Die Früchte von Summorum Pontificum

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ad-fontes
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad-fontes »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Arnold Angenendt hat sich in den "Stimmen der Zeit" zu Wort gemeldet: Lobpreis der Alten Liturgie? :nein:

Aber immerhin findet Angenendt auch kritische Worte gegenüber der üblichen Praxis der neuen Messe (Seite 10):
Arnold Angenendt hat geschrieben:Bei aller Eingeschworenheit auf die "actuosa participatio" (tätige Teilnahme der Gläubigen) bleibt tatsächlich zu fragen, ob in der neuen Liturgie nicht zu viel vorgelesen, vorgesungen, vorgebetet und vorgestanden wird. Müssen wir nicht feststellen, daß die innere Beteiligtheit eher zurückgegangen ist?
:daumen-rauf:
Reine Kosmetik.


Bedankenswerterweise hast du diesen Artikel gepostet; erstaunlicherweise aber hast du etwas zitiert, was kaum mehr als eine Randnotiz wert ist.

Wie kann ein Anhänger der Tradition angesichts solcher Äußerungen ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben? Wir haben es hier mit einem äußerst wichtigen Zeugnis gegen die Alte Messe zu tun.

Ich werde versuchen, dazu mit meinen schwachen Worten ein paar Anmerkungen zu schreiben, hoffe aber, daß Berufenere ihn ebenfalls kommentieren. Insbesondere hoffe ich, daß Bernado etwas dazu verfaßt.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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cantus planus
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von cantus planus »

ad-fontes hat geschrieben:Ich werde versuchen, dazu mit meinen schwachen Worten ein paar Anmerkungen zu schreiben, hoffe aber, daß Berufenere ihn ebenfalls kommentieren. Insbesondere hoffe ich, daß Bernado etwas dazu verfaßt.
Wozu? Man sollte nicht jeder Polemik die Ehre antun, sie ernst zu nehmen. Zu Angenendt wurde hier schon mehrfach etwas geschrieben: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=4429#p4429. Man bemühe auch die Forensuche.
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ad-fontes
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad-fontes »

Weil hier deutlich wird, warum die vom katholischen Glauben Abgefallenen* so vehement gegen die alte Messe sind.

*Ob dies den Tatsachen entspricht, dazu muß man ins Detail gehen und sollte dem nicht ausweichen; - noch einen Moment Geduld bitte.
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cantus planus
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von cantus planus »

ad-fontes hat geschrieben:Weil hier deutlich wird, warum die vom katholischen Glauben Abgefallenen* so vehement gegen die alte Messe sind.

*Ob dies den Tatsachen entspricht, dazu muß man ins Detail gehen und sollte dem nicht ausweichen; - noch einen Moment Geduld bitte.
Ja, aber das ist doch nicht neu. Das Große Credo und der Römische Kanon müssen jeden Reformer verzweifeln lassen. Angenendt ist doch nicht der erste und einzige, der sowas von sich gibt.
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ad-fontes
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad-fontes »

Somit ergibt sich: Der alte Plan scheint weiterhin durch, ist jedoch in der Abfolge unterbrochen und in seiner durchgehenden Struktur zerstört.
Der Canon soll gemessen werden an der antiochenischen Struktur. Angenendt stellt "den Plan" über das Gesetz des Betens.
Der Tendenz, Bitten einzuschieben, folgt im römischen Hochgebet als zweite, noch gravierendere die der Sühne, nämlich Gott-Vater Leib und Blut seines Sohnes zu opfern für die Vergebung der Sünden der Menschen.
Angenendt stellt sich damit außerhalb der röm.-kath. Kirche, indem er den Charakter des Meßopfers als Aktualisierung und Vergegenwärtigung des Sühnopfers Christi ablehnt bzw. leugnet, wie er im weiteren noch ausführt.
Dieses Bild [das des Kultpriesters] ist unwiderruflich zerbrochen" - sei doch im Neuen Testament "eine kultische Vollmacht des Priesters ... zu unserem Erstaunen direkt jedenfalls nicht erwähnt". Dennoch steht bis heute im römischen Kanon weiterhin die Formulierung vom priesterlichen Opfern für die Gemeinde: "für die (Gemeinde) wir (Priester) opfern (pro quibus tibi offerimus)". Wer also den römischen Kanon betet, verstößt schon gegen "Mediator Dei", erst recht gegen die Gottesvolk-Theologie des Zweiten Vatikanums.
Ohne Worte.

