Peduli hat geschrieben: ↑Freitag 12. Mai 2023, 15:57
Es wird natürlich behauptet werden, daß diese "Zivilisten" alle freiwillig dort seien und die jeweiligen Regierungen gar nichts davon wüßten, geschweige denn dies so gewollt hätten!
Genau. "Offiziell" wird man nie zugeben, dass NATO-Soldaten dort sind. Warum auch? Wie das System funktioniert, hat Oberst Reisner vom österreichischen Bundesheer schon auf den Punkt gebracht:
https://youtube.com/shorts/d8a4083AW8k?feature=share
Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Freitag 12. Mai 2023, 10:38
Ich sehe da keinen Widerspruch, Wagner geht derzeit wohl halbwegs vor, als würden deren Munitionsvorräte vor Ort nicht bald aufgebraucht sein und kundigte an, man werde sich zurückziehen, wenn dies zugelassen werde. Er wirft der staatlichen russischen Armee sinngemäß vor Munition nicht zu liefern, da dort einige Wagner die erzielten Erfolge neideten, der sie selbst mit seinen immer fortschreitenden Erfolgen in schlechtem Licht dastehen ließe. Das zumal viel Wagner-Personal aus einer distanzierten Haltung zu Strukturen der russischen Armee dort gekündigt hat und dann bei Wagner angefangen habe. Die russischen Hersteller würden eigentlich genug für alle Einheiten produzieren können. Und soweit ich verstand geht es nicht nur um Munitionskäufe von der russischen Armee, die verweigert würden, sondern auch darum, daß Lieferungen von durch Wagner anderweitig beschaffter Munition an den Einsatzort behindert würden.
Ohne ausreichende Munition kein vorrücken. Die ukrainische Seite hat Prigozhins Kommentare hinsichtlich Munitionsmangel ja auch ins Land der Fabeln verwiesen. Tenor: „Schön wär’s!“.
Für mich sind das vorgeschobene Gründe aus einer persönlichen Animosität resultierend. An der Front hat man nie genug Munition und alle Ausrüstung, die man sich als Offizier wünscht. Das ist aber „normal“. Von einer Unterversorgung von Wagner zu reden ist doch angesichts der Fortschritte seltsam. Aber man sieht, dass die Integration einer privaten Armee (Wagner) in eine staatliche Armee keineswegs so reibungslos funktioniert wie man zwischenzeitlich vermutete.
Übrigens: Angesichts von Prigozhins Gemütsschwankungen und Emotionsausbrüchen vermute ich, dass der Kerl einfach durch ist. Er ist seit November in Bakhmut und sieht das tägliche Grauen. Das verändert Menschen. Dazu kommt - anders als gern dargestellt (auch durch ihn) ist Prigozhin kein Militär, sondern Zivilist !
Er hat noch nicht mal Wehrdienst geleistet. Und er ist auch nicht der Kommandant der Wagner-Truppen (wie in der Qualitätspresse hierzulande gern behauptet), sondern agiert vielmehr als Sprecher und öffentliche Person. Die Organisation gab es aber schon vor ihm und wird es auch nach ihm geben. Letzteres vermute ich in nicht allzu ferner Zukunft - in dem Moment, in dem Bakhmut fällt, werden die Wagner-Truppen samt ihm da rausgeholt und er wird so schnell nie mehr in Frontnähe gelangen. Meine Vermutung, wir werden sehen!
Christian hat geschrieben: ↑Samstag 13. Mai 2023, 18:06
Mit der Lieferung von Marschflugkörper vom Typ "Storm Shadow" könnte die Situation noch stärker eskalieren. Die Krimbrücke und auch Sewastopol sind in Reichweite dieser Marschflugkörper und könnten somit angegriffen werden. An ein Kriegsende durch Beendigung von Waffenlieferungen dürfte weder London noch Brüssel interesse haben in Berlin wurde heute das größte Waffenpaket offiziell freigegeben. Das Feuer wird eher angeheizt als es zu löschen.
Das ist leider wahr. Man führe sich das nochmal vor Augen - vor nur etwas über ein Jahr diskutierten wir noch über Lieferungen von Schutzhelmen! Jetzt über Langstreckenraketen. Bei Selenskys Besuch gestern bei Papst Franziskus soll letzterer eine Vermittlerrolle des Vatikan vorgeschlagen haben, worauf dieser sinngemäß geantwort haben soll, die Ukraine brauche keine Vermittler und einen Friedensplan gebe es bereits. (seinen, d.h. Selenskys)
Washington hat das mit den Storm Shadows klug eingefädelt. Den Wünschen Kiews kommt UK nach und liefern ihre Storm Shadows während die USA ihre wertvollen ATACMS behalten.
Gefährlicher wären freilich die ATACMS aus dem Grunde, da sie ähnlich wie HIMARS aus Verstecken (z.B. Wald) abgefeuert werden können. Die Storm Shadows werden aus der Luft abgeschossen und der entsprechende Flieger ist dadurch sowas wie ein hell erleuchteter Weihnachtsbaum für die feindliche Luftabwehr. Wie der Verlust der ukrainischen Su-24 und der als cover fliegenden MiG-29 beim ersten Einsatz bewies. Die Reichweite ist nicht lang genug, um außerhalb der russischen Luftabwehr zu bleiben. Da stelle ich mir die Frage der Nachhaltigkeit, da die Ukraine ohnehin nur noch ein begrenztes Kontingent an Flugzeugen besitzt. Aber gut ...
Übrigens - interessant, dass die Ukraine schon 2-3 Tage nach Ankündigung der Lieferung Angriffe damit fliegt, oder? Beweist ja, dass die Waffen schon vorher geliefert wurden. Und sie müssen vorher ja auch an die sowjetischen Flieger angepasst worden sein. Da darf man gespannt sein, was in Bälde noch so plötzlich auftauchen wird.
Die letzten Tage fährt Russland massive Raketen / Dronenangriffe auf die Ukraine, gestern bei Chmelnitzky gab es eine riesige Explosion. Und ich meine RIESIG. Nicht die übliche tägliche Explosion eines kleinen Waffendepots. Hier ist ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=_kqpbw6YTLo
In Telegramkreisen wird gerüchtet, es sei Uranmunition aus UK mit in die Luft geflogen und in der Stadt seien erhöhte Strahlenwerte gemessen worden. Ob man das glauben will oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Unabhängig nachweisen kann es keiner, aber allein die Möglichkeit zeigt die Gefährlichkeit dieses kriegerischen Wahnsinns.
Es ist am Ende doch seit Tausenden von Jahren immer dasselbe: Erst große Euphorie, dann die Ernüchterung, dann Katzenjammer oder tot. Die Menschheit lernt nicht dazu.