Allgemeines zum Weltjugendtag
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Himmel helft!
Ich bin eben vom Fernseher geflohen. Kann man nicht endlich diesen Marini, diesen Affenzirkusdirektor, dahin jagen, wo der Pfeffer wächst? Meinetwegen auch dahin, wo die indischen Tempeltänzerinnen tanzen, solang’s nicht die Liturgie der Kirche ist, in welcher uns derlei fauler Zauber – gebe es Gott – endlich, endlich erspart werde!
Gab es solchen Zirkus eigentlich auch schon bei den früheren Weltjugendtagen? – Falls ja, bekam man davon jedenfalls als Pilger von Denver bis Paris nichts mit. Aber das Fernsehen trägt das Gedudel und Gezappel in jede Wohnstube. O Schmerz! O Pein! O Peinlichkeit!
Manchmal möchte man im Erdboden versinken.
So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Ich bin eben vom Fernseher geflohen. Kann man nicht endlich diesen Marini, diesen Affenzirkusdirektor, dahin jagen, wo der Pfeffer wächst? Meinetwegen auch dahin, wo die indischen Tempeltänzerinnen tanzen, solang’s nicht die Liturgie der Kirche ist, in welcher uns derlei fauler Zauber – gebe es Gott – endlich, endlich erspart werde!
Gab es solchen Zirkus eigentlich auch schon bei den früheren Weltjugendtagen? – Falls ja, bekam man davon jedenfalls als Pilger von Denver bis Paris nichts mit. Aber das Fernsehen trägt das Gedudel und Gezappel in jede Wohnstube. O Schmerz! O Pein! O Peinlichkeit!
Manchmal möchte man im Erdboden versinken.
So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Knecht Ruprecht
- Beiträge: 4553
- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
- Wohnort: Zurück in OWL
http://www.teleradiopadrepio.it/
Hört mal an wie hier gebetet wird bei der Communione spirituale z.B. links unter La voce di Padre Pio.
Hört mal an wie hier gebetet wird bei der Communione spirituale z.B. links unter La voce di Padre Pio.
Ach Robert, Du bist halt ein Deutscher.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Gab es solchen Zirkus eigentlich auch schon bei den früheren Weltjugendtagen? […]
So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Ich habe vor einigen Wochen eines Abends - wie so oft - das italienische Fernsehen eingeschaltet und sehe: afrikanische Tänze, Trommelgruppen, Feuerspiele ... Ich denke: wohl circensische Vorführungen unter dem Motto: die Kulturen der Welt begegnen sich, oder so. Weit gefehlt. Es war eine Vigil im Rahmen des Eucharistischen Kongresses (oder wie der hieß), der vor kurzem in Italia (kann es sein in Bari?) stattfand.
Also ich fand's toll: das im italienischen Fernsehen und die Vigil heute auf dem Campo della Maria a Cologna.
Das scheint eher ein Problem der Selbstbeherrschung zu sein.Robert Ketelhohn hat geschrieben:So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Als kleine Medizin ein Beitrag aus der SZ:
» Ich bin fassungslos, dass so viele Jugendliche gekommen sind, um einen Papst zu zujubeln, der diese schlimmen Dogmen vertritt. «
Mo Lilge, Mitarbeiterin von „Rubicon“, Beratungszentrum für Lesben und Schwule
Marini oder so, der päpstlichen Zeremonienmeister. Ohne ihn würde der Papst sich dauernd verlaufen oder wüsste nicht, wie es weitergeht. Er nimmt auch immer die Brille und gibt sie, so einen hätte ich auch gerneLea hat geschrieben:Wer ist eigentlich dieser Mann, der ununterbrochen, am Papst herumzupft, ihn schubst, und ab und zu ihm etwas zuflüstert?
Der ist mir jetzt schon einige Male bei Papstmessen aufgefallen. Muss der so auf Tuchfühlung gehen? Was hat er denn für eine Funktion?
Weiss das jemand?