Die Veränderungen, wie sie sich im römischen Hochgebet zeigen, kann man mit Jungmann als typisch für den Übergang von der Eucharistie zur Messe bezeichnen, und hierin liegt der Schlüssel zum Verständnis des nachfolgenden Meßwesens.
In dieser Tendenz liegt die Umbenennung der hl. Messe in Eucharistiefeier, wie sie derzeit in vielen Pfarrgemeinden zu beobachten ist. Die Saat des Antichristen geht auf..
Bezeichnend ist dafür die in der Spätantike aufgekommene Bezeichnung "Messe", die von dem bei der Entlassung (missa) erteilten Schlußsegen herrührt.
Kann nicht vom Schlußssegen herrühren, den missa als terminus technicus existierte lange bevor es einen am Altar gespendeten Schlußsegen gab. Ein Liturgiewissenschaftler müßte es eigentlich besser wissen (auf Differenzierung kann hier verzichtet werden; nur soviel: im gallischen Bereich wurde der bischöfliche Segen vor der Kommunion gespendet; im römischen Bereich war der Segen in via üblich.)
Weil es jetzt primär um den Segen Gottes geht,
Um was ging es denn vorher? :detektiv:

Hier findet sich die Kritik am Canon auf den Punkt gebracht:
die Verstärkung des Bitt- und Sühnecharakters, dazu die Dominanz des Opferpriesters.
und kulminiert in diesen beiden Sätzen:
Wir sehen: Im Vergleich mit der frühen Liturgietradition und speziell der gallikanischen wie auch teilweise der östlichen bewahrte die römische Liturgie beim Hochgebet eben nicht das Ursprünglich-Alte, sondern öffnete sich zeittypischen Tendenzen. Somit ist es gerade das römische Hochgebet, das die alte Form aufgegeben und sich dadurch erheblich verändert hat, so daß es nicht Zeuge einer organischen Fortentwicklung ist, sondern einen Bruch aufweist.
Die Kelchkommunion, die der tridentinische Ritus nicht mehr zuließ, wurde einmal für so wichtig genommen, daß Papst Leo der Große († 461) den Verzicht darauf als häretisch bezeichnete.
Der Verzicht, die Ablehnung des Kelches, genauer gesagt der Darbringung des Weines und der Empfang des hl. Blutes, war Ausdruck einer häretischen Gesinnung; aber doch nicht per se. :vogel:

Hier sehen wir, was A. will:
Die Hervorhebung der Sühnewirkung des Meßopfers (die an sich gar nicht zu bestreiten ist) hat gegenüber der Mahlfeier ein solches Übergewicht erhalten,
Es ist die allgemein-religiöse Sehnsucht nach dem Ewigen: "Wie im Anfang so auch jetzt und in Ewigkeit." Aus diesem Verlangen heraus rührt die in aller Religion zu beobachtende Auffassung, auch der Ritus müsse "ewig" sein: Man braucht ihn nicht zu verstehen, sondern muß sich nur sicher sein, daß er "immer" in Geltung war.
Genau so ist es. Wir wollen nicht Paul VI. oder einem Annibale Bunigni folgen, sondern dem, was uns die Väter überliefert haben.
Zweifellos ist das Empfinden des Ewigen für die Liturgie als ein mächtiger religionspsychologischer Faktor einzuschätzen, so mächtig, daß daraus Kirchenspaltungen hervorgehen konnten, wie es jetzt auch wieder droht und was zu beheben alle Anstrengung wert ist.
Auf die Barrikaden, Brüder: Nieder mit der alten Messe, hinfort, hinfort! :daumen-runter:
In diesem Sinn kann man sich mancherlei an der gängig gewordenen Praxis der neuen Liturgie verbessert wünschen. Etwa, daß der Eröffnungsteil oft unbefriedigend bleibt und zum Beispiel bei der Adressierung von Gott-Vater zu Gott-Sohn hin und her springt.
Nunja, die Adressierung an die hll. Dreifaltigkeit und an den Hl. Geist alleine ist ja schon beseitigt. Muß jetzt, Christus der Herr, dran glauben?! Vor solchen Leuten kann man nur warnen.

