Christozentrismus
Christozentrismus
JESUS CHRISTUS ist das Haupt und der Mittelpunkt der katholischen Kirche und natürlich auch – dies sei ausdrücklich betont – Pantokrator der Schöpfung.
Die Gläubigen, die SEIN Volk sind, sind in konzentrischen Kreisen um diesen Mittelpunkt herum angeordnet.
Allerdings sind in diesen Kreisen Abstufungen enthalten.
Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche.
Der zweite Kreis umfaßt die orthodoxe Schwesterkirche, die die meisten Elemente des Kircheseins bewahrt hat. Ihr fehlt jedoch z.B. als wesentliches Element die Unterordnung unter den Papst, insofern bleibt sie schismatisch.
Der dritte Kreis umfaßt die Protestanten, die lediglich einige wenige Elemente des Kircheseins bewahrt haben. Allerdings gibt es innerhalb dieses dritten Kreises weitere Abstufungen, da sich bei der Vielzahl von Denominationen und dem Durcheinander der Häresien gleichviele Qualitäten herausgebildet haben. Nah am zweiten Kreis sind wohl die hochkirchlichen Vereinigungen und traditionelle Lutheraner, näher am vierten Kreis die evangelikalen (stramm antikatholischen) Freikirchen.
Außer diesen ersten drei Kreisen existieren jedoch noch weitere Kreise (Joh 10, 16):
Der vierte Kreis umfaßt die Gottgläubigen, wobei die Monotheisten noch am nächsten bei dem dritten Kreise sind, während die Polytheisten eher zum fünften Kreis tendieren. Pantheisten bilden die mittlere Ausprägung dieses vierten Kreises. Auch die östlichen Religionen gehören in diesen vierten Kreis.
Der fünfte Kreis umfaßt Agnostiker und implizite Atheisten.
Der sechste Kreis die expliziten (missionarischen) Atheisten.
Zwischen dem sechsten und dem siebten Kreise liegt ein massiver Qualitätssprung, denn bis hin zum sechsten Kreise handelt es sich um zumindest potentielle (nicht jedoch anonyme) Christen. Dieses Potential ist im siebten bis zum neunten Kreis nicht mehr enthalten!
Der siebte Kreis enthält die Tiere, die zwar keinen Vernunftgebrauch kennen, aber aufgrund ihres Daseins als Geschöpf ebenfalls einen Christusbezug innehaben.
Im achten Kreise sind alle Pflanzen enthalten.
Der neunte und letzte Kreis enthält die schlichte, physikalische Materie, wobei selbst dort noch qualitative Veränderungen möglich sind: Ein Stein der Atacama-Wüste kann nach Mitnahme und Bearbeitung von einem Menschen zum Herstellen eines Kirchengebäudes verwendet werden. Nach der Einsegnung erhält dieser Stein eine vorher nicht erkennbare Qualität.
Die Gläubigen, die SEIN Volk sind, sind in konzentrischen Kreisen um diesen Mittelpunkt herum angeordnet.
Allerdings sind in diesen Kreisen Abstufungen enthalten.
Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche.
Der zweite Kreis umfaßt die orthodoxe Schwesterkirche, die die meisten Elemente des Kircheseins bewahrt hat. Ihr fehlt jedoch z.B. als wesentliches Element die Unterordnung unter den Papst, insofern bleibt sie schismatisch.
Der dritte Kreis umfaßt die Protestanten, die lediglich einige wenige Elemente des Kircheseins bewahrt haben. Allerdings gibt es innerhalb dieses dritten Kreises weitere Abstufungen, da sich bei der Vielzahl von Denominationen und dem Durcheinander der Häresien gleichviele Qualitäten herausgebildet haben. Nah am zweiten Kreis sind wohl die hochkirchlichen Vereinigungen und traditionelle Lutheraner, näher am vierten Kreis die evangelikalen (stramm antikatholischen) Freikirchen.
Außer diesen ersten drei Kreisen existieren jedoch noch weitere Kreise (Joh 10, 16):
Der vierte Kreis umfaßt die Gottgläubigen, wobei die Monotheisten noch am nächsten bei dem dritten Kreise sind, während die Polytheisten eher zum fünften Kreis tendieren. Pantheisten bilden die mittlere Ausprägung dieses vierten Kreises. Auch die östlichen Religionen gehören in diesen vierten Kreis.
