"Feministische Theologie"

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:»Womit Du doch sicherlich nicht andeuten willst, daß man(n) das Weib auch „sächlich“ behandeln sollte, oder?«
Niemals sächlich. Vielmehr sachgerecht. Bald sachlich, bald nicht.
(Und sich bei solchen Sprüchen nicht vom eigenen erwischen lassen.)
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Lucia

Beitrag von Lucia »

...
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Juergen hat geschrieben:Und das feministe Wort überhaupt ist sächlich:

DAS Weib !
So oder so ähnlich hörte ich es jedenfalls aus dem Munde einer Dame, deren Namen ich hier aus Respekt vor dem Alter nicht nennen möchte :D
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ketelhohn hat geschrieben: Niemals sächlich. Vielmehr sachgerecht. Bald sachlich, bald nicht.
(Und sich bei solchen Sprüchen nicht vom eigenen erwischen lassen.)
Warum?

Andere Frage:

Was ist eine Frau in der Küche?

Antwort:

Artgerechte Haltung!

:D :freude: :D

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

ob die Theologie feminin ist oder nicht, die Kirche jedenfalls als Braut Christi ist es:

Bild

"Frau Ecclesia" (Frau Kirche), Straßburger Münster
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

...und wo ist die Synagoge geblieben?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Petra hat geschrieben:Was ist denn eigentlich feministische Theologie? Hat da jemand einen Link wo's kurz aber ausreichend erklärt wird?
Hmm, hat wohl niemand Ahnung hier. - Männerdiskriminierende Witze kennt ihr wohl auch nicht? Okok, hab ich mir schon gedacht. :roll:

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Pinguin
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Diamandringe...

Beitrag von Pinguin »

off-topic!!

Petra, Männer sind wie Diamantringe....

.... man muß sie einfach nur mit Fassung tragen!
Es ist nicht so einfach, uns Frauen hinter die Schliche zu kommen. (Teresa von Avila)

Gast

Beitrag von Gast »

Petra hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Was ist denn eigentlich feministische Theologie? Hat da jemand einen Link wo's kurz aber ausreichend erklärt wird?
Hmm, hat wohl niemand Ahnung hier. - Männerdiskriminierende Witze kennt ihr wohl auch nicht? Okok, hab ich mir schon gedacht. :roll:
Na ja, für mich ist feministische Theologie einfach Theologie, die von Frauen aus der Perspektive von Frauen betrieben wird und von daher teilweise neue Sichtweisen eröffnet (die vor-"herrschende" Sichtweise war eben nun mal lange Zeit die der Männer). Außerdem zeichnete sich feministische Theologie in ihren Anfängen dadurch aus, dass sie a) ökumenisch und b) fächerübergreifend war, während sich die herkömmliche Theologie damals teilweise auf sehr ausgetretenen Pfaden bewegte. Das ist jetzt allerdings seeehr verkürzt gesagt.

Margarete

Petra
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Beitrag von Petra »

Danke, Pinguin und Margarete. :)

Gast

Beitrag von Gast »

Dieser Tage lief im III. Programm des SDR übrigens ein Vortrag der Tele-Akademie von Luise Schottroff, einer feministischen Theologin, die ich wegen ihrer Sachlichkeit sehr schätze.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Margarete hat geschrieben:»Dieser Tage lief im III. Programm des SDR übrigens ein Vortrag der Tele-Akademie von Luise Schrottreif, einer feministischen Theologin, die ich wegen ihrer Sachlichkeit sehr schätze.«
Schon der Name bürgt für Sachlichkeit. :lol:
(Was man von meinem nicht sagen kann …)
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Gast

Beitrag von Gast »

Ketelhohn hat geschrieben:
Margarete hat geschrieben:»Dieser Tage lief im III. Programm des SDR übrigens ein Vortrag der Tele-Akademie von Luise Schrottreif, einer feministischen Theologin, die ich wegen ihrer Sachlichkeit sehr schätze.«
Schon der Name bürgt für Sachlichkeit. :lol:
(Was man von meinem nicht sagen kann …)
Scherzbold. :roll:

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Granuaile
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Beitrag von Granuaile »

Ich danke Margarete für die kurze Erläuterung, was feministische Theologie will.

