gesetzt wurden, werden dadurch unterschiedliche Ziele erreicht. Die wesentlichen Punkte wurden in der seit 13.00 Uhr laufenden Parlamentsdebatte zur Sprache gebracht.
- Insbesondere wurde dem ehemaligen Bundeskanzler Kurz (und allen zukünftigen Kanzlern) signalisiert, daß es das Parlament nicht toleriert, wenn man an ihm vorbei eigenmächtig Regierungsmitglieder ernennt.
- Weiters wurde klargestellt, daß die Umfärbung sämtlicher Ministerien zugunsten der ÖVP nicht geduldet wird, da sie durch das letzte Wählervotum nicht zu einer Alleinregierung ermächtigt wurde.
- Sodann wurde dadurch ein ungerechter Vorteil für die bevorstehende Nationalratswahl verhindert, der es der ÖVP ermöglicht hätte die gesamte Regierungsinfrastruktur (Werbemittel, Medienauftritte der Minister,…) zu ihren Gunsten zu nutzen.
- Seitens der FPÖ kam dazu, daß sie nicht bereit war einem Kanzler das Vertrauen auszusprechen, der seinerseits nicht bereit war der FPÖ das Vertrauen zu schenken.
Der Bundespräsident hat gemäß der Verfassung diesbezüglich gar nichts zu fordern. Er darf natürlich seine Meinung äußern (wobei es mir persönlich lieber wäre, wenn er möglichst wenig sprechen würde), aber die Mandatare sind der Verfassung und den dort grundgelegten Regeln verpflichtet und nicht den persönlichen Meinungen und Wünschen des Präsidenten.
(Meine Freude hat persönliche Gründe, aber das tut hier nichts weiter zur Sache.)
es reicht wenn die Mehrheit der Meinung isttaddeo hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 17:06Ich habe die Parlamentsdebatte auch gesehen, wenigstens teilweise. Mir ist dabei nicht aufgefallen, daß "das Parlament" so einer Meinung gewesen wäre, wie du das darstellst. Es war kleinlichste Parteipolitik, wie man sie auch hierzulande kennt. Bis auf deinen letzten Punkt sind alle anderen nicht wirklich stichhaltig, denke ich.Gamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 16:59Angesichts der Schritte, die in den letzten Tagen vom Kanzler gesetzt wurden, werden dadurch unterschiedliche Ziele erreicht. Die wesentlichen Punkte wurden in der seit 13.00 Uhr laufenden Parlamentsdebatte zur Sprache gebracht.
- Insbesondere wurde dem ehemaligen Bundeskanzler Kurz (und allen zukünftigen Kanzlern) signalisiert, daß es das Parlament nicht toleriert, wenn man an ihm vorbei eigenmächtig Regierungsmitglieder ernennt.
- Weiters wurde klargestellt, daß die Umfärbung sämtlicher Ministerien zugunsten der ÖVP nicht geduldet wird, da sie durch das letzte Wählervotum nicht zu einer Alleinregierung ermächtigt wurde.
- Sodann wurde dadurch ein ungerechter Vorteil für die bevorstehende Nationalratswahl verhindert, der es der ÖVP ermöglicht hätte die gesamte Regierungsinfrastruktur (Werbemittel, Medienauftritte der Minister,…) zu ihren Gunsten zu nutzen.
- Seitens der FPÖ kam dazu, daß sie nicht bereit war einem Kanzler das Vertrauen auszusprechen, der seinerseits nicht bereit war der FPÖ das Vertrauen zu schenken.
Der Bundespräsident hat gemäß der Verfassung diesbezüglich gar nichts zu fordern. Er darf natürlich seine Meinung äußern (wobei es mir persönlich lieber wäre, wenn er möglichst wenig sprechen würde), aber die Mandatare sind der Verfassung und den dort grundgelegten Regeln verpflichtet und nicht den persönlichen Meinungen und Wünschen des Präsidenten.