Ein allerletztes Wort noch zu Papst Gregor dem Großen († 604), der dem Motuproprio zufolge als der "liturgische Einheitspapst" erscheint, soll er doch angeordnet haben, "daß die in Rom gefeierte Form der heiligen Liturgie - sowohl des Meßopfers als auch des Officium Divinum - festgelegt und bewahrt werde" 49. Hier ist das Motuproprio einer im Mittelalter entstandenen Legende aufgesessen. Historisch hat Papst Gregor - wie heute in jedem Kirchenlexikon nachzulesen ist - weder das "gregorianische" Sakramentar promulgiert noch den "gregorianischen" Choral sanktioniert, noch überhaupt eine feste Liturgie vorgeschrieben. Im Gegenteil: Gregor der Große kann als der letzte Papst der "liturgischen Freiheit" gelten.
Das mag zwar stimmen, aber der letzte Satz ist Hohn und Spott auf den hl. Papst.
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad-fontes »

Wir sehen: Im Vergleich mit der frühen Liturgietradition und speziell der gallikanischen wie auch teilweise der östlichen bewahrte die römische Liturgie beim Hochgebet eben nicht das Ursprünglich-Alte, sondern öffnete sich zeittypischen Tendenzen. Somit ist es gerade das römische Hochgebet, das die alte Form aufgegeben und sich dadurch erheblich verändert hat, so daß es nicht Zeuge einer organischen Fortentwicklung ist, sondern einen Bruch aufweist.
A. wendet also das Altersargument an. Die Anhänger der alten Messe seien in Wirklichkeit die Neuerer, die Neuerer in Wirklichkeit die Wiederhersteller des Alten. Dazu paßt auch seine Kritik am Konzept der reinen Hände, an kultischer Reinheit, letztendlich am christlichen Kult selbst. Warum? Weil Jesus anderes gewollt habe.

Das fügt sich nahtlos an an das, was Asterix in der Klausnerei schrieb: "Der Vorhang des Tempels ist zerrissen". So als ob es jetzt keinen Kult mehr gibt.

Wer in der Liturgie nicht die legitime Fortsetzung des Jerusalemer Tempeldienstes sieht und das Wesen der Messe als Opfer in Frage stellt, der stellt sich außerhalb der Kirche.

Von dort aus ist es dann nur noch ein kleiner Schritt, die Anhänger der Synagoge als "ältere Brüder" zu bezeichnen, was Christus von Neuem verhöhnt.

A. läßt die Messe nur als geistiges Opfer gelten, als Opfer der Gemeinde, die Gemeinde sei Subjekt der Liturgie, nicht Christus, der durch seinen Diener als Opferpriester das Opfer darbringt. Die Messe sei eine Mahlfeier, keine Erneuerung und Wiederholung des Sühnopfers. Der nächste konsequente und logische Schritt ist die Forderung nach dem Frauenpriestertum.


Wer das Frauenpriestertum fordert, hat die zentrale Aufgabe des christlichen Priesters und den Charakter der Messe nicht verstanden. Wer das weiß, kann etwas Verständnis aufbringen, für Menschen die die FO fordern (darunter sind auch viele Männer, ja Priester), wie zum Beispiel SD.
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Gamaliel
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Rombericht der "Una Voce International" anläßlich des 3. Jahrestags von "Summorum pontificum". (Die Seiten 8-16 sind durchaus lesenswert.):

pdf-Datei (Englisch)
Dazu gibt es von Mgr. Pozzo nun eine Eingangsbestätigung, die die Una Voce am 29. 12. 2010 auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.
Auch "Pro Missa Tridentina" hat für ihren Bericht - den es anscheinend nicht online gibt - eine Eingangsbestätigung (durch das Staatssekretariat) erhalten.

Antwort aus Rom

iustus
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von iustus »

cantus planus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Weil hier deutlich wird, warum die vom katholischen Glauben Abgefallenen* so vehement gegen die alte Messe sind.

*Ob dies den Tatsachen entspricht, dazu muß man ins Detail gehen und sollte dem nicht ausweichen; - noch einen Moment Geduld bitte.
Ja, aber das ist doch nicht neu. Das Große Credo und der Römische Kanon müssen jeden Reformer verzweifeln lassen. Angenendt ist doch nicht der erste und einzige, der sowas von sich gibt.
Man sollte mal eine Umfrage unter den Priestern in Deutschland machen. Den römischen Kanon beten geschätzte zwei von hundert!

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ad-fontes
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad-fontes »

iustus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Weil hier deutlich wird, warum die vom katholischen Glauben Abgefallenen* so vehement gegen die alte Messe sind.