Im übrigen ist dieser Tread wieder einmal typisch für den männlichen Chauvinismus, der theologische, überhaupt kirchliche Fragen noch immer beherrscht.

Zunächst wird die feministische Theologie in der Abteilung "Der Gemüsegarten" abgehandelt, also als minder wichtig auf die Seite geschoben.
Dann werden die führenden Vertreterinnen der feministischen Theologie ins lächerliche gezogen, weil sie nicht mehr das Aussehen von Playboy-Pinup-Girls aufweisen und häufig einen Doppelnamen tragen. So entgeht "mann" einer ernsthaften Diskussion der Anliegen feministischer Theologie und der Impulse, welche von ihr ausgehen.

Ich meinte einmal, eine herausgehobebene feministische Theologie sei ein Phänomen vorübergehender Natur und werde nach und nach überflüssig, weil die darin vertretenen Ansichten allgemein in die theologische Diskussion einbezogen werden. Solange frauliche Sicht unter militanten Christen aber so behandelt, kleingeredet und zur Seite geschoben wird wie eben auch in diesem Tread, braucht es aber leider die feministische Theologie.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bild
Agnes

Bild
Anastasia

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Anna Catharina Emmerich

Bild
Anne de Guigné

Bild
Catharina von Alexandrien

Bild
Catharina von Siena

Bild
Clara

Bild
Kaiserin Helena

Bild
Hildegard von Bingen

Bild
Judith

Bild
Maria mit dem Kind

Bild
Mariæ Verkündigung

Bild
Maria von Ägypten

Bild
Maria Goretti

Bild
Maria Magdalena

Bild
Monica

Bild
Xenia von Sankt Petersburg
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wie sieht es mit sportlicher Theologie aus? Sport kommt nach meinem Emfinden viel zu kurz in der Kirche. Wenn man mal von den Krankentransporten den Kreuzweg entlang in Lourdes absieht.

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Granuaile
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Beitrag von Granuaile »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Wie sieht es mit sportlicher Theologie aus? Sport kommt nach meinem Emfinden viel zu kurz in der Kirche. Wenn man mal von den Krankentransporten den Kreuzweg entlang in Lourdes absieht.
Knecht Ruprecht setzt Frauen und Sport auf die gleiche Ebene, was deren Bedeutung in Glaubensfragen angeht. So kann man es auch halten...

Abu
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Feministische Theologie

Beitrag von Abu »

Eine "-istische" Theologie hat immer einen schalen Beigeschmack, genauso eine "Theologie der ...", eine Genitiv-Theologie. Warum? Weil sich mit dem spezifischen Standpunkt und seiner Betonung nicht nur Sichtweisen und Methoden, die man aufs erste für neutral halten könnte, ergeben, sondern weil sich Axiome einschleichen, die nicht theologischer Natur sind. Theologie muß man von Innen betreiben, an erster Stelle muß der Glaube der Kirche stehen. Dann kann man auch einmal herumexperimentieren.
Ein Beispiel: Man kann als Frau ruhig fragen, ob eine "männliche", d.h. rein wissenschaftliche Denkweise der einzige oder beste Zugang zu Glaubenswahrheiten ist. Aber wenn von vornherein feststeht, daß diese Glaubenslehre komplett "auf weiblich umgepolt" werden muß, dann ist das Ergebnis nur mit äußerster Vorsicht zu genießen.

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Granuaile
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Re: Feministische Theologie

Beitrag von Granuaile »

