Wo soll die Hoffnung denn herkommen? Merkel hat die Partei doch kaputtgemacht - da widerspricht niemand mehr. Denk nur an die Wahl von AKK - ein Richtungswechsel hätte anders ausgesehen.Niels hat geschrieben: ↑Samstag 23. März 2019, 09:24Besteht doch noch Hoffnung?
"Der neu gewählte Vorsitzende der Jungen Union (JU), Tilman Kuban, geht außergewöhnlich hart mit der Mutterpartei ins Gericht": https://www.welt.de/politik/deutschland ... r-CDU.html
Schau Dir die Widersprüche der letzten Wochen an:
Da werden von Merkel in der Industriepolitik EU-Champions gefordert, die global den großen angelsächsischen und chin. Firmen gegenübertreten sollen. Zu Hause zerlegt sie erst die großen Energieversorger, die inzwischen nur noch ein Schatten ihrerselbst sind und legt jetzt die Axt an die Automobilindustrie. Dafür will sie einen Bankenriesen bauen, der dann wieder "to big to fail" ist und mit Steuergeld gerettet werden muß, wenn es einmal kritisch wird.
In Merkel stecken noch immer die Gene der (sozialistischen) Planwirtschaft. Das kann man ihr nicht zum Vorwurf machen, denn sie ist ja in einem solchen Umfeld (auch im Elternhaus - der "rote Kasner) aufgewachsen. Die Granden der Partei haben versagt; sie sind willig mitgegangen und noch immer nicht bereit, Merkel "einzufangen".
Sieht man sich die beiden großen (Fehl-)Entscheidungen (GR/Euro-"Rettung" und Migration 2015) an, wird das Versagen der Granden noch deutlicher:
Da bewegen sich Massen sog. "Flüchtlinge" auf die Grenze zu, der Innenminister bereitet die Grenzschließung mit einer entsprechenden Anordnung vor; Hubschrauber stehen bereit, um die Polizisten zur Grenze zu fliegen und die Anordnung durchzusetzen - und dann wird der entscheidende Passus von Merkel kassiert.
Wenn das kein Grund für einen Rücktritt des "getreuen Lothars" war - was dann?
Ähnliches gilt für Schäuble bei den GR-Krediten. Nachdem die Eurogruppe sich mehrfach von Tsipras & Co im Nasenring hat durch die Manege ziehen lassen, wollte man hart sein und GR aus dem Euro werfen. Es hieß damals, alle Finanzminister bis auf einen (nein, nicht Schäuble) waren dafür. Schäuble fertigte eine entsprechende Vorlage und dann, s.o......
Wie eng es damals war, wird heute in einem Interview mit der FT deutlich:
(Artikel nicht online, hinter einer Bezahlschranke)He now reveals he thought about resigning over the issue. “On the morning the decision was made, [Merkel] said to me: ‘You’ll carryon?’ . . . But that was one of the instances where we were very close [to my stepping down].”
(...)
“Therewere a few really bad conflicts where she knew too that we were on the edge and I would have gone,” he says. “I always had to weigh up whether to go along with things, even though I knew it was the wrong thing to do, as was the case with Greece, or whether I should go.” But his sense of duty prevailed.
“We didn’t always agree—but I was always loyal.”
Er weiß, das es falsch ist und macht trotzdem weiter. Dabei hätte ein Rücktritt damals zum Sturz Merkels führen können, denn auch die Bundestagsfraktion war keineswegs für weitere GR-Milliarden zu gewinnen - von der Bevölkerung ganz zu schweigen.
Nein, Niels, alle in der Partei haben gekuscht - wo sollen denn da jetzt plötzlich Politiker mit Rückgrat herkommen? Schau Dir doch nur Altmaier, von der Leyen, Laschet und wie sie alle heißen an. Wer nicht kuscht, muß gehen (Merz, Koch) und wer sich konform verhält wird mit schönen Posten belohnt (Pofalla, Wulff, Oettinger). Wenn schon die Wahl eines neuen Fraktionsvorsitzenden als "Aufstand" gefeiert wird, weist Du doch, was von den Abgeordneten zu erwarten ist.