Das wäre aus Sicht von Deutschland sicherlich selbstwidersprüchlich.Caviteño hat geschrieben: ↑Samstag 17. August 2024, 12:03Genau das wäre nicht passiert und zwar aus folgenden Gründen:
1. Der Westen hatte Sanktionen gegen Russland beschlossen, Deutschland erhielt für Erdgas eine Ausnahmegenehmigung. Gleichzeitig wurde erwartet, daß NorthStream 2 nicht genutzt würde und sich Deutschland vom russischen Gasbezug abkoppelt.
Kann man sich wirklich vorstellen, daß Deutschland und andere westliche Länder die Ukraine mit Waffenlieferungen in mehrfacher Milliardenhöhe unterstützen würde und Deutschland gleichzeitig Milliarden für Gas an Gazprom überweist?![]()
Sicher kann man darauf hinweisen, daß im Augenblick russisches Gas über Spanien in das europäische System eingespeist wird. Aber es ist nun einmal in der medialen Darstellung ein Unterschied, ob Schiffe auf hoher See zu europäischen Verladestationen umdirigiert werden oder ob man laufend Gas durch pipelines bezieht. Auch die Mengen (pipeline vs Schifftransport) stehen in keinem Verhältnis.

Aber es wäre nicht der einzige Selbstwiderspruch in der deutschen Politik und m.E. auch nicht der schwerwiegendste.
Wenn es der Regierung um das Wohl der deutschen Bevölkerung gehen würde, dann würde sie dafür sorgen, daß es der deutschen Wirtschaft gut geht. Kapitalistischer ausgedrückt: Daß diese hohe Gewinne macht, denn dann gibt es Arbeitsplätze und Investitionen.
Und da gibt es eine sehr einfache, aber ökonomische Formel: Je niedriger die Energiekosten, desto mehr Gewinn entsteht!

Man hat aber lieber den Moralapostel heraushängen lassen!

In voller Höhe vermutlich nicht, denn eine Abhängigkeit hat in der Tat negative ökonomische Folgen wie bspw. Erpressbarkeit.Caviteño hat geschrieben: ↑Samstag 17. August 2024, 12:032. Nehmen wir einmal an, der Krieg wird zur Zufriedenheit aller Parteien beendet. Würden die früher vereinbarten Gaslieferungen dann in voller Höhe wieder aufgenommen oder ggfs. durch Nutzung von NorthsStream 2 sogar noch erhöht?
Sicherlich nicht. Auch dem Letzten - vielleicht sogar Frau Merkel - dürfte klar geworden sein, daß eine zu hohe Abhängigkeit von einem Lieferanten (ca. 60%) nicht empfehlenswert ist. Man wird also die Bezugsquellen weiter diversifizieren.
Zum US-Frackinggas: Deutschland wäre überhaupt nicht gezwungen, dieses Gas zu kaufen. Es hat genügend Gasvorräte, die mit der Fracking-Technologie erschlossen und ausgebeutet werden können. Selbst diese Technologie ablehnen, aber Gas, das mit dieser Technologie gewonnen wurde, einkaufen und bei - xxx° gekühlt über weite Strecken zu transportieren, ist widersprüchlich - um es zurückhaltend zu formulieren.
Im letzten Abschnitt zeigst Du völlig zu recht einen der weiteren Selbstwidersprüche in der deutschen Politik auf.