Der fünfte Kreis umfaßt Agnostiker und implizite Atheisten.
Der sechste Kreis die expliziten (missionarischen) Atheisten.
Zwischen dem sechsten und dem siebten Kreise liegt ein massiver Qualitätssprung, denn bis hin zum sechsten Kreise handelt es sich um zumindest potentielle (nicht jedoch anonyme) Christen. Dieses Potential ist im siebten bis zum neunten Kreis nicht mehr enthalten!
Der siebte Kreis enthält die Tiere, die zwar keinen Vernunftgebrauch kennen, aber aufgrund ihres Daseins als Geschöpf ebenfalls einen Christusbezug innehaben.
Im achten Kreise sind alle Pflanzen enthalten.
Der neunte und letzte Kreis enthält die schlichte, physikalische Materie, wobei selbst dort noch qualitative Veränderungen möglich sind: Ein Stein der Atacama-Wüste kann nach Mitnahme und Bearbeitung von einem Menschen zum Herstellen eines Kirchengebäudes verwendet werden. Nach der Einsegnung erhält dieser Stein eine vorher nicht erkennbare Qualität.
Re: Christozentrismus
Der zweite Kreis umfasst die Orthodoxen und die Altkatholiken.
Re: Christozentrismus
Spätestens seit der "Weihe" von Frauen (hier) sind die Altkatholiken soweit protestantisiert, daß sie dem dritten Kreis angehören.Dieter hat geschrieben:Der zweite Kreis umfasst die Orthodoxen und die Altkatholiken.
Re: Christozentrismus
Spätestens seit der stillschweigenden Akzeptanz homosexueller Seilschaften und Netzwerke innerhalb der römisch-katholischen Kirche, gehört die römisch-katholische Kirche zum zweiten Kreis.Raphael hat geschrieben:Spätestens seit der "Weihe" von Frauen (hier) sind die Altkatholiken soweit protestantisiert, daß sie dem dritten Kreis angehören.Dieter hat geschrieben:Der zweite Kreis umfasst die Orthodoxen und die Altkatholiken.
Re: Christozentrismus
Da es weder eine stillschweigende noch eine tatsächliche Akzeptanz homosexueller Seilschaften und Netzwerke innerhalb der römisch-katholischen Kirche gibt, entbehrt diese Polemik jeglicher Grundlage.Tinius hat geschrieben:Spätestens seit der stillschweigenden Akzeptanz homosexueller Seilschaften und Netzwerke innerhalb der römisch-katholischen Kirche, gehört die römisch-katholische Kirche zum zweiten Kreis.
Re: Christozentrismus
"Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche."
Ja? Sehen das die Romkatholiken so?
Ja? Sehen das die Romkatholiken so?
Re: Christozentrismus
Statt einer ausschweifenden Antwort nur ein Stichwort: Katholische OstkirchenDieter hat geschrieben:"Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche."
Ja? Sehen das die Romkatholiken so?
Re: Christozentrismus
Die mit Rom unierten Orientalen sind ebenso "römisch" wie es die mit Rom unierten Lateiner sind.Raphael hat geschrieben:Statt einer ausschweifenden Antwort nur ein Stichwort: Katholische OstkirchenDieter hat geschrieben:"Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche."
Ja? Sehen das die Romkatholiken so?
Nur Lateiner sind sie nicht.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
Re: Christozentrismus
Das kann man so nicht stehenlassen. Die katholischen Ostkirchen sind allesamt "ecclesiae sui iuris" und dadurch eben gerade NICHT "römisch". Sie sind zB griechisch-katholisch, armenisch-katholisch, ukrainisch-katholisch etc.Lycobates hat geschrieben:Die mit Rom unierten Orientalen sind ebenso "römisch" wie es die mit Rom unierten Lateiner sind.
Nur Lateiner sind sie nicht.
Lateiner sind sie allesamt ebenfalls nicht, das stimmt. Das betrifft aber nicht die rechtliche Seite, sondern den liturgischen Ritus.