Abu hat geschrieben:Eine "-istische" Theologie hat immer einen schalen Beigeschmack, genauso eine "Theologie der ...", eine Genitiv-Theologie. Warum? Weil sich mit dem spezifischen Standpunkt und seiner Betonung nicht nur Sichtweisen und Methoden, die man aufs erste für neutral halten könnte, ergeben, sondern weil sich Axiome einschleichen, die nicht theologischer Natur sind. Theologie muß man von Innen betreiben, an erster Stelle muß der Glaube der Kirche stehen. Dann kann man auch einmal herumexperimentieren.
Ein Beispiel: Man kann als Frau ruhig fragen, ob eine "männliche", d.h. rein wissenschaftliche Denkweise der einzige oder beste Zugang zu Glaubenswahrheiten ist. Aber wenn von vornherein feststeht, daß diese Glaubenslehre komplett "auf weiblich umgepolt" werden muß, dann ist das Ergebnis nur mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Hallo Abu
Ich gehe mit dir im Grundsatz einig. Ob eine "männliche" Denkweise mit "rein wissenschaftlich" gleichzusetzen sei, da habe ich allerdings Zweifel. Weshalb soll die Denkweise einer Frau nicht auch "wissenschaftlich", diejenige eines Mannes "unwissenschaftlich" sein können? Es kommt auf die einzelne, Wissenschaft betreibende oder betreiben wollende Person an.
Ich habe vor einiger Zeit einen dreijährigen, berufsbegleitenden (evangelischen) Theologiekurs besucht. Im Rahmen dessen hatten wir auch eine Einführung in die "feministische Theologie". Ich war sehr skeptisch und dachte, weshalb müssen wir uns nun auch noch mit diesem Emanzen-Kampfgeschrei auseinandersetzen. Ich war überrascht, das Wochenende und die vier Abende, die wir der "feministischen Theologie" widmeten, gehörten zum interessantesten im Kurs. (Dies hing mit der guten Vermittlung des Stoffes zusammen, auch war die mehrheitlich mit dem Unterricht betraute Theologin recht gemässigt und äusserte sich gelegentlich kritisch zu gewissen Auswüchsen einer extremfeministischen Anschauung.) Wer sich mit einer "-istischen" Theologie gleich welcher Art auseinandersetzt, muss ja nicht den Verstand ausschalten und jede These ungeprüft übernehmen. Aber manchmal würde ich es schätzen, wenn gewisse Verlautbarungen der "Amtskirche" und der "traditionellen" Theologie (katholisch oder evangelisch) nicht einfach kritiklos geschluckt, sondern auch einmal hinterfragt werden. Dazu kann die "feministische Theologie" in ihrem Bestreben, Glaubensfragen, die Geschichte der Christenheit usw. auch einmal aus der weiblichen Perspektive - Frauen bilden immerhin die Hälfte der Menschheit - zu beleuchten. beitragen.

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Ewald Mrnka
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Re: feministische Theologie

Beitrag von Ewald Mrnka »

Juergen hat geschrieben:Gerade fand ich auf der Seite www.feministische-theologie.de unter "Pionierinnen" Bilder selbiger "Pionierinnen".

Die Damen sehen - mit Verlaub - genau so aus, wie ich mir "feministische Theologinnen" vorstelle.

Bild
Elisabeth Gössmann

Bild
Herlinde Pissarek-Hudelist

Bild
Elisabeth Moltmann-Wendel

Bild
Helen Schüngel-Straumann
Das sind hundertprozentige Zölibatsverstärker. Für Calvinisten sind die Damen akzeptabel. Richtige Calvinisten sollen ja noch nicht mal beim Essen Spaß haben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Yeti
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Beitrag von Yeti »

Granuaile hat geschrieben:Dann werden die führenden Vertreterinnen der feministischen Theologie ins lächerliche gezogen, weil sie nicht mehr das Aussehen von Playboy-Pinup-Girls aufweisen und häufig einen Doppelnamen tragen.
gratia supponit naturam :)

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Yeti
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Feministische Theologin Catharina Halkes verstorben

Beitrag von Yeti »

"Die katholische feministische Theologin Catharina Halkes ist neunzigjährig gestorben" ("Christ in der Gegenwart", Nr. 20, 63. Jg., S. 219)

Kannte hier jemand die betreffende Person bzw. ihr Werk?