Kölner Stadanzeiger hat geschrieben:Köln - In der Umgebung von Frechen und Kerpen kommt es mittlerweile zu massiven Verkehrsbehinderung. Der Grund sind nicht angemeldete Busse, die - offenbar in Unkenntnis der Örtlichkeiten - durch die Gegend irren. Einige Busfahrer haben ihre Busse wild geparkt und sich mitsamt ihrer Passagiere auf den Weg zum Marienfeld gemacht. Die Polizei leitet inzwischen alle Busse, die keine Reservierung vorweisen können, zum Parkplatz an der Messe.
- Knecht Ruprecht
- Beiträge: 4553
- Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
- Wohnort: Zurück in OWL
Ich muss sagen, was da gestern auf dem Marienfeld abging erinnerte mich mitunter sehr unangenehm an einen dieser unsäglichen amerikanischen, freikirchlichen Fernsehgottesdienste, die ab und zu auf NBC laufen (auch wenn ich gestehen muss, dass ich gestern nicht alles sehen konnte).
MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein? Ich meine, man ist doch im Leben locker genug. Wenn man im Alltag seinen Glauben auf lockere Art und Weise lebt, ist das gut und richtig, aber Gottesdienste dürfen doch ruhig ein bisschen von Ehrfurcht und Demut geprägt sein. Es ist doch schließlich Gottesdienst, oder?
Vielleicht bin ich da ja auch zu konservativ, aber mich schüttelt es z.B., wenn ich sehe, dass während der Messe jemand ungeniert in der Nase bohrt und danach mit derselben Hand die Kommunion empfängt....
Hey, noch ein Grund für die Abschaffung der Handkommunion!
MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein? Ich meine, man ist doch im Leben locker genug. Wenn man im Alltag seinen Glauben auf lockere Art und Weise lebt, ist das gut und richtig, aber Gottesdienste dürfen doch ruhig ein bisschen von Ehrfurcht und Demut geprägt sein. Es ist doch schließlich Gottesdienst, oder?
Vielleicht bin ich da ja auch zu konservativ, aber mich schüttelt es z.B., wenn ich sehe, dass während der Messe jemand ungeniert in der Nase bohrt und danach mit derselben Hand die Kommunion empfängt....
Hey, noch ein Grund für die Abschaffung der Handkommunion!
Es ist ja die Abschlussmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein.Adeodatus hat geschrieben:MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein?
Außerdem ist es nicht immer hip und cool und locker und easy. Im normalen Gemeindeleben sind solche Messen doch die Ausnahme.
Das ist doch eine Geschmacksfrage. Anbetungslieder zum Mitsingen gibt's doch da auch.Edi hat geschrieben:Jetzt gerade Katzenmusik, als ob es nicht sehr schöne Anbetungslieder gäbe, die alle mitsingen könen.
Ich verstehe einfach nicht, warum manche sich nicht einfach mitfreuen können - auch wenn dies nicht so ihr eigener Stil ist -, sondern immer was zum Meckern brauchen.
Also, ich find's bisher super-klasse.
Und die Worte des Papstes bei der Predigt waren auch sehr treffend.
Gruß
Angelika
Ich kann mich schon sehr mitfreuen, sehe aber trotzdem auch manche Mängel. Freude hebt doch nicht alles andere auf.Angelika hat geschrieben:Das ist doch eine Geschmacksfrage. Anbetungslieder zum Mitsingen gibt's doch da auch.Edi hat geschrieben:Jetzt gerade Katzenmusik, als ob es nicht sehr schöne Anbetungslieder gäbe, die alle mitsingen könen.
Ich verstehe einfach nicht, warum manche sich nicht einfach mitfreuen können - auch wenn dies nicht so ihr eigener Stil ist -, sondern immer was zum Meckern brauchen.
Also, ich find's bisher super-klasse.
Und die Worte des Papstes bei der Predigt waren auch sehr treffend.
Gruß
Angelika
Zum Stil: Manchmal hat der Stil auch Einfluss auf den Inhalt oder nicht?
Ich hatte vor einigen Wochen "zufällig" eine kleine Diskussion mit einer Dame aus einer Freikirche über Liedgut, die sagte dazu auch Geschmacksfrage. Deren Theologie ist ja auch eine Geschmacksfrage.
Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Es gibt eben Lieder und Musik, die besonders in die Anbetung führt. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.Angelika hat geschrieben:Ich wüsste nicht, inwiefern die Musik ("Katzenmusik" ) im Gegensatz zu einem Anbetungslied an dieser Stelle den Inhalt beeinflusst ?Edi hat geschrieben:Zum Stil: Manchmal hat der Stil auch Einfluss auf den Inhalt oder nicht?
Gruß
Angelika
Na, dann erzähl mal ...Edi hat geschrieben:Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Die "Katzenmusik" war ja ohne Text, also kann der Inhalt nur durch die Melodie beeinflusst worden sein. Mich würde interessieren, wie.
Gruß
Angelika
Vor allem haben nicht alle dasselbe Klangempfinden wie Mitteleuropäer, die mit den Harmonien des wohltemperierten Klaviers aufgewachsen sind. Und immerhin war es nicht nur ein Weltjugendtag, sondern auch ein Weltjugendtag.Edi hat geschrieben:Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders. Es ist doch bekannt, dass es begabte und inspirierte Liederdichter gab und andere meinen halt sie müssten auch ein Lied machen und CDs verkaufen wie der Mückenkarle und andere. Der hat in einem Lied ein Vergleich gebracht zwischen einem Menschen, der Mücken erschlägt und Gott, der nicht so sei. Seine richtiger Name: Prof. Manfred Siebald. Seither ist er Mückenkarle genannt worden.
Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders. Es ist doch bekannt, dass es begabte und inspirierte Liederdichter gab und andere meinen halt sie müssten auch ein Lied machen und CDs verkaufen wie der Mückenkarle und andere. Der hat in einem Lied ein Vergleich gebracht zwischen einem Menschen, der Mücken erschlägt und Gott, der nicht so sei. Seine richtiger Name: Prof. Manfred Siebald. Seither ist er Mückenkarle genannt worden.
An der Stelle - vor der eigentlichen Eucharistiefeier ! - hätte ein Anbetungslied nicht gepasst.Edi hat geschrieben:Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
Du hast hier aber nicht ein NGL kritisiert, sondern ein Musikspiel !Edi hat geschrieben:Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders.
Gruß
Angelika
Das Musikspiel ist auch unpassend.Angelika hat geschrieben:An der Stelle - vor der eigentlichen Eucharistiefeier ! - hätte ein Anbetungslied nicht gepasst.Edi hat geschrieben:Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
Du hast hier aber nicht ein NGL kritisiert, sondern ein Musikspiel !Edi hat geschrieben:Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders.
Gruß
Angelika
Was vor der Eucharstie passt oder nicht passt, da kenne ich mich nicht so aus, aber sicher gäbe es auch etwas Passenderes als das,was gegeben war.
Ein Text besteht aus toten Worten, nur dann ist ein Text was Inhaltsreiches, wenn er uns irgendwie beeinflußt. Die Musik beeinflußt unser Herz, und genauso macht es ein Text. Es gibt gar keinen Unterschied. Ein Text ist gewisserweise ein Sonderfall der Musik.Angelika hat geschrieben:Na, dann erzähl mal ...Edi hat geschrieben:Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Die "Katzenmusik" war ja ohne Text, also kann der Inhalt nur durch die Melodie beeinflusst worden sein. Mich würde interessieren, wie.
Gruß
Angelika
Damit liegt es nahe, an eine Melodie gleich hohe liturgische Anforderungen zu stellen, wie an einen Text.
Zuletzt geändert von Alexander am Sonntag 21. August 2005, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
Ein cooler Gottesdient. Leute, was bedeutet das Wort "cool"? Kann hier jemand Englisch?!Angelika hat geschrieben:Es ist ja die Abschlussmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein.Adeodatus hat geschrieben:MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein?
Locker und easy? Wozu gibt es Gottesdiente? Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Konzert?
Anstelle von Gottesfurcht Easeness? Laßt uns unserer Sünden bedenken und sie beweinen.