Es wäre aber zB theoretisch denkbar, daß ein lateinische Rituskirche auch ein "ecclesia sui iuris" und damit keine römisch-katholische Kirche ist. (Den Fall gibt es aber derzeit nicht.)
Re: Christozentrismus
Es geht nicht um Ritusfragen. Es geht um die rechtliche Seite.taddeo hat geschrieben:Das kann man so nicht stehenlassen. Die katholischen Ostkirchen sind allesamt "ecclesiae sui iuris" und dadurch eben gerade NICHT "römisch". Sie sind zB griechisch-katholisch, armenisch-katholisch, ukrainisch-katholisch etc.Lycobates hat geschrieben:Die mit Rom unierten Orientalen sind ebenso "römisch" wie es die mit Rom unierten Lateiner sind.
Nur Lateiner sind sie nicht.
Lateiner sind sie allesamt ebenfalls nicht, das stimmt. Das betrifft aber nicht die rechtliche Seite, sondern den liturgischen Ritus.
Es wäre aber zB theoretisch denkbar, daß ein lateinische Rituskirche auch ein "ecclesia sui iuris" und damit keine römisch-katholische Kirche ist. (Den Fall gibt es aber derzeit nicht.)
Die unierten Orientalen sind insofern sehr wohl römisch, daß sie den Jurisdiktionsprimat des römischen Stuhles und seines legitimen Inhabers vorbehaltlos anerkennen, im Gegensatz zu den Schismatikern. Wenn sie in diesem Sinne nicht auch "römisch" wären, wären sie nicht katholisch.
Der römische Jurisdiktionsprimat erstreckt sich, und das ist seit dem Vatikanum 1870 de fide solemniter definita, uneingeschränkt und immediat auch auf die orientalischen Patriarchate, wenn auch ein Eigenrecht für Interna existiert. "Hanc Romani Pontificis jurisdictionis potestatem, quae vere episcopalis est, immediatam esse: erga quam cujuscumque ritus et dignitatis pastores atque fideles, tam seorsum singuli quam simul omnes, officio hierarchicae subordinationis veraeque oboedientiae obstringuntur".
Der Papst kann also, und das ist auch gelegentlich geschehen, sich in Angelegenheiten orientalischer Patriarchate einmischen, und sogar einen orientalischen Patriarchen absetzen. Umgekehrt geht aber nicht.
In diesem Sinne ist der katholische Orient römisch.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus
Re: Christozentrismus
Die orientalischen katholischen Kirchen als "römisch" zu bezeichnen, entspricht weder dem Kirchenrecht noch der Theologie. Das ist ein zentralistisches Wunschdenken von Ekklesialromantikern, die nicht verstanden haben, was "katholisch" tatsächlich bedeutet. Wenn schon Rom diese Kirchen selber nie als "römisch" bezeichnet hat, warum sollte man es dann heute tun?Lycobates hat geschrieben:Es geht nicht um Ritusfragen. Es geht um die rechtliche Seite.taddeo hat geschrieben:Das kann man so nicht stehenlassen. Die katholischen Ostkirchen sind allesamt "ecclesiae sui iuris" und dadurch eben gerade NICHT "römisch". Sie sind zB griechisch-katholisch, armenisch-katholisch, ukrainisch-katholisch etc.Lycobates hat geschrieben:Die mit Rom unierten Orientalen sind ebenso "römisch" wie es die mit Rom unierten Lateiner sind.
Nur Lateiner sind sie nicht.
Lateiner sind sie allesamt ebenfalls nicht, das stimmt. Das betrifft aber nicht die rechtliche Seite, sondern den liturgischen Ritus.
Es wäre aber zB theoretisch denkbar, daß ein lateinische Rituskirche auch ein "ecclesia sui iuris" und damit keine römisch-katholische Kirche ist. (Den Fall gibt es aber derzeit nicht.)
Die unierten Orientalen sind insofern sehr wohl römisch, daß sie den Jurisdiktionsprimat des römischen Stuhles und seines legitimen Inhabers vorbehaltlos anerkennen, im Gegensatz zu den Schismatikern. Wenn sie in diesem Sinne nicht auch "römisch" wären, wären sie nicht katholisch.
