Petur hat geschrieben:
Lieber Kilianus, es ist mir eigentlich egal, wie Du und die "konservative" Mehrheit der Forumsmitglieder die Eucharistie feiern wollt. Macht das so, wie Ihr das für richtig haltet! Die in diesem Forum häufige Angriffe gegen die "ad populum-Variante" stören mich aber sehr. Ihr wollt in der anderen Form feiern, doch mir und vielen anderen Mitchristen ist diese Form sympathischer. Sind wir also schlechtere Christen?
Ach Petur, was soll der Käse? Du hast doch selbst Argumente vorgebracht, die belegen sollen, daß es angemessener sei, wenn der Priester ad populum schaut. Soll ich Dich jetzt fragen, ob ich Deiner Ansicht nach ein schlechterer Christ sei, weil ich es andersherum sehe? Übrigens habe ich mit der Zelebration ad populum selbst weitaus weniger Probleme als mit jenem Begründungsschema, das Du aufgreifst.
Im übrigen widerspricht deine um objektive Argumente bemühte Begründungslinie natürlich Deinem subjektivistischem Ansatz, jeder möge so feiern, wie er möchte. Wobei der subjektivistische Ansatz letztlich jede Debatte um angemessene Formen bei der Feier für Liturgie ad absurdum führt. Um auf Annekes Lieblingsbeispiel zu verweisen: Manche taufen auch gerne im Namen des Vaters und des Sohnes und des Bängs.
Die Etikettierung mit "konservativ" hilft in dem Zusammenhang übrigens nicht weiter. Wenn Du schaust, wie die Zelebration ad populum begründet wird, dann kommt über kurz oder lang auch, daß der Priester ja in persona Christi handle - und zwar im Gegensatz zur Gemeinde, er mithin nicht ihr Teil, sondern ihr Gegenüber sei. Das ist ein Argumentationsmuster, auf das Du ebenso problemlos das Etikett "konservativ" kleben kannst.