Da haben wir schon wieder das Problem, das wir oben schon mal hatten. "Progressiven" wird hier im Prinzip grundsätzlich eine unlautere Motivation unterstellt.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36...IM LICHT DES EVANGELIUMS...!Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 02:41Zur Erfüllung dieses ihres Auftrags obliegt der Kirche allzeit die Pflicht, nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. [...]
Genau das ist die Krux daran, dass "Konservative" es deutlich anzweifeln, dass "Progressive" ihre Vorstellungen tatsächlich vom Evangelium her begründet sehen (wollen).
Bist du dir sicher?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Und es ist auch schwer verständlich, wenn man sieht, dass gerade "Progressive" eine päpstliche Entscheidung ignorienen bzw. anzweifeln (obwohl gerade diese Entscheidung im Lichte des Evangeliums getroffen [Punkt]) und weiter eine andere Entscheidung fordern. Das passt nämlich nicht zusammen.
Hat JP II mit OS eine gültige dogamtische Entscheidung getroffen? Eher Ja! Hat F mit LS eine besonders wichtigte lehramtliche Entscheidung für den katholischen Glauben getroffen? Eher nein!
In kathpedia (das ja mal nicht für seine progressive Grundorientierung bekannt ist, heißt es:
Enzyklika (lat. encyclios, dieses von ... n Fragen.
Weder noch. Die lehramtliche Glaubensentscheidung wird aus dogmatischer und kirchenrechtlicher Sicht hinterfragt (s. oben, Äußerungen von Rahner und Seewald), AL und LS werden aber ebenso als Äußerungen des Lehramts ernst genommen...Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Warum also wird eine lehramtliche Glaubensentscheidung abgelehnt, aber eine kirchenpolitische (Denk-)Wende aufs Podest gestellt und überhöht?
Genau deswegen braucht es ja die Unterscheidung der Geister, die Papst Franziskus besonders betont.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Die Prioritäten sind einfach verschoben. Anstatt sich mit lehramtlichen Glaubensentscheidungen zu befassen und den "Geist" dahinter zu erfassen, liegt der Fokus auf kirchenpolitischen Themen, wo es dazu noch sehr zweifelhaft ist, welcher "Geist" eigentlich dahinter steckt.
Das Evangelium betrifft immer den ganzen Menschen - und auch die ganze Schöpfung. Daher kann ich nicht binnenkirchliche Themen als "evangeliumsgemäß" bezeichnen, Themen, die auch politischer Natur sind als nicht religiös. Es wäre traurig, wenn sich Kirche nur für die internen Belange interessieren würde und nicht für das ganzheitliche Heil des Menschen.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Für Gendergerechtigkeit, Klima-/Umweltschutz und Demokratisierung kann man sich ja gerne einsetzen, dazu braucht man aber keinen Gott oder eine Kirche als Motivation. Das geht auch ohne. Das ist aber auch nicht primäre Aufgabe der Kirche, sondern Verkündigung des Evangeliums und die Versöhnung des Menschen mit Gott.
Das verstehe ich jetzt wieder nicht. Hier müsstest du es noch etwas begründen...Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Gerade diesen Fokus erkennt man bei "Progressiven" eben nicht, indem sie sich vor den Karren der Kirchenfernen und Kirchenhassern spannen lassen.

Offen gestanden: Das wäre theologisch eine äußerst traurige Argumentation...Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Auf diese Weise kann man auch Abtreibung schön reden. Es ist ja ein Akt der Barmherzigkeit gegenüber der Frau usw.Lauralarissa hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 02:44Genau das tun "progressive Christen" ja auch nicht, wenn sie sich z.B. für den Klimaschutz einsetzen oder gegen die Diskriminierung von Homosexuellen kämpfen ...
Und kaum jemand ist wohl "für" Ehescheidung . sondern lediglich für einen barmherzigen Umgang mit Menschen, deren Ehe gescheitert ist. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Ganz offen: So toll finde ich die Abbildungen von Maria mit dem zugeklebten Mund nicht.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Und es ist total unglaubwürdig, wenn "progressive Christen" der Gottesmutter den Mund zukleben (ich würde mich nicht einmal trauen, so etwas auch nur in Betracht zu ziehen zu malen. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen wie ein ehrlicher Katholik da keine Gewissensbisse haben kann) oder die Eucharestie zu boykottieren. Sich so ehrfurchtlos zu verhalten, aber gleichzeitg sich als ehrichen Katholiken zu geben, passt für mich und viele andere einfach nicht zusammen.
Und was den Boykott der Eucharistie betrifft: Ich weiß offen gestanden nicht, was schlimmer ist. Ein offener Boykott einer (!) Sonntagsmesse oder aber die zahllosen lieblos runterzelebrierten Messen, die zumindest ich jede Woche erlebe.
Zu den Kirchenhassern: s.o.Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Die "Progressiven" müssen sich eben die Frage gefallen lassen, inwiefern sie von der Welt nicht bereits korrumpiert sind, wenn sie Positionen vertreten, die größtenteils von Kirchenfernen und Kirchenhassern vertreten werden. Beschränkt es sich dann dabei auch "nur" auf die Positionen oder ist es auch auf den "Geist" ausgeweitet, der dahinter steckt? Und trägt man diesen "Geist" dann nicht auch auf diese Weise in die Kirche hinein?
Ich würde sagen: Man zeigt sich offen für Dialog und versucht, "die Welt" zu verstehen ...
Und wie heißt es so schön: Prüfet alles und das Gute behaltet!
Wenn ein Mensch, der der Kirche kritisch gegenüber steht, sich für Menschenrechte einsetzt, heißt das doch nicht, dass ich ihn nicht als Gedankenanstoß nehmen kann, oder?
Das würde ich mal bezweifeln, wenn sie ein ganzes Konzil ablehnen. Dann wären auch die Altkatholiken römisch-katholisch, oder?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Der Witz an deiner Frage bezüglich der Piusbrüder ist, dass diese eben nun mal (noch) römisch-katholisch sind, weil sie nun mal die spezifisch römisch-katholische Identiät hochhalten und bewahren.
Völlig richtig ... selbstverständlich kann man als Protestant authentisch Christ sein. Warum auch nicht ...Bruder Donald hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Mai 2019, 10:36Wenn man bei vielen "Progressiven" aber schaut, dann stehen diese mit ihren Ansichten eben mehr dem Protestantismus nahe. Dort können auch Frauen Pastoren sein, die Sakramente sind auch Hokuspokus und es gibt kein autoritäre Lehramt, das einem vorschreibt, was zu Glauben ist, trotzdem kann man auch dort authentisch Christ sein.
Laura