Der römische Jurisdiktionsprimat erstreckt sich, und das ist seit dem Vatikanum 1870 de fide solemniter definita, uneingeschränkt und immediat auch auf die orientalischen Patriarchate, wenn auch ein Eigenrecht für Interna existiert. "Hanc Romani Pontificis jurisdictionis potestatem, quae vere episcopalis est, immediatam esse: erga quam cujuscumque ritus et dignitatis pastores atque fideles, tam seorsum singuli quam simul omnes, officio hierarchicae subordinationis veraeque oboedientiae obstringuntur".
Der Papst kann also, und das ist auch gelegentlich geschehen, sich in Angelegenheiten orientalischer Patriarchate einmischen, und sogar einen orientalischen Patriarchen absetzen. Umgekehrt geht aber nicht.
In diesem Sinne ist der katholische Orient römisch.
Re: Christozentrismus
Die katholische Kirche bietet ein hervorragendes Beispiel einer Kirche in bunter versöhnter Verschiedenheit - und dennoch inniger Einheit.
Leider wird dieses Bild nur ganz verschämt gezeigt ... der römische Zentralismus ist ein mächtiges Bollwerk dagegen.
Die unierten Kirchen sind ein lebendiges Zeugnis dafür, dass niemand seine ererbten Liturgien aufgeben muss, niemand sein Kirchenrecht, niemand die Lebensweise seines Führungspersonals.
Die Geschichte der Kirchen bleiben erhalten und lebendig - mancher Rückbau könnte auch nicht schaden.
Wir Katholiken sind eine bunte Gemeinschaft - und wir werden in der Zukunft wohl noch bunter werden im Blick nach Vorne - nach Afrika - Asien und Südamerika.
Wir müssen vor nichts Angst haben - wir bleiben katholisch = bunt!
Leider wird dieses Bild nur ganz verschämt gezeigt ... der römische Zentralismus ist ein mächtiges Bollwerk dagegen.
Die unierten Kirchen sind ein lebendiges Zeugnis dafür, dass niemand seine ererbten Liturgien aufgeben muss, niemand sein Kirchenrecht, niemand die Lebensweise seines Führungspersonals.
Die Geschichte der Kirchen bleiben erhalten und lebendig - mancher Rückbau könnte auch nicht schaden.
Wir Katholiken sind eine bunte Gemeinschaft - und wir werden in der Zukunft wohl noch bunter werden im Blick nach Vorne - nach Afrika - Asien und Südamerika.
Wir müssen vor nichts Angst haben - wir bleiben katholisch = bunt!
Re: Christozentrismus

Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Re: Christozentrismus
Die Mehrheit, die in den lateinischen Riten, mußte ihre ererbte Liturgie aufgeben.umusungu hat geschrieben:…, dass niemand seine ererbten Liturgien aufgeben muss, ….
Re: Christozentrismus
Deiner Meinung nach. Auch dann nur die Utrechter Union, nicht aber die Union von Scranton.Raphael hat geschrieben:Spätestens seit der "Weihe" von Frauen (hier) sind die Altkatholiken soweit protestantisiert, daß sie dem dritten Kreis angehören.Dieter hat geschrieben:Der zweite Kreis umfasst die Orthodoxen und die Altkatholiken.
Re: Christozentrismus
Raphael, in welchen Kreis steckst du in deinem komischen Bild eigentlich die Engel?
Ist doch "dein" Gebilde, oder hast du diese HauptKreisIdee von jemand anderem?
Ist doch "dein" Gebilde, oder hast du diese HauptKreisIdee von jemand anderem?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Christozentrismus
Das hängt vom Kontext ab. Unter gewissen Umständen - z. B. im ökumenischen Dialog - wird unter "RK Kirche" die ganze Kirche unter der Jurisdiktion des Papstes verstanden. Ich weiß über ungarische griechisch-kath. Priester, die sich "römisch-kath. Priester mit griechischem Ritus" nennen. Soweit ich mich erinnern kann, gibt es ältere offizielle kirchliche Dokumente auf Lateinisch, in denen die Ecclesia Romana die ganze "päpstliche" Kirche bedeutet.taddeo hat geschrieben: Die orientalischen katholischen Kirchen als "römisch" zu bezeichnen, entspricht weder dem Kirchenrecht noch der Theologie. Das ist ein zentralistisches Wunschdenken von Ekklesialromantikern, die nicht verstanden haben, was "katholisch" tatsächlich bedeutet. Wenn schon Rom diese Kirchen selber nie als "römisch" bezeichnet hat, warum sollte man es dann heute tun?
