Wenn ich mal von der Situation in Bayern ausgehe, würde es schon fürs erste reichen, wenn der Staat den Privatschulen einen kostendeckenden Zuschuß für die dortigen Schüler zahlen würde. In der Praxis ist es aber so: Der Staat rechnet die Kosten, die er für Schüler an staatlichen Schulen pro Kopf und Jahr aufwenden muß, künstlich herunter und zahlt den Privatschulen dann ca. 75% dieser zu niedrig angesetzten Kosten als Zuschuß. Wenn dieser Zuschuß nur auf 90% raufgesetzt würde, könnte das Schulgeld für die reinen Schulkosten (ohne Verpflegung bei Ganztagsschulen) praktisch wegfallen.Pelikan hat geschrieben:Der demokratische Staat könnte, wenn es ihm an der Freiheit gelegen wäre, den Eltern für jedes Kind, das keine öffentliche Schule besucht, den eingesparten Geldbetrag zur besseren Verwendung überweisen, sowie die Schulpflicht und jede inhaltliche Kontrolle von Lehrplänen beenden.
Das ist die vielgelobte Schulpolitik in Bayern. Traurig ist nur, daß in diesem Punkt die Parteien, die jetzt für die Regierungsbildung das Zünglein an der Waage bilden, noch wesentlich üblere programmatische Grundsätze vertreten als die bisher alleinverantwortliche CSU.
@ Nueva
Du bringst es auf den Punkt: Die Kinder lieben ihre Schulen, gerade weil sie dort mehr erfahren als nur "Ausbildung", nämlich "Bildung" in viel umfassenderem Sinn. Meine Tochter wollte unbedingt auf die katholische Klosterschule, obwohl ihre Mama im staatlichen Gymnasium unterrichtet, das ebenfalls in Frage gekommen wäre. Und das Kind fühlt sich sehr wohl dort. Allein das macht es schon erträglicher, daß man als Eltern einen gewissen Preis dafür zahlen muß.