Peduli hat geschrieben: ↑Sonntag 19. März 2023, 08:14
Stefanro hat geschrieben: ↑Sonntag 19. März 2023, 07:59
Peduli hat geschrieben: ↑Samstag 18. März 2023, 10:01
Wie steht denn der Aquinat zu kirchlichen Ritualen?
Das ist für dich nachzulesen in
summa theol. III, q60-90., wo er die Sakramente abhandelt.
Von Distanzierung zu kirchlichen Ritualen kann ich da nix lesen!
Ich habe lediglich auf deine Frage "Wie steht denn der Aquinat zu kirchlichen Ritualen?" geantwortet.
Peduli hat geschrieben: ↑Sonntag 19. März 2023, 08:14
Nimmst Du möglicherweise den Aquinaten selektiv zur Kenntnis?

Was bedeutet denn "zur Kenntnis nehmen"? Und was lässt sich durch was "zur Kenntnis nehmen"?
ad erste Frage: Da ein "Nehmen" von etwas voraussetzt, dass man nimmt, was man noch nicht hat, wird genommen, was von außen kommt. Und da es heißt "zur Kenntnis nehmen" ist da bereits eine Kenntnis im Innern, zu der das, was "zur Kenntnis" genommen wird, hinzugefügt wird. "zur Kenntnis nehmen" bedeutet also nichts anderes als "eine Wahrnehmung zum bereits vorhandenen Wissen hinzufügen".
Damit ist dann bereits die zweite Frage beantwortet: eine von außen kommende Sinneswahrnehmung wird mittels einer Funktion der Vernunft begriffsbildender Weise bestimmt und "abgespeichert".
Einer selektiven "zur Kenntnisnahme" müsste also eine selektive Wahrnehmung vorausgehen, was nur möglich wäre, wenn entweder der entsprechende Sinn und/oder sein Organ nicht ganz intakt wären und also das Objekt, welches präsentiert wird, nicht als Ganzes wahrgenommen werden kann oder das Objekt müsste teilweise von anderem bedeckt sein. Von eine Person, hier genannt "Aquinat", müsste also nur eine Seite aber nicht die andere, oder nur die Beine aber nicht der Oberkörper, etc. wahrgenommen werden können, um sagen zu können, dass sie selektiv zur Kenntnis genommen werden kann.
Hinzugefügt:
Oder aber die Aufmerksamkeit ist nur auf einen Teil der Person gerichtet: dann verhält es sich so, dass zwar die gesamte Person wahrgenommen wird, die Vernunft aber bestimmt nur einen Teil von ihr begriffsbildender Weise und speichert nur diesen Teil ab. Das hängt dann vom Willen ab, der die Funktion der Vernunft ja bedingen kann (nicht notwendigerweise muss, weil ja die Vernunft auch umgekehrt den Willen bedingen kann).