Der "Christ in der Gegenwart" schreibt über sie: " 'Ich suche keine weibliche Kultur, sondern eine ganzheitlich-menschliche Kultur'. Dies war der feministisch-theologische Ansatz von Catharina Halkes, die am Gründonnerstag gestorben ist. Die katholische Theologin aus den Niederlanden war seit den siebziger Jahren Vordenkerin und Vorkämpferin der feministischen Theologie in Europa. Feminismus war für sie nicht in erster Linie Kampf um gleiche Rechte, sondern radikale Kulturkritik. Denn die Kultur, in der wir leben, ist ihr zufolge von einem dualistischen Denken verdorben: Mann-Frau, Geist-Leib, Gott-Welt, Kultur-Natur stehen sich unversöhnlich in hierarchischer Abstufung gegenüber. Deshalb hat Catharina Halkes ihre Position gern in einem eingängigen Bild ausgedrückt: 'Wir wollen nicht einfach ein größeres Stück vom Kuchen der Männer haben, sondern wir wollen - mit ihnen zusammen - einen neuen Kuchen backen.' Frauen von allen einengenden Festlegungen zu befreien, war ihr wichtigstes Ziel, aber auch die Kritik an rein männlichen Gottesbildern. Denn diese erweckten den Eindruck, Gott sei ein Mann und Frauen seien unwürdig, Gott - etwa in priesterlicher Funktion - abzubilden. Die katholische Kirche wollte Catharina Halkes trotz aller Diskriminierung (?), die sie oft selbst erfahren hatte, niemals verlassen. Sie ließ sich nicht entmutigen. Erst mit 45 Jahren konnte sie mit dem Theologiestudium beginnen. Hatte zunächst der Krieg ihren Studienbeginn verzögert, war es später das holländische Kirchenrecht (?) der vierziger Jahre, das ihr als Laiin das Studium der katholischen Theologie verwehrte. So studierte sie Literaturwissenschaft und Philosophie, heiratete, bekam drei Kinder und engagierte sich ehrenamtlich in der Kirche - insbesondere für Ökumene, Pastoral und Laien. Dies wiederum führte sie zur Frauenbewegung. Feministin jedoch wurde sie erst mit 53 Jahren, durch den Einfluss der amerikanischen Theologin Mary Daly. Da hatte sie mit ihrer Scheidung bereits eine tiefe Lebenskrise hinter sich und arbeitete als Dozentin und Pastoralsupervisorin (?) an der theologischen Fakultät der Universität Nijmegen (heute zugunsten der theol. Fak. Tilburg nicht mehr von Rom anerkannt). In ihrer Freizeit hielt sie feministisch-theologische Vorlesungen. Auf die große Resonanz reagierte die Universität mit einem Modellversuch 'Feminismus und Christentum', der 1983 in einen Lehrstuhl umgewandelt wurde - den weltweit ersten und einzigen für feministische Theologie. Nur drei Jahre lehrte Catharina Halkes als Professorin. 1986 musste sie mit 66 Jahren aus Altersgründen emeritiert werden. Inzwischen war sie in Europa und weit darüber hinaus berühmt geworden. Es ist in den letzten Jahren zwar stiller um sie - und die feministische Theologie insgesamt - geworden. Doch Catharina Halkes hat viele Frauen zum Aufbruch bewegt, die sie in dankbarem, ehrendem Gedächtnis bewahren werden." (Quelle: "Christ in der Gegenwart", Nr. 20, 63. Jg., S. 219)

Ich habe mir in Rom vom Sprecher der niederl. Bischofskonferenz sagen lassen, dass ihr Fall wohl eines der Hauptargumente Roms für die Entziehung der theologischen Anerkennung der Uni Nijmegen war. Mehr aber habe ich von ihr noch nicht gehört, auch nicht im Studium. Insofern frage ich mich auch, wie der "CIG" von "der bedeutenden Theologin" sprechen kann. Vielleicht eine Lobhudelei in Sachen eigener Meinung.
#gottmensch statt #gutmensch

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Niels
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von Niels »

Mir war die Dame bisher zugegebenermaßen kein Begriff.

Bald erscheint übrigens eine Biographie über die "Erzmutter der feministischen Theologie" (aartsmoeder van de feministische theologie): http://www.nrc.nl/nieuws/211/4/23/fem ... overleden/
Een biografie over Halkes van de hoogleraren Annelies van Heijst uit Tilburg en Marit Monteiro uit Nijmegen moet eind 212 verschijnen.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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cantus planus
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von cantus planus »

Noch nie von der guten Frau gehört. :achselzuck:

Allerdings habe ich um die Feministische Theologie auch immer einen großen Bogen gemacht. Sich damit zu beschäftigen, erzeugt nur Kopfschmerzen und Schwindelanfälle.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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cantus planus
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von cantus planus »

Es gibt aber, wie ich gerade sehe, eine eigene Stiftung: http://www.halkesfonds.nl
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Lupus
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von Lupus »

Man sollte um alle Genitiv-Theologien tunlichst einen großen Bogen machen!