Re: Christozentrismus
Ja, früher war man da römischerseits wenig zu Differenzierungen geneigt.Petur hat geschrieben:Das hängt vom Kontext ab. Unter gewissen Umständen - z. B. im ökumenischen Dialog - wird unter "RK Kirche" die ganze Kirche unter der Jurisdiktion des Papstes verstanden. Ich weiß über ungarische griechisch-kath. Priester, die sich "römisch-kath. Priester mit griechischem Ritus" nennen. Soweit ich mich erinnern kann, gibt es ältere offizielle kirchliche Dokumente auf Lateinisch, in denen die Ecclesia Romana die ganze "päpstliche" Kirche bedeutet.taddeo hat geschrieben: Die orientalischen katholischen Kirchen als "römisch" zu bezeichnen, entspricht weder dem Kirchenrecht noch der Theologie. Das ist ein zentralistisches Wunschdenken von Ekklesialromantikern, die nicht verstanden haben, was "katholisch" tatsächlich bedeutet. Wenn schon Rom diese Kirchen selber nie als "römisch" bezeichnet hat, warum sollte man es dann heute tun?
Ist aber kontraproduktiv: wenn Du etwa sagst "die ganze Kirche unter der Jurisdiktion des Papstes", dann ist das spätestens seit 1870 alles auf Erden, was an Christus glaubt und eine kirchliche Verfassung hat. Ob die das nun wollen oder nicht.
Re: Christozentrismus
Die übernatürliche Dimension ist in diesem Modell nur rudimentär ausgebildet, um die Komplexität möglichst gering zu halten.Marion hat geschrieben:Raphael, in welchen Kreis steckst du in deinem komischen Bild eigentlich die Engel?
Das Modell entstand beim Nachdenken über DOMINUS IESUS.Marion hat geschrieben:Ist doch "dein" Gebilde, oder hast du diese HauptKreisIdee von jemand anderem?
Es kann bspw. als erster Einstieg in ekklesiologische Fragen hergenommen werden, und sollte auch nicht mehr leisten, denn die Grenzen zwischen den Kreisen können sicherlich noch detaillierter bestimmt werden. Hierzu wäre die klare Benennung von Kriterien erforderlich, die den einen vom anderen Kreis unterscheiden.
Re: Christozentrismus
Achso.Raphael hat geschrieben:Das Modell entstand beim Nachdenken über DOMINUS IESUS.
Wenn ich Christus ist das Haupt ... der Kirche lese (wie dein Eingangsbeitrag beginnt) denke ich an das Bild: Die Gläubigen sind der Leib, Christus das Haupt und der Heilige Geist die Seele. Da gibt es nur Glieder (dein 1. Kreis incl. die Unierten), dann zerstreute und losgerissene Glieder und welche, die nie Glieder waren (deine anderen Kreise). Sehr viele schrieben darüber u.a Leo XIII. 29. Juni 1896 Satis cognitum - (über die Einheit der Kirche) sehr ausführlich. Auch in den Katechismen lernt man das so.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Christozentrismus
Haben die Juden keinen eigenen Kreis? Müssen die tatsächlich zusammen mit den Muselmännern in den 4.?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Christozentrismus
Marion hat geschrieben:Achso.Raphael hat geschrieben:Das Modell entstand beim Nachdenken über DOMINUS IESUS.
Wenn ich Christus ist das Haupt ... der Kirche lese (wie dein Eingangsbeitrag beginnt) denke ich an das Bild: Die Gläubigen sind der Leib, Christus das Haupt und der Heilige Geist die Seele. Da gibt es nur Glieder (dein 1. Kreis incl. die Unierten), dann zerstreute und losgerissene Glieder und welche, die nie Glieder waren (deine anderen Kreise). Sehr viele schrieben darüber u.a Leo XIII. 29. Juni 1896 Satis cognitum - (über die Einheit der Kirche) sehr ausführlich. Auch in den Katechismen lernt man das so.

