kukHofnarr hat geschrieben: ↑Dienstag 8. März 2022, 10:16
Götterstaub
Ich sah
auf dem Boden einen prachtvoll glänzenden Läufer
ausgelegt hin zu des Ewigen Thron.
Er begann in der Via Caronda
und endete zu Seinen Füssen:
geheimnisvolle Muster und farbige Zeichen,
Gold und Silber und Muschelseide,
Gewebe wie sie seltener im Universum nicht sind.
Doch da überkam mich ein grosser Schrecken:
bedeckt wurde er mit dem Staub von tausend Jahren,
da keiner darauf gegangen war,
dessen jeder seiner Schritte hätte ihn entstauben sollen
zur grösseren Ehre des Herrn.
Er dachte bei sich:
wenn schon die hohen Würden nicht tun, was zu tun ist,
deshalb müssen es tun die niederen.
Deshalb wirbelt Er auf, die Staub mehr liebten als dessen Schöpfer.
Deshalb wird alles geschüttelt
wie ein mal und besonders für eine jede Generation,
auf die Weise wie es ihrem Widersinn entspricht,
da die Hirten sich haben weiden lassen
und Gottsein mimten,
wie es niemals je war in Erdenzeit,
so wird auch danach die Strafe nie mehr sein wie diese,
denn sie gaben das Heilige den Hunden
und unterdrückten den Lobpreis.
DESHALB SCHREIEN DIE STEINE!
Wir aber schweigen stille,
auf dass laut sein möge der Höchste.
Sein Gericht beginnt stets bei den eigenen Leuten
und endet auf den fernsten Inseln
und Feuer durchzieht die Gestade der Spötter:
gewirbelt wird Staub:
die Schafe sind frei,
gepfercht sind die Götter!