*Ob dies den Tatsachen entspricht, dazu muß man ins Detail gehen und sollte dem nicht ausweichen; - noch einen Moment Geduld bitte.
Ja, aber das ist doch nicht neu. Das Große Credo und der Römische Kanon müssen jeden Reformer verzweifeln lassen. Angenendt ist doch nicht der erste und einzige, der sowas von sich gibt.
Man sollte mal eine Umfrage unter den Priestern in Deutschland machen. Den römischen Kanon beten geschätzte zwei von hundert!
Bei solchen Priestern muß man fragen, ob sie überhaupt die notwendige Intention haben, das Sakrament zu konfizieren, mit anderen Worten es ist zweifelhaft, ob es bei NO-Priestern überhaupt zur Wandlung kommt, wenn sie nicht die Absicht haben, die Messe als Erneuerung des Opfers Christi zu feiern und darüber hinaus denken - wie es ihnen von Universitätsprofessoren beigegracht wurde - die Gemeinde sei Subjekt der Liturgie, somit das (ihr) priesterliches Tun als vice Christi gerens zu begreifen außerstande sind.



Im übrigen gilt:
retenta est antiquitas, explosa novitas.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Gamaliel
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Gamaliel »

"Fr. Z." spekuliert:

The Instruction concerning Summorum Pontificum

Daraus:
It is my understanding that the Instruction is on its way, that it has been, if I am right, approved by His Holiness, and will be issued in the first days of March. That implies a signature date of 22 February, the Feast of the Chair of St. Peter. Documents are often signed on a significant date, but released later.

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Berolinensis
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Berolinensis »

Gamaliel hat geschrieben:"Fr. Z." spekuliert:

The Instruction concerning Summorum Pontificum

Daraus:
It is my understanding that the Instruction is on its way, that it has been, if I am right, approved by His Holiness, and will be issued in the first days of March. That implies a signature date of 22 February, the Feast of the Chair of St. Peter. Documents are often signed on a significant date, but released later.
(Diese Spekulation habe ich übrigens schon auf zahlreichen, auch anderssprachigen blogs als "Nachricht" wiedergefunden. Die Nächste substanzlose Nachrichtensensation, à la Handkommunion? Wobei mir diese Spekulation wenigstens wahrscheinlich vorkommt.)

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Niels
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Niels »

katholisches.info hat die Spekulation von Father Z übernommen: http://www.katholisches.info/?p=1823
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gamaliel
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Gamaliel »

Die Heilige Messe im alten Ritus – Eine Statistik

Daraus:
Den Angaben liegen zwei unabhängige Quellen zugrunde. Die Heilige Messe im alten Ritus wird in 1444 Orten zelebriert. An 340 dieser Gottesdienstorte wird die Heilige Messe im tridentinischen Ritus an einem Werktag gefeiert. An 313 wird die Heilige Messe am Sonntag, allerdings nicht regelmäßig zelebriert. An 324 Orten wird die außerordentliche Form des römischen Ritus regelmäßig am Sonntag gefeiert, aber zu nicht familiengerechten Zeiten. An 467 Orten wird die Heilige Messe regelmäßig am Sonntag zu familiengerechten Zeiten zelebriert.

30 Staaten (erhoben)
1444 Gottesdienstorte mit der Zelebration im alten Ritus (gemäß Summorum Pontificum)


32,3 Prozent Gottesdienstorte mit regelmäßiger Hl. Messe am Sonntag zu familiengerechten Zeiten
22,4 Prozent Gottesdienstorte mit regelmäßiger Hl. Messe am Sonntag zu nicht familiengerechten Zeiten
21,7 Prozent Gottesdienstorte mit unregelmäßig an Sonntagen zelebrierter Hl. Messe
23,6 Prozent Gottesdienstorte mit Hl. Messe nur an Werktagen
Interessant erscheint zudem ein Vergleich mit der Priesterbruderschaft St. Pius X., die in der bisher zitierten Erhebung nicht berücksichtigt wurden. Die von Erzbischof Lefebvre gegründete Piusbruderschaft betreut 690 Gottesdienstorte.