Ja, wenn das so ist, dann kann ich ja das Denken mit sofortiger Wirkung einstellen und bei diesbzüglichen Anfragen direkt an Leo XIII. verweisen!

Re: Christozentrismus
Tja, dieses Volk ist in der Tat ein Sonderfall, bei dem die Historie eine entscheidende Rolle spielt.Marion hat geschrieben:Haben die Juden keinen eigenen Kreis? Müssen die tatsächlich zusammen mit den Muselmännern in den 4.?

Sie waren dereinst im ersten Kreis, doch dann verloren sie das Vertrauen in ihren Gott und fielen in der Platzierung auf den vierten Rang zurück. Warum, wieso und weshalb wird im Neuen Testament ausführlichst erläutert ........
Re: Christozentrismus
Ich bewundere immer wieder die Menschen in diesem Forum, die ALLES über Gott wissen! Hätte ich doch auch soviel Wissen!
RECHTGLÄUBIGKEIT
Beneidenswert sind jene wohl zu nennen,
Die zu dem "rechten Glauben" sich bekennen.
Sie wissen viel von Gott und seinem Handeln,
Mit Geistesschätzen sie durchs Leben wandeln.
Sie wissen viel, wovon ich armer Wicht
Nur sagen kann: Ich weiß es leider nicht!
Und doch wird Gott auch meiner sich erbarmen,
Denn selig, heißt es, sind die geistlich Armen.
Kurt Horalek
RECHTGLÄUBIGKEIT
Beneidenswert sind jene wohl zu nennen,
Die zu dem "rechten Glauben" sich bekennen.
Sie wissen viel von Gott und seinem Handeln,
Mit Geistesschätzen sie durchs Leben wandeln.
Sie wissen viel, wovon ich armer Wicht
Nur sagen kann: Ich weiß es leider nicht!
Und doch wird Gott auch meiner sich erbarmen,
Denn selig, heißt es, sind die geistlich Armen.
Kurt Horalek
Re: Christozentrismus
Dieter hat geschrieben:Ich bewundere immer wieder die Menschen in diesem Forum, die ALLES über Gott wissen!
Da könnte man jetzt aber - wenn man denn wollte - einen winzigkleinen ironischen Unterton herauslesen.

Tun wir aber nicht, denn wir lassen uns ja nicht provozieren.

Da vermute ich 'mal ganz frech, daß es eine Deiner Motivationen ist, die Dich hier zum Foranten im Kreuzgang machen: Wissenserwerb!Dieter hat geschrieben:Hätte ich doch auch soviel Wissen!

Und darüber hinaus fällt mir bei dieser Gelegenheit noch ein kleiner Tipp ein:
Der Betreiber dieses Forums stellt sein Wissen in sprachlich ausgefeilter Form und einigermaßen ordentlich sortiert auf seiner Homepage http://www.domus-ecclesiae.de/ kostenfrei zur Verfügung. Ergänzend lohnt es sich, den einen oder anderen Beitrag von ihm über die Suchfunktion dieses Forums aufzurufen .........
- Vinzenz Ferrer
- Beiträge: 1363
- Registriert: Donnerstag 28. März 2019, 12:16
Re: Christozentrismus
Hochinteressanter Beitrag!Raphael hat geschrieben: ↑Montag 4. April 2016, 06:15JESUS CHRISTUS ist das Haupt und der Mittelpunkt der katholischen Kirche und natürlich auch – dies sei ausdrücklich betont – Pantokrator der Schöpfung.
Die Gläubigen, die SEIN Volk sind, sind in konzentrischen Kreisen um diesen Mittelpunkt herum angeordnet.
Allerdings sind in diesen Kreisen Abstufungen enthalten.
Der erste und innerste Kreis umfaßt die katholische Kirche, die bekanntlich weiter reicht als die römisch-katholische Kirche.
Der zweite Kreis umfaßt die orthodoxe Schwesterkirche, die die meisten Elemente des Kircheseins bewahrt hat. Ihr fehlt jedoch z.B. als wesentliches Element die Unterordnung unter den Papst, insofern bleibt sie schismatisch.
