"Strange" ist eigentlich nur, dass sehr wahrscheinlich kaum einer das Buch gelesen hat, kaum Kenntnis über das Program von George Weigel hat, aber man sich dafür Wortfetzen heraussucht und darauf bezeogen herummotzt.

Ja was wohl? Man präsentiert sich oberflächlich als Mitglied der Kirche, aber innerlich ist man ein praktizierender Heide. Steht ja auch so im weiteren Text des Artikels...lifestylekatholik hat geschrieben: ↑Donnerstag 25. Juli 2019, 16:21Und was genau verbirgt sich hinter der Phrase von der zu strikten Ausrichtung auf die äußere Zugehörigkeit zur Kirche?
Es geht um ein authentisch gelebtes/praktizierendes Christentum, mit dem man nach außen tritt und andere ansteckt.
Der kath.net-Artikel zeigt eigentlich ganz gut, worum es Weigel geht. Ich habe versucht, die genannten Punkte zusammenzufassen. Man kann sich jetzt entweder mit den Inhalten befassen und verstehen, oder man schießt sich auf ein paar einzelne Sätze ein und geht unwissend vom aller Schlimmsten aus.

Weitere Infos aus Rezensionen zum Buch hier:
Eduard Werner hat geschrieben:Als Gruppe analysiert er zunächst die „Reformer“,die sich unter dem Deckmantel des scheinbar modernen „fortschrittlichen Katholizismus“ allzu sehr der Welt anpassen und dabei manche Substanz vergessen. In dieser Tendenz sieht der Autor nur eine unfruchtbare Variante des liberalen Protestantismus. Daneben sieht Weigel eine Wagenburg-Mentalität auf der konservativen Seite. Die Anhänger dieser Richtung bewahren zwar den Schatz des Glaubens und vor allem den Schatz der Sakramente, aber sie erweisen sich nicht als missionarisch. Weigel empfiehlt stattdessen eine missionarische Kirche, der er den Namen „evangelikaler Katholizismus“ gibt. Das Wort evangelikal hat hier nichts mit dem evangelikalen Protestantismus Nordamerikas zu tun. Es steht vielmehr für die Glaubenskraft der Urchristen, die als kleine jüdische Sekte das ihnen feindlich gesonnene römische Weltreich bezwungen haben. Weigel bewundert die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. An die kommenden Päpste und Bischöfe hat er hohe Anforderungen: Tiefer Glaube, mehr Vertrauen in die Kraft der Evangelisierung der Welt und weniger „Dialog mit der Welt“.
Was mit "gegenreformatorischen Modell" gemeint ist, weiß ich nicht, aber dafür müsste man wohl im Buch nachlesen. Oder man lässt es, füllt den Begriff mit eigenen Vorstellungen und motzt weiterhin herum.Urs Buhlmann hat geschrieben:Vielmehr will er Reformvorschläge machen, die im Einklang mit dem römischen Prinzip des Katholizismus stehen, auf die Mitwirkung des Hl. Geistes bauen und Antworten geben auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
[...] Diese „kulturelle Animosität“ führe sodann im Ergebnis zu einer Gleichgültigkeit gegenüber der biblisch geerdeten christlichen Offenbarungsreligion. Offene Verfolgung sei die eine Seite, genau so schädlich aber sei es, wenn Religion „auf eine private Lifestyle-Entscheidung ohne jede öffentliche Relevanz reduziert“ werde.
[...]
Weigel zitiert den österreichisch-amerikanischen Soziologen Peter L. Berger, für den die Pluralisierungsprozesse der Moderne die traditionellen Kulturen zum Einsturz gebracht haben: Postabsolutistische Politik, allgemeine Schulpflicht, das herrschende naturwissenschaftliche Paradigma, schließlich die Globalisierung der Märkte hätten alle Weltanschauungen und Wertesysteme relativiert, sodass religiöse Gewissheit auf dem Weg der Osmose durch die umgebende Kultur nicht mehr vermittelt werde. Deutlich wendet sich Weigel gegen den Versuch eines rein traditionsfixierten Katholizismus, solche Prozesse zu negieren oder sie rückgängig machen zu wollen – aber auch gegen die Resignation eines sich als progressiv verstehenden Katholizismus, den Gang der Dinge einfach zu akzeptieren: „Das traditionalistische Lager will die Regeln, Katechismusantworten und Frömmigkeitsübungen straffen und festzurren und die Progressiven wollen die Schrauben im Namen der Offenheit und Barmherzigkeit lockern. Dennoch beziehen sich die einen wie die anderen auf das gegenreformatorische Modell und bleiben darin gefangen wie ein in Bernstein eingeschlossenes Fossil.“