Der tridentinische Ritus gliedert sich also folgendermaßen: Zwei Drittel sind Gottesdienstorte, die in voller Einheit mit Rom stehen im Sinne des Motu proprio Summorum Pontificum, ein Drittel ist von der Priesterbruderschaft St. Pius X.

iustus
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von iustus »

Berolinensis hat geschrieben: Die Nächste substanzlose Nachrichtensensation, à la Handkommunion?
Falls damit die Anweisung im Petersdom gemeint ist, die Kommunion ausschließlich auf die Zunge zu spenden, verweise ich hierauf:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... &start=576

HeGe
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von HeGe »

Kathnews hat einige Antworten von ED zu Fragen zum Motu Proprio veröffentlicht:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... lesia-dei/
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Berolinensis
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Berolinensis »

HeGe hat geschrieben:Kathnews hat einige Antworten von ED zu Fragen zum Motu Proprio veröffentlicht:

http://www.kathnews.de/content/index.ph ... lesia-dei/
Ach, da kommen die jetzt schon drauf? Das hatten wir hier bereits vor einem Jahr besprochen: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=353998#p353998

HeGe
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von HeGe »

Deren Beitrag ist auch schon vom 16.02.2010. ;) Allerdings sind vielleicht die ergänzenden Erläuterungen von P. Weishaupt für manche noch ganz interessant.
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Berolinensis
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Berolinensis »

HeGe hat geschrieben:Deren Beitrag ist auch schon vom 16.02.2010. ;) Allerdings sind vielleicht die ergänzenden Erläuterungen von P. Weishaupt für manche noch ganz interessant.
Ach so, du hast jetzt diesen alten Beitrag eingestellt! Die (m.E. wie meistens wenig überzeugenden) Erläuterungen von Hw. Weishaupt hatten wir, wie ich jetzt sehe, damals auch schon besprochen.

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Moser
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Moser »

Marion hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:Anhören
Er spricht über die heilige Messe wie über eine Ware :traurigtaps:
etwas austauschbares, verhandelbares, wem wie was gefällt, wie was ankommt ...
Ich habe diesen Vortrag erst vor ein paar Tagen gefunden und angehört.
Ich denke, dass die Einstellung dieses Pfarrers der Intention, die der Papst mit dem Motu Proprio hatte, recht nahe kommt:

Er hat keine Berührungsängste mit der Alten Messe und feiert sie regelmäßig öffentlich, weil in seiner (mittlerweile ehemaligen?) Pfarrei ein Interesse bestand und besteht, das von den Gläubigen an ihn herangetragen wurde.
Gleichzeitig anerkennt er den NOM als gültigen, ordentlichen Ritus und feiert diesen überwiegend. Auch dem NOM gegenüber hat er keine Berührungsänste (wenn er auch gegen einzelne Punkte Einwände hat, aber das ist ja auch legitim, aber er verwirft nicht den ganzen Ritus).

Und nun prüft er beide Riten und macht Vorschläge, wie sie sich (wie der Papst das ja möchte) gegenseitig befruchten könnten. Dabei findet er bei beiden Riten Dinge, die im einen besser und im anderen schlechter sind.

Er macht sich eben nicht die Auffassung zu eigen, die hier manche vertreten, der NOM sei per se schlecht, müsse überwunden und am besten komplett abgeschafft werden. Das ist auch eine unrealistische Hoffnung. Der NOM wird bleiben. Das Ziel des Papstes ist doch wohl, dass sowohl Priester als auch Gläubige beide Riten ohne Vorbehalte feiern und schätzen, jeden auf seine Weise (aber bis dahin ist wohl noch ein weiter Weg...).

ad_hoc
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von ad_hoc »

Moser hat geschrieben:
....Er macht sich eben nicht die Auffassung zu eigen, die hier manche vertreten, der NOM sei per se schlecht, müsse überwunden und am besten komplett abgeschafft werden. Das ist auch eine unrealistische Hoffnung. Der NOM wird bleiben.
Der NOM, wie er derzeit in unzähligen Variationen und sonstigen Abwandlungen vollzogen wird, ist vermutlich schneller verschwunden, als es sich manche träumen lassen. Wohl weniger deshalb, weil in der Kirche der derzeitigen Bischöfe und Kardinäle demnächst die allgemeine rechte Einsicht eingekehrt sein wird, sondern eher deshalb, weil auch dieses "platte Konstrukt" (Kard. Ratzinger) durch noch plattere Abartigkeiten ersetzt werden wird. Nach dem Neuen Ritus kommt der Neuere Ritus, dann der allerneueste Ritus etc. etc.
Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Wenn nichts mehr für die Ewigkeit Bestand haben darf, dann ist alles der Willkür der steten Veränderung - und immer zum Schlechteren hin - unterworfen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Gamaliel
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Gamaliel »