Der dritte Kreis umfaßt die Protestanten, die lediglich einige wenige Elemente des Kircheseins bewahrt haben. Allerdings gibt es innerhalb dieses dritten Kreises weitere Abstufungen, da sich bei der Vielzahl von Denominationen und dem Durcheinander der Häresien gleichviele Qualitäten herausgebildet haben. Nah am zweiten Kreis sind wohl die hochkirchlichen Vereinigungen und traditionelle Lutheraner, näher am vierten Kreis die evangelikalen (stramm antikatholischen) Freikirchen.
Außer diesen ersten drei Kreisen existieren jedoch noch weitere Kreise (Joh 10, 16):
Der vierte Kreis umfaßt die Gottgläubigen, wobei die Monotheisten noch am nächsten bei dem dritten Kreise sind, während die Polytheisten eher zum fünften Kreis tendieren. Pantheisten bilden die mittlere Ausprägung dieses vierten Kreises. Auch die östlichen Religionen gehören in diesen vierten Kreis.
Der fünfte Kreis umfaßt Agnostiker und implizite Atheisten.
Der sechste Kreis die expliziten (missionarischen) Atheisten.
Zwischen dem sechsten und dem siebten Kreise liegt ein massiver Qualitätssprung, denn bis hin zum sechsten Kreise handelt es sich um zumindest potentielle (nicht jedoch anonyme) Christen. Dieses Potential ist im siebten bis zum neunten Kreis nicht mehr enthalten!
Der siebte Kreis enthält die Tiere, die zwar keinen Vernunftgebrauch kennen, aber aufgrund ihres Daseins als Geschöpf ebenfalls einen Christusbezug innehaben.
Im achten Kreise sind alle Pflanzen enthalten.
Der neunte und letzte Kreis enthält die schlichte, physikalische Materie, wobei selbst dort noch qualitative Veränderungen möglich sind: Ein Stein der Atacama-Wüste kann nach Mitnahme und Bearbeitung von einem Menschen zum Herstellen eines Kirchengebäudes verwendet werden. Nach der Einsegnung erhält dieser Stein eine vorher nicht erkennbare Qualität.


Wo wären hier Exkommunizierte der römisch katholischen Kirche einzuordnen?
Wo wären Gläubige im Stand der Todsünde einzuordnen?
Wenn es heißt „extra ecclesiam nulla salus“ wäre doch die Frage, ab welchem Kreis man außerhalb der ecclesia ist?
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)
Re: Christozentrismus
Auf diese Fragen möchte ich gerne doch noch 'mal zurückkommen:
Quelle
Hier ist das Wesentliche einigermaßen kurz und prägnant zusammengefaßt!
Darüber hinaus ist m.E. noch folgendes zu sagen:
Wer in der der Kirche steht und wer sich außerhalb der Kirche befindet, ist wohl nur bei einer kasuistischen Betrachtung festzustellen. Hierbei sind die diversen Anathemata, die auf den Konzilien definiert worden sind, heranzuziehen und als Maßstab zu verwenden.
Zunächst sei einmal der Initiator diese Forums zitiert:Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Dienstag 15. Oktober 2019, 12:36Wo wären hier Exkommunizierte der römisch katholischen Kirche einzuordnen?
Wo wären Gläubige im Stand der Todsünde einzuordnen?
Wenn es heißt „extra ecclesiam nulla salus“ wäre doch die Frage, ab welchem Kreis man außerhalb der ecclesia ist?
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑......... Das Heil ist selbstverständlich nicht auf den abendländischen Patriarchat der Kirche von Rom beschränkt.
Aber das eigentliche Problem ist hier wohl der Kirchenbegriff. Was ist die Kirche? Was ist die katholische Kirche?
Es gibt jedenfalls nur eine Kirche. Extra Ecclesiam nulla salus – außerhalb der Kirche gibt es kein Heil. Dieser Satz ist von Anfang an in der Kirche de fide, ein Kernsatz des Glaubens. Das bedeutet umgekehrt, daß, wer immer gerettet wird, zu dieser einen Kirche gehört, der heiligen, katholischen und apostolischen.