(Meine Freude hat persönliche Gründe, aber das tut hier nichts weiteres zur Sache.)
die jetzt kommende Regierung wird von Experten gebildet die keine Politiker sind es wurde bis morgen der Vizekanzler mit den Geschäften des Kanzlers beauftragt der Bundespräsident ist verpflichtet einen anderen geschäftsführenden Kanzler zu beauftragen ihm eine Ministerliste für neue geschäftsführende Minister vorzulegen Kurz darf auch nicht geschäftsführender Kanzler seinCaviteño hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 17:57Klar, so ist das auch hier in D..
Aber wo liegt der Unterschied? Es gibt weiter eine Regierung, Österreich ist doch nicht regierungslos und ein neuer (oder bisheriger) Kanzler wird, auch wenn er nur geschäftsführend im Amt ist, die gleichen Möglichkeiten haben - sofern das Haushaltsrecht hier nicht eine Sperre eingebaut hat. Letzteres kann ich mir nur schwer vorstellen, denn wie soll z.B. bei einer Anzeigenkampagne zwischen "Information" und "Werbung" unterschieden werden...Auch im Fernsehen wird der geschäftsführende Kanzler bzw. einer seiner geschäftsführenden Minister weiterhin ein bevorzugter Ansprechpartner sein.
Eine mögliche Auswirkung wäre, wenn man in den Nachrichten nicht mehr von "Bundeskanzler Kurz" sondern von dem "geschäftsführenden Bundeskanzler Kurz" gesprochen würde - aber das kann ich mir nicht vorstellen.
nein er muß einen Kanzler finden der die Mehrheit im Parlament findet der Bundespräsident wollte Kurz nicht mal bis übermorgen im Amt lassenGamaliel hat geschrieben: ↑Montag 27. Mai 2019, 18:22Der große Unterschied ist, daß die neue Übergangsregierung aus "Experten" gebildet wird und nicht aus (prononcierten) Parteimitgliedern.
Der Bundespräsident sollte also jetzt einen Kanzler suchen, der über die Parteigrenzen hinweg eine allgemeine Anerkennung im Parlament genießt, z.B. ehemalige Höchstrichter,... Und dieser Kanzler sollte dann Personen für Ministerämter vorschlagen, die ebenfalls diese Anforderung erfüllen.
Der Bundespräsident kann natürlich auch Kurz oder Strache (oder mich) mit einer Regierungsbildung beauftragen, doch wenn eine solche Übergangsregierung eine parteipolitische Schlagseite haben sollte, wird sie binnen weniger Tage wieder das Mißtrauen ausgesprochen bekommen.
Das Spiel könnte man dann bis zum Neuwahltermin beliebig fortsetzten bzw. bis Präsident und Parlament sich in der ganzen Welt völlig lächerlich gemacht haben.
So habe ich es inzwischen auch gelesen - ein großer Unterschied zu D.. Bei uns führt selbst eine verlorene Vertrauensfrage nicht zu einer Entlassung des Kanzlers....
Österreich erhält erstmals eine Kanzlerin
Überraschend schnell hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen jene Person gefunden, die Sebastian Kurz nachfolgen soll und auch eine Mehrheit im Parlament haben wird. Es ist die Präsidentin des Verfassungsgerichts, Brigitte Bierlein.
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Juergen hat geschrieben: ↑Donnerstag 30. Mai 2019, 15:44NZZ:Österreich erhält erstmals eine Kanzlerin
Überraschend schnell hat Bundespräsident Alexander Van der Bellen jene Person gefunden, die Sebastian Kurz nachfolgen soll und auch eine Mehrheit im Parlament haben wird. Es ist die Präsidentin des Verfassungsgerichts, Brigitte Bierlein.
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Nunja, die Frau wollte einfach noch nicht in Rente:
…Die Wiener Strafrechtsexpertin war lange Jahre Staatsanwältin und Generalanwältin am Obersten Gerichtshof. Im Jahr 2002 erfolgte der Ruf ans Verfassungsgericht, das sie erst seit 2018 präsidiert – auch dies als erste Frau. Allerdings hätte sie diese Funktion im Herbst ohnehin abgeben müssen, weil sie demnächst 70 Jahre alt wird und damit das Alterslimit für Verfassungsrichter erreicht.…