+L.
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overkott
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von overkott »

Gerade im Hinblick auf die feministische Theologie sollte man die zweite Schöpfung als Werk einer Frau betrachten. Gott erscheint darin viel emotionaler, spontaner und neugieriger als in der ersten streng strukturierten Schöpfung mit Gott als Planer und Herrscher. Das Paradies ist in der zweiten Schöpfung nicht die Welt, sondern ein überschaubarer Garten, Dieser ist noch nicht angelegt, als der Mensch auf die Welt kommt. Gott fragt sich vielmehr liebevoll besorgt: Warum ist er so unglücklich? Was fehlt ihm? Was braucht er? Eine Frau, natürlich. Seinen Kindern erklärt er dann im Garten, an welche Pflanzen sie gehen dürfen und an welche nicht. Als Mütter wissen wir natürlich, wie Kinder sind. Zwar sind Frauen neugierig, aber auch schlau. Deshalb lassen sie zuerst den Mann vorkosten.

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Lupus
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von Lupus »

Als Mütter wissen wir natürlich, wie Kinder sind.

Nanu Ovi, Mutter der Weisheit, umgepolt?

+L.
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Yeti
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von Yeti »

Ich persönlich finde die "linguistischen" Spielwiesen der feministischen Theologie meist noch recht harmlos; grammatikalisch sind sie zu abstrus, um ernst genommen zu werden (das Wesen der Grammatik widerspricht auch solchen Unterleibs-Schwulitäten), die bisherige Erfolglosigkeit der "Bibel in gerechter Sprache" zeigt m.E., dass hier lediglich Randgruppen bedient werden können. Bedenklich finde ich da schon eher die Tendenz, in der Kirche über alle Tradition, Lehre und Geschichte hinweg die Machtfrage ins Priestertum hineinzutransportieren. Letztendlich ist das ein Wiedergänger des Klerikalismus in der feministischen Theologie. Es ist mir manchmal nicht ganz klar, ob das den Vertreterinnen dieser Richtung so bewußt ist. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob die vermeintliche Entmythologisierung Gottes als geschlechtsloses Wesen (oder die Fokussierung auf seine vermuteten weiblichen Eigenschaften) so viel geholfen hat. Der Mensch denkt in seiner Sprache und die ist halt aus den patriarchalischen Zeiten heraus erwachsen. Sie nun so umzudrehen sieht irgendwie immer einem orwell'schen Gewaltakt megalomanischer Hybris ähnlich. Letzten Endes wird es doch vermutlich auch so sein, dass da eigene Probleme auf andere Fragestellungen projeziert werden. Und ihre Hoch-Zeit hat die fem. Theologie ja auch schon lang hinter sich; zur eigentlich grundlegenden Fragestellung - der Frage nach der Existenz Gottes - hat sie ja auch nichts beigetragen; sie beginnt bei einer Prämisse, welche die Mehrheit der Bevölkerung zumindest offiziell längst nicht mehr teilt. Dass da aber eine christliche Zeitschrift so undifferenziert preist, sieht schon von ferne wie eine Huldigung an die theologischen Rentner-, Berufs- und Amts-Revolutionäre aus.
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ChrisCross
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Re: "Feministische Theologie"

Beitrag von ChrisCross »

Ich begreife immer noch nicht, warum man einen Lehrstuhl bekommt, wenn man ein paar Bibelzitate mit Gott als weiblich beschrieben heraussucht, und dann daraus seine Kampfemanzipation begründet, um gegen Männer vorzugehen, mit deren Geschlecht Gott wesentlich öfter beschrieben wird.

Aber wenigstens bekommt die Welt so ein paar lustige Doppelnamen zu lesen. ich denke mal, dass das immernoch der größte Verdienst der feministischen Theologie ist.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

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