Wozu gibt es überhaupt die Kirche? Nicht etwa, um den Menschen zu lehren, wie er aus dem Sumpf der Sünden und Leidenschaften aufsteht, sich läutert und auf den Berg Thabor zur Verklärung emporsteigt?
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Angelika hat geschrieben:Es ist ja die Abschlußmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein. Außerdem ist es nicht immer hip und cool und locker und easy. Im normalen Gemeindeleben sind solche Messen doch die Ausnahme.
Also, „Hipp“ kenn’ ich nur als Kindernahrung. „Locker“ ist an einer derartigen Inszenierung gar nichts. Die indische Tanzeinlage hat allenfalls ein paar reifere BDKJ-Funktioneusen angesprochen, die sich in ihren heimischen Selbstfindungstanzgruppen der Fünfzig- bis Sechzigjährigen auch gern so grazil bewegen können möchten. Und, nun ja, die Tänzerinnen werden auch ein paar näher sitzende Herren vom eigentlichen Gegenstand der Veranstaltung abgelenkt haben.
Der Jongleur – hm, über den hätten an dieser Stelle wohl selbst meine Kinder die Nase gerümpft. Aber wenigstens hat er nicht mit Hostien jongliert.
Und die Gesänge – na ja. Daraus sprach wohl auch eher die Jugendlichkeitssehnsucht der Fünfzigjährigen. Einzig der Akathistos konnte mich etwas versöhnen. Ein Orthodoxer wird zwar, vermute ich, auch eher mißbilligend das Haupt schütteln, aber was da vorgetragen wurde, hatte durchaus Würde und konnte dem, der solches bislang nicht kannte, zumindest eine Ahnung vermitteln und Geschmack geben.
Ich will nun freilich nicht alles schlecht machen. Immerhin habe ich auch an drei Weltjugendtagen selbst teilgenommen. Von solchem Zirkus konnte man als Teilnehmer irgendwo in der Menge, fernab von der Bühne, kaum je etwas mitbekommen. Ich denke auch, es gab weniger davon. Sicher bin ich nicht, denn das hat uns ehrlich gesagt wenig interessiert. Interessiert hat das Wort Gottes und das Wort der Kirche, sprich: die Predigt des Papstes.
Und natürlich, vor allem, die hl. Messe. Das allerdings war ein problematischer Punkt, denn solche Massenmessen erweisen sich doch als außerordentlich schwer würdig durchzuführen. Einmal – ich meine, es war Paris – haben wir wegen der unsäglichen äußeren Umstände mit unsern Priestern selbst die Messe gesondert und abseits gefeiert, wie auch manch andere Pilgergruppe.
Noch wichtiger aber – ja ich möchte sagen: viel wichtiger – als die Großveranstaltung war jeweils die ganze zweiwöchige Wallfahrt an sich, beinahe eine fortgesetzte Liturgie – natürlich mit genügend Raum für die Freude an Land und Leuten – mit täglicher Eucharistie. Für die Frage, was dies Treffen mit dem römischen Papst denn nun gebracht habe, kommt es darum vor allem auf eins an: ob die einzelnen Pilgergruppen mit einer guten katechetischen Leitung unterwegs waren. Wenn ja, dann wird der Weltjugendtag fruchtbar. Wo nicht, da wird am Ende das meiste verpuffen.
Für mich waren darum die bisherigen Weltjugendtage, an denen ich teilnehmen konnte, ein großer Gewinn. Ich hätte mir gewünscht, auch an diesem teilnehmen zu können. Bin zwar inzwischen nicht mehr wirklich jugendlich , aber möglich wär’s schon gewesen. Doch leider ist uns seit dem Jubeljahr 2000 immer Kindersegen dazwischen gekommen. Na ja, ist doch auch ein Grund zu jubeln (wenn auch nicht immer …).
Der Jongleur – hm, über den hätten an dieser Stelle wohl selbst meine Kinder die Nase gerümpft. Aber wenigstens hat er nicht mit Hostien jongliert.