Inzwischen sind zwar schon fast 4½ Jahre seit dem Inkrafttreten des Motu proprio vergangen, doch der Widerstand dagegen ist ungebrochen.
Bischof Mario Oliveri von Albenga-Imperia in Norditalien hat seinen Priestern Anfang des Jahres daher eine kleine "Kopfwäsche" verpaßt:

Dear Priests and Deacons

Daraus:
It is with great bitterness of mind that I have found that many of you have not taken up and made ​​a right attitude of mind and heart to the possibility given to the faithful on the Motu Proprio "Summorum Pontificum," Pope Benedict XVI, the celebration of Holy Mass "in an extraordinary way," according to the Missal of Blessed John XXIII, promulgated in 1962.
(Eine alternative, aber nur auszugsweise Übersetzung des Briefes gibt es bei NLM.)

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Protasius
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Protasius »

Das ist doch gut, wenn der Bischof die Priester dazu auffordert; sonst liest man hier ja eher von Bischöfen, die um jeden Preis verhindern wollen, daß die tridentinische Messe gefeiert wird.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Melody
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Melody »

Gamaliel hat geschrieben:Inzwischen sind zwar schon fast 4½ Jahre seit dem Inkrafttreten des Motu proprio vergangen, doch der Widerstand dagegen ist ungebrochen.
Bischof Mario Oliveri von Albenga-Imperia in Norditalien hat seinen Priestern Anfang des Jahres daher eine kleine "Kopfwäsche" verpaßt:

Dear Priests and Deacons

Daraus:
It is with great bitterness of mind that I have found that many of you have not taken up and made ​​a right attitude of mind and heart to the possibility given to the faithful on the Motu Proprio "Summorum Pontificum," Pope Benedict XVI, the celebration of Holy Mass "in an extraordinary way," according to the Missal of Blessed John XXIII, promulgated in 1962.
(Eine alternative, aber nur auszugsweise Übersetzung des Briefes gibt es bei NLM.)
Hier scheint jemand den deutschen Abdruck aus der KU abgetippt zu haben: http://ruferstimme.blogspot.com/212/2 ... durch.html

Der Brief ist wirklich absolut genial! Wenn es doch nur mehr solcher Bischöfe [Punkt]
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Kai
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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Kai »

Melody hat geschrieben: Hier scheint jemand den deutschen Abdruck aus der KU abgetippt zu haben: http://ruferstimme.blogspot.com/212/2 ... durch.html

Der Brief ist wirklich absolut genial! Wenn es doch nur mehr solcher Bischöfe [Punkt]
In der Tat in seiner kompletten Länge (siehe obigen Link) lesenswert.

Der Mann ist ja der Hammer. Endlich mal kein Weichei in der Sache.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Re: Drei Jahre Summorum Pontificum

Beitrag von Raimund J. »

Kai hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Hier scheint jemand den deutschen Abdruck aus der KU abgetippt zu haben: http://ruferstimme.blogspot.com/212/2 ... durch.html

Der Brief ist wirklich absolut genial! Wenn es doch nur mehr solcher Bischöfe [Punkt]
In der Tat in seiner kompletten Länge (siehe obigen Link) lesenswert.

Der Mann ist ja der Hammer. Endlich mal kein Weichei in der Sache.
Ja, das ist wirklich bewundernswert deutlich. Ich wundere mich, daß dieser Brief nicht für mehr Aufsehen gesorgt hat.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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taddeo
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Re: Die Früchte von Summorum Pontificum

Beitrag von taddeo »


Fridericus
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Re: Die Früchte von Summorum Pontificum

Beitrag von Fridericus »

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Ecce Homo
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Re: Die Früchte von Summorum Pontificum

Beitrag von Ecce Homo »

WOW! Welch Zeichen! Wann in Deutschland????
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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taddeo
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Re: Die Früchte von Summorum Pontificum

Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:WOW! Welch Zeichen! Wann in Deutschland????
Wenn der letzte Priester geheiratet hat und die letzte Pastoralreferentin zum Priester geweiht wurde ...

Fridericus
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Re: Die Früchte von Summorum Pontificum

Beitrag von Fridericus »

Dass freilich die Priester für die Personalpfarreien nicht im eigenen Seminar ausgebildet werden (bzw. wegen Widerstand bestimmer Kreise nicht können), ist schon bedenklich. Dass die außerordentliche Form so wieder zu einem integralen Bestandteil des kirchlichen Lebens werden kann, ist fraglich.

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