Richtig ist aber […], daß Gott Wege zur Rettung seiner Auserwählten auch außerhalb der „sichtbaren“, in ihrer hierarchischen Verfassung durch diese Weltzeit pilgernden Kirche schaffen kann. Wir können allerdings nicht behaupten, diese Wege zu kennen. Gewiß kann ein solcher Weg aber nicht in Gestalt einer Gemeinschaft als solcher bestehen, die sich willentlich außerhalb der vom Herrn durch Auftrag an die Apostel selbst gestifteten „sichtbaren“ Kirche positioniert.
Was wiederum nicht hindert, daß Gott auch da heilen und retten kann. Und ganz gewiß leichter dort, wo getauft wird, wo der Name Jesu gepriesen und wo die Heilige Schrift gelesen wird, als da, wo nur die Thora als Gesetz auferlegt oder womöglich noch talmudisch zerpflückt wird; wo gar nur der Koran gelesen und ein falscher Prophet verkündigt wird; wo nur philosophisch eine seelische Reinigung gelehrt wird; oder wo gar heidnische Dämonen als Götter verehrt werden.
Doch selbst unter Heiden, die nie von Jesus Christus gehört haben, mag Gott einzelne retten. Auch wenn wir sie nicht kennen, wie könnten wir unserm Herrn das zu verbieten wagen? Allein auch wer aus den Heiden gerettet wird, ohne zeit seines Lebens den Weg in die „sichtbare“ Kirche finden zu können und ohne von uns erkannt zu werden: der gehört in Ewigkeit der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche an.
Quelle
Hier ist das Wesentliche einigermaßen kurz und prägnant zusammengefaßt!

Darüber hinaus ist m.E. noch folgendes zu sagen:
Wer in der der Kirche steht und wer sich außerhalb der Kirche befindet, ist wohl nur bei einer kasuistischen Betrachtung festzustellen. Hierbei sind die diversen Anathemata, die auf den Konzilien definiert worden sind, heranzuziehen und als Maßstab zu verwenden.
Re: Christozentrismus
Irgendwie scheint mir, dass es nicht Teil der von dir zitierten Aussage ist.Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 18. April 2020, 16:15Wer in der der Kirche steht und wer sich außerhalb der Kirche befindet, ist wohl nur bei einer kasuistischen Betrachtung festzustellen. Hierbei sind die diversen Anathemata, die auf den Konzilien definiert worden sind, heranzuziehen und als Maßstab zu verwenden.

Re: Christozentrismus
Inwiefern?Bruder Donald hat geschrieben: ↑Sonntag 19. April 2020, 13:12Irgendwie scheint mir, dass es nicht Teil der von dir zitierten Aussage ist.Raphael hat geschrieben: ↑Samstag 18. April 2020, 16:15Wer in der der Kirche steht und wer sich außerhalb der Kirche befindet, ist wohl nur bei einer kasuistischen Betrachtung festzustellen. Hierbei sind die diversen Anathemata, die auf den Konzilien definiert worden sind, heranzuziehen und als Maßstab zu verwenden.![]()

Re: Christozentrismus
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Theologie und Glaube (4/2019) gibt es einen Artikel:
Petrat, Niels: Wer gehört wirklich zur katholsichen Kirche? Aktuelle Problemstellungen zur Frage der Kirchenzugehörigkeit.
Die Fragestellung hatten wie schon (öfter) im Kreuzgang
- Gott und Kirchenzugehörigkeit
- Wer ist noch katholisch?
Petrat, Niels: Wer gehört wirklich zur katholsichen Kirche? Aktuelle Problemstellungen zur Frage der Kirchenzugehörigkeit.
Die Fragestellung hatten wie schon (öfter) im Kreuzgang
- Gott und Kirchenzugehörigkeit
- Wer ist noch katholisch?
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Re: Christozentrismus
Es dürfte sich - nicht selten bei theologischen Fachzeitschriften - um eine Quartalsschrift handeln.
Damit wäre dies das letzte Heft des Jahres 2019 (im Sinne von "4/4", nicht "April"). Da manchmal die Zeitschriften leicht verzögert erscheinen, könnte dies also tatsächlich noch immer die aktuelle Ausgabe sein.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)