Und die Gesänge – na ja. Daraus sprach wohl auch eher die Jugendlichkeitssehnsucht der Fünfzigjährigen. Einzig der Akathistos konnte mich etwas versöhnen. Ein Orthodoxer wird zwar, vermute ich, auch eher mißbilligend das Haupt schütteln, aber was da vorgetragen wurde, hatte durchaus Würde und konnte dem, der solches bislang nicht kannte, zumindest eine Ahnung vermitteln und Geschmack geben.
Ich will nun freilich nicht alles schlecht machen. Immerhin habe ich auch an drei Weltjugendtagen selbst teilgenommen. Von solchem Zirkus konnte man als Teilnehmer irgendwo in der Menge, fernab von der Bühne, kaum je etwas mitbekommen. Ich denke auch, es gab weniger davon. Sicher bin ich nicht, denn das hat uns ehrlich gesagt wenig interessiert. Interessiert hat das Wort Gottes und das Wort der Kirche, sprich: die Predigt des Papstes.
Und natürlich, vor allem, die hl. Messe. Das allerdings war ein problematischer Punkt, denn solche Massenmessen erweisen sich doch als außerordentlich schwer würdig durchzuführen. Einmal – ich meine, es war Paris – haben wir wegen der unsäglichen äußeren Umstände mit unsern Priestern selbst die Messe gesondert und abseits gefeiert, wie auch manch andere Pilgergruppe.
Noch wichtiger aber – ja ich möchte sagen: viel wichtiger – als die Großveranstaltung war jeweils die ganze zweiwöchige Wallfahrt an sich, beinahe eine fortgesetzte Liturgie – natürlich mit genügend Raum für die Freude an Land und Leuten – mit täglicher Eucharistie. Für die Frage, was dies Treffen mit dem römischen Papst denn nun gebracht habe, kommt es darum vor allem auf eins an: ob die einzelnen Pilgergruppen mit einer guten katechetischen Leitung unterwegs waren. Wenn ja, dann wird der Weltjugendtag fruchtbar. Wo nicht, da wird am Ende das meiste verpuffen.
Für mich waren darum die bisherigen Weltjugendtage, an denen ich teilnehmen konnte, ein großer Gewinn. Ich hätte mir gewünscht, auch an diesem teilnehmen zu können. Bin zwar inzwischen nicht mehr wirklich jugendlich , aber möglich wär’s schon gewesen. Doch leider ist uns seit dem Jubeljahr 2000 immer Kindersegen dazwischen gekommen. Na ja, ist doch auch ein Grund zu jubeln (wenn auch nicht immer …).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
So wie sowohl ein Klavierkonzert als auch ein Rockkonzert eben ein Konzert ist, so sind unterschiedliche Formen des Gottesdienstes möglich.Alexander hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Konzert?
Woher weißt du das ? Hast du mit Jugendlichen über ihre Eindrücke gesprochen ? Oder weißt du einfach so, wen was anspricht ?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die indische Tanzeinlage hat allenfalls ein paar reifere BDKJ-Funktioneusen angesprochen, die sich in ihren heimischen Selbstfindungstanzgruppen der Fünfzig- bis Sechzigjährigen auch gern so grazil bewegen können möchten.
(...)
Und die Gesänge – na ja. Daraus sprach wohl auch eher die Jugendlichkeitssehnsucht der Fünfzigjährigen.
Also, ich fand's gut. Und ich bin weder eine reifere BDKJ-Funktioneuse noch eine Fünfzigjährige.
Gruß
Angelika
Den WJT hab ich ja nur von weitem, in der Gemeinde und vor dem TV, mitbekommen. Aber ich bin hin und wech. Soviel Begeisterung und überhaupt. Da wird die Seele doch gleich ein paar Zentimeter in Richtung Oben gehoben.
Schade, dass es schon vorbei ist. - Hoffentlich haben alle eine gute Heimreise und noch lange Kraft durch diese Tage.
Schade, dass es schon vorbei ist. - Hoffentlich haben alle eine gute Heimreise und noch lange Kraft durch diese Tage.
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26021
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten: