Petrus hat geschrieben: ↑Dienstag 16. Februar 2021, 10:50
nun, dieses "Cuba-Syndrom" ist wohl auch unter uns "normalen"(?) Menschen verbreitet?
wir freuen uns doch, nicht wahr *), über diejenigen Menschen, die gleicher Meinung sind wie wir, die unsere Meinung bestätigen und teilen. (Beispiele aus unserem Forum erspare ich mir, und euch auch
).
Da muß man wohl unterscheiden zwischen privaten und beruflichen Gesprächen.
Bei privaten Gesprächen ist es nachvollziehbar, daß man mit ähnlich gepolten Menschen beim Bier zusammensitzt und diskutiert. Dabei sind die Meinungen häufig ähnlich - Schalke und Dortmund-Fans werden allerdings meist keinen gemeinsamen Nenner finden.
Beruflich ist ein solches Vehalten aber kontraproduktiv. Wer Entscheidungen zu treffen hat, sollte insbesondere auf Stimmen hören, die seine Entscheidung kritisch beleuchten - denn nicht immer "liegt man richtig". Da ist es besser, schon im Vorfeld auf Schwierigkeiten, Auswirkungen usw. hingewiesen zu werden, als diese dann später ausbügeln zu müssen.
Je schwerwiegender die Entscheidung ist, umso wichtiger ist es, gerade kritische Stimmen zu hören und deren Bedenken ernst zu nehmen. Genau das wirft man der Kanzlerin vor: Kritische Wissenschaftler werden nicht eingeladen, man hört nur auf die "genehmen" Virologen, die sagen, was man hören will. Dementsprechend wird dann die eigene Entscheidung als "alternativlos" verkündet.. - nicht nur bei Corona, sondern bei fast allen ihren umstrittenen Maßnahmen (Energie"wende", Euro"rettung", "Flüchtlings"krise).
Jetzt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Merkel, Söder & Co meinen, mit (frisch gedrucktem) Geld alle Probleme lösen zu können. Ist das Virus erst einmal "besiegt", macht man wieder offen und setzt da an, wo man aufgehört hat. Hinweise auf die anfallenden Lernrückstände der Kinder, Depressionen bei Erwachsenen, zerstörte Existenzen werden nicht gewürdigt - der Fetischzahl 50 bzw. jetzt 35 wird alles untergeordnet.
Der eigene Weg wird nicht in Frage gestellt, weil es ja "richtig" ist, was man macht - wie die (ausgesuchten) Experten bestätigen.
Passend dazu:
Urlaubs-Lockdown an Ostern: Was will mir die Politik als nächstes verbieten?
Weshalb fährt die Kanzlerin Kretschmer nicht in die Parade und nutzt diese Chance, bei den vielen frustrierten Menschen wenigstens einmal einen Funken Hoffnung zu verbreiten? Die Antwort liegt auf der Hand: Sie will es nicht. Es ist gerade mal zwei Wochen her, als Merkel mit dem Satz zitiert wurde: „Warum können wir die Reisen nicht verbieten?“ Und: Man müsse den Flugverkehr so ausdünnen, dass man nirgendwo mehr hinkomme.
(...)
Was bringt es, jetzt schon über einen Urlaubs-Lockdown öffentlich nachzudenken? Das verstärkt nur den in der Bevölkerung wachsenden Verdacht, die Politik verhalte sich immer maßloser. Und hat sich einmal jemand überlegt, was das mit den Seelen macht, wenn man den Menschen die Botschaft vermittelt: Egal, was ihr auch macht, wie ihr euch auch einschränkt – am Ende hilft gar nichts?
Eben: Merkel regiert nur mit Angst - sie vermittelt keine Hoffnung. Irgendwann werden auch die drakonischen Strafen die Menschen nicht mehr disziplinieren und sie werden sich die Freiheit wieder nehmen, die ihnen